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Nährstoff-Lexikon für Hunde

Der Körper ist eine faszinierende Komposition zahlloser Stoffwechselvorgänge. Damit alles reibungslos funktioniert, benötigt dein Vierbeiner eine ganze Reihe verschiedenster Nährstoffe in bestimmten Mengen. Sowohl ein Zuviel als auch ein Zuwenig führt zu ernährungsbedingten Erkrankungen.

Ist Fleisch die einzige Quelle für Eiweiß? Was sind eigentlich bioaktive Substanzen? Und sind Kohlenhydrate wirklich schlecht?

Lies dich schlau – für eine gesunde Ernährung deines besten Freundes!

Bioaktive Substanzen

Bioaktive Substanzen

Futtermittel enthalten neben Wasser und den lebensnotwendigen Mikro- und Makronährstoffen weitere Inhaltsstoffe. Bioaktive Substanzen sind natürliche Verbindungen, die über ihre rein ernährungsphysiologische Funktion hinaus positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben können. Sie sind nicht lebensnotwendig wie Vitamine oder Mineralstoffe, können aber eine wichtige Rolle bei der Förderung des Wohlbefindens, der Vorbeugung von Krankheiten und der Unterstützung physiologischer Prozesse spielen.

Das Wissen über bioaktive Substanzen hat sich in den letzten Jahren deutlich erweitert. Durch die Entwicklung hochempfindlicher Analysemethoden konnten viele bioaktive Substanzen identifiziert und untersucht werden.

Bei Hunden können bioaktive Substanzen in der Nahrung dazu beitragen, das Immunsystem zu stärken, Entzündungen zu reduzieren, die Verdauung zu fördern und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.

Bild: Daniel Dan | Unsplash

Sekundäre Pflanzenstoffe

Sekundäre Pflanzenstoffe, englisch Phytochemicals genannt, sind bioaktive Substanzen, die in Pflanzen vorkommen. Sie verleihen Pflanzen Farbe, Geschmack und Duft und schützen sie vor Schädlingen und Krankheiten. Für Hunde können diese Substanzen viele gesundheitliche Vorteile haben, einschließlich antioxidativer, entzündungshemmender und immunmodulierender Wirkungen.

Für Hunde nützliche sekundäre Pflanzenstoffe:

 

Probiere unsere gesunden und einfachen Rezepte für Hunde und erfahre mehr über Nährstoffwunder und Phytochemicals.

Bild: sydney Rae | Unsplash

Ballaststoffe

Ballaststoffe sind nicht verwertbare, langkettige Kohlenhydrate, die in Pflanzen vorkommen. Sie passieren den Magen-Darm-Trakt weitgehend unverdaut und werden im Dickdarm von den Darmbakterien (Darmflora bzw. Darmmikrobiom) verwertet und gespalten. Die dabei entstehenden Stoffwechselprodukte dienen dem Darmepithel und den Darmbakterien selbst als Energiequelle.

Darüber hinaus regulieren Ballaststoffe die Verdauung und regen die Darmbewegung an. Man unterscheidet zwischen löslichen und unlöslichen Ballaststoffen. Beide haben unterschiedliche, aber wichtige Funktionen für die Gesundheit des Hundes.

Lösliche Ballaststoffe

Lösliche Ballaststoffe sind Pektin, das u.a. in Äpfeln, Zitrusfrüchten und Karotten vorkommt, und Alginat, das in Algen enthalten ist.

Wasserlösliche Ballaststoffe binden Wasser und bilden eine gelartige Substanz, die die Verdauung verlangsamt. Beim Abbau durch die Darmflora entstehen zudem Spaltprodukte, die cholesterinsenkend wirken. Lösliche Ballaststoffe tragen außerdem zur Regulierung des Blutzuckerspiegels und des Stuhlgangs bei.

Unlösliche Ballaststoffe

Zu den unlöslichen Ballaststoffen gehören Zellulose und Hemizellulose. Sie kommen in Vollkornprodukten, Weizenkleie, Nüssen und vielen Gemüsesorten vor.

Unlösliche Ballaststoffe erhöhen das Sättigungsgefühl, fördern die Darmbewegung und beugen Verstopfung vor. Sie machen den Kot voluminöser, was die Darmgesundheit des Hundes fördert und Verdauungsstörungen vorbeugt.

Mehr Informationen zu Ballaststoffen findest du hier.

Bild: Waldemar | Unsplash

Probiotika

Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die, wenn sie in ausreichender Menge verzehrt werden, einen gesundheitlichen Nutzen für den Wirt haben können. Diese "guten" Bakterien helfen, das Gleichgewicht der Darmflora aufrechtzuerhalten oder wiederherzustellen, was besonders wichtig für das Immunsystem und die Verdauung von Hunden ist. In der EU sind nur drei probiotische Bakterienstämme für Hunde und Katzen zugelassen.

Enterococcus faecium

Enterococcus faecium ist ein probiotisches Bakterium, das häufig in Ergänzungsfuttermitteln für Hunde verwendet wird.

Es unterstützt die Darmgesundheit, indem es das Gleichgewicht der Darmflora fördert und die Vermehrung schädlicher Bakterien unterdrückt. Dieses Probiotikum wird häufig bei Verdauungsstörungen wie Durchfall oder nach der Einnahme von Antibiotika eingesetzt, um die Darmflora wiederherzustellen. In der Hundeernährung wird es eingesetzt, um die Verdauung zu verbessern, das Immunsystem zu stärken und die Nährstoffaufnahme zu optimieren.

Lactobacillus acidophilus

Dieser probiotische Stamm kommt häufig in Joghurt und Sauermilchprodukten sowie in speziellen probiotischen Nahrungsergänzungsmitteln vor.

Lactobacillus acidophilus unterstützt die Verdauung und kann helfen, Durchfall zu verhindern oder zu behandeln. Bei Hunden kann dieser Stamm die Darmgesundheit fördern und das Immunsystem stärken.

Bacillus subtilis

Bacillus subtilis ist ein weiteres Probiotikum, das in Ergänzungsfuttermitteln für Hunde zur Förderung der Darmgesundheit eingesetzt wird. Es handelt sich um ein sporenbildendes Bakterium, das besonders widerstandsfähig gegenüber Umweltbedingungen wie Hitze oder Magensäure ist, wodurch es den Verdauungstrakt des Hundes gut durchdringen kann.

Bacillus subtilis unterstützt die Verdauung, trägt zur Stabilisierung der Darmflora bei und stärkt das Immunsystem. Außerdem kann es die Produktion nützlicher Enzyme fördern und Verdauungsprobleme lindern. Er wird häufig zur Unterstützung einer gesunden Darmfunktion bei Hunden eingesetzt.

Bild: Karin Windhorst | Unsplash

Präbiotika

Präbiotika sind unverdauliche Nahrungsbestandteile, die das Wachstum und die Aktivität nützlicher Bakterien im Darm fördern. Sie dienen als "Nahrung" für die probiotischen Bakterien und tragen zur Aufrechterhaltung einer gesunden Darmflora bei. Präbiotika sind unentbehrlich für eine gute Verdauung und ein starkes Immunsystem des Hundes.

Inulin

Inulin kommt in Pflanzen wie Chicorée, Topinambur, Artischocken, Schwarzwurzeln und Pastinake vor.

Inulin fördert das Wachstum von bestimmten Darmbakterien und unterstützt so die Darmgesundheit. Es trägt zur Regulierung des Blutzuckerspiegels bei und verbessert die Aufnahme von Mineralstoffen wie Kalzium. Bei Hunden kann Inulin die Verdauung fördern und das Risiko von Verdauungsproblemen verringern.

Fructooligosaccharide (FOS)

FOS sind pflanzliche Mehrfachzucker und kommen in vielen Obst- und Gemüsesorten wie Bananen, Spargel, Topinambur, Sojabohnen, Chicoréewurzeln und Artischocken vor.

FOS fördern das Wachstum nützlicher Darmbakterien wie Laktobazillen. Sie können helfen, schädliche Bakterien zu verdrängen und die Darmbarriere zu stärken. Bei Hunden unterstützen FOS die Verdauung und helfen, Durchfallerkrankungen vorzubeugen.

Pektin

Pektin kommt in den Zellwänden vieler Früchte und Gemüsesorten wie Äpfeln, Zitrusfrüchten, Aprikosen, Kirschen und Karotten vor.

Pektin dient u.a. als präbiotischer Ballaststoff, der das Wachstum nützlicher Bakterien im Darm unterstützt. Es fördert die Produktion von kurzkettigen Fettsäuren, die für die Gesundheit der Darmschleimhaut wichtig sind.