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Nährstoff-Lexikon für Hunde

Der Körper ist eine faszinierende Komposition zahlloser Stoffwechselvorgänge. Damit alles reibungslos funktioniert, benötigt dein Vierbeiner eine ganze Reihe verschiedenster Nährstoffe in bestimmten Mengen. Sowohl ein Zuviel als auch ein Zuwenig führt zu ernährungsbedingten Erkrankungen.

Ist Fleisch die einzige Quelle für Eiweiß? Was sind eigentlich bioaktive Substanzen? Und sind Kohlenhydrate wirklich schlecht?

Lies dich schlau – für eine gesunde Ernährung deines besten Freundes!

Fette

Fette

Fett ist der konzentrierteste Energielieferant aller Nährstoffe. Im Vergleich zu Kohlenhydraten enthält es doppelt so viel umsetzbare Energie. Daher kann der Kaloriengehalt einer Mahlzeit sehr gut über den Fettgehalt der Ration variiert werden.

Welche Fettsäuren braucht der Hund?

Fette spielen im Körper eine wichtige Rolle. So sind sie als Bestandteil jeder Zelle wichtig für deren Stabilität und Struktur. Außerdem dienen sie als Bausteine für verschiedene Hormone und andere Botenstoffe. Nicht essentielle Fettsäuren kann der Körper selbst herstellen, essentielle Fettsäuren müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Zudem können einige Nährstoffe nur zusammen mit Fett aufgenommen werden - so sind die Vitamine A, D, E und K ausschließlich fettlöslich.

Ein Zuviel an Fett führt nicht automatisch zu Übergewicht! Da auch Kohlenhydrate und Eiweiße Energielieferanten sind, führt erst ein ungünstiges Zusammenspiel dieser drei Komponenten zu einer Gewichtszunahme.

Allerdings darf ein Hund auch nicht fettfrei gefüttert werden, da ihm dann wichtige Fettsäuren fehlen würden. Dies kann sich in einem schlechten Fell, Fortpflanzungsproblemen oder einer verminderten Immunabwehr bemerkbar machen.

Essentielle Fettsäuren für Hunde:

 

Ist Fett für Hunde schädlich?

Nein, Fett ist für Hunde nicht grundsätzlich schädlich, sondern ein wichtiger Bestandteil ihrer Ernährung. Es liefert konzentrierte Energie und unterstützt wichtige Körperfunktionen wie die Aufnahme fettlöslicher Vitamine (A, D, E und K), die Gesunderhaltung von Haut und Fell und die Produktion von Hormonen.

Hunde haben einen hohen Energiebedarf, besonders aktive Hunde oder Hunde mit einem schnellen Stoffwechsel. Fett ist jedoch schädlich, wenn es in zu großen Mengen verfüttert wird oder aus minderwertigen Quellen stammt. Zu viel Fett kann zu Übergewicht, Verdauungsproblemen, Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse) und anderen gesundheitlichen Komplikationen führen.

Brauchen Hunde mehr Fett oder Eiweiß?

Hunde benötigen sowohl Fett als auch Eiweiß, aber das Verhältnis hängt von ihrer Lebensphase, ihrem Aktivitätsniveau und ihren individuellen Bedürfnissen ab. Eiweiß ist wichtig für den Muskelaufbau und die Erhaltung der Körperstruktur, während Fett eine hochkonzentrierte Energiequelle darstellt.

Bei besonders aktiven oder arbeitenden Hunden kann der Fettbedarf höher sein, da sie mehr Energie benötigen. Bei Welpen, trächtigen Hündinnen oder kranken Hunden kann der Eiweißbedarf erhöht sein. Die Ernährung sollte jedoch immer ein ausgewogenes Verhältnis zwischen diesen beiden Aspekten aufweisen.

Welches Fett dürfen Hunde fressen?

Hunde benötigen eine ausgewogene Fettzufuhr sowohl aus tierischen als auch aus pflanzlichen Quellen. Beide Fettarten haben unterschiedliche Nährstoffprofile und Vorteile, die für die Gesundheit des Hundes wichtig sind.

Pflanzliche Öle sind gute Fettquellen und liefern vor allem die ungesättigten Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren. Diese sind gut für die Haut, das Immunsystem und den Stoffwechsel. Tierische Fette sind eine natürliche Energiequelle für Hunde und enthalten zum Teil essentielle Fettsäuren, die der Hund für Haut, Fell und Stoffwechsel benötigt.

Tierische Fette wie Butter, Rindertalg oder Gänseschmalz bestehen jedoch fast ausschließlich aus gesättigten Fettsäuren und sind somit reine Energieträger. Sie sollten daher bei Hunden und Katzen, die zu Übergewicht neigen, nur sehr sparsam eingesetzt werden. Diese Fette verbessern jedoch die Schmackhaftigkeit der Ration und können in geringen Mengen zur Verbesserung der Akzeptanz bestimmter Diäten (z.B. Nierendiät) oder zum Aufpäppeln kranker oder abgemagerter Tiere eingesetzt werden.

Bild: freepik | Freepik

Tierische Fette

  1. Geflügelfett: Geflügelfett, insbesondere aus Hühner- und Putenfleisch, ist leicht verdaulich und eine gute Quelle für Omega-6-Fettsäuren (Linolsäure). Es fördert die Gesundheit von Haut und Fell und liefert konzentrierte Energie.

  2. Rindertalg: Dieses Fett wird aus Rindfleisch gewonnen und enthält sowohl gesättigte als auch ungesättigte Fettsäuren. Rindertalg ist eine gute Energiequelle, sollte aber nur in Maßen verfüttert werden, da es schwerer verdaulich ist als Geflügelfett.

  3. Schmalz: Ausgelassenes Schweinefett (Schmalz) kann in kleinen Mengen verfüttert werden und enthält gesättigte Fette, die schnell Energie liefern. Es sollte jedoch sparsam verwendet werden, da zu viel Schmalz die Verdauung belasten und zu einer Bauchspeicheldrüsenentzündung führen kann.

  4. Fischöl: Fischöle (z.B. aus Lachs, Makrele oder Sardine) sind besonders reich an Omega-3-Fettsäuren wie EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure). Diese Fettsäuren sind für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt und unterstützen die Gesundheit von Haut, Gelenken und Herz. Fischöl liefert auch Vitamin D, das für den Kalziumhaushalt und die Knochen wichtig ist.

  5. Lebertran: Ein spezielles Fischöl, das besonders reich an Vitamin A und D ist. Lebertran sollte nur in kleinen Mengen verfüttert werden, um eine Überdosierung dieser Vitamine zu vermeiden.

  6. Krillöl: Krillöl ist eine besondere Quelle für Omega-3-Fettsäuren, ähnlich wie Fischöl, aber oft besser bioverfügbar. Es enthält auch Antioxidantien wie Astaxanthin, die die Zellen vor Schäden schützen.

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Pflanzliche Fette/Öle

  1. Sonnenblumenöl: Sonnenblumenöl ist eine ausgezeichnete Quelle für Omega-6-Fettsäuren (Linolsäure) und Vitamin E, das als Antioxidans die Zellen vor Schäden schützt. Es unterstützt die Gesundheit von Haut und Fell, sollte aber in Kombination mit Omega-3-Quellen verabreicht werden, um ein ausgewogenes Fettsäureverhältnis zu gewährleisten.

  2. Distelöl: Distelöl ist ebenfalls reich an Linolsäure und Vitamin E. Es ist leicht verdaulich und hilft bei Hautproblemen oder stumpfem Fell.

  3. Maiskeimöl: Reich an Linolsäure und Vitamin E ist Maiskeimöl ein guter Lieferant von Omega-6-Fettsäuren. Wie Sonnenblumenöl sollte es in ausgewogenem Verhältnis mit Omega-3-Fettsäuren gefüttert werden.

  4. Leinöl: Leinöl ist eine wertvolle Quelle für Omega-3-Fettsäuren, insbesondere für Alpha-Linolensäure (ALA). Diese Fettsäure wird im Körper des Hundes in EPA und DHA umgewandelt, allerdings weniger effizient als bei der direkten Aufnahme von Fischöl. Leinöl ist gut für die Haut und wirkt entzündungshemmend.

  5. Hanföl: Hanföl enthält ein ausgewogenes Verhältnis von Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren, was es zu einer hervorragenden pflanzlichen Fettquelle macht. Es fördert ein gesundes Immunsystem, unterstützt die Haut und kann bei Entzündungen helfen.

  6. Kokosöl: Kokosöl enthält mittelkettige Fettsäuren (MCTs), die schnell in Energie umgewandelt werden, ohne die Fettreserven des Körpers zu belasten. Kokosöl ist leicht verdaulich und wird häufig bei Hunden mit Verdauungsproblemen eingesetzt. Es besitzt auch antimikrobielle Eigenschaften.

  7. Algenöl: Algenöl ist eine pflanzliche Alternative zu Fischöl und enthält DHA. Es ist ideal für Hunde, die Fischöl nicht vertragen, und kann auch zur Verbesserung der Haut- und Gelenkgesundheit beitragen.

Ist ausgelassenes Fett gesund für Hunde?

Ausgelassene Fette, wie z.B. Schweineschmalz, können in Maßen für Hunde gesund sein, solange sie naturbelassen sind und keine zusätzlichen Gewürze oder Salz enthalten. Sie enthalten gesättigte Fette, die für die Energieversorgung des Hundes wichtig sein können, insbesondere bei Hunden mit hohem Energiebedarf.

Ausgelassene Fette sollten jedoch nur in kleinen Mengen gefüttert werden, da sie sehr kalorienreich sind. Zu viel davon kann zu Gewichtszunahme, Verdauungsproblemen und im schlimmsten Fall zu Pankreatitis, einer schmerzhaften Entzündung der Bauchspeicheldrüse, führen. Bei der Fütterung von ausgelassenen Fetten ist darauf zu achten, dass sie von hoher Qualität sind und aus gesunden Quellen stammen. Im Allgemeinen sollte Fischöl bevorzugt werden, da es ein gesünderes Fettsäureprofil aufweist.

Dürfen Hunde Fett vom Fleisch essen?

Ja, Hunde können Fleischfett fressen, aber nur in moderaten Mengen. Das natürliche Fett im Fleisch ist eine gute Energiequelle für Hunde. Vermeide jedoch gesalzenes, stark gewürztes oder verarbeitetes Fleisch.

Wie viel Fett am Tag für Hunde?

Der tägliche Fettbedarf eines Hundes wird unter anderem durch den Bedarf an Linolsäure, einer essentiellen Omega-6-Fettsäure, bestimmt. Linolsäure ist für den Hund wichtig, da sie die Gesundheit der Haut unterstützt, Entzündungen reguliert und eine Schlüsselrolle im Zellstoffwechsel spielt. Der genaue Bedarf an Linolsäure variiert je nach Lebensphase und Aktivitätsniveau des Hundes:

  1. Hunde im Erhaltungsstoffwechsel: 180 mg pro kg Körpergewicht und Tag

  2. laktierende Hündinnen: 700 mg pro kg Körpergewicht pro Tag

  3. Welpen: 500 mg pro kg Körpergewicht pro Tag

Darüber hinaus wird geschätzt, dass pro Megajoule umsetzbarer Energie (MJ uE) im Futter etwa 1-2 g Linolsäure enthalten sein sollten, um den physiologischen Bedarf zu decken. Für kommerzielles Hundefutter werden 1-3 g Linolsäure pro 100 g Trockensubstanz empfohlen, wobei die meisten Futtersorten tendenziell höhere Mengen enthalten.

Wie viel Rohfett darf im Hundefutter sein?

Der Gehalt an Rohfett in handelsüblichem Hundefutter variiert je nach Art des Futters und den Bedürfnissen des Hundes. Für ausgewachsene Hunde mit normaler Aktivität liegt der empfohlene Rohfettgehalt bei Trockenfutter bei mindestens 5 % und bei Nassfutter bei mindestens 1 %, um den Bedarf an Linolsäure zu decken.

Bei Hunden mit höherem Energiebedarf, wie Welpen, trächtigen Hündinnen oder sehr aktiven Hunden, sollte der Fettgehalt höher sein. Trockenfutter für Arbeitshunde enthält beispielsweise oft 15 % Rohfett.

Bild: PublicDomainPictures | Pixabay

Wie füttere ich meinen Hund Fett?

Der tägliche Fettbedarf eines Hundes kann mit 0,5-1 g Öl pro kg Körpergewicht gedeckt werden. Zur Versorgung mit essentiellen Fettsäuren und Vitaminen sollte die Fettquelle aus verschiedenen Ölen bestehen. Ein Teelöffel (TL) entspricht etwa 3-5 g Öl, ein Esslöffel (EL) etwa 8-12 g Öl.

Die Öle können täglich gewechselt oder kombiniert werden. Durch die Kombination von pflanzlichen und tierischen Ölen wird nicht nur der Fettsäurebedarf gedeckt, sondern auch die Versorgung mit Vitamin E und Vitamin D sichergestellt. Wenn ein Hund Fisch-, Krill- oder Algenöle nicht akzeptiert, können geschmacksneutrale Kapseln verwendet werden. Diese Kapseln können entweder ganz unter das Futter gemischt oder aufgestochen und der Inhalt über das Futter geträufelt werden.

Welches ist das beste Fett für Hunde?

Welches Fett für Hunde am besten geeignet ist, hängt von ihren individuellen Bedürfnissen ab, aber im Allgemeinen sind Fischöle am besten geeignet. Lachsöl und andere Fischöle sind reich an Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken und die Gesundheit von Haut, Fell und Gelenken fördern. Auch pflanzliche Öle wie Leinöl oder Maiskeimöl sind eine gesunde Ergänzung, da sie gesunde Fette liefern, die das Immunsystem und die Hautgesundheit unterstützen.

Was ist das gesündeste Öl für Hunde?

Das gesündeste Öl für Hunde ist im Allgemeinen Lachsöl oder ein anderes hochwertiges Fischöl. Diese Öle sind reich an Omega-3-Fettsäuren, insbesondere EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure), die entzündungshemmend wirken und die Gesundheit von Haut, Fell, Herz und Gelenken verbessern. Fischöle sind besonders hilfreich bei Hunden mit Hautproblemen, Allergien oder Gelenkerkrankungen wie Arthrose.

Neben Fischölen sind Leinöl und Hanföl gute pflanzliche Alternativen. Diese Öle sind reich an Alpha-Linolensäure (ALA), einer Vorstufe von EPA und DHA, und haben ähnliche Vorteile wie Fischöle, obwohl der Umwandlungsprozess im Körper weniger effizient ist. Kokosöl wird auch wegen seiner mittelkettigen Triglyceride (MCT) geschätzt, die leicht verdaulich sind und Energie liefern, ohne die Fettreserven zu belasten. Es kann auch dazu beitragen, das Immunsystem zu stärken und die Haut zu pflegen.