Linolsäure
Linolsäure

Linolsäure

Linolsäure (abgekürzt: LA, linoleic acid) gehört zu den Omega-6-Fettsäuren und ist ein wichtiger Baustein von Fetten. Sie spielt eine zentrale Rolle bei verschiedenen Körperfunktionen. Linolsäure gilt als die wichtigste der essentiellen Fettsäuren.

Linolsäure ist wichtig für die Gesundheit von Haut und Fell, da sie zur Aufrechterhaltung der Hautbarriere beiträgt und Feuchtigkeit spendet. Außerdem ist sie an der Regulierung von Entzündungsprozessen beteiligt und unterstützt das Immunsystem. Im Körper wird Linolsäure in Arachidonsäure umgewandelt, die für verschiedene physiologische Prozesse wichtig ist.

Der Bedarf des Hundes an Linolsäure und ihren Umwandlungsprodukten wird auf 180 mg/kg Körpergewicht pro Tag geschätzt. Linolsäure wird hauptsächlich mit der Nahrung aufgenommen. Nach der Aufnahme wird Linolsäure im Dünndarm resorbiert und gelangt über das Blut zu den verschiedenen Geweben. Dort wird sie in die Zellmembranen eingebaut oder zur Produktion von Eicosanoiden verwendet. Überschüssige Mengen werden über Urin und Kot ausgeschieden.

Linolsäure ist besonders wichtig für Haut und Fell und mitverantwortlich für den Fellglanz. Die Barrierefunktion der Haut gegen Wasser hängt vom Linolsäuregehalt der obersten Hautschicht ab - diese Funktion erklärt möglicherweise, warum viele Fälle von trockenem, glanzlosem Fell und schuppiger, nicht juckender Haut bei Hunden auf eine Erhöhung des Fettgehalts im Futter (in der Regel pflanzliche Öle) ansprechen.

Hunde haben einen höheren Bedarf an Linolsäure und Fetten im Allgemeinen als Menschen. Ein Teil der gefütterten Fettsäure wird zur Bildung der wichtigen Omega-6-Fettsäuren Arachidonsäure verwendet, die ebenso wie Linolsäure vermehrt in den Hautzellen vorkommt. Wird dem Hund Arachidonsäure direkt über das Futter zugeführt, ist der Bedarf an Linolsäure entsprechend geringer.

Linolsäure wird vor allem in den Hautzellen benötigt. Daher macht sich ein Mangel vor allem durch Haut- und Fellveränderungen bemerkbar: Trockenes Fell und Haarausfall sind typisch. Durch die gestörte oder mangelhafte Barrierefunktion der Haut ist das Tier anfälliger für oberflächliche Infektionen und schlechte Wundheilung. 

In schweren Fällen, bei denen der Mangel über einen längeren Zeitraum besteht, treten sogar Herzbeschwerden mit Unruhe und Nervosität auf. Manche Hunde werden auch unfruchtbar.

Wissenschaftliche Daten über eine Überversorgung liegen kaum vor. Vermutet werden lediglich Wechselwirkungen zwischen ganzen Fettsäuregruppen.

Linolsäurehaltige Futtermittel sind:

    •     Distelöl und Sonnenblumenöl

    •     Sojabohnen

    •     Mais

    •     tierische Fette

Die meisten Fettquellen liefern ausreichende Mengen an essentiellen Fettsäuren, mit Ausnahme von Rindertalg. Der Gehalt an Linolsäure ist zu gering, um den Bedarf zu decken. Daher sollte dieses Futtermittel nicht als alleinige Quelle für essentielle Fettsäuren verwendet werden.

Trächtige und säugende Hündinnen sowie Welpen nach dem Absetzen haben einen erhöhten Bedarf an Linolsäure.