Zeckenschutz – so schützt du Hund und Katze vor Zecken!

Schützen | Vom 10.05.24

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Zeckenschutz – so schützt du Hund und Katze vor Zecken!

Titelbild: antpkr | shutterstock

Effektiver Zeckenschutz für Hund und Katze – Tipps und Tricks! Zecken sind in Deutschland mittlerweile ganzjährig anzutreffen und stellen eine potentielle Gefahr für Haustiere dar. Während der Zeckenstich selbst nicht besonders gefährlich ist, können die übertragenen Krankheitserreger ernsthafte Probleme verursachen. Deshalb ist ein wirksamer Zeckenschutz für unsere Fellnasen sehr wichtig. In diesem Artikel zeigen wir dir bewährte Methoden, wie du deine Hunde und Katzen vor Zecken schützen kannst. Welche Maßnahmen wirklich helfen, erfährst du hier.

Risikogebiete: Wo ist die Zeckengefahr groß?

Zecken gibt es eigentlich überall, wo es grün ist. In Deutschland gibt es einige Regionen, in denen die Gefahr von Zeckenstichen bei Hunden und Katzen besonders hoch ist.

Hier einige der bekanntesten Risikogebiete:

  • Süddeutschland: In den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg und Teilen von Hessen und Rheinland-Pfalz gibt es viele Wälder und Feuchtgebiete, in denen Zecken leben. Besonders betroffen sind auch die Alpenregionen.

  • Mitteldeutschland: In Sachsen-Anhalt, Thüringen, Sachsen und Teilen Niedersachsens ist die Zeckenpopulation ebenfalls hoch.

  • Norddeutschland: Auch in Teilen von Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern gibt es Risikogebiete für Zeckenstiche.

Doch Zecken kommen nicht nur in den genannten Regionen, sondern in ganz Deutschland vor. Sie leben vor allem in hohen Gräsern, auf Wiesen oder an Waldrändern. Daher sind Jagdhunde oder Freigängerkatzen mit Zugang zu Wäldern besonders gefährdet. Aber auch in der Stadt kann dein Liebling in Parks oder auf einem Grünstreifen auf Zecken treffen. Es ist daher immer ratsam, Hunde und Freigängerkatzen mit einem wirksamen Zeckenschutzmittel zu schützen, insbesondere wenn sie sich in Gebieten mit hohem Zeckenrisiko aufhalten.

Die beiden bekanntesten Arten sind der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) und die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus). Doch es gibt weitere Zeckenarten, die in Deutschland vorkommen, wie die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) und Hyalomma marginatum.

Verschiedene Zeckenarten: links der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus), rechts die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus).

Bild: links Erik_Karits, rechts makamuki0 | pixabay

Wann ist die Zeckensaison in Deutschland?

Die Zeckensaison in Deutschland ist stark witterungsabhängig und kann von Jahr zu Jahr variieren. Im Allgemeinen sind Zecken von Frühjahr bis Herbst aktiv, also von März bis Oktober. Die Hochsaison für Zeckenstiche liegt in der Regel zwischen Mai und Juli. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass Zecken auch bei Temperaturen über 7 Grad Celsius aktiv sein können, wenn der Boden nicht gefroren ist.

Durch die immer wärmer werdenden Winter verlängert sich die Zeckensaison zunehmend. Deshalb kann es auch im Winter zu einem Zeckenbefall kommen. Außerdem siedeln sich seit einigen Jahren immer mehr tropische Zeckenarten aus dem südlichen Europa in Deutschland an. Mit den steigenden Temperaturen im Winter können sie auch hier überleben. Und sie bringen Unheil mit, nämlich tropische Krankheitserreger.

Zeckenbiss oder Zeckenstich?

Die Begriffe "Zeckenbiss" und "Zeckenstich" werden umgangssprachlich synonym verwendet. Technisch gesehen injizieren Zecken jedoch beim Blutsaugen mit ihrem Stechapparat Speichel in die Haut. Dieser enthält Gerinnungshemmer, um das Blut flüssig zu halten und den Saugvorgang zu erleichtern. Die Bezeichnung "Zeckenstich" wäre daher zutreffender.

Wie gefährlich ist ein Zeckenbiss?

Ein Zeckenstich ist an sich nicht besonders gefährlich. In seltenen Fällen kann es zu einer lokalen Entzündung kommen, wenn Bakterien in die Wunde gelangen. In der Regel heilt ein Zeckenstich von selbst. 

Gefährlich sind dagegen Infektionserreger, die von Zecken übertragen werden können. Entscheidend ist die Dauer des Saugaktes. Je länger die Zecke auf dem Tier sitzt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Krankheitserreger wie Bakterien, Viren oder einzellige Parasiten auf das Tier übertragen werden. Da aber nicht jede Zecke infiziert ist, bedeutet ein Zeckenbefall nicht immer automatisch eine Erregerübertragung. Ganz sicher kann man aber nie sein.

Die häufigsten durch Zecken übertragenen Krankheiten bei Hunden und Katzen sind Borreliose, Anaplasmose, Ehrlichiose und Babesiose, auch wenn sie in Deutschland noch nicht flächendeckend verbreitet sind. Diese Krankheiten können schwerwiegende Symptome wie Fieber, Appetitlosigkeit, Lahmheit, Gelenkschmerzen und in einigen Fällen sogar lebensbedrohliche Komplikationen wie Nierenversagen und Blutungen verursachen.

Wie sieht eine Zecke aus?

Alle Zeckenarten haben einen sehr ähnlichen Körperbau. Sie haben eine ovale oder abgeflachte Körperform und sind meist braun oder schwarz gefärbt. Die Größe einer Zecke variiert je nach Entwicklungsstadium. Eine ausgewachsene Zecke kann bis zu 1 cm lang werden.

Hier sind einige Merkmale, an denen man eine Zecke erkennen kann:

  • Eine Zecke hat acht Beine, die an der Unterseite des Körpers befestigt sind.

  • Der Körper der Zecke ist mit winzigen Härchen und stacheligen Strukturen bedeckt.

  • Zecken haben einen sehr langen Rüssel oder Stachel, der in die Haut von Tieren oder Menschen eingeführt wird, um Blut zu saugen.

  • Der Kopf der Zecke ist normalerweise breiter als ihr Körper und hat zwei kleine schwarze Augen.

Welche Hunde bekommen häufiger Zecken?

Zeckenbefall ist für Hunde nicht nur unangenehm, sondern kann auch ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen. Interessanterweise sind jedoch nicht alle Hunderassen gleichermaßen von Zecken befallen. Studien wie die VetCompass-Studie des RVC in Großbritannien haben gezeigt, dass einige Rassen ein höheres Risiko für Zeckenbefall haben als andere.

Das Team untersuchte eine Liste möglicher Risikofaktoren, um herauszufinden, warum einige Hundetypen anfälliger für Zeckenbefall sind als andere. Zu den untersuchten Faktoren gehörten Merkmale wie das Haarkleid, Ohrenform, die Schädelform und das Körpergewicht sowie demografische Kriterien wie Rasse, Alter, Geschlecht und andere. Als Risikofaktoren für einen häufigeren Zeckenbefall wurden unter anderem ein lockiges oder langes Fell, Schlappohren und ein Körpergewicht zwischen 10 und 25 kg identifiziert.

Die Rassen mit der höchsten Fünf-Jahres-Häufigkeit von Zeckenbefall waren Cavapoos, Golden Doodles, Großpudel, Cairn Terrier, Cockapoos, Zwergschnauzer und Cavachons. Auffällig ist, dass sich unter den Rassen viele neue Designer-Rassen zeigen. Diese Rassen haben aufgrund ihrer Pudelabstammung ein erhöhtes Risiko für Zeckenbefall. Doch auch einige schon länger etablierte Rassen sind stark gefährdet, darunter der Parson Jack Russell Terrier und der Golden Retriever.

Zu den Rassen mit dem geringsten Risiko zählten Hunde mit kurzem, glatten Fell wie Staffordshire Bullterrier, Rottweiler, Glatthaar-Chihuahua und Englische Bulldogge.

Wie erkenne ich eine Zecke auf meinem Haustier?

Es ist wichtig, Hund und Freigängerkatze regelmäßig nach Zecken abzusuchen, vor allem, wenn sie viel Zeit im Freien verbringen oder in einem Gebiet mit hoher Zeckendichte leben. Hier sind einige Schritte, die helfen können, eine Zecke auf deinem Hund oder deiner Katze zu erkennen:

  • Untersuche den Körper des Hundes gründlich, einschließlich der Ohren, Augen, zwischen den Zehen, in den Achselhöhlen, im Schenkelspalt und im Genitalbereich.

  • Achte auf kleine, braune oder schwarze Tierchen, die auf dem Fell oder der Haut krabbeln oder sich an der Haut festgebissen haben. Zecken können unterschiedlich groß sein, von winzigen Punkten bis hin zu erbsengroßen Beulen.

  • Fühle vorsichtig den Körper deines Hundes oder deiner Katze ab und suche nach Beulen oder Unebenheiten, die von einer Zecke stammen könnten.

  • Achte auf Anzeichen einer Reaktion auf den Zeckenbiss, wie Rötung oder Schwellung um die Einstichstelle.

Wie schnell muss eine Zecke beim Hund entfernt werden?

Zecken sollten so schnell wie möglich entfernt werden, um das Risiko einer Krankheitsübertragung zu minimieren. Suche dein Tier also nach jedem Aufenthalt in der Natur auf Zecken ab. Expert:innen empfehlen, festgesaugte Zecken innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach dem Biss zu entfernen. Es ist auch wichtig, die Zecke richtig zu entfernen, um zu verhindern, dass der Kopf oder andere Teile der Zecke in der Haut des Hundes stecken bleiben und Infektionen verursachen.

Entfernen einer Zecke mit Zeckenhaken: Zecke unterhaken und gerade nach oben herausziehen.

Bild: Todorean-Gabriel | shutterstock

Wie die Zecke richtig entfernen?

Die Zecke sollte so schnell wie möglich entfernt werden. Am besten nicht mit den Fingern, da die Gefahr besteht, dass die Zecke gequetscht wird und Krankheitserreger in den Stichkanal gelangen. Auch das Abtupfen mit Alkohol oder Öl kann zu einer Übertragung führen, da die Zecke dadurch gestresst wird und sich quasi „übergibt“ und Krankheitserreger übertragen werden können.

Am besten ist es, eine Zeckenzange oder einen Zeckenhaken zu benutzen. Damit fasst man die Zecke hautnah (siehe Bild) und zieht sie gerade heraus. Nach dem Entfernen der Zecke ist es ratsam, die Einstichstelle zu desinfizieren und den Vierbeiner einige Zeit zu beobachten, um sicherzugehen, dass keine Krankheitssymptome auftreten.

Anschließend sollte die Zecke mit einem festen Gegenstand zerdrückt oder in Desinfektionsmittel abgetötet werden. Auch Verbrennen ist eine Möglichkeit, die hartnäckigen Biester unschädlich zu machen. Wirf die Zecke nicht in den Abfluss oder die Toilette, da sie nicht ertrinken und wieder herausklettern kann.

Zeckenbiss bei Hund und Katze: Wann zum Arzt?

Wenn eine Zecke bei einem Hund oder einer Katze entfernt wurde, sollte die Bissstelle sorgfältig auf Anzeichen einer Infektion oder andere Symptome untersucht werden. Wenn die Bissstelle gerötet ist, anschwillt, juckt oder sich infiziert anfühlt, solltest du eine Tierarztpraxis aufsuchen.

Darüber hinaus ist es wichtig, auf Symptome von Krankheiten zu achten, die durch Zecken übertragen werden können. Diese Symptome sind je nach Krankheit unterschiedlich, können aber Fieber, Appetitlosigkeit, Steifheit, Mattigkeit und Gelenkschmerzen umfassen. Wenn ein Hund oder eine Katze nach einem Zeckenbiss eines dieser Symptome zeigt, sollte sofort ein:e Tierärzt:in aufgesucht werden.

Es ist auch wichtig zu wissen, dass einige Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden können, erst Wochen oder Monate nach dem Biss ausbrechen können. Es ist daher ratsam, den Hund oder die Katze regelmäßig auf Anzeichen von Krankheiten zu untersuchen.

Spot-Ons gegen Zecken sollten auf die Haut im Nacken aufgetragen werden.

Bild: Anastasiya Tsiasemnikava | shutterstock

Zeckenschutz für Hund und Katze: Was empfehlen Tierärzte?

Nur in Studien geprüfte Antiparasitika bieten einen guten Schutz vor Zecken und anderen Parasiten. Deshalb empfehlen Tierärzt:innen apothekenpflichtige Zeckenschutzpräparate zu verwenden, die es als Halsbänder, Spot-Ons oder Tabletten zu kaufen gibt. Die Mittel wirken auf unterschiedliche Weise, man unterscheidet zwischen repellierenden und abtötenden Präparaten (Antiparasitika)

Repellentien wirken durch bestimmte Gerüche, die die Zecken abschrecken sollen. Sie sind allerdings nicht gegen alle Zeckenarten gleichsam wirksam. Die braune Hundezecke z.B. reagiert weniger empfindlich auf bestimmte Wirkstoffe in Repellentien. Außerdem können sich Zecken auch an Stellen festsaugen, an denen das Repellent nicht aufgetragen wurde, z.B. an Ohren oder Pfoten.

Antiparasitika hingegen töten die Zecken bei Kontakt mit dem Wirkstoff innerhalb kurzer Zeit ab. Sie werden von der Zecke über die Körperoberfläche oder beim Blutsaugen aufgenommen.

Daher ist es ratsam, ein repellierendes und ein abtötendes Präparat zu kombinieren, um das Risiko von Zeckenstichen und der Übertragung von Krankheiten durch Zecken zu minimieren. Es ist jedoch wichtig, die Anweisungen von Hersteller:innen und Tierärzt:innen genau zu befolgen. Zusätzlich sollten Hunde und Katzen nach jedem Spaziergang auf Zecken abgesucht werden, da Zecken auch auf dem Fell sitzend in die Wohnung gelangen können. Zecken bevorzugen Stellen, an denen die Haut sehr weich ist. Das ist am Bauch, Kopf, im Zwischenschenkelbereich und zwischen den Zehen der Fall.

Zeckenmittel: Wirkung und Anwendung

Es gibt unterschiedliche Darreichungsformen von Zeckenmitteln. Die repellierenden Präparate können als Halsbänder kontinuierlich den Wirkstoff an die Haut abgeben oder sie werden in Form von Spot-Ons auf die Haut gegeben und verteilen sich über die oberste Hautschicht. Zeckenabtötende Medikamente können auch entweder als Spot-On verabreicht werden oder stehen als Tablette zur Verfügung.

Die Präparate gegen Zecken haben eine unterschiedlich lange Wirkdauer. Sie reicht von einem Monat bis zu 8 Monaten. Wie bei allen Medikamenten sollten sie nur nach Anweisung und Dosierung nach Beipackzettel verabreicht werden.

Zeckenhalsband

Zeckenhalsbänder für Hunde und Katzen sind Halsbänder, die mit bestimmten Wirkstoffen imprägniert sind, um Zecken abzuwehren oder abzutöten. Die Halsbänder geben die Wirkstoffe kontinuierlich über einen längeren Zeitraum ab, je nach Produkt typischerweise bis zu mehreren Monaten. Das Produkt Seresto® wirkt mit bis zu 8 Monaten am längsten, es deckt eine Zeckensaison ab.

Die Wirkstoffe in Zeckenhalsbändern können synthetischen oder natürlichen Ursprungs sein. Es gibt verschiedene Wirkstoffe, die in Zeckenhalsbändern verwendet werden können, z.B. Amitraz, Propoxur, Deltramethrin, Permethrin oder Geraniol. Diese Wirkstoffe haben unterschiedliche Wirkungsweisen und können sowohl abtötend als auch abstoßend auf Zecken und andere Parasiten wirken. Vorsicht ist bei Katzen geboten. Viele der Wirkstoffe sind für Katzen giftig und nur für Hunde zugelassen. Außerdem besteht bei Katzen ein höheres Risiko, dass sie mit einem Halsband hängen bleiben und sich verletzen.

Die Halsbänder sollten eng am Hals des Tieres anliegen, damit die Wirkstoffe in direkten Kontakt mit dem Fell und der Haut des Tieres kommen und ihre Wirkung entfalten können. Es ist wichtig, das Halsband regelmäßig zu kontrollieren, um sicherzustellen, dass es noch intakt ist und seine Wirkstoffe abgibt.

Obwohl Zeckenhalsbänder eine wirksame Methode zur Bekämpfung von Zecken und anderen Parasiten sein können, sollten sie nie als alleinige Maßnahme zur Zeckenbekämpfung betrachtet werden. Es ist immer wichtig, auch andere Maßnahmen zu ergreifen, wie z.B. regelmäßige Fellkontrollen, die Anwendung von Spot-on-Präparaten oder Tabletten und das Meiden von Gebieten mit hohem Zeckenaufkommen.

Zeckentablette

Zeckentabletten sind eine Art von Antiparasitika, die speziell zur Bekämpfung von Zecken bei Hunden und Katzen entwickelt wurden. Sie werden über das Maul verabreicht und wirken je nach Wirkstoff auf unterschiedliche Weise. Einige Zeckentabletten können auch gegen andere Parasiten wie Flöhe oder Milben wirksam sein. Sie wirken vier Wochen bis zu drei Monaten und müssen regelmäßig verabreicht werden, um ihre Wirksamkeit zu erhalten.

Die meisten Tabletten gegen Zecken haben eine abtötende Wirkung. Sie enthalten Wirkstoffe wie Fluralaner, Afoxolaner oder Sarolaner, die nach der Einnahme ins Blut von Hund und Katze gelangen. Nach dem Festsaugen werden die blutsaugenden Zecken innerhalb weniger Stunden abgetötet.

Einige Tabletten haben auch eine repellierende Wirkung auf Zecken, d.h. die Zecken werden über für sie unangenehme Gerüche ferngehalten, bevor sie zustechen können.

Zeckentabletten sind ein schnelles und wirksames Mittel zur Bekämpfung von Zeckenbefall bei Hunden und Katzen. Sie haben den Vorteil, dass sie nicht direkt auf die Haut des Tieres aufgetragen werden müssen, was bei manchen Tieren zu Hautreizungen oder -empfindlichkeit führen kann. Dafür müssen sie heruntergeschluckt werden, was nicht alle Hunde und Katzen freiwillig tun. Auch ein Erbrechen kurz nach der Gabe der Tablette verringert oder verhindert die Wirkung.

Spot-On gegen Zecken

Spot-Ons gegen Zecken sind flüssige Präparate, die auf die Haut des Tieres aufgetragen werden, typischerweise im Nacken- oder Schulterbereich. Die in den Spot-Ons enthaltenen Wirkstoffe wirken entweder abtötend oder abstoßend auf Zecken und oft auch auf andere Parasiten wie Flöhe, Milben und Läuse.

Die meisten und wirksamsten Spot-On-Präparate enthalten abtötende Wirkstoffe wie Permethrin, Fipronil oder Imidacloprid. Diese Wirkstoffe greifen das Nervensystem der Zecke an und führen innerhalb weniger Stunden zum Tod.

Spot-On-Präparate mit zeckenabweisender Wirkung enthalten häufig Wirkstoffe wie Geraniol, Lavendelöl oder andere natürliche Öle. Diese Wirkstoffe verändern den Geruch des Tieres, so dass die Zecken es meiden und nicht beißen. Sie sind aber weniger sicher als abtötende Produkte.

Spot-on-Produkte sind eine beliebte und wirksame Methode zur Bekämpfung von Zeckenbefall bei Hunden und Katzen. Sie sind einfach anzuwenden und haben eine lang anhaltende Wirkung, die in der Regel mehrere Wochen anhält. Sie sind sehr praktisch, da sie nicht wie Tabletten wieder ausgespuckt werden können. Allerdings muss darauf geachtet werden, dass das Präparat nicht vom Tier abgeleckt wird oder in die Augen oder auf offene Wunden gelangt. Auch darf die betupfte Stelle im Nacken für einige Tage nicht berührt werden, da auch wir Menschen den Wirkstoff über die Haut aufnehmen können. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass die Stelle nicht von anderen Haustieren abgeleckt wird.

Wer seine Katze mit einem Spot-On vor Zecken schützen möchte, sollte sich genau informieren, ob das Mittel für die Katze zugelassen ist. Medikamente für Hunde können für Katzen tödlich sein, da Wirkstoffe wie Permethrin für Katzen hochgiftig sind.

Eine Zecke hat sich an der Stirn eines Hundes festgesaugt.

Bild: Aleksey Boyko | shutterstock

Welche Zeckenmittel wirken nicht?

Viele in Drogerien oder dem Zoofachhandel als Zeckenschutzmittel verkaufte Produkte bieten keinen ausreichenden Schutz. Sie enthalten keine oder nur unzureichende Wirkstoffe - sonst dürften sie nicht frei verkauft werden und fielen unter das Arzneimittelgesetz. 

Oft werden auch verschiedene „natürliche Schutzmittel“ gegen Zecken empfohlen, darunter ätherische Öle wie Schwarzkümmelöl, Zitronenöl, Eukalyptusöl oder Lavendelöl, Zedernholzöl, Teebaumöl, Neemöl oder auch Kokosöl. Diese Mittel sollen Zecken abschrecken oder abtöten, indem sie ihren Geruchssinn beeinflussen oder sie aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung schädigen.

Allerdings gibt es bisher keine wissenschaftlichen Studien, die belegen, dass diese natürlichen Mittel tatsächlich eine ausreichende Wirkung gegen Zecken haben. Die meisten dieser Mittel haben nur eine sehr begrenzte Wirkung und können Zecken nicht vollständig abwehren oder abtöten. Sie bieten daher keinen sicheren Schutz vor Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden. Zudem führt das Auftragen auf die Haut oft zu Unwohlsein, da sie einen Fettfilm hinterlassen und einen starken Geruch verbreiten, der auch von unseren Haustieren wahrgenommen wird. Auch allergische Reaktionen oder Hautreizungen können auftreten. Vor allem Katzen sind sehr empfindlich und sollten nicht mit ätherischen Ölen in Kontakt kommen.

Auch Knoblauch wird oft als Wundermittel angepriesen, was aber bisher nicht ausreichend wissenschaftlich belegt werden konnte. Außerdem ist Knoblauch giftig, wenn Hunde und Katzen größere Mengen davon fressen.

Tierärzt:innen empfehlen daher die Verwendung von auf ihre Wirksamkeit geprüften Präparaten gegen Zecken, die in Apotheken oder Tierarztpraxen erhältlich sind.

Zeckenschutz für Katzen

Katzen und Hunde haben unterschiedliche Stoffwechselvorgänge und reagieren unterschiedlich auf bestimmte Medikamente. Deshalb sollten Zeckenmittel, die für Hunde entwickelt wurden, niemals bei Katzen angewendet werden.

Einige Wirkstoffe in Zeckenmitteln für Hunde, wie z.B. Permethrin, können bei Katzen zu schweren Vergiftungen führen und sogar tödlich sein. Dies liegt daran, dass Katzen bestimmte Wirkstoffe nicht so schnell in der Leber abbauen können wie Hunde oder andere Tiere. Schon geringe Mengen von Zeckenschutzmitteln für Hunde können bei Katzen zu Vergiftungen führen.

Deshalb ist es sehr wichtig, dass Katzenbesitzer:innen nur Zeckenmittel verwenden, die ausdrücklich für Katzen zugelassen sind. Bevor du ein Zeckenmittel anwendest, solltest du immer die Anweisungen auf der Verpackung sorgfältig lesen und gegebenenfalls eine:n Tierärzt:in zu Rate ziehen, um sicherzustellen, dass das Mittel sicher und für dein Katze geeignet ist. Wenn in deinem Haushalt ein Hund und eine Katze zusammenleben, solltest du außerdem darauf verzichten, deinem Hund permethrinhaltige Präparate zu verabreichen, da sie deine Katze ablecken und Vergiftungserscheinungen entwickeln könnte.

Zeckenimpfung: Kann ich gegen Zecken impfen?

Die sogenannte Zeckenimpfung verhindert keinen Zeckenbefall, sondern sie wirkt gegen einen von Zecken übertragenen Infektionserreger: die Borrelien. Ihr Nutzen ist jedoch umstritten, da es viele verschiedene Borrelienarten gibt und die Impfung nicht gegen alle wirkt.

Außerdem wirkt die Impfung nicht gegen andere Krankheiten, die von Zecken übertragen werden. Die regelmäßige Anwendung von geeigneten Zeckenschutzmitteln und das sorgfältige Absuchen von Hunden und Katzen nach Spaziergängen in der Natur auf Zeckenbisse sind daher nach wie vor von großer Bedeutung.

Können Zecken von Hunden und Katzen auf Menschen übergehen?

Ja, Zecken können von Hund und Katze auf den Menschen übergehen. Wenn Zecken ins Haus gebracht werden, können sie auch auf den Menschen gehen und sich bei ihm festsaugen. 

Daher ist es wichtig, Hunde und andere Haustiere regelmäßig auf Zecken zu untersuchen und geeignete Zeckenschutzmittel zu verwenden, um das Risiko von Zeckenbissen und damit verbundenen Krankheiten zu verringern. Es wird auch empfohlen, dass Menschen, die in Gebieten leben oder arbeiten, in denen Zecken vorkommen, geeignete Kleidung tragen, um ihre Haut zu schützen, und ihre Kleidung und ihren Körper regelmäßig nach Zecken absuchen, um Zeckenbisse schnell zu erkennen und zu entfernen.



Fazit zu Zeckenschutz bei Hund und Katze

Zeckenschutz ist ein wichtiger Aspekt der Haustierpflege, um Hunde und Katzen vor den Gefahren von durch Zecken übertragenen Krankheiten zu schützen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Haustiere vor Zecken zu schützen, darunter die Anwendung von Zeckenschutzmitteln, regelmäßige Zeckenkontrollen und Impfungen gegen Zeckenkrankheiten.

Es wird empfohlen, dass Tierhalter:innen eng mit ihrem/ihrer Tierärzt:in zusammenarbeiten, um die für ihr Haustier am besten geeigneten Zeckenschutzmaßnahmen zu ermitteln und sicherzustellen, dass sie ausreichend geschützt sind. Die regelmäßige Kontrolle auf Zeckenbisse und die schnelle Entfernung von Zecken, wenn sie gefunden werden, sind ebenfalls wichtige Maßnahmen, um das Risiko von durch Zecken übertragenen Krankheiten bei Haustieren und Menschen zu verringern.


Das confidu-Magazin wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellen wissenschaftlichen Standards verfasst. Die Artikel ersetzen keine tierärztliche Diagnose, sondern sollen dir erste Informationen zu vielen Themen rund um dein Tier geben. Bei spezifischen Fragen zu deinem Tier beraten dich unsere Tierärzt:innen gerne über die confidu App.


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