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Checkliste: Woran erkenne ich eine gute Hundezucht und gesunde Welpen? Die Gesundheit der Mutterhündin und die Erfahrungen, die Welpen in den ersten Lebenswochen machen, legen den Grundstein für Gesundheit und Verhalten im späteren Hundeleben. Deshalb ist es wichtig, dass sie in einem gepflegten und liebevollen Umfeld aufwachsen. Doch wie kannst du das beurteilen? Wir erklären dir, was eine gute Hundezucht ausmacht und von welchem Hundekauf du besser die Finger lassen solltest, damit du dir keinen kranken Welpen ins Haus holst.
Welpen sind sensibel
Die ersten Wochen im Leben eines Hundes sind eine sensible Phase und prägen ihn für sein gesamtes Leben. Und auch die hygienischen Umstände, unter denen ein Welpe aufwächst, sind maßgeblich für seine spätere Gesundheit. Seriöse Züchtende werden alles tun, damit sich die Welpen optimal entwickeln und dadurch viele Grundlagen für das spätere Hundeleben legen.
Wähle die Zucht deines zukünftigen Welpen daher mit Bedacht, auch wenn dies bedeutet, dass du eventuell etwas länger auf dein neues Familienmitglied warten musst.
Wie eine gute Hundezucht erkennen?
Der Schein kann trügen. Nicht jede:r Züchtende, der/die auf der Ausstellung den ersten Platz belegt, legt auch viel Wert auf die Aufzucht und Sozialisation der Welpen. Auch ist nicht jede:r gleich unseriös, der/die durch einen „Unfall“ zufällig zu einem/einer Züchter:in geworden ist. Deshalb solltest du dir jede Zucht, die für dich interessant ist, genauer anschauen und individuell entscheiden.
Damit du eine seriöse Zucht erkennst und um deinen Blick zu schulen, haben wir hier einige Kriterien zusammengefasst, auf die du achten solltest.
Kriterien einer guten Hundezucht:
Besichtigung der Zuchträume möglich
Züchtende sind interessiert und geben Auskunft
tiermedizinische Versorgung gesichert
hygienische, tiergerechte Unterbringung
Elterntiere sind überlegt ausgewählt und gesund
bei der Geburt wird nicht eingegriffen
aktive Sozialisation
Abgabe mit mind. 8 Wochen (gechippt, geimpft, entwurmt)
Preis ist nicht zu niedrig
Kaufvertrag wird abgeschlossen
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Gute Züchter umsorgen Welpen und Mutter
Guten Züchtenden liegt das Wohlbefinden der Mutterhündin und der Welpen am Herzen. Die Hunde werden hygienisch und mit genügend Platz untergebracht und medizinisch versorgt. Außerdem wird viel Wert auf die Verhaltensentwicklung gelegt und die Hunde werden nicht nur sich selbst überlassen.
Engagierte Züchtende werden nicht nur gerne alle deine Fragen beantworten, sondern dir auch zeigen, wo Mutter und Welpen untergebracht sind. Du solltest im Gegenzug auch über deine Erfahrung und Möglichkeiten befragt werden. Vielleicht wird der/die Züchtende auch die Abgabe ablehnen, wenn Hund oder Rasse nicht geeignet scheinen bzw. die wohnlichen und zeitlichen Umstände von potentiellen Käufer:innen nicht ausreichen. Nach dem Welpenkauf steht dir ein:e gute:r Züchter:in weiterhin beratend zur Seite und zeigt Interesse am Verbleib der Welpen.
Den weniger seriösen Züchtenden geht es eigentlich nur darum, möglichst viel Geld mit dem Verkauf der Welpen zu verdienen – der Rest ist nebensächlich. Häufig weisen die Aufzuchtbedingungen für Welpen und Mutter hohe Missstände auf. Die Mutterhündinnen müssen im Akkord Welpen produzieren, ohne das große Kosten anfallen. Die Tiere sind in dunklen, dreckigen Verschlägen untergebracht und werden nicht medizinisch betreut. Deshalb sind sie häufig verhaltensauffällig und anfälliger für Krankheiten wie die oft tödlich verlaufende Parvovirose.
Die Auswahl der Elterntiere
Beide Elterntiere sollten gesund sein und ein angenehmes Wesen besitzen. Wenn du den Welpen besuchst, den du dir ausgesucht hast, achte auch auf die Eltern. Du solltest versuchen zu beobachten, wie Mutterhündin und Rüde mit anderen Hunden und Menschen umgehen. Sind sie sehr ängstlich oder aggressiv? Dann sind sie wahrscheinlich keine guten Vorbilder für ihre Welpen und ihr Verhalten könnte abfärben.
Züchter:innen kennen auch die genetisch veranlagten, rassetypischen Erkrankungen und versuchen, deren Weitergabe bei der Verpaarung der Elterntiere zu vermeiden. Hierzu stehen Gentests zur Verfügung, die die Anlagen für viele Krankheiten aufdecken. Andere Verfahren können bereits vorhandene Probleme sichtbar machen, zum Beispiel die Hüftgelenksdysplasie (HD) bei Schäferhunden. Und auch wenn der Hund noch so schön ist: Bei gesundheitlichen Problemen darf nicht gezüchtet werden.
Im Hunderassen-Lexikon findest du die beliebtesten Rassen und welche Probleme häufig bei ihnen auftreten. Frage die Züchtenden gezielt nach den rassebedingten Krankheiten und was sie diesbezüglich tun.
Einen besonderen Boom erleben seit Jahren die brachyzephale Rassen. Sie sind zwar sehr freundliche Hunde, doch sie sind oft zum Leiden geboren. Mit der kurzen Nase sehen sie zwar besonders niedlich aus, doch sie bekommen schwer Luft. Je stärker die Merkmale ausgeprägt sind, desto schwerwiegender sind die gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Du findest weitere Informationen zum Thema Brachyzephalie in den Artikeln Niedliche Plattnase? Warum Möpse nicht süß, sondern krank sind! und Wir sagen „Ja“ zur Nase! Gesundheitliche Probleme bei kurzköpfigen Rassen.
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Die Mutterhündin
Das Wohlbefinden der Mutterhündin hat schon während der Trächtigkeit einen großen Einfluss auf die Welpen. Die Hündin wird von einem/einer guten Züchter:in bestmöglich versorgt, denn übermäßiger Stress schadet auch den Welpen. Sie ist in die Familie integriert, bekommt ihre Streicheleinheiten, wird aber auch nicht übermäßig geschont.
Bei der Geburt wird außer in einer Notsituation nicht eingegriffen. Die neugeborenen Welpen dürfen sich den Weg zu den Zitzen selbst suchen und lernen so, schon früh mit Stress umzugehen. Frag den/die Züchter:in, wie er/sie sich bei der Geburt verhält.
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Die Sozialisation
Die ersten sechzehn Lebenswochen eines Welpen sind ungemein wichtig für seine Entwicklung. Hier leistet der/die Züchtende einen entscheidenden Beitrag. Er/sie richtet nicht nur die Kinderstube ein, sondern sorgt dafür, dass die Welpen andere Hunde, Tierarten und auch unterschiedliche Menschen kennenlernen.
Alltägliche Situationen, wie zum Beispiel Autofahren und das Halsband anlegen, werden bereits mit den Welpen geübt. Durch Ausflüge in den Garten und in den Wald lernen die Kleinen unterschiedliche Umgebungen kennen. Dies alles schafft beste Voraussetzungen für freundliche und sozialisierte Hunde.
Die Abgabe der Hundewelpen
Frühestens mit acht Lebenswochen werden die kleinen Hunde den neuen Besitzer:innen übergeben, dies ist gesetzlich vorgeschrieben. Du kannst das Alter des Welpen an den Zähnen erkennen. Es sollten alle 28 Milchzähne vorhanden sein (14 im Ober- und 14 im Unterkiefer). Die Kleinen wurden vorher tierärztlich untersucht, sind gechipt, besitzen einen Impfpass mit den ersten Impfungen und wurden regelmäßig entwurmt.
Werden Welpen nicht innerhalb Deutschlands verkauft, sondern stammen aus einem anderen EU-Land, müssen sie sogar älter als 15 Wochen sein. Bei Importen aus sogenannten nicht gelisteten Drittländern müssen Welpen älter als sieben Monate sein.
Wird ein Welpe zu früh abgegeben, ist dies traumatisch für den Kleinen. Zudem besteht das Risiko, dass er die „Hundesprache“ nicht ausreichend erlernt hat. Untereinander lernen die Hundekinder zum Beispiel die Grundlagen für eine gute Beißhemmung. Werden ihnen diese Erfahrungen genommen, kommt es häufig zu Verhaltensproblemen und Aggressionen im späteren Leben.
Der Preis der Welpen
Vor allem Rassehunde sind nicht erst seit der Coronapandemie teuer und können durchaus mehrere tausend Euro kosten. Welpen, die aus einer guten Zucht stammen und alle Vorzüge von guter Pflege und Futter sowie tiermedizinischer Versorgung genießen durften, müssen Geld kosten. Nur so werden die Ausgaben gedeckt und der Aufwand des/der Züchter:in belohnt.
Doch Achtung! Nur weil der Preis hoch ist, stammt der Welpe nicht automatisch aus einer guten Zucht. Beachte daher immer die oben genannten Kriterien und suche dir den Welpen mit Bedacht aus.
Jeder Kauf sollte zudem mit einem Kaufvertrag besiegelt werden. Dieser muss den vollen Namen des/der Anbieter:in enthalten und die Rechte und Pflichten beider Parteien klar festlegen. Hast du Zweifel an der Identität, lass dir ein Ausweisdokument vorlegen.
Gibt es eindeutige Hinweise oder den Verdacht auf illegalen Welpenhandel, solltest du dich an das zuständige Veterinäramt wenden oder gegebenenfalls die Polizei informieren.
Warnsignale
Es gibt ein paar Red Flags beim Welpenkauf, die deutliche Hinweise darauf sind, dass es sich um einen illegalen Verkauf oder unseriöse Anbieter:innen handelt. Auch wenn dir der Welpe Leid tut, solltest du ihn nicht annehmen. Oft werden kranke und unterentwickelte, also viel zu junge Hunde angeboten, die nicht selten im neuen Zuhause nach wenigen Tagen sterben oder Verhaltensstörungen zeigen. Jeder Welpe, der auf diese Weise verkauft wird, heizt den illegalen Welpenhandel weiter an.
Diese Umstände sind verdächtig:
Die Welpen werden in der Anzeige schlecht beschrieben.
Fotos der Mutterhündin fehlen.
Die Anbietenden verwenden ein Pseudonym.
Der-/dieselbe Anbietende bietet verschiedene Rassen an.
Die Anbietenden bieten eine Lieferung nach Hause an.
Der Verkauf erfolgt auf Parkplätzen oder anderweitig außerhalb des Zuhauses der Anbietenden.
Der Welpe ist sehr klein bzw. jung (weniger als 28 Milchzähne sind sichtbar).
Der Welpe kann nicht sicher laufen, taumelt, ist matt, hat Durchfall oder einen verklebten Po (Zeichen für Schwäche oder Erkrankung).
Der Preis für einen Rassehund ist auffällig niedrig.
Es wird kein Kaufvertrag angeboten.
Fazit zum Welpenkauf
Sich einen Welpen zuzulegen, sollte wohl durchdacht sein. Wähle die Zucht bewusst aus und schau dir die Umstände an, unter denen die Welpen aufwachsen. Engagierte Züchtende werden dir Auskunft über Mutter und Welpen geben und dir auch nach der Adoption beratend zur Seite stehen.
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