Katzen und Joghurt: Dürfen Katzen Joghurt essen?

Füttern | Vom 12.04.24

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Katzen und Joghurt: Dürfen Katzen Joghurt essen?

Titelbild: TeamK | Pixabay

Dürfen Katzen Joghurt essen? Joghurt gilt als gesundes Milchprodukt für Menschen und für Katzen gilt dasselbe. Doch wenn du deiner Katze Joghurt geben möchtest, solltest du einige Dinge beachten. Es gibt viele verschiedene Produkte, die nicht alle gut für deine Samtpfote sind und z.B. Probleme wie Durchfall erzeugen können. Außerdem solltest du deiner Katze nur eine bestimmte Menge geben. Wir erklären dir die Einzelheiten.

Katzen und Joghurt

Joghurt wird meist aus Kuhmilch hergestellt, die erwärmt und mit sogenannten Joghurtkulturen, u.a. bestehend aus Milchsäurebakterien, angereichert wird. Die verschiedenen Kulturen fermentieren die Milch, verstoffwechseln sie also, und Joghurt entsteht, der oft säuerlich schmeckt. Daher wird er oft mit Zusätzen wie Früchten und Zucker versetzt. Katzen dürfen aber nur Naturjoghurt ohne Zusatzstoffe fressen.

Da Katzen Fleischfresser sind, sollten sie Joghurt nur in kleinen Mengen und daher als Leckerli oder Zutat einer ausgewogenen Ration bekommen. Besonders für Katzenjunge und Katzenmütter ist Joghurt aufgrund seiner Zusammensetzung ein wertvolles Futtermittel. Auch beim Aufbau einer aus dem Gleichgewicht geratenen Darmflora, einer sogenannten Dysbiose, kann Joghurt helfen.

Joghurt im Glas. Katzen sollten Milchprodukte nur in Maßen fressen.

Bild: Burst | Pexels

Zusammensetzung von Joghurt

Das Milchprodukt enthält zwar verhältnismäßig wenig Eiweiß (Protein), dafür ist es aber aus essentiellen Aminosäuren zusammengesetzt, hochwertig und gut verdaulich. Joghurt ist reich an Kalzium, Phosphor und Kalium und enthält verschiedene B-Vitamine.

Ein weiterer Bestandteil ist Fett, wobei die verschiedenen Joghurtsorten unterschiedliche Fettgehalte besitzen. Fettreichere Joghurts werden aus Sahne hergestellt. Katzen sollten generell eher Produkte mit wenig Fett bekommen, es sei denn, sie sollen z.B. aufgrund einer auszehrenden Krankheit zunehmen.

Fettgehalt von Joghurtsorten:

  • Magermilchjoghurt: max. 0,5 %

  • fettarmer Joghurt: 1,5 % - 1,8 %

  • Joghurt: mind. 3,5 %

  • griechischer Joghurt: bis zu 10 %

  • Sahnejoghurt: mind. 10 %

Fun Fact: Die Schreibweisen Joghurt und Jogurt sind seit der Rechtschreibreform von 1996 beide korrekt. Die Hauptschreibweise laut Duden ist aber die Form mit dem „h“, also Joghurt.

Joghurt und Laktose

Durch den Herstellungsprozess enthält Joghurt wenig Milchzucker (Laktose), trotzdem darf der Laktosegehalt von Joghurt (etwa 4 g pro 100 g) nicht unterschätzt werden. Laktose ist ein wichtiger Nährstoff in der Milch für Säugetierkinder, so lange sie bei der Mutter trinken. Sie produzieren das Enzym Laktase, das den Milchzucker aufspaltet und ihn dem Körper verfügbar macht. Werden die Tierkinder abgesetzt und auf feste Nahrung umgestellt, geht die Produktion des Enzyms zurück und die Tiere bekommen Durchfall, wenn sie zu viel Laktose aufnehmen.

Katzenmilch enthält weniger Laktose als Kuhmilch. Deshalb solltest du Katzen generell keine normale Kuhmilch geben, da sie diese nicht gut vertragen. Denn nehmen Katzen zu viel Laktose auf, kann diese nicht vom Körper verarbeitet werden. So wird sie in den Dickdarm weitertransportiert und dort von der Darmflora, den im Darm sitzenden Bakterien und anderen Mikroorganismen, fermentiert. Dies führt zu einer sogenannten Fehlgärung mit Bauchschmerzen und Durchfall. Deshalb solltest du auf laktosefreien Joghurt zurückgreifen, da dieser für Katzen besser verträglich ist. Es gibt sogar speziellen Katzenjoghurt im Handel, der an die Bedürfnisse der Katze angepasst ist.

Wie oft darf eine Katze Joghurt essen?

Katzen dürfen jeden Tag etwas Joghurt essen, wenn sie daran gewöhnt sind. Generell gibt es die Empfehlung von Fütterungspezialist:innen, dass bei Katzen Joghurt und andere Milchprodukte nur einen Anteil von maximal 30 % der Ration ausmachen sollten. Empfohlen wird eine maximale Menge von 1–1½ EL Milchprodukten pro kg Körpergewicht pro Tag, was ca. 30 g entspricht. Eine 4 kg schwere Katze könnte also 4 EL Joghurt bekommen. Biete deiner Katze immer fettarme und laktosefreie Milchprodukte an.

Trotz Empfehlungen sollte man aber nicht vergessen, dass jede Katze unterschiedlich auf das Futter reagiert und lieber zu Beginn weniger anbieten, damit sich der Verdauungstrakt daran gewöhnen kann. Da unsere Samtpfoten oft schwer an neue Futtermittel zu gewöhnen sind, wenn sie diese nicht von klein auf kennen, kann es auch vorkommen, dass sie den Joghurt nicht annehmen werden.

Katzen sollten nur eine geringe Menge Milchprodukte fressen. Es kann sonst zu Verdauungsbeschwerden wie Durchfall kommen.

Bild: Alexlukin | Shutterstock

Welche Milchprodukte vertragen Katzen?

Katzen vertragen Milchprodukte in der Regel gut, weshalb sie z.B. auch eine gute Alternative zu Fleisch bei der vegetarischen Fütterung darstellen. Doch es gibt drei limitierende Faktoren, die dazu führen, dass Katzen die Milchprodukte schlechter vertragen: Fett, Laktose und Salz. Das bedeutet, fettarme, laktosefreie und salzarme Milchprodukte sind immer besser. Salzreiche Produkte wie Feta oder fettreiche Käse wie Camembert sind daher tabu. Es gibt mittlerweile viele laktosefreie Milchprodukte im Handel, denen das Enzym Laktase zugefügt wurde. Schau am besten immer nach, wie viel Fett und Laktose das Milchprodukt enthält und ob Salz hinzugefügt wurde und entscheide dich dann dafür oder dagegen, es deiner Katze anzubieten.

Milchprodukte, aufsteigend nach Laktoseanteil pro 100 g:

  • Hartkäse (< 0,1 g)

  • Weichkäse (0,1 - 1 g)

  • Butter (0,6 - 0,7 g)

  • Frischkäse (2 - 3,8 g)

  • Speisequark (2 - 3,8 g)

  • Schmelzkäse (2,8 - 6,3 g)

  • Hüttenkäse (3,3 g)

  • Buttermilch (3,5 - 4 g)

  • Kefir (3,6 - 6 g)

  • Dickmilch (3,7 - 5,3 g)

  • Sahne (3,8 - 4,0 g)

  • Joghurt natur (4 g)

  • Kaffeesahne (4,1 g)

  • Magerquark (4,1 g)

  • Mager- und Vollmilch (4,8 - 5 g)

  • Kondensmilch (12,5 g)

Milchprodukte, aufsteigend nach Fettgehalt pro 100 g:

  • Magermilch (0,1 g)

  • Joghurt natur mager (0,1 g)

  • Magerquark (0,2 g)

  • Buttermilch (1 g)

  • fettarmer Joghurt natur (1,5 g)

  • Kefir (3,2 g)

  • Vollmilch (3,5 g)

  • Joghurt natur vollfett (3,8 g)

  • Hüttenkäse (4,0 g)

  • Kaffeesahne (10 g)

  • griechischer Joghurt (10 g)

  • Sahnejoghurt (> 10 g)

  • Frischkäse (11 g)

  • Ricotta (13 g)

  • Sahne (15 g)

  • Edamer (16 g)

  • Mozzarella (19 g)

  • Brie (23 g)

  • Schmand (24 g)

  • Tilsiter (27 g)

  • Parmesan (29 g)

  • Emmentaler (30 g)

  • Gouda (31 g)

  • Camembert (60 g)

  • Butter (83,0)

Darf meine Katze auch griechischen Joghurt essen?

Ja, deine Katze darf griechischen Naturjoghurt essen. Dir sollte aber bewusst sein, dass er einen relativ hohen Fettanteil verglichen mit anderen Joghurtsorten hat. Dafür enthält er wenig Laktose. Gib deiner Katze trotzdem nur wenig davon, damit sie nicht unnötige Kalorien zu sich nimmt und übergewichtig wird. Wir raten dir, lieber fettarme Joghurtsorten zu bevorzugen.

Darf meine Katze auch probiotischen Joghurt essen?

Ja, das darf sie und sie kann davon profitieren. Doch was heißt probiotisch? Diese Joghurtsorten enthalten Probiotika, wobei es sich um lebende Bakterienkulturen handelt, die meist zusätzlich zu den Joghurtkulturen während des Herstellungsprozesses hinzugefügt werden. Die Bakterien sind förderlich für die Darmflora, weil sie beim Passieren des Darms Stoffwechselprodukte erzeugen, die antibiotisch wirken und das Wachstum potenziell schädlicher Bakterienarten hemmen. Außerdem wirken Probiotika positiv auf das Immunsystem.

Deshalb ist probiotischer Joghurt generell gesund, weil er die Darmflora, die im Darm lebenden Mikroorganismen, die deiner Katze bei er Verdauung helfen, stabilisiert.

Joghurt und Darmsanierung

Probiotischer Joghurt wird auch zur Darmsanierung empfohlen. Das ist nötig, wenn die Darmflora aus dem Gleichgewicht geraten ist. Dies kann nach der Anwendung von Antibiotika oder bei verschiedenen Darmerkrankungen passieren. Die Folgen sind Durchfall, Blähungen und Bauchschmerzen. Die im Joghurt enthaltenen Bakterien helfen dabei, die Darmflora wieder zu stabilisieren.

Zur Darmsanierung ist es am besten, wenn zusätzlich zu den Probiotika auch sogenannte Präbiotika eingesetzt werden. Präbiotika sind im Prinzip Futter für die guten Darmbakterien. Hierbei handelt es sich z.B. um Faserstoffe, die deine Katze nicht verdauen kann und die deshalb im Dickdarm bei den dort lebenden Bakterien landen. Präbiotische Fasern sind in roter Bete, Hefe oder Flohsamenschalen enthalten. Es gibt auch fertige Produkte im Handel, die Prä- und Probiotika enthalten. Im Artikel Darmsanierung beim Hund | Hausmittel, Futter und mehr zur Darmgesundung findest du weitere Informationen zum Thema, die genauso für die Katze gelten.



Fazit zu Joghurt und Katze

Joghurt ist gesund für Mensch und Katze. Gib deiner Katze aber nur Naturjoghurt und achte darauf, dass sie nicht zu viel Fett und Laktose damit zu sich nimmt.

Auch zur Darmsanierung ist Joghurt mit den enthaltenen Probiotika gut geeignet und kann den Futterplan deiner Katze bereichern.


Das confidu-Magazin wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellem wissenschaftlichen Standard verfasst. Die Artikel ersetzen keine tierärztliche Diagnose, sondern sollen dir Erstinformationen zu vielen Themen rund um dein Tier liefern. Bei spezifischen Fragen zu deinem Tier, beraten unsere Tierärzt:innen dich gern über die confidu App.


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