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Hyperthyreose der Katze. Die Hyperthyreose, auch als Schilddrüsenüberfunktion bekannt, ist eine häufige hormonelle Erkrankung bei Katzen, die oft übersehen oder falsch interpretiert wird. Ein besonders auffälliges Symptom ist der schnelle Gewichts- und Muskelverlust, obwohl die Katze gut frisst. Glücklicherweise ist diese Erkrankung gut behandelbar, wenn sie frühzeitig erkannt wird.
In diesem Artikel erfährst du mehr über die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten einer Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen. Zudem erhältst du praktische Tipps zur stressfreien Verabreichung von Medikamenten an deine betroffene Katze.
Ursachen: Warum entsteht eine Schilddrüsenüberfunktion?
Die Schilddrüse, ein kleines, schmetterlingsförmiges Organ im Halsbereich, spielt eine wichtige Rolle im Stoffwechsel, indem sie Hormone wie Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) produziert. Bei Katzen wird die Überfunktion der Schilddrüse meist durch gutartige Wucherungen wie Adenome oder eine Gewebsvermehrung (Hyperplasie) verursacht, die zu einer Überproduktion dieser Hormone führen.
Die Hyperthyreose ist die häufigste endokrine Erkrankung bei Katzen und tritt vor allem bei älteren Tieren auf. Etwa 3 bis 8 % der Katzen über 10 Jahre entwickeln eine Hyperthyreose. Einige Langhaarrassen scheinen anfälliger zu sein, während andere, wie Burmesen, Perser, Siamesen, Abessinier und Britisch Kurzhaar, seltener betroffen sind. Umweltfaktoren wie Chemikalien (z.B. Bisphenol A und polybromierte Diphenylether) könnten ebenfalls das Risiko erhöhen.
Kann Stress eine Schilddrüsenüberfunktion auslösen?
Nein, Stress allein ist keine direkte Ursache für die Entstehung einer Schilddrüsenüberfunktion. Die Hauptursache für eine Hyperthyreose bei Katzen sind gutartige Veränderungen der Schilddrüse wie Adenome oder Hyperplasien. Allerdings reagieren Katzen, die bereits an dieser Erkrankung leiden, oft empfindlicher auf Stress. Deshalb ist es wichtig, den Stresspegel durch eine geregelte Routine, feste Fütterungszeiten und viel Zuwendung zu minimieren, um das Wohlbefinden der Katze zu fördern.
Kann eine Schilddrüsenüberfunktion von alleine weg gehen?
Nein, eine Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen verschwindet in der Regel nicht von allein. Die zugrunde liegenden Veränderungen in der Schilddrüse, wie Vergrößerungen oder Wucherungen, sind meist dauerhaft oder fortschreitend und klingen ohne Behandlung nicht ab.
Ohne Therapie kann die Hyperthyreose zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen führen, darunter starker Gewichtsverlust, Herz- und Nierenprobleme. Es ist daher entscheidend, die Erkrankung ernst zu nehmen und frühzeitig medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die Lebensqualität der Katze zu verbessern und Folgeschäden zu vermeiden.
Können Katzen auch eine Schilddrüsenunterfunktion bekommen?
Ja, auch Katzen können an einer Schilddrüsenunterfunktion, der sogenannten Hypothyreose, leiden. Im Gegensatz zur Hyperthyreose, bei der zu viele Schilddrüsenhormone produziert werden, ist die Hypothyreose durch eine unzureichende Produktion von Hormonen gekennzeichnet. Während Hypothyreose beim Hund eine der häufigsten endokrinen Erkrankungen ist, tritt sie bei Katzen sehr selten auf.
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Typische Symptome einer Hyperthyreose bei Katzen
Durch die übermäßige Produktion von Schilddrüsenhormonen wird der Stoffwechsel der betroffenen Katze beschleunigt, was zu einer Vielzahl von Symptomen führen kann. Die Intensität der Anzeichen hängt vom Fortschritt der Erkrankung ab, nimmt jedoch oft mit der Zeit zu. Zu den häufigsten Symptomen zählen:
Gewichtsverlust: Trotz normalem oder sogar gesteigertem Appetit verlieren Katzen dramatisch an Gewicht, was ein Hauptmerkmal der Hyperthyreose ist.
gesteigerter Appetit: Katzen mit Hyperthyreose fressen oft mehr als gewöhnlich.
Hyperaktivität und Unruhe: Viele betroffene Katzen sind übermäßig aktiv, unruhig und zeigen nervöses Verhalten. Sie miauen oder schreien häufiger und lauter.
aggressives Verhalten: In einigen Fällen können betroffene Katzen gereizt oder aggressiv reagieren.
vermehrtes Trinken und Urinieren: Hyperthyreote Katzen trinken oft mehr und urinieren häufiger (sogenannte Polyurie/Polydipsie).
glanzloses, struppiges Fell: Das Fell kann ungepflegt wirken, obwohl sich die Katze weiterhin putzt.
Erbrechen und Durchfall: Einige Katzen mit Hyperthyreose erbrechen häufiger oder haben Durchfall.
Muskelschwäche: Durch den Verlust von Muskelmasse können Katzen ihre Aktivität reduzieren und springen oder sprinten seltener.
Herzprobleme: Unbehandelte Hyperthyreose kann langfristig zu Herzproblemen führen.
Atemprobleme: In fortgeschrittenen Fällen kann es zu beschleunigter Atmung kommen.
Etwa 10 % der Katzen zeigen atypische Symptome, was als apathische oder maskierte Hyperthyreose bezeichnet wird. Diese Katzen haben weniger Appetit, sind lethargisch und leiden oft unter Muskelschwäche.
Verhalten einer Katze mit Schilddrüsenüberfunktion
Katzen mit Hyperthyreose zeigen häufig Verhaltensänderungen, die durch den erhöhten Schilddrüsenhormonspiegel verursacht werden. Dazu gehören Unruhe, Nervosität, Reizbarkeit, übermäßiger Hunger, aggressives Verhalten sowie lautes Miauen oder Schreien.
Verursacht eine Schilddrüsenüberfunktion Schmerzen bei Katzen?
Nein, normalerweise verursacht die Hyperthyreose keine Schmerzen. Dennoch ist die Erkrankung keineswegs harmlos. Wenn sie unbehandelt bleibt, kann sie zu schweren Komplikationen führen, darunter Herz- und Nierenprobleme sowie Muskelschwund, die das Wohlbefinden der Katze erheblich beeinträchtigen können.
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Wie wird eine Hyperthyreose bei der Katze diagnostiziert?
Die Diagnose einer Hyperthyreose kann nur von einer Tierärztin oder einem Tierarzt gestellt werden. Dazu sind eine gründliche Untersuchung und verschiedene Tests notwendig, um sowohl das Vorliegen als auch den Schweregrad der Erkrankung festzustellen. Dies hilft dabei, die am besten geeigneten Behandlungsmethoden auszuwählen. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie sind entscheidend, um die Lebensqualität der Katze zu erhalten und Komplikationen zu vermeiden.
Untersuchungsschritte:
Anamnese: Zunächst wird eine ausführliche Anamnese durchgeführt, bei der die Halter:innen nach Veränderungen im Verhalten, Appetit und Gewicht der Katze befragt werden.
klinische Untersuchung: Anschließend wird die Katze körperlich untersucht, wobei auch die Schilddrüse abgetastet wird, da sie bei einer Hyperthyreose häufig vergrößert ist.
Blutuntersuchung: Eine Blutuntersuchung ist der wichtigste Schritt zur Diagnose. Dabei wird das Schilddrüsenhormon T4 (totales Thyroxin) gemessen. Ein erhöhter T4-Wert deutet meist auf eine Hyperthyreose hin. Die Hormone T3 (Trijodthyronin) oder TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) sind im Gegensatz zum Menschen bei der Katze nicht hilfreich, um eine Schilddrüsenüberfunktion festzustellen. Weitere Bluttests können durchgeführt werden, um den allgemeinen Gesundheitszustand der Katze und mögliche Auswirkungen der Erkrankung, wie Nieren- oder Leberprobleme, zu überprüfen.
Bildgebung: In manchen Fällen können bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder eine Schilddrüsenszintigraphie notwendig sein, um die Größe und Position der Schilddrüse genauer zu bestimmen. Wenn Verdacht auf Herz- oder Tumorerkrankungen besteht, werden möglicherweise Röntgen- oder Ultraschalluntersuchungen eingesetzt, um die inneren Organe zu beurteilen.
Wie hoch darf der T4 Wert bei Katzen sein?
Der Gesamtthyroxinspiegel (TT4) wird bei der Diagnose der Hyperthyreose gemessen. Bei gesunden Katzen liegt der TT4-Wert typischerweise zwischen 0,8 und 4,0 µg/dl (10 - 51 nmol/l). Dieser Wert alleine reicht jedoch nicht immer aus, um die Diagnose zu sichern. Der TT4-Wert muss stets im Zusammenhang mit den klinischen Symptomen der Katze bewertet werden. Es ist möglich, dass der TT4-Wert im Normalbereich liegt, die Katze aber dennoch Anzeichen einer Hyperthyreose zeigt.
Deshalb ist es wichtig, dass die Interpretation der Testergebnisse von einem/einer Tierärzt:in vorgenommen wird, um eine präzise Diagnose zu stellen.
Wie gefährlich ist eine unbehandelte Hyperthyreose bei Katzen?
Eine unbehandelte Hyperthyreose kann bei Katzen langfristig zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen, die lebensbedrohlich werden können. Wird die Erkrankung nicht frühzeitig erkannt oder bleibt sie unbehandelt, können folgende Komplikationen auftreten:
Herzprobleme: Der beschleunigte Stoffwechsel belastet das Herz, was zu Herzrasen und einer Verdickung des Herzmuskels (Herzhypertrophie) führen kann. Unbehandelt können diese Herzprobleme ernsthafte Folgen haben und lebensgefährlich werden.
Nierenprobleme: Eine Hyperthyreose kann die Nieren stark belasten und im Laufe der Zeit zu Nierenschäden führen, die die Nierenfunktion beeinträchtigen.
Bluthochdruck: Ein weiteres Risiko ist die Erhöhung des Blutdrucks, was zu zusätzlichen gesundheitlichen Komplikationen führen kann, einschließlich Schäden an den Augen, dem Herz und den Nieren.
Gewichtsverlust und Muskelschwund: Durch den beschleunigten Stoffwechsel verlieren betroffene Katzen an Gewicht und Muskelmasse, was sie auf Dauer schwächt und ihre Lebensqualität stark beeinträchtigt.
Schilddrüsenkrise: In einigen Fällen kann eine unbehandelte Hyperthyreose zu einer akuten Schilddrüsenkrise führen, die lebensbedrohlich ist. Diese Krise äußert sich durch eine drastische Verschlechterung der Symptome, darunter starke Schwäche, Austrocknung und im schlimmsten Fall Bewusstlosigkeit.
Es ist daher entscheidend, die Symptome einer Hyperthyreose frühzeitig zu erkennen und die Katze so schnell wie möglich behandeln zu lassen, um schwerwiegende Gesundheitsrisiken zu vermeiden. Wenn du den Verdacht hast, dass deine Katze betroffen sein könnte, solltest du umgehend eine Tierarztpraxis aufsuchen, um eine genaue Diagnose und rechtzeitige Behandlung zu ermöglichen.
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Behandlungsmöglichkeiten bei Hyperthyreose
Die Therapie einer Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen hängt vom Ausmaß der Erkrankung und der Ursache ab. Die wichtigsten Behandlungsmethoden sind:
Medikamentöse Therapie
Am häufigsten wird die Hyperthyreose mit sogenannten Thyreostatika behandelt. Die bekanntesten Wirkstoffe sind Thiamazol (auch Methimazol genannt), erhältlich als Felimazole, Thyronorm, Thiafeline, Thiamatab oder Carbimazol, erhältlich als Vidalta. Diese Medikamente verhindern die übermäßige Produktion von Schilddrüsenhormonen, können die Erkrankung jedoch nicht heilen.
Sie werden der Katze in Form von Tabletten, Flüssigkeit oder Salben verabreicht. Die Wirkstoffe sind in der Regel gut verträglich und kostengünstig. Man beginnt mit einer niedrigen Dosis, kontrolliert die Wirkung durch wiederholte Blutuntersuchungen und steigert die Dosis über mehrere Wochen bis zum gewünschten Erfolg. Werden die Medikamente abgesetzt, treten die Symptome wieder auf und die Krankheit schreitet fort. Vor allem bei Thiamazol können anfangs Nebenwirkungen wie Appetitlosigkeit, Erbrechen und Hautveränderungen auftreten, die aber wieder abklingen.
Radiojodtherapie
Diese Methode ist sehr effektiv, wird jedoch seltener angewendet. Durch die Injektion von radioaktivem Jod (I-131) wird das erkrankte Schilddrüsengewebe zerstört. Diese Therapie erfordert einen Klinikaufenthalt und nachfolgende Überwachung, um sicherzustellen, dass die Schilddrüse nicht zu wenig Hormone produziert. Falls dies der Fall ist, müssen lebenslang Schilddrüsenhormone verabreicht werden.
Chirurgische Entfernung
Bei bestimmten Fällen kann eine Operation zur Entfernung des erkrankten Schilddrüsengewebes in Betracht gezogen werden, etwa wenn eine Radiojodtherapie nicht infrage kommt. Diese Operation ist jedoch mit Risiken verbunden, da die Schilddrüse in der Nähe von lebenswichtigen Strukturen wie Nerven und Blutgefäßen liegt.
Die Wahl der besten Therapie richtet sich nach dem Gesundheitszustand der Katze, den finanziellen Möglichkeiten und den verfügbaren tierärztlichen Spezialisten. Dein:e Tierärzt:in wird die verschiedenen Optionen mit dir besprechen und dir bei der Entscheidungsfindung helfen.
Langfristige Betreuung
In den meisten Fällen erfordert die Behandlung einer Hyperthyreose eine lebenslange Betreuung. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen sind notwendig, um sicherzustellen, dass die Schilddrüsenwerte stabil bleiben und die Therapie gegebenenfalls angepasst werden kann. Durch eine konsequente Behandlung kann die Lebensqualität deiner Katze erheblich verbessert und ernste gesundheitliche Komplikationen vermieden werden.
Wie schnell wirkt Felimazole bei der Katze?
Felimazole ist ein Thyreostatikum, das zur Behandlung von Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen eingesetzt wird. Die Zeit, bis die Wirkung einsetzt, kann individuell unterschiedlich sein. In der Regel zeigen sich jedoch erste Verbesserungen der Symptome nach einigen Wochen der Behandlung. Während dieser Zeit wird der T4-Spiegel der Katze regelmäßig durch den/die Tierärzt:in überwacht, um sicherzustellen, dass die Schilddrüsenhormonwerte in den normalen Bereich zurückkehren. Diese Kontrollen erfolgen etwa alle zwei Wochen. Falls der T4-Spiegel noch zu hoch ist, kann die Dosis entsprechend angepasst werden, bis der gewünschte Effekt erzielt wird.
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Meine Katze akzeptiert keine Tabletten – was tun?
Für eine erfolgreiche Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion ist es wichtig, dass die Katze die Medikamente regelmäßig und korrekt einnimmt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Medikament zu verabreichen, und es ist ratsam, mit deinem/deiner Tierärzt:in zu besprechen, welche Option für deine Katze am besten geeignet ist.
Die meisten Thyreostatika wie Felimazole, Thiafeline, Thiamatab und Vidalta sind in Tablettenform erhältlich. Während Vidalta einmal täglich gegeben wird, müssen die anderen Präparate zweimal täglich verabreicht werden. Dies kann jedoch problematisch sein, da viele Katzen Schwierigkeiten beim Schlucken von Tabletten haben.
Es gibt verschiedene Tricks, um die Tabletten zu verabreichen. Da die Tabletten weder zerteilt noch zerdrückt werden dürfen, kann ein sogenannter Tabletteneingeber hilfreich sein. Dieser bringt die Tablette tief in den Rachen der Katze und löst den Schluckreflex aus. Lässt sich die Katze nicht festhalten, kann es helfen, die Tablette in einem weichen Leckerli, wie z.B. einer Kaustange, oder in einer speziellen Einnahmehilfe, wie z.B. Easypill, zu verstecken. Leider ist auch dies nicht immer erfolgreich, da manche Katzen die Tablette wieder ausspucken.
Für diesen Fall gibt es auch flüssige Alternativen, wie das Präparat Thyronorm, das zweimal täglich verabreicht wird. Es wird mit einer Dosierspritze direkt ins Maul der Katze gegeben. Ist auch dies nicht möglich, kann eine Salbe in Betracht gezogen werden. Ein zugelassenes Salbenpräparat ist in Deutschland jedoch noch nicht erhältlich. Dein:e Tierärzt:in kann jedoch ein Rezept ausstellen, damit in der Apotheke eine maßgefertigte Salbe hergestellt werden kann. Diese Salbe wird zweimal täglich auf die Innenseite der Ohrmuschel der Katze aufgetragen. Es ist wichtig, dass du dabei Einmalhandschuhe trägst, damit du den Wirkstoff nicht selbst über die Haut aufnimmst.
Was sollten Katzen mit Schilddrüsenüberfunktion fressen?
Eine angepasste Ernährung kann die Behandlung von Katzen mit Schilddrüsenüberfunktion unterstützen, ersetzt jedoch keine medikamentöse Therapie. Hyperthyreote Katzen sollten hochwertiges, ausgewogenes und leicht verdauliches Futter erhalten. Besonders wichtig ist, dass das Futter jodreduziert ist, da die Schilddrüse Jod zur Hormonproduktion benötigt. Eine zu hohe Jodzufuhr kann die Symptome verschlimmern. Darüber hinaus kann eine Ergänzung mit Vitamin B12 vorteilhaft sein, um den Stoffwechsel zu unterstützen. Es gibt spezielles Futter, das für Katzen mit Hyperthyreose entwickelt wurde, wie beispielsweise Hill's y/d, das den Jodbedarf der Schilddrüse reduziert.
Ist eine Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen heilbar?
Nein, in den meisten Fällen ist die Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen nicht vollständig heilbar, aber sie kann gut kontrolliert werden. Durch verschiedene Behandlungsansätze lassen sich die Symptome lindern und das Fortschreiten der Erkrankung verhindern. Zu den gängigen Behandlungsmöglichkeiten gehören Thyreostatika (Medikamente, die die Hormonproduktion hemmen), die Radiojodtherapie (bei der das überaktive Gewebe der Schilddrüse zerstört wird) oder die chirurgische Entfernung des betroffenen Schilddrüsengewebes. Mit der richtigen Behandlung und regelmäßiger tierärztlicher Kontrolle können betroffene Katzen ein weitgehend normales Leben führen und eine gute Lebensqualität beibehalten.
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Wie lange kann eine Katze mit Schilddrüsenüberfunktion noch leben?
Die Lebenserwartung einer Katze mit Hyperthyreose hängt von mehreren Faktoren ab, darunter der Schwere der Erkrankung, dem Alter der Katze, der Wirksamkeit der Behandlung und dem Vorhandensein weiterer gesundheitlicher Probleme. Ohne Behandlung kann die Schilddrüsenüberfunktion das Leben der Katze erheblich verkürzen und schwere gesundheitliche Komplikationen, wie Herz- oder Nierenschäden, hervorrufen.
Bei frühzeitiger Diagnose und konsequenter Behandlung hingegen kann die Lebenserwartung deutlich verlängert werden. Viele Katzen leben nach der Diagnose und unter kontinuierlicher medizinischer Betreuung noch viele Jahre. Entscheidend sind regelmäßige tierärztliche Untersuchungen und die konsequente Umsetzung der Behandlungsempfehlungen, um das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Katze zu erhalten.
Katze mit Schilddrüsenüberfunktion einschläfern
Die Entscheidung, eine Katze einschläfern zu lassen, gehört zu den schwierigsten, die Tierhalter:innen treffen müssen. Wenn du unsicher bist, solltest du unbedingt das Gespräch mit deinem/deiner Tierärzt:in suchen. Er oder sie kann den Zustand deiner Katze einschätzen und dir helfen, die bestmöglichen Pflegeoptionen abzuwägen. Es ist entscheidend, die Entscheidung im Sinne deiner Katze zu treffen, um ihr unnötiges Leiden zu ersparen.
Wann das Endstadium einer Hyperthyreose erreicht ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ein wichtiger Aspekt ist die Lebensqualität der Katze. Obwohl die Erkrankung in vielen Fällen durch eine geeignete Behandlung kontrolliert werden kann, ist es essentiell, auch andere gesundheitliche Komplikationen zu berücksichtigen, die mit der Zeit auftreten können. Vor allem ältere Katzen leiden zusätzlich häufig an anderen schwerwiegenden Erkrankungen wie Herzerkrankungen oder Nierenversagen. Wenn die Katze aufgrund dieser Komplikationen oder der fortschreitenden Hyperthyreose dauerhaft Schmerzen, Atemnot oder starkes Unwohlsein verspürt und keine Aussicht auf Besserung besteht, kann es sinnvoll sein, das Thema Einschläfern in Erwägung zu ziehen.
Fazit zu Hyperthyreose bei der Katze
Hyperthyreose, die häufigste hormonelle Erkrankung bei älteren Katzen, führt zu einer Überproduktion von Schilddrüsenhormonen. Zu den typischen Symptomen gehören Gewichtsverlust trotz gesteigertem Appetit, Unruhe, vermehrter Durst und Harnabsatz, Erbrechen, Durchfall und eine erhöhte Herzfrequenz. In den meisten Fällen lässt sich die Hyperthyreose mit einer lebenslangen Medikation gut behandeln, und viele Katzen sprechen positiv auf die Therapie an.
Mit einer rechtzeitigen Diagnose und kontinuierlichen Behandlung kann die Hyperthyreose bei Katzen gut kontrolliert werden. Regelmäßige tierärztliche Überwachung und Anpassung der Medikation sind entscheidend, um schwerwiegende gesundheitliche Folgen zu vermeiden. Bei Verdacht auf eine Schilddrüsenüberfunktion solltest du daher unbedingt eine Tierarztpraxis aufsuchen. Bei angemessener Pflege und Unterstützung können viele betroffene Katzen weiterhin ein glückliches und erfülltes Leben führen.
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