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Lahmheit beim Hund. Es ist ein beunruhigender Moment für Hundebesitzer:innen: Der Hund humpelt plötzlich, läuft unrund oder entlastet ein Bein. Lahmheiten können verschiedene Ursachen haben - von harmlosen Verstauchungen bis hin zu ernsthaften Verletzungen oder chronischen Erkrankungen wie Arthrose. Doch wie erkennt man, ob es sich um eine vorübergehende Belastung oder ein ernsthaftes Problem handelt? In diesem Artikel erfährst du, welche Ursachen hinter dem Lahmen stecken können, wie du erste Hilfe leisten kannst und wann der Gang in die Tierarztpraxis unumgänglich ist.
Wie sieht eine Lahmheit beim Hund aus?
Eine Lahmheit beim Hund äußert sich durch auffällige Veränderungen im Bewegungsablauf, die darauf hindeuten, dass der Hund ein Bein schont oder Schmerzen hat. Typische Anzeichen sind:
unregelmäßiger Gang: Der Hund läuft unrund, setzt ein Bein nicht vollständig auf oder belastet es überhaupt nicht.
Hinken oder Hüpfen: Das betroffene Bein wird nur teilweise benutzt und der Hund "hüpft" stattdessen auf drei Beinen.
veränderte Körperhaltung: Der Hund neigt dazu, sein Körpergewicht mehr auf die anderen Beine zu verlagern, um das betroffene Bein zu entlasten.
steifer Bewegungsablauf: Besonders nach Ruhephasen kann der Hund steif oder zögerlich werden.
verkürzte Schrittlänge: Die Lahmheit kann sich durch eine Verkürzung der Schrittlänge mit dem betroffenen Bein bemerkbar machen.
Schmerzäußerungen: Manche Hunde zeigen Unbehagen durch Winseln, Fiepen oder Zurückziehen des Beines bei Berührung.
Schwellung oder Erwärmung: Sichtbare Schwellungen oder eine erhöhte Temperatur am betroffenen Bein können ebenfalls auf eine Lahmheit hinweisen.
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Wie kann man erkennen, welches Bein eines Hundes hinkt?
Am Gang des Hundes kannst du erkennen, welche Gliedmaße von der Lahmheit betroffen ist. Beim langsamen Laufen sind die Symptome oft deutlicher als beim schnellen Laufen, und auf hartem Untergrund kann die Lahmheit offensichtlicher sein, während sie auf weichem Untergrund etwas verborgener ist.
Bei der Vordergliedmaße hebt der Hund den Kopf, wenn die schmerzhafte Vordergliedmaße den Boden berührt, und senkt ihn, wenn die gesunde Vordergliedmaße den Boden berührt. Ein Merksatz lautet: „Der Hund sagt Ja zum gesunden Bein”. Das betroffene Bein wird weniger belastet oder schneller angehoben.
Eine Lahmheit in der Hintergliedmaße kann sich durch ein Kippen oder Absenken der Hüfte auf der gesunden Seite zeigen. Der Hund vermeidet es, mit der betroffenen Hinterhand kräftig abzustoßen, was zu einem kürzeren Schritt auf dieser Seite führt. Besonders bei kleinen Rassen mit Patellaluxation hüpfen die Hunde oft auf drei Beinen und vermeiden den Einsatz des betroffenen Hinterbeines völlig.
Warum hat mein Hund ein lahmes Bein?
Ein lahmes Bein bei Hunden kann verschiedene Ursachen haben, die von harmlos bis schwerwiegend reichen. Häufige Ursachen sind:
Verletzungen: Zerrungen, Verstauchungen, Prellungen oder Knochenbrüche durch Stürze, Unfälle oder zu starke Belastung (Überbeanspruchung).
Gelenkprobleme: Erkrankungen wie Arthrose, Hüftgelenksdysplasie oder Ellbogendysplasie können Schmerzen und Lahmheit verursachen.
Bänderverletzungen: Ein gerissenes Kreuzband oder überdehnte Bänder beeinträchtigen die Stabilität des Gelenks und führen zu Lahmheit.
Patellaluxation: Bei einer Patellaluxation rutscht die Kniescheibe aus ihrer normalen Position. Sie tritt vor allem bei kleinen Hunderassen auf und führt zu Lahmheit und häufigem Hüpfen auf drei Beinen.
Entzündungen: Arthritis oder Infektionen im Gelenkbereich können Schmerzen und Schwellungen verursachen.
Fremdkörper oder Verletzungen an der Pfote: Dornen, Schnitte oder entzündete Ballen können dazu führen, dass der Hund sein Bein schont.
neurologische Ursachen: Probleme wie Bandscheibenvorfälle oder Nervenschäden können die Beweglichkeit beeinträchtigen.
Wachstumsprobleme: Junge Hunde großer Rassen können unter Wachstumsschmerzen oder Erkrankungen wie Panostitis leiden.
Wenn dein Hund plötzlich ein lahmes Bein hat, ist es wichtig, es zu schonen und nicht weiter zu belasten. Untersuche das Bein vorsichtig auf sichtbare Verletzungen oder Schwellungen. Bei anhaltender Lahmheit, Schmerzen oder anderen Symptomen sollte eine Tierarztpraxis aufgesucht werden, um die genaue Ursache abzuklären und eine geeignete Behandlung einzuleiten.
Hund humpelt und dann wieder nicht
Wenn ein Hund zeitweise lahmt und dann wieder normal läuft, kann dies verschiedene Ursachen haben. Solche intermittierenden Lahmheiten treten häufig bei folgenden Problemen auf:
Überlastung: Nach intensiver Bewegung oder langen Spaziergängen können Muskeln oder Gelenke vorübergehend überlastet sein. Nach einer kurzen Ruhephase läuft der Hund wieder normal.
leichte Verletzungen: Kleine Zerrungen oder Prellungen können auftreten, die sich spontan bessern, aber bei erneuter Belastung wieder Schmerzen verursachen.
Patellaluxation: Bei dieser Erkrankung springt die Kniescheibe (Patella) vorübergehend aus ihrer Führung, was zu vorübergehendem Humpeln führt, bevor sie von selbst wieder in die richtige Position rutscht.
Arthrose oder Gelenkerkrankung: Diese können wetter- oder belastungsabhängig Schmerzen verursachen. Nach Ruhephasen scheint der Hund oft beweglicher zu sein.
Fremdkörper: Kleine Dornen, Splitter oder andere Fremdkörper in der Pfote können vorübergehendes Humpeln verursachen, das nach einiger Zeit verschwindet, wenn der Fremdkörper verrutscht oder entfernt wird.
neurologische Ursachen: Probleme mit den Nerven oder der Wirbelsäule können zu wechselnden Lahmheiten führen, die ohne ersichtlichen Grund auftreten und wieder verschwinden.
Beobachte genau, wann und wie oft das Lahmen auftritt und ob es bestimmte Auslöser wie Bewegung, Wetter oder Ruhe gibt. Untersuche Pfoten und Ballen sorgfältig auf Verletzungen, Fremdkörper oder Schwellungen. Vermeide intensive Aktivitäten und gib dem Hund Zeit, sich zu erholen.
Wenn das Humpeln regelmäßig auftritt oder sich verschlimmert, ist ein Tierarztbesuch notwendig, um ernsthafte Ursachen wie Gelenkprobleme oder neurologische Störungen auszuschließen. Eine frühzeitige Untersuchung und entsprechende Behandlung können verhindern, dass sich aus einem wiederkehrenden Problem eine chronische Erkrankung entwickelt.
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Warum humpelt Hund plötzlich nach dem Aufstehen?
Plötzliches Hinken nach dem Aufstehen kann auf eine Überlastung (z.B. nach intensiver Bewegung), Arthrose (vor allem bei älteren Hunden), Verletzung (Zerrung, Prellung) oder Kälteempfindlichkeit hinweisen. Beobachte deinen Hund und gib ihm Ruhe. Bei anhaltender Lahmheit oder Schmerzen sollte eine Tierarztpraxis aufgesucht werden, um ernsthafte Verletzungen auszuschließen.
Wie erkenne ich eine Zerrung beim Hund?
Eine Verstauchung verursacht in der Regel eine leichte bis mittelschwere Lahmheit, die sich bei Bewegung verschlimmert. Der Hund kann Schmerzen zeigen, wenn die betroffene Muskelgruppe belastet wird. Nach einer Ruhephase kann die Lahmheit vorübergehend nachlassen. Eine Schwellung oder Überwärmung ist selten sichtbar.
Wie macht sich eine Prellung beim Hund bemerkbar?
Eine Prellung macht sich meist durch Schwellung, Druckempfindlichkeit und leichte Lahmheit bemerkbar. Der Hund kann das betroffene Bein schonen, es weniger belasten oder bei Berührung Schmerzen zeigen. Normalerweise gibt es keine offene Wunde, aber Blutergüsse können sichtbar sein.
Wie erkenne ich eine gebrochene Pfote beim Hund?
Ein Knochenbruch macht sich durch eine starke Lahmheit oder eine völlige Unbeweglichkeit der betroffenen Pfote bemerkbar. Die Pfote kann geschwollen sein, ungewöhnlich abstehen oder sich instabil anfühlen. Häufig zeigt der Hund starke Schmerzreaktionen bei Berührung oder Bewegung. In schweren Fällen ist ein Knochenbruch durch eine Fehlstellung oder eine sichtbare Fraktur offensichtlich.
Wie erkenne ich einen Bänderriss beim Hund?
Ein Bänderriss verursacht oft eine plötzliche und starke Lahmheit. Das Gelenk wirkt instabil und der Hund kann es völlig entlasten. Typisch ist ein plötzliches Lahmen, besonders nach einem Sprung oder einer abrupten Bewegung. Bei einem Kreuzbandriss ist das Knie oft geschwollen. Der Hund vermeidet Bewegungen, die das betroffene Gelenk belasten.
Wie erkennt man, ob ein Hund ein verstauchtes oder gebrochenes Bein hat?
Um zu erkennen, ob ein Hund ein verstauchtes oder gebrochenes Bein hat, gibt es einige wichtige Unterschiede und Anzeichen, auf die man achten sollte. Bei einer Verstauchung, bei der die Bänder gezerrt oder gedehnt werden, zeigt der Hund in der Regel eine leichte Lahmheit und schont das betroffene Bein. Es kann zu einer Schwellung kommen, jedoch ohne auffällige Fehlstellung des Beines. Das Gelenk bleibt meist beweglich, wenn auch schmerzhaft. Ein Hund mit einer Verstauchung zeigt bei leichter Bewegung des Beines keine extreme Schmerzreaktion und das Bein bleibt in der Regel in einer normalen Stellung.
Bei einem gebrochenen Bein, also einer Fraktur, wird das betroffene Bein in der Regel nicht belastet, der Hund entlastet das Bein vollständig und hält es oft in einer unnatürlichen Position. Häufig kommt es zu einer starken Schwellung und Verformung, manchmal ist das Bein sichtbar verdreht oder falsch ausgerichtet. Ein Hund mit einer Fraktur zeigt oft heftige Schmerzreaktionen bei der geringsten Bewegung oder Berührung des Beines, wie Heulen oder Zucken. In einigen Fällen kann ein ungewöhnliches Geräusch, wie Knirschen oder Knacken, auf eine Fraktur hinweisen. Bei offenen Brüchen kann der Bruch sogar durch die Haut sichtbar sein.
Bei Verdacht auf Verstauchung sind Ruhe und Schonung wichtig. Kalte Umschläge können helfen, die Schwellung zu reduzieren, und wenn der Hund nach ein bis zwei Tagen immer noch humpelt oder Schmerzen hat, sollte eine Tierarztpraxis aufgesucht werden. Bei Verdacht auf einen Knochenbruch sollte so bald wie möglich eine Tierarztpraxis aufgesucht werden, da ein Knochenbruch schnell behandelt werden muss. Außer bei einem offenen Bruch handelt es sich jedoch nicht um einen Notfall und es sollte die nächstmögliche Sprechstunde aufgesucht werden.
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Sollte man mit einem hinkenden Hund Gassi gehen?
Das Ausführen eines lahmenden Hundes hängt von der Schwere der Lahmheit und der Ursache ab. In den meisten Fällen sollte der Hund nicht übermäßig belastet werden, um eine Verschlimmerung der zugrunde liegenden Verletzung oder Erkrankung zu vermeiden.
Wenn die Lahmheit leicht ist und der Hund noch relativ gut läuft, kann ein kurzer Spaziergang unter kontrollierten Bedingungen in Ordnung sein. Achte darauf, dass der Hund das Bein nicht übermäßig belastet, und vermeide anstrengende Aktivitäten wie Laufen oder Springen. Es ist wichtig, den Hund nicht zu überfordern und auf seine Reaktionen während des Spaziergangs zu achten.
Bei starker Lahmheit, insbesondere wenn der Hund das betroffene Bein überhaupt nicht belastet, ist es ratsam, die Spaziergänge auf ein Minimum zu beschränken oder den Hund ganz zu schonen. In solchen Fällen kann eine zu frühe Belastung das Problem verschlimmern und den Heilungsprozess verlängern.
Wenn das Lahmen auf eine ernsthafte Verletzung wie einen Knochenbruch oder einen Bänderriss zurückzuführen ist, sollte der Hund auf keinen Fall ohne vorherige tierärztliche Untersuchung ausgeführt werden. Der Hund braucht dann eine angemessene medizinische Behandlung und Ruhe, um vollständig zu genesen.
Generell gilt: Achte auf den Zustand deines Hundes und passe die Spaziergänge entsprechend an. Im Zweifelsfall oder wenn die Lahmheit länger anhält, sollte immer eine Tierarztpraxis aufgesucht werden, um die genaue Ursache der Lahmheit festzustellen und eine geeignete Behandlung einzuleiten.
Was tun, wenn der Hund lahmt?
Wenn ein Hund lahmt, ist es wichtig, die Ursache herauszufinden und entsprechend zu handeln, um eine Verschlimmerung zu vermeiden und den Heilungsprozess zu unterstützen. Hier sind einige Maßnahmen, die du ergreifen kannst:
Ruhe und Schonung: Vermeide anstrengende Aktivitäten wie lange Spaziergänge, Springen oder Spielen. Gib deinem Hund ausreichend Ruhe, damit sich seine Gelenke und Muskeln erholen können.
beobachte deinen Hund: Beobachte, wie sich die Lahmheit entwickelt. Handelt es sich um eine plötzliche Lahmheit oder hat sich das Hinken allmählich verstärkt? Achte auf sichtbare Anzeichen von Verletzungen wie Schwellungen, Rötungen, offene Wunden oder Deformationen.
untersuche die Pfoten und Gliedmaßen: Untersuche die Pfoten deines Hundes auf Fremdkörper (wie Steine, Dornen oder Splitter) oder Verletzungen. Untersuche auch die Gelenke auf Schwellungen oder Anzeichen von Schmerzen bei Berührung. Achte darauf, ob der Hund bestimmte Gliedmaßen meidet oder bei Bewegung Schmerzen zeigt.
kühle Schwellungen oder Verletzungen: Wenn der Hund eine sichtbare Schwellung oder Prellung hat, kannst du eine kalte Kompresse auf die betroffene Stelle legen, um die Schwellung zu reduzieren. Achte darauf, die kalte Kompresse nicht direkt auf die Haut zu legen, sondern ein Tuch dazwischen zu legen.
schränke die Bewegung ein: Vermeide es, den Hund zum Laufen oder Spielen zu animieren. Reduziere Spaziergänge auf ein Minimum und lass ihn nur kurze Strecken gehen, wenn er sein Bein belastet.
Tierarztbesuch: Wenn die Lahmheit nicht schnell verschwindet oder sich die Symptome verschlimmern, solltest du unbedingt eine Tierarztpraxis aufsuchen. Der/die Tierärzt:in wird das Tier gründlich untersuchen und eventuell Röntgenaufnahmen oder andere diagnostische Tests anordnen, um die genaue Ursache der Lahmheit festzustellen (z.B. Prellung, Verstauchung, Bruch, Arthrose oder Bänderverletzung).
Behandlung und Therapie: Je nach Ursache wird der/die Tierärzt:in eine geeignete Behandlung empfehlen. Diese kann schmerzstillende, entzündungshemmende oder physiotherapeutische Maßnahmen umfassen. In schwereren Fällen sind auch chirurgische Eingriffe möglich, insbesondere bei Knochenbrüchen oder Bänderrissen.
vermeide Überanstrengung: Während des Heilungsprozesses solltest du weiterhin darauf achten, dass dein Hund nicht überanstrengt wird und genügend Zeit hat, sich zu erholen.
Wann zum Tierarzt, wenn der Hund humpelt?
Es ist wichtig, den Hund genau zu beobachten, um zu entscheiden, wann ein Tierarztbesuch notwendig ist. Eine Tierarztpraxis sollte aufgesucht werden, wenn:
die Lahmheit länger als ein oder zwei Tage anhält: Wenn der Hund nach einer kurzen Ruhephase immer noch lahmt, kann dies ein Anzeichen für eine ernste Verletzung oder Erkrankung sein, die eine professionelle Behandlung erfordert.
die Lahmheit plötzlich auftritt und sehr stark ist: Wenn der Hund das Bein überhaupt nicht mehr belastet oder Anzeichen von starken Schmerzen zeigt (z.B. Heulen, Zittern), kann dies auf eine ernsthafte Verletzung wie einen Knochenbruch oder einen Bänderriss hindeuten.
zusätzliche Symptome auftreten: Wenn der Hund Schwellungen, Blutergüsse, ungewöhnliche Verformungen oder Fieber aufweist oder sehr scheu oder nicht ansprechbar wirkt, sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden.
es Anzeichen einer chronischen Erkrankung gibt: Bei Anzeichen einer chronischen Erkrankung, wie z.B. Arthrose, solltest du eine Tierarztpraxis aufsuchen. Zu ihnen gehören anhaltende oder wiederkehrende Lahmheit, Steifheit und Schwierigkeiten beim Aufstehen, veränderter Gang, Vermeidung von Aktivitäten, Gelenkgeräusche und Schwäche oder Abmagerung.
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Was tut ein Tierarzt für einen hinkenden Hund?
Der/die Tierärzt:in wird einen lahmenden Hund zunächst gründlich untersuchen, um die Ursache der Lahmheit festzustellen. Im Folgenden sind die typischen Schritte aufgeführt, dies durchgeführt werden kann:
1. Anamnese
Der/die Tierärzt:in beginnt mit einer ausführlichen Anamnese. Das heißt, er fragt nach der Krankengeschichte des Hundes, z.B. wann die Lahmheit begonnen hat, ob sie sich nach bestimmten Aktivitäten verschlimmert, ob der Hund kürzlich verletzt wurde oder ob es andere gesundheitliche Probleme gibt.
2. Klinische Untersuchung
Der/die Tierärzt:in untersucht den Hund körperlich, um festzustellen, ob es an bestimmten Stellen offensichtliche Verletzungen, Schwellungen oder Schmerzen gibt. Er wird die Gliedmaßen abtasten und prüfen, ob der Hund auf bestimmte Berührungen empfindlich reagiert. Er/sie kann auch den Gang des Hundes beobachten, um festzustellen, welches Bein betroffen ist und wie sich das Humpeln äußert (ob es nur bei Belastung oder auch in Ruhe auftritt).
3. Untersuchung der Beweglichkeit und der Gelenkfunktionen
Der/die Tierärzt:in prüft die Beweglichkeit der Gelenke und stellt fest, ob bei bestimmten Bewegungen Einschränkungen oder Schmerzen auftreten. Dies hilft bei der Diagnose von Erkrankungen wie Arthrose oder Verletzungen von Bändern oder Sehnen.
4. Röntgenuntersuchung
Bei Verdacht auf Knochenbrüche, Gelenkprobleme oder degenerative Erkrankungen wie Arthrose kann der/die Tierärzt:in Röntgenaufnahmen anfertigen, um die Knochen und Gelenke des Hundes genauer zu untersuchen. Diese Bilder helfen, Frakturen, Gelenkverschleiß oder Anomalien zu erkennen.
5. Ultraschall oder MRT
In einigen Fällen kann der Tierarzt auch eine Ultraschalluntersuchung oder eine Magnetresonanztomographie (MRT) durchführen, um Weichteilprobleme wie Sehnen- oder Bänderverletzungen zu diagnostizieren.
6. Blutuntersuchung
Besteht der Verdacht auf eine entzündliche Erkrankung oder eine systemische Erkrankung wie z.B. Lyme-Borreliose, kann der/die Tierärzt:in eine Blutuntersuchung durchführen, um die Entzündungswerte zu messen und auf Infektionen oder Autoimmunerkrankungen zu testen.
7. Behandlungsmöglichkeiten
Je nach Diagnose wird der/die Tierärzt:in eine geeignete Behandlung vorschlagen. Dazu können Schmerzmittel oder entzündungshemmende Mittel gehören, die dem Hund helfen, sich zu erholen und die Schmerzen zu lindern. Bei Gelenkproblemen wie Arthrose können auch spezielle Ergänzungsfuttermittel wie Glucosamin oder Chondroitin verabreicht werden, um die Gelenke zu unterstützen. In schwereren Fällen wie Bänderrissen oder Knochenbrüchen kann eine Operation notwendig sein. Physiotherapie oder gezielte Bewegungsübungen können ebenfalls Teil des Therapieplans sein, um die Heilung zu fördern und die Muskulatur zu stärken.
8. Nachsorge und Überwachung
Der/die Tierärzt:in wird regelmäßige Kontrollen empfehlen, um den Verlauf der Erkrankung und den Heilungsprozess zu überwachen. Er kann die Behandlung anpassen, wenn sich der Zustand des Hundes ändert.
Wie kann man Lahmheit bei einem Hund beheben?
Die Behandlung der Lahmheit eines Hundes hängt von der Ursache der Lahmheit ab. Sobald der/die Tierärzt:in die Diagnose gestellt hat, kann die Behandlung auf die Krankheit oder Verletzung abgestimmt werden. Im Folgenden sind einige der gebräuchlichsten Methoden zur Behandlung von Lahmheiten bei Hunden aufgeführt:
Schmerzbehandlung: In vielen Fällen verordnet der/die Tierärzt:in Schmerzmittel (z.B. nichtsteroidale Antirheumatika oder andere entzündungshemmende Medikamente), um die Schmerzen des Hundes zu lindern. Diese Medikamente helfen auch, die Entzündung zu reduzieren und das Lahmen zu vermindern.
Physiotherapie: Eine gezielte Physiotherapie kann helfen, die Beweglichkeit des Hundes zu verbessern, Muskelverspannungen zu lösen und die Gelenke zu stärken. Dehnungs-, Mobilisations- und Kräftigungsübungen sind häufig Teil der Behandlung.
Wärme- und Kältetherapie: In einigen Fällen kann die Anwendung von Wärme oder Kälte an der betroffenen Stelle die Heilung unterstützen. Kältetherapie hilft bei akuten Verletzungen, Schwellungen zu reduzieren, während Wärme die Durchblutung fördert und bei chronischen Schmerzen hilfreich sein kann.
Gelenkpräparate: Bei chronischen Gelenkproblemen wie Arthrose kann der/die Tierärzt:in Ergänzungsfuttermittel wie Glucosamin, Chondroitin oder Omega-3-Fettsäuren empfehlen, um die Gesundheit der Gelenke zu unterstützen und Entzündungen zu reduzieren.
Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, die auf die speziellen Bedürfnisse des Hundes abgestimmt ist (z.B. Gewichtsreduktion bei übergewichtigen Hunden), kann helfen, Gelenkprobleme zu lindern und den Heilungsprozess zu unterstützen.
Ruhe und Schonung: Eine wichtige Maßnahme bei der Behandlung von Lahmheiten ist es, den Hund vorübergehend von anstrengenden Aktivitäten wie Laufen, Springen oder Treppensteigen abzuhalten, damit sich der betroffene Bereich erholen kann. Leichte, kurze Spaziergänge können helfen, die Muskulatur zu erhalten, aber Überanstrengung sollte vermieden werden.
Operationen: In schweren Fällen wie Knochenbrüchen, schweren Bänderrissen oder Gelenkproblemen wie einer Kniescheibenverrenkung kann eine Operation notwendig sein. Dabei wird der geschädigte Bereich repariert oder stabilisiert, um die Funktion wiederherzustellen.
orthopädische Operationen: Bei schwerer Lahmheit aufgrund von Arthrose, Hüftgelenksdysplasie oder anderen Gelenkerkrankungen kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein, z.B. ein Hüftgelenkersatz oder die Entfernung beschädigter Gelenkteile.
Akupunktur: In einigen Fällen können alternative Behandlungsmethoden wie Akupunktur helfen, Schmerzen zu lindern und den Heilungsprozess zu unterstützen. Insbesondere bei chronischen Schmerzen und Bewegungsstörungen kann Akupunktur hilfreich sein.
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Hausmittel: Was hilft, wenn der Hund humpelt?
Wenn dein Hund hinkt, ist es wichtig, die Ursache zu kennen, bevor du Hausmittel verabreichst. In einigen Fällen wie Zerrungen oder Prellungen können Hausmittel helfen, den Hund zu beruhigen und die Heilung zu unterstützen, aber bei ernsthaften Verletzungen oder anhaltenden Beschwerden sollte immer eine Tierarztpraxis aufgesucht werden. Hier sind einige Hausmittel, die bei leichten Verletzungen oder Schmerzen helfen können:
1. Ruhe und Schonung
Wenn dein Hund humpelt, ist die wichtigste Erste-Hilfe-Maßnahme, ihn zur Ruhe zu bringen. Vermeide Spaziergänge, vor allem solche, die mit viel Bewegung oder Belastung für das betroffene Bein verbunden sind. Lass ihm Zeit, sich zu erholen und belaste das Bein nicht weiter.
2. Kältetherapie (kalte Umschläge)
Wenn dein Hund eine akute Verletzung wie eine Zerrung oder Prellung hat, kann Kälte helfen, die Schwellung und Entzündung zu reduzieren. Wickle einige Eiswürfel in ein Tuch oder verwende eine kalte Gelpackung und lege sie für etwa 10-15 Minuten auf die betroffene Stelle.
Vorsicht: Achte darauf, dass das Eis nicht direkt mit der Haut in Berührung kommt, um Erfrierungen zu vermeiden.
3. Wärmetherapie (warme Umschläge)
Bei Arthrose, alten Verletzungen oder Muskelverspannungen kann Wärme helfen, die Durchblutung zu fördern und die Muskeln zu entspannen. Verwende ein warmes, feuchtes Tuch oder eine Wärmflasche, um die betroffene Stelle zu behandeln. Achte darauf, dass die Wärme angenehm und nicht zu heiß ist.
Achtung: Bei akuten Verletzungen (z.B. Prellungen) solltest du auf Wärme verzichten, da sie die Schwellung verstärken kann.
4. Massage
Eine sanfte Massage des betroffenen Beines kann helfen, die Muskulatur zu entspannen und die Durchblutung zu fördern. Achte darauf, die Massage sanft durchzuführen und keine zusätzlichen Schmerzen zu verursachen.
Achtung: Massage sollte nur bei leichten Fällen angewendet werden und nicht bei offenen Wunden oder stark entzündeten Stellen.
5. Kurkuma
Kurkuma hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann bei Gelenkproblemen oder Entzündungen helfen. Man kann eine kleine Menge (etwa ⅛ Teelöffel für kleine Hunde, ¼ Teelöffel für größere Hunde) Kurkuma unter das Hundefutter mischen. Es wird empfohlen, Kurkuma mit etwas schwarzem Pfeffer und Öl zu mischen, da Pfeffer die Aufnahme von Kurkuma verbessert.
Achtung: Vergewissere dich, dass dein Hund keine Allergie oder Unverträglichkeit gegen Kurkuma hat. Außerdem färbt Kurkuma stark, wenn es auf Textilien oder Oberflächen gelangt. Alternativ kannst du deinem Hund Kurkuma-Kapseln geben.
6. Traumeel ad us. vet
Traumeel ist ein homöopathisches Mittel, das aus einer Kombination verdünnter Pflanzenextrakte besteht, die bei Schmerzen, Entzündungen und Verletzungen helfen können. Es wird häufig bei Prellungen, Verstauchungen oder Zerrungen eingesetzt und kann in Form von Tabletten oder Salben angewendet werden.
Achtung: Die Wirkung von Traumeel ist wissenschaftlich nicht belegt. Trotzdem schwören viele Tierbesitzer:innen darauf.
7. Leichte Bewegung
Sobald die akuten Schmerzen abgeklungen sind, kann leichte Bewegung helfen, die Muskulatur zu stärken und die Gelenke zu stabilisieren. Kurze Spaziergänge oder ruhige Bewegungsübungen können den Heilungsprozess unterstützen.
Achtung: Vermeide es, deinen Hund zu schnell wieder zu belasten, um keine weiteren Verletzungen zu riskieren.
Welche Salbe, wenn der Hund humpelt?
Wenn dein Hund lahmt und du eine Salbe zur Unterstützung der Heilung verwenden möchtest, gibt es einige Möglichkeiten, die Schmerzen zu lindern und Entzündungen zu reduzieren. Achte darauf, dass die Salben speziell für Hunde entwickelt wurden, und verwende sie nur bei leichten Verletzungen wie Prellungen, Zerrungen oder Muskelverspannungen. Bei schwereren Verletzungen oder anhaltenden Beschwerden sollte unbedingt eine Tierarztpraxis aufgesucht werden.
Hier einige Salben, die häufig bei Hunden verwendet werden:
Arnika-Salbe: Arnika wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd. Sie wird häufig bei Prellungen, Verstauchungen und Zerrungen eingesetzt. Arnikasalbe hilft bei Schwellungen und fördert die Heilung. Trage die Salbe maximal drei Tage lang bis zu zweimal täglich auf die betroffene Stelle auf und bedecke sie mit einem Verband. Achte darauf, dass dein Hund die Salbe nicht aufleckt, da Arnika in höheren Dosen giftig sein kann. Arnika nicht auf offene Wunden oder Schleimhäute auftragen.
Traumeel Gel ad us. vet: Traumeel Gel ad us. vet ist ein homöopathisches Gel aus verdünnten pflanzlichen und mineralischen Bestandteilen. Es soll bei leichten Entzündungen und Verletzungen helfen, Schmerzen lindern, die Heilung fördern und Schwellungen reduzieren. Trage das Gel dünn auf die betroffene Stelle auf und massiere es leicht ein.
Kräutersalben: Salben mit Teufelskralle oder Beinwell werden traditionell bei Muskelverspannungen und Gelenkschmerzen eingesetzt. Auch bei leichten Zerrungen und Muskelverletzungen können sie hilfreich sein. Massiere die Salbe sanft in die betroffene Stelle ein, um die Heilung zu fördern und Schmerzen zu lindern. Beide Kräuter haben entzündungshemmende und schmerzstillende Eigenschaften. Wie bei allen topischen Salben ist darauf zu achten, dass der Hund die Salbe nicht ableckt und keine offenen Wunden behandelt werden.
Wenn das Humpeln deines Hundes nach der Anwendung der Salbe anhält oder sich verschlimmert, solltest du unbedingt eine Tierarztpraxis aufsuchen, um ernsthafte Verletzungen oder Krankheiten auszuschließen.
Wie lange dauert eine Lahmheit bei Hunden?
Die Dauer einer Lahmheit beim Hund hängt von der Ursache ab. Im Allgemeinen hängt die Heilungsdauer von der Schwere der Verletzung, dem Alter des Hundes und der Art der Behandlung ab.
Eine Verstauchung, bei der Bänder oder Gelenke überdehnt werden, heilt in der Regel innerhalb von 1 bis 3 Wochen. Die Heilung kann länger dauern, wenn die Verstauchung schwerer ist oder der Hund weiter belastet wird.
Eine Zerrung, bei der Muskeln oder Sehnen überdehnt oder verletzt werden, benötigt in der Regel 1 bis 2 Wochen zur Ausheilung. Bei stärkeren Zerrungen kann die Heilung auch länger dauern.
Eine Schwellung kann je nach Ursache und Schweregrad einige Tage bis mehrere Wochen andauern. Eine leichte Schwellung durch Überanstrengung oder kleine Verletzungen sollte innerhalb von 1 bis 2 Tagen abklingen. Bei schwereren Verletzungen oder Entzündungen kann die Schwellung länger anhalten.
Bei chronischen Erkrankungen wie Arthrose kann die Lahmheit dauerhaft oder wiederkehrend sein. Es gibt Phasen, in denen der Hund schmerzfrei oder weniger betroffen ist, und Phasen, in denen die Symptome wieder auftreten.
Schwerere Verletzungen wie ein Bänderriss oder ein Knochenbruch benötigen in der Regel mehrere Wochen bis Monate, um vollständig zu heilen. Je nach Schwere der Verletzung kann eine Operation erforderlich sein.
Fazit zu Lahmheit beim Hund
Lahmheiten bei Hunden sind ein häufiges Anzeichen für Verletzungen, Überlastung oder Krankheiten und können von vorübergehenden Beschwerden bis hin zu chronischen Problemen reichen. Die Ursachen für Lahmheiten sind vielfältig und reichen von Zerrungen und Verstauchungen bis hin zu ernsteren Erkrankungen wie Gelenkentzündungen oder Knochenbrüchen. Eine schnelle und genaue Diagnose ist entscheidend, um eine geeignete Behandlung einzuleiten und den Heilungsprozess zu fördern.
In den meisten Fällen verschwinden leichte Lahmheiten nach einigen Tagen oder Wochen, wenn der Hund ausreichend Ruhe bekommt und richtig behandelt wird. Bei anhaltenden oder wiederkehrenden Symptomen ist es jedoch wichtig, eine Tierarztpraxis aufzusuchen, um die Ursache abzuklären und gezielte therapeutische Maßnahmen einzuleiten. Langwierige Probleme wie Arthrose erfordern eine kontinuierliche Betreuung des Hundes, um seine Lebensqualität zu erhalten.
Viele Lahmheiten bei Hunden können durch rechtzeitiges Erkennen und richtige Behandlung erfolgreich behandelt werden. Achte auf die Symptome deines Hundes und zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn die Lahmheit länger anhält oder sich die Symptome verschlimmern.
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