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Hunde- und Katzenfutter selbst zubereiten. Hast du dich auch schon einmal gefragt, ob das Fertigfutter im Napf deines Lieblings wirklich das Beste für ihn ist? Oder ob du nicht lieber selbst zum Kochlöffel greifen und etwas richtig Leckeres und Gesundes zaubern solltest? Das Thema "Selbstgemachtes Futter" ist in aller Munde und wir wollen dir helfen, Licht ins Dunkel zu bringen.
Wir klären Fragen, räumen mit Mythen auf und geben dir praktische Tipps, damit du entscheiden kannst, ob selbstgemachtes Futter das Richtige für dich und dein Tier ist. Keine Angst, es ist nicht so kompliziert, wie es sich anhört. Lass uns gemeinsam in die Welt der frischen Zutaten und individuellen Futterpläne eintauchen!
Ist selber kochen für Hunde und Katzen gesünder?
Diese Frage beschäftigt viele von uns. Grundsätzlich kann selbstgekochtes Futter gesünder sein - aber nur, wenn man es richtig macht! Fertigfutter ist oft stark verarbeitet und enthält viele Zusatzstoffe, die nicht unbedingt notwendig sind. Beim Selberkochen hast du die volle Kontrolle über die Zutaten. Du weißt genau, was im Napf landet und kannst auf frische, hochwertige Lebensmittel setzen.
Vorteile:
Kontrolle & Qualität: Du bestimmst die Zutaten und kannst auf frische und Bio-Produkte setzen.
weniger Zusatzstoffe: Auf unnötige Zusatzstoffe, die in manchen Fertigfuttermitteln enthalten sind, kannst du verzichten. Aber beachte: Bestimmte Futterzusätze sind trotzdem für eine vollständige Versorgung notwendig.
Zahngesundheit: Fleischige Knochen oder große Fleischstücke können Zähne reinigen. Intensives Kauen oder Benagen von Knochen hat einen mechanischen Reibungseffekt auf den Zahnbelag.
individuelle Anpassung: Du kannst das Futter individuell an die Bedürfnisse deines Tieres anpassen, z.B. bei Allergien oder Unverträglichkeiten. Dies erfordert jedoch Zeit und Wissen, um sicherzustellen, dass alle Ernährungsbedürfnisse erfüllt werden.
bessere Verdaulichkeit: Selbst hergestellte Rationen haben in der Regel eine höhere Verdaulichkeit als Fertigfutter. Ein wesentlich größerer Anteil des Futters wird vom Körper aufgenommen und die Tiere scheiden nur etwa die Hälfte der Kotmenge aus.
Flexibilität bei Krankheit: Selbstgemachtes Futter bietet Flexibilität bei der Anpassung an die Bedürfnisse deines Tieres im Krankheitsfall, insbesondere wenn es an mehreren Krankheiten leidet. Dies erfordert jedoch ein fundiertes Wissen über die spezifischen Ernährungsbedürfnisse der einzelnen Krankheiten. Eine enge Zusammenarbeit mit Tierärzt:innen oder Ernährungsberater:innen ist unerlässlich.
Nachteile:
Zeitaufwand: Recherche, Planung, Einkauf und Zubereitung der Zutaten erfordern einen erheblichen Zeitaufwand. Rezepte müssen gefunden, Zutaten eingekauft, das Futter zubereitet und ggf. portioniert und eingefroren werden. Die Zubereitung einer Kochration ist mit einem gewissen Zeitaufwand verbunden, da viele Zutaten für Hund und Katze deutlich länger gekocht werden müssen als für den Menschen üblich. Je nach Umfang und Komplexität der Rezepte ist mit mehreren Stunden pro Woche zu rechnen.
Kostenfaktor: Hochwertige Zutaten und notwendige Zusatzstoffe können teuer sein.
Gefahr von Fehlberechnungen: Trotz guter Vorbereitung können Fehler passieren, daher sind regelmäßige Kontrollen wichtig.
Probleme bei der Lagerung: Frischfutter ist nicht so lange haltbar und erfordert mehr Aufwand bei der Lagerung.
Akzeptanzprobleme: Nicht alle Tiere mögen das neue Futter sofort und man muss Geduld haben.
emotionaler Stress: Die Verantwortung für die Futterzubereitung kann belastend sein.
Abhängigkeit von Zutaten: Die Verfügbarkeit bestimmter Zutaten kann schwanken und die Futterzubereitung erschweren.
auf Reisen unpraktisch: Auf Reisen ist es oft schwierig, selbstgemachtes Futter zuzubereiten oder mitzunehmen.
Wird es Katzen langweilig, jeden Tag das gleiche Futter zu fressen?
Katzen sind Gewohnheitstiere, aber das bedeutet nicht, dass sie jeden Tag das gleiche Futter mögen. Abwechslung kann das Futter interessanter machen und dafür sorgen, dass deine Katze genug frisst. Du kannst zum Beispiel verschiedene Fleischsorten ausprobieren oder das Futter mit verschiedenen Gemüsesorten anreichern. Achte aber darauf, dass du die Veränderungen langsam einführst, um Verdauungsprobleme zu vermeiden.
Die Fütterung von großen Fleischstücken fördert die Zahngesundheit deines Vierbeiners.
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Ist Hunde- und Katzenfutter besser gekocht oder roh?
Gekochtes und rohes Futter haben Vor- und Nachteile. Rohes Futter (BARF) ist bei vielen Hunde- und Katzenbesitzer:innen beliebt, da es der natürlichen Ernährung von Wölfen und Wildkatzen nahe kommen soll. Es kann jedoch auch Risiken bergen, wie z.B. eine erhöhte Wahrscheinlichkeit bakterieller Infektionen durch Salmonellen oder E. coli.
Gekochtes Futter ist in der Regel leichter verdaulich und birgt ein geringeres Risiko bakterieller Infektionen. Beim Kochen können jedoch Nährstoffe verloren gehen. Die beste Wahl hängt von den individuellen Bedürfnissen des Tieres ab und davon, wie gut man die Vor- und Nachteile kennt.
Mehr Informationen zum Thema BARF findest du im Artikel BARFen: Anleitung zur Rohfütterung für Hunde.
Wie viel Hundefutter sollte ich selbst kochen?
Das hängt von verschiedenen Faktoren wie Alter, Rasse, Gewicht und Aktivität deines Hundes ab. Ein junger, aktiver Hund braucht mehr Futter als ein älterer, ruhiger Hund. Als grobe Faustregel kannst du dich an folgenden Werten orientieren:
aktiver Hund: 2-3 % des Körpergewichts pro Tag
normal aktiver Hund: 1,5-2 % des Körpergewichts pro Tag
weniger aktiver Hund: 1-1,5 % des Körpergewichts pro Tag
Beispiel: Ein normal aktiver Hund mit einem Körpergewicht von 20 kg benötigt ca. 300 bis 400 g Futter pro Tag.
Wie viel selbstgemachtes Futter braucht eine Katze?
Auch bei Katzen hängt die Futtermenge von verschiedenen Faktoren ab. Katzen haben einen höheren Eiweißbedarf als Hunde. Als Faustregel kann man sich an folgenden Werten orientieren:
aktive Katze: 3-4 % des Körpergewichts pro Tag
normale Katze: 2,5-3 % des Körpergewichts pro Tag
weniger aktive Katze: 2-2,5 % des Körpergewichts pro Tag
Beispiel: Eine normale Katze mit einem Körpergewicht von 4 kg benötigt ca. 100 bis 120 g Futter pro Tag.
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Was muss man bei selbst hergestellten Futterrationen für Hunde und Katzen bedenken?
Die Zusammenstellung einer ausgewogenen hauseigenen Futterration ist sicherlich eine Herausforderung. Oft werden bei der Rationsgestaltung gesundheitsgefährdende Fehler gemacht und sogenannte fütterungsbedingte Krankheiten können die Folge sein. Die Annahme, dass eine abwechslungsreiche Ration bereits alle Nährstoffe enthält, ist leider falsch. Eine ausgewogene Ration im medizinischen Sinne bedeutet, dass das Futter alles enthält, was das Tier braucht.
Über- und Unterversorgungen sind bei nicht gut geplanten hausgemachten Rationen leider an der Tagesordnung. Häufig fehlen Kupfer und Zink. Auch die Versorgung mit Kalzium, Mangan, Jod, Vitamin A und Vitamin D ist häufig unzureichend. Für ein gesundes Leben ist es aber wichtig, dass jedes Tier alle Nährstoffe in der richtigen Menge erhält.
Wenn du das Futter für deinen Hund oder deine Katze selbst zubereitest, trägst du also eine große Verantwortung für die Gesundheit deines Tieres. Hier sind die wichtigsten Aspekte, die du unbedingt beachten solltest:
Ausgewogenheit ist das A und O: Dein Tier braucht eine ausgewogene Mischung aus Proteinen, Fetten, Kohlenhydraten, Vitaminen und Mineralstoffen. Eine einseitige Ernährung kann zu Mangelerscheinungen und gesundheitlichen Problemen führen. Informiere dich genau, welche Nährstoffe dein Tier in welcher Menge braucht.
Qualität der Zutaten: Verwende frische, qualitativ hochwertige Zutaten, die für dein Tier geeignet sind. Vermeide verdorbene Lebensmittel oder Zutaten, die für Hunde oder Katzen giftig sind.
Zusätze sind wichtig: Selbstgemachtes Futter ist von Natur aus nie ganz ausgewogen. Deshalb sind bestimmte Zusätze wie Kalzium, Taurin oder Vitamine notwendig, um den Bedarf deines Tieres zu decken.
Hygiene ist wichtig: Achte bei der Zubereitung des Futters auf Sauberkeit, um bakterielle Infektionen zu vermeiden.
individuelle Bedürfnisse berücksichtigen: Alter, Rasse, Aktivität und Gesundheitszustand deines Tieres beeinflussen den Futterbedarf. Passe die Ration entsprechend an.
langsame Umstellung: Stelle das Futter langsam um, um Verdauungsprobleme zu vermeiden.
professionelle Unterstützung: Hole dir Unterstützung, damit dein Tier optimal ernährt wird. Die confidu App bietet dir zum Beispiel den Futter Rechner mit dem du alles genau berechnen und abstimmen kannst.
Kurz gesagt: Selbstgemachtes Futter kann eine tolle Sache sein, wenn es richtig gemacht wird. Aber es erfordert viel Wissen, Zeit und Sorgfalt.
Eine selbst zusammengestellte Ration muss ausgewogen und bedarfsdeckend sein.
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Was muss ich zu selbstgemachtem Hundefutter hinzufügen?
Selbstgemachtes Futter ist von Natur aus nicht vollständig ausgewogen. Daher sind bestimmte Zusätze wie Kalzium, Taurin, Vitamin D, Jod oder Omega-3-Fettsäuren notwendig, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.
Warum das so ist? Stell dir vor, du kochst eine Mahlzeit für dich selbst. Auch wenn du viele verschiedene Zutaten verwendest, ist es unwahrscheinlich, dass du automatisch alle Nährstoffe in genau den Mengen bekommst, die dein Körper täglich braucht. Bei der Ernährung von Hunden und Katzen ist es ähnlich.
Hier sind die wichtigsten Gründe:
natürliche Schwankungen: Der Nährstoffgehalt natürlicher Zutaten (Fleisch, Gemüse usw.) kann stark schwanken. Faktoren wie die Jahreszeit, die Anbaubedingungen oder die Fütterung der Schlachttiere beeinflussen den Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und sogar Proteinen. Daher ist es schwierig, jede Ration genau zu standardisieren.
falsche Annahmen: Oft gehen Tierhalter:innen davon aus, dass bestimmte Inhaltsstoffe alle notwendigen Nährstoffe liefern. Beispielsweise enthält Fleisch zwar Eiweiß, aber in der Regel nicht genug Kalzium für Hunde, insbesondere für Welpen im Wachstum.
falsche Proportionen: Das richtige Verhältnis der Nährstoffe ist entscheidend. Ein Zuviel oder Zuwenig eines bestimmten Nährstoffs kann zu Problemen führen. Beispielsweise kann ein unausgewogenes Verhältnis von Kalzium und Phosphor zu Knochenproblemen führen.
Verluste durch Verarbeitung: Kochen, Einfrieren oder andere Verarbeitungsmethoden können den Nährstoffgehalt der Zutaten verändern. Einige Vitamine sind hitzeempfindlich und gehen beim Kochen verloren.
spezifische Bedürfnisse: Hunde und Katzen haben sehr spezifische Ernährungsbedürfnisse, die sich von denen des Menschen unterscheiden. Katzen benötigen beispielsweise Taurin, das in vielen Futterkomponenten nicht in ausreichender Menge enthalten ist.
Komplexität der Nährstoffwechsel: Die Aufnahme und Verwertung bestimmter Nährstoffe hängt von anderen Nährstoffen ab. So benötigt Vitamin D Kalzium, um richtig aufgenommen zu werden.
Kurzum: Es ist eine komplexe Aufgabe, aus natürlichen Zutaten eine Futterration zusammenzustellen, die den spezifischen und oft sehr präzisen Ernährungsbedürfnissen von Hunden und Katzen in vollem Umfang gerecht wird. Mehr Informationen findest du im Artikel Rationsplanung: Mit Selbstgekochtem den Hund gesund ernähren.
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Was ist das Baukastensystem für Hunde- und Katzenfutter?
Das Baukastensystem ist eine tolle Möglichkeit, das Futter für dein Tier individuell zusammenzustellen. Dabei wählst du aus verschiedenen Komponenten (z.B. Fleisch, Gemüse, Kohlenhydrate, Öle, Zusatzstoffe) die passenden Zutaten aus und kombinierst sie nach einem bestimmten Plan. Das hat den Vorteil, dass du das Futter genau auf die Bedürfnisse deines Tieres abstimmen kannst.
Warum sind Tierärzte gegen selbstgemachtes Hunde- und Katzenfutter?
Es ist nicht so, dass alle Tierärzt:innen grundsätzlich gegen selbst hergestellte Futtermittel sind. Viele Tierärzt:innen stehen dieser Möglichkeit offen gegenüber, sehen aber auch die möglichen Risiken und Herausforderungen. Der Grund für die Skepsis einiger Tierärzt:innen liegt häufig in den folgenden Beobachtungen und Bedenken:
häufige Fehler bei der Umsetzung: Viele Tierärzt:innen sehen in ihrer Praxis immer wieder Tiere mit gesundheitlichen Problemen, die auf eine einseitige Ernährung durch selbst hergestelltes Futter zurückzuführen sind. Die Tierhalter:innen informieren sich oft nicht ausreichend oder halten sich nicht an die notwendigen Richtlinien.
Mangelerscheinungen: Eine der größten Sorgen ist, dass selbstgemachte Rationen nicht alle notwendigen Nährstoffe in der richtigen Menge enthalten. Dies kann langfristig zu Mangelerscheinungen führen, die schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben können.
Zeitaufwand und Disziplin: Selbstgemachtes Futter erfordert einen erheblichen Zeitaufwand für Recherche, Zubereitung und Beschaffung der richtigen Zutaten. Viele Tierärzt:innen befürchten, dass Tierhalter:innen diesen Aufwand auf Dauer nicht leisten können oder wollen und es deshalb zu Fehlern in der Fütterung kommt.
hygienische Probleme: Bei der Zubereitung von rohem Fleisch besteht ein gewisses Risiko der bakteriellen Kontamination (z.B. mit Salmonellen oder E. coli). Tierärzt:innen befürchten, dass Tierhalter:innen die notwendigen Hygienestandards nicht ausreichend einhalten und dadurch ihre Tiere und sich selbst gefährden.
fehlende wissenschaftliche Studien: Im Vergleich zu kommerziell hergestelltem Futter gibt es weniger wissenschaftliche Studien, die die langfristigen Auswirkungen von selbst hergestelltem Futter auf die Gesundheit von Hunden und Katzen belegen.
Tierärzt:innen stehen selbst hergestelltem Futter in der Regel offen gegenüber, wenn folgende Punkte erfüllt sind:
umfassende Information: Die Tierhalter:innen haben sich umfassend über den Nährstoffbedarf ihres Tieres informiert und sind bereit, sich fachlich beraten zu lassen.
ausgewogene Rezeptur: Die Futterration wurde von Tierärzt:innen oder Tierernährungsberater:innen überprüft und ist ausgewogen.
Einhaltung der Hygienevorschriften: Die Tierhalter:innen halten sich bei der Futterzubereitung strikt an die notwendigen Hygienestandards.
regelmäßige Kontrollen: Das Tier wird regelmäßig tierärztlich untersucht, um mögliche Mangelerscheinungen oder andere gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen.
Können Hunde jeden Tag selbstgemachtes Hundefutter essen?
Ja, Hunde können jeden Tag selbst zubereitetes Hundefutter fressen - vorausgesetzt, es ist ausgewogen und deckt alle ihre Ernährungsbedürfnisse ab. Es ist wichtig, dass das Futter alle wichtigen Nährstoffe enthält, die dein Hund braucht, wie Proteine, Fette, Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralstoffe.
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10 Mythen über selbstgemachtes Hunde- und Katzenfutter
Mythos 1: "Selbstgemachtes Futter ist immer gesünder als Fertigfutter."
❔Annahme: Viele Menschen glauben, dass selbstgemachtes Futter automatisch gesünder ist, weil es keine Zusatzstoffe und frische Zutaten enthält.
🔴 Auflösung: Falsch. Selbstgemachtes Futter ist nur dann gesünder, wenn es ausgewogen ist und alle notwendigen Nährstoffe enthält. Unausgewogenes Futter kann sogar schädlicher sein als gutes Fertigfutter.
❕Erklärung: Fertigfutter ist speziell auf die Ernährungsbedürfnisse von Hunden und Katzen abgestimmt. Wenn man selbst kocht, muss man sicherstellen, dass man diese Ausgewogenheit auch erreicht - ohne Wissen und Planung ist das schwierig.
Mythos 2: "Ich habe bei selbstgemachtem Futter mehr Kontrolle über die Zutaten."
❔Annahme: Dieser Mythos besagt, dass man besser weiß, was im Tierfutter ist, wenn man selbst kocht.
🟢 Auflösung: Stimmt.
❕Erklärung: Du kannst die Qualität der Zutaten selbst bestimmen und auf Zusatzstoffe, die du vermeiden möchtest, verzichten. ABER: Diese Kontrolle erfordert Wissen und Sorgfalt. Du musst dich informieren, welche Zutaten für dein Tier geeignet sind und wie du eine ausgewogene Ration zusammenstellst.
Mythos 3: "Rohes Fleisch ist immer besser für Hunde und Katzen."
❔Annahme: Viele Anhänger:innen von BARF (Biologisch Artgerechtes Rohes Futter) glauben, dass rohes Fleisch die natürlichste und gesündeste Ernährung für Hunde und Katzen ist.
🟡 Auflösung: Teilweise falsch. Rohes Fleisch kann Vorteile haben (z.B. natürliche Enzyme), birgt aber auch Risiken.
❕Erklärung: Rohes Fleisch kann mit Bakterien (Salmonellen, E. coli) kontaminiert sein, die sowohl für das Tier als auch für den Menschen gefährlich sein können. Außerdem ist die Verdaulichkeit von rohem Fleisch nicht für jedes Tier optimal. Rohe Knochen können zu Verletzungen führen. Sorgfältige Auswahl der Zutaten, Hygiene und ggf. kurzes Erhitzen sind wichtig.
Mythos 4: "Mein Tier könnte selbstgemachtes Futter mehr genießen als Fertigfutter."
❔Annahme: Viele Tierbesitzer:innen glauben, dass selbstgemachtes Futter schmackhafter ist als Fertigfutter und von ihren Tieren besser angenommen wird.
🟢 Auflösung: Kann stimmen.
❕Erklärung: Frische, abwechslungsreiche Zutaten können das Futter für dein Tier attraktiver machen. ABER: Nicht alle Tiere mögen jede Zutat. Manche sind wählerisch und bevorzugen bestimmte Geschmacksrichtungen oder Texturen. Es kann etwas Zeit und Experimentierfreude erfordern, bis du das perfekte Rezept für dein Tier gefunden hast.
Mythos 5: "Ich kann meinem Hund oder meiner Katze einfach meine Essensreste geben."
❔Annahme: Manche Menschen glauben, dass sie ihrem Tier etwas Gutes tun, wenn sie es mit Essensresten füttern.
🔴 Auflösung: Falsch.
❕Erklärung: Speisereste von Menschen sind oft zu stark gewürzt, zu fettig oder enthalten Zutaten, die für Hunde und Katzen giftig sind (z.B. Zwiebeln, Knoblauch, Schokolade). Außerdem ist eine ausgewogene Nährstoffversorgung mit Essensresten kaum möglich.
Mythos 6: "Selbstgemachtes Futter ist viel teurer als Fertigfutter."
❔Annahme: Viele glauben, selbstgemachtes Futter sei unbezahlbar.
🟡 Auflösung: Kann sein, muss aber nicht.
❕Erklärung: Die Kosten hängen stark von den verwendeten Zutaten ab. Wenn du auf hochwertige Bioprodukte setzt, wird es teurer. Wenn du saisonale und regionale Zutaten verwendest und clever einkaufst, kann selbstgemachtes Futter sogar günstiger sein als hochwertiges Fertigfutter.
Mythos 7: "Ich brauche keine Zusatzstoffe, wenn ich selbst koche."
❔Annahme: Manche glauben, dass frische Zutaten allein alle notwendigen Nährstoffe liefern.
🔴 Auflösung: Falsch.
❕Erklärung: Es ist nahezu ausgeschlossen, nur mit natürlichen Zutaten eine vollständig ausgewogene Ration zusammenzustellen. Deshalb sind Zusätze wie Kalzium, Taurin oder bestimmte Vitamine notwendig, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.
Mythos Nr. 8: "Alle Hunde und Katzen vertragen die gleichen Zutaten."
❔Annahme: Manche Menschen gehen davon aus, dass Rezepte für selbstgekochtes Futter universell für alle Tiere geeignet sind.
🔴 Auflösung: Falsch.
❕Erklärung: Jedes Tier ist individuell und hat unterschiedliche Bedürfnisse und Verträglichkeiten. Was dem einen Hund gut tut, kann dem anderen schaden. Allergien, Unverträglichkeiten oder bestimmte Krankheiten erfordern eine individuelle Anpassung der Futterration.
Mythos Nr. 9: "Selbstgemachtes Futter ist immer gut für Allergiker."
❔Annahme: Manche Menschen glauben, dass selbstgemachtes Futter Allergien automatisch reduziert oder beseitigt.
🟡 Auflösung: Teilweise richtig, aber mit Einschränkungen.
❕Erklärung: Selbstgemachtes Futter KANN helfen, Allergien zu reduzieren, da man genau kontrollieren kann, welche Zutaten verwendet werden und potentielle Allergene vermeiden kann. ABER: Auch natürliche Zutaten können Allergien auslösen. Eine sorgfältige Auswahl der Zutaten und eine Ausschlussdiät unter tierärztlicher Aufsicht sind wichtig, um die Allergieauslöser zu identifizieren.
Mythos Nr. 10: "Selbstgemachtes Futter kann bei bestimmten Erkrankungen helfen."
❔Annahme: Dieser Mythos besagt, dass selbstgemachtes Futter bei Verdauungsproblemen oder anderen Krankheiten helfen kann.
🟢 Auflösung: Das kann stimmen.
❕Erklärung: Durch die individuelle Anpassung der Zutaten kannst du die Nahrung an die speziellen Bedürfnisse deines Tieres anpassen. ABER: Dies erfordert ein fundiertes Wissen über die jeweilige Erkrankung und die entsprechenden Ernährungsbedürfnisse. Eine tierärztliche Beratung ist unerlässlich.
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Fazit
Selbstgemachtes Futter kann eine gute Möglichkeit für dich und dein Tier sein, wenn du bereit bist, dich ausreichend zu informieren und Zeit zu investieren. Es bietet dir die Möglichkeit, die Qualität der Zutaten zu kontrollieren und das Futter individuell an die Bedürfnisse deines Tieres anzupassen. Wichtig ist, dass du dich umfassend informierst, dich am besten beraten lässt und die Futterrationen sorgfältig zusammenstellst, um Mangelerscheinungen zu vermeiden. Wenn du diese Punkte beachtest, steht einem gesunden und glücklichen Tierleben mit selbstgemachtem Futter nichts mehr im Wege!
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