Bluthochdruck bei Katzen | Woher kommt‘s und was tun?

Verarzten | Vom 10.10.24

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Bluthochdruck bei Katzen | Woher kommt‘s und was tun?

Titelbild: freepik | Freepik

Bluthochdruck der Katze. Bluthochdruck, auch als Hypertonie bekannt, stellt ein ernstzunehmendes Gesundheitsproblem für Katzen dar. Dabei handelt es sich um einen erhöhten Blutdruck innerhalb der Blutgefäße. In diesem Artikel erfährst du mehr über die möglichen Ursachen für Bluthochdruck bei Katzen sowie darüber, wie man diese Erkrankung erkennen und behandeln kann. Zudem geben wir Hinweise, wie du den Blutdruck auf natürliche Weise senken und deine Katze unterstützen kannst.

Was ist Bluthochdruck bei Katzen?

Bluthochdruck oder Hypertonie tritt auf, wenn der Blutdruck dauerhaft über den normalen Werten liegt. Bei Katzen gelten systolische Blutdruckwerte von über 160 mmHg als Anzeichen für Bluthochdruck. Besonders betroffen sind meist ältere Katzen, deren Durchschnittsalter bei der Diagnose zwischen 13 und 15 Jahren liegt. Bluthochdruck ist ein gesundheitliches Problem, sondern kann auch auf zugrundeliegende Erkrankungen hinweisen.

Kann man bei Katzen den Blutdruck messen?

Ja, es ist möglich, den Blutdruck bei Katzen zu messen, allerdings benötigt man dafür spezielle Blutdruckmessgeräte, die mit kleineren Manschetten ausgestattet sind. Diese werden entweder an den Beinen oder am Schwanz angebracht.

Ähnlich wie beim Menschen wird der Blutdruck bei Katzen durch zwei Hauptwerte dargestellt: den systolischen und den diastolischen Blutdruck. Der systolische Blutdruck, der die höheren Werte darstellt, gibt den Druck in den Arterien während der Kontraktion des Herzmuskels an, wenn das Blut in den Körper gepumpt wird. Diese Phase wird als Systole bezeichnet. Der systolische Blutdruck wird in der Regel als erster Wert gemessen und auf dem Messgerät als oberer Wert angezeigt. Für Katzen liegt der normale systolische Blutdruck zwischen 120 und 130 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule).

Der diastolische Blutdruck hingegen ist der niedrigere der beiden Werte und spiegelt den Druck in den Arterien während der Entspannungsphase des Herzens wider, wenn das Herz zwischen den Schlägen Blut in die Herzkammern aufnimmt. Dieser Zustand wird als Diastole bezeichnet. Der diastolische Blutdruck wird nach dem systolischen Blutdruck gemessen und ist der niedrigere Wert. Für Katzen liegt der normale diastolische Blutdruck zwischen 80 und 90 mmHg.

Diese Blutdruckwerte sind Richtwerte für gesunde erwachsene Katzen. Die tatsächlichen Werte können jedoch leicht abweichen und hängen von Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und Rasse ab. Bei der Beurteilung des Blutdrucks einer Katze berücksichtigt der/die Tierärzt:in diese Faktoren und überwacht den Blutdruck auf Veränderungen, die auf mögliche Gesundheitsprobleme hinweisen könnten.

Magere, struppige Katze, die möglicherweise unter einer chronischen Nierenerkrankung oder Schilddrüsenüberfunktion leidet.

Bild: fanjianhua | Freepik

Was verursacht hohen Blutdruck bei Katzen?

Bluthochdruck ist in der Regel keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom, das auf eine Grunderkrankung hinweist. Verschiedene Mechanismen können zu einer dauerhaften Erhöhung des Blutdrucks führen. Die häufigsten Ursachen sind:

  • Nierenprobleme: Chronische Nierenerkrankungen (CNE) sind eine der Hauptursachen für Bluthochdruck bei Katzen, da die Nieren eine entscheidende Rolle bei der Blutdruckregulation spielen.

  • Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose): Katzen mit einer überaktiven Schilddrüse haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Bluthochdruck.

  • Herzerkrankungen: Bestimmte Herzerkrankungen, insbesondere die hypertrophe Kardiomyopathie, bei der sich der Herzmuskel verdickt, können Bluthochdruck verursachen.

  • Diabetes mellitus: Katzen, die an Diabetes mellitus leiden, sind ebenfalls anfälliger für Bluthochdruck.

  • andere Ursachen: In einigen Fällen kann es herausfordernd sein, die genaue Ursache für den Bluthochdruck zu bestimmen.

Um die Hypertonie erfolgreich zu behandeln, ist es entscheidend, dass ein:e Tierärzt:in eine präzise Diagnose stellt und die zugrunde liegende Ursache ermittelt. Die Behandlungsansätze variieren je nach der jeweiligen Grunderkrankung.

Vermehrter Durst ist ein Symptom bei verschiedenen Krankheiten, z.B. der chronischen Nierenerkrankung.

Bild: s9234460 | Pixabay

Wie macht sich Bluthochdruck bei Katzen bemerkbar? 

Bluthochdruck bei Katzen ist oft schwer zu erkennen, da er in der Regel asymptomatisch verläuft und keine klaren äußeren Anzeichen aufweist. Oft stehen die Symptome der zugrundeliegenden chronischen Erkrankung im Vordergrund. Bluthochdruck wird häufig erst bemerkt, wenn die Grunderkrankung bereits fortgeschritten ist oder Komplikationen auftreten. Mögliche Symptome und Hinweise auf Bluthochdruck bei Katzen sind:

  • erhöhter Durst und häufiges Urinieren: Ein Anstieg des Blutdrucks kann die Nieren belasten und zu vermehrtem Durst und häufigem Wasserlassen führen. Bei chronischen Nierenerkrankungen ist dies ein häufiges Symptom.

  • Verhaltensänderungen: Katzen mit Bluthochdruck können Unruhe, Reizbarkeit, Verwirrtheit oder Desorientierung zeigen.

  • Sehprobleme: Bluthochdruck kann die Blutgefäße in den Augen schädigen und zu allmählichem oder plötzlichem Sehverlust führen.

  • Schwäche: Katzen können aufgrund von Bluthochdruck Anzeichen von Schwäche, Appetitlosigkeit oder Lethargie zeigen.

  • Erbrechen: Dies kann ein Symptom für einige der Grunderkrankungen sein, die Bluthochdruck verursachen.

  • Gewichtsverlust: Viele chronische Erkrankungen führen zu Gewichtsverlust.

  • Krampfanfälle: In schweren Fällen kann Bluthochdruck zu Krampfanfällen führen.

  • Atemprobleme: Bei Herzversagen, das durch eine Herzerkrankung verursacht wird, kann es zu Wasser in der Lunge und Atemnot kommen.

Da sich Bluthochdruck bei Katzen oft schleichend entwickelt, ist eine regelmäßige tierärztliche Untersuchung wichtig, um Veränderungen im Gesundheitszustand deiner Katze frühzeitig zu erkennen. Wenn du Anzeichen von Bluthochdruck oder andere Verhaltensänderungen bemerkst, solltest du umgehend tierärztlichen Rat einholen. Als ersten Schritt musst du nicht einmal das Haus verlassen, sondern kannst den kostenlosen Diagnose Finder in der confidu App nutzen, der von Tierärzt:innen entwickelt wurde. Beantworte Fragen zum Symptom und innerhalb weniger Minuten erhältst du eine Verdachtsdiagnose und Informationen darüber, ob und wann du eine Tierarztpraxis aufsuchen solltest.

Bluthochdruck kann zu Blindheit führen, bei dieser Katze erkennbar durch weitgestellte Pupillen.

Bild: Anna Krivitskaya | Shutterstock

Folgen von Bluthochdruck bei Katzen

Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck bei Katzen kann zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen, da er verschiedene Organe und Systeme im Körper beeinträchtigt. Zu den möglichen Folgen eines unbehandelten Bluthochdrucks gehören:

  • Schäden an den Blutgefäßen: Hoher Blutdruck belastet die Wände der Blutgefäße und kann zu strukturellen Veränderungen führen. Dadurch steigt das Risiko von Blutgerinnseln und Thrombosen, die zu Gefäßverschlüssen führen können.

  • Augenschäden: Bluthochdruck kann auch die Blutgefäße in den Augen schädigen, was zu Netzhautblutungen, Netzhautablösungen und Sehstörungen, im schlimmsten Fall bis zur Erblindung führen kann.

  • erhöhtes Schlaganfallrisiko: Bluthochdruck begünstigt die Bildung von Blutgerinnseln, was bei Katzen das Schlaganfallrisiko erhöht.

  • Herzbelastung: Das Herz muss gegen einen höheren Druck arbeiten, was zu einer Verdickung des Herzmuskels (Herzhypertrophie) führen kann. Dadurch erhöht sich das Risiko von Herzproblemen.

  • Nierenschäden: Die Nieren sind besonders anfällig für die Auswirkungen von Bluthochdruck. Chronischer Bluthochdruck kann die Nierenfunktion beeinträchtigen und zu Erkrankungen wie chronischem Nierenversagen führen.

  • Nervenschäden: Bluthochdruck kann auch Nervenzellen im zentralen Nervensystem schädigen, was zu neurologischen Symptomen wie Koordinationsstörungen, Krampfanfällen und Verhaltensänderungen führen kann.

  • Störungen der Organfunktion: Die schädlichen Auswirkungen des Bluthochdrucks können auch andere Organe wie die Leber betreffen und deren Funktion beeinträchtigen.

Es ist wichtig zu wissen, dass Bluthochdruck oft keine offensichtlichen Symptome zeigt und daher unbemerkt bleiben kann, bis ernsthafte Komplikationen auftreten. Daher ist eine frühzeitige Diagnose und Behandlung von entscheidender Bedeutung, um die Gesundheit der Katze zu schützen und möglichen Komplikationen vorzubeugen. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen und Blutdruckmessungen sind unerlässlich, um Bluthochdruck frühzeitig zu erkennen und angemessen zu behandeln.

Blutdruckmessung bei einer Katze

Bild: David Herraez Calzada | Shutterstock

Wie hoch sollte der Blutdruck bei Katzen sein?

Der normale Blutdruck einer gesunden erwachsenen Katze liegt in der Regel zwischen 120 und 130 mmHg systolisch und zwischen 80 und 90 mmHg diastolisch. Diese Werte entsprechen den Normwerten beim Menschen. Abweichungen von diesen Richtwerten können auf gesundheitliche Probleme wie Nieren-, Schilddrüsen- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen hinweisen. Es ist auch möglich, dass der Blutdruck vorübergehend ansteigt, wenn die Katze gestresst, aufgeregt oder ängstlich ist. Daher ist es wichtig, den Blutdruck in einem entspannten Zustand der Katze zu messen und die Messungen mehrmals durchzuführen, um genauere Ergebnisse zu erhalten.

Wann spricht man von einer Hypertonie?

Bei Katzen wird von einer Hypertonie gesprochen, wenn der systolische Blutdruck in Ruhe über 160 mmHg liegt. Ab einem Wert von 180 mmHg handelt es sich um einen stark erhöhten Blutdruck. Die folgende Tabelle gibt dir einen Überblick über den Blutdruck und die erforderlichen Maßnahmen bei Katzen:

Was kostet Blutdruckmessen bei Katzen?

Die Kosten für die Blutdruckmessung bei Katzen richten sich nach der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) und können je nach Messart, Aufwand und Umständen variieren. In der Regel liegen die Kosten zwischen 18,31 € und 54,94 € brutto, im Notdienst maximal 73,26 € (GOT 644). Oft wird die Blutdruckmessung nicht als eigenständige Untersuchung durchgeführt, sondern im Rahmen einer umfassenderen tierärztlichen Untersuchung oder zur Überwachung bestehender Gesundheitsprobleme, was zusätzliche Kosten mit sich bringen kann.

Es wird empfohlen, vor der Untersuchung mit der Tierarztpraxis Kontakt aufzunehmen, um die spezifischen Kosten zu erfragen. Es ist wichtig, mit deinem/deiner Tierärzt:in über die Kosten und die besten Möglichkeiten zur Überwachung der Gesundheit deiner Katze zu sprechen.

Zuhause messen: Was kostet ein Blutdruckmessgerät für Katzen?

Es kann sinnvoll sein, den Blutdruck einer chronisch kranken Katze zu Hause zu messen, da Katzen in einer entspannten Umgebung in der Regel weniger gestresst sind. Die Preise für Blutdruckmessgeräte für Katzen variieren je nach Marke, Qualität und Funktionen, liegen aber in der Regel zwischen 55 € und 160 €. Professionelle Geräte für die Tierarztpraxis kosten in der Regel über 500 €.

Bevor du ein Blutdruckmessgerät kaufst, solltest du dich von deinem/deiner Tierärzt:in beraten lassen, um sicherzustellen, dass du ein zuverlässiges und genaues Gerät auswählst. Die Blutdruckmessung bei Katzen erfordert außerdem eine spezielle Ausbildung und Geduld, da Katzen oft nicht kooperativ sind. Lass dir daher in der Tierarztpraxis zeigen, wie du die Messung bei deiner Katze zu Hause durchführen kannst.

Blutdruck-Tagebuch für Hunde und Katzen zum Eintragen der gemessenen Blutdruckwerte. Klicke zum Herunterladen auf das Bild.

Wie Blutdruck messen bei der Katze?

Die Blutdruckmessung bei Katzen erfordert Geduld und Übung. Lass dich in der Tierarztpraxis beraten und das Blutdruckmessen praktisch erklären, damit du es zu Hause richtig machen kannst. Hier sind die Schritte zur Durchführung:

  • allgemeine Vorbereitung: Führe die Messung in einer ruhigen Umgebung durch, um Stress zu vermeiden. Achte darauf, dass deine Katze entspannt ist.

  • Vorbereitung des Messgeräts: Lege das Blutdruckmessgerät bereit und überprüfe, ob es richtig funktioniert. Befestige die passende Manschette am Schlauch.

  • Positionierung: Wir empfehlen die Messung am Schwanz. Setze deine Katze auf eine ebene Fläche, sodass du den Schwanz gut erreichen kannst, z.B. auf einen Tisch.

  • Manschette anlegen: Lege die Manschette dicht am Körper um den Schwanz deiner Katze und befestige sie sanft, aber sicher. Achte darauf, dass die Manschette nicht zu eng anliegt.

  • Messung: Starte die Messung durch Drücken der Taste und warte, bis die Werte angezeigt werden. Wir empfehlen, mindestens drei Messungen durchzuführen, um genauere Ergebnisse zu erhalten.

  • aufzeichnen: Notiere die gemessenen Werte mit Datum und Uhrzeit in einem Blutdrucktagebuch. Du kannst z.B. das confidu Blutdruck-Tagebuch nutzen (siehe Grafik).

  • Entspannung: Belohne deine Katze nach der Messung mit Lob und Leckerli.

  • tierärztlicher Rat: Kontaktiere bei auffälligen Werten deine:n Tierärzt:in und besprich die nächsten Schritte. Ändere nie eigenmächtig eine bestehende Medikation, sondern halte dich an die Anweisungen des/der Tierärzt:in!

Katzen mit Bluthochdruck müssen in den meisten Fällen mit blutdrucksenkenden Medikamenten behandelt werden.

Bild: Towfiqu barbhuiya | Unsplash

Bluthochdruck bei Katzen: Was tun?

Wenn bei deiner Katze Bluthochdruck diagnostiziert wurde, ist es wichtig, schnell zu handeln, um Komplikationen zu vermeiden. Es ist wichtig, eng mit dem/der Tierärzt:in zusammenzuarbeiten, um die richtige Diagnose und Behandlung für deine Katze zu finden und sicherzustellen, dass sie optimal versorgt wird.

Die Behandlung von Bluthochdruck bei Katzen umfasst:

1. Feststellung der Ursache:

  • Eine gründliche Untersuchung ist erforderlich, um die zugrundeliegende Erkrankung (z.B. Nieren-, Schilddrüsen- oder Herzprobleme) festzustellen.

  • Dazu können Blut-, Urin- und Ultraschalluntersuchungen gehören.

2. Medikamente:

  • Blutdrucksenkende Medikamente sind wichtig. Die Wahl des Medikaments hängt von der individuellen Situation deiner Katze ab. Häufig verordnete Medikamente sind:

    • Kalziumkanalblocker (z.B. Amlodipin)

    • ACE-Hemmer

    • Betablocker

3. Überwachung:

  • Regelmäßige tierärztliche Kontrollen sind wichtig, um den Blutdruck und die Wirksamkeit der Behandlung zu überwachen.

  • In der Anfangsphase sollte der Blutdruck mindestens einmal pro Woche kontrolliert werden.

  • Du kannst auch lernen, den Blutdruck deiner Katze zu Hause zu messen, um die Tierarztbesuche zu ergänzen.

4. Behandlung der Grunderkrankung:

  • Je nach Ursache kann eine spezielle Behandlung erforderlich sein, z.B. Medikamente oder eine angepasste Diät.

5. Ernährung:

  • Eine angepasste Ernährung kann helfen, den Blutdruck zu regulieren, insbesondere bei Erkrankungen wie chronischer Niereninsuffizienz (CNE).

  • Bei übergewichtigen Katzen wird eine langsame Gewichtsreduktion empfohlen.

6. Stressreduktion:

  • Schaffe eine ruhige Umgebung für deine Katze, um Stress zu minimieren, der den Blutdruck erhöhen kann.

  • Ein geregelter Tagesablauf (feste Fütterungs- und Spielzeiten) kann helfen.

7. regelmäßige Tierarztbesuche:

  • Achte auf regelmäßige Tierarztbesuche, um den Gesundheitszustand deiner Katze zu überwachen. 

Blutdruck senken: Was hilft schnell gegen Bluthochdruck?

Die Behandlung von Bluthochdruck bei Katzen erfordert einen langfristigen Ansatz in enger Zusammenarbeit mit dem/der Tierärzt:in. Die Senkung des Blutdrucks ist ein schrittweiser Prozess, der einige Zeit in Anspruch nehmen kann, bis sich die Werte auf einem sicheren Niveau stabilisiert haben. Es ist wichtig, die Behandlung konsequent fortzusetzen und regelmäßige tierärztliche Kontrollen durchführen zu lassen, um sicherzustellen, dass deine Katze die bestmögliche medizinische Versorgung erhält. Konsultiere immer deinen/deine Tierärzt:in, bevor du Änderungen an der Behandlung vornimmst oder neue Therapieansätze in Betracht ziehst.

Es gibt keine Sofortlösung für Bluthochdruck bei Katzen. Alle oben genannten Schritte sind wichtig, um die Behandlung zu unterstützen und den Blutdruck deiner Katze zu regulieren.

Wie schnell wirkt Amodip bei Katzen?

Amlodipin ist ein häufig verwendetes Medikament zur Behandlung von Bluthochdruck bei Katzen. Ein bekanntes Präparat ist Amodip®. Amlodipin gehört zur Gruppe der Kalziumkanalblocker und wirkt, indem es die glatten Muskelzellen in den Blutgefäßen entspannt. Dadurch erweitern sich die Blutgefäße und der Widerstand, den das Herz überwinden muss, um das Blut durch den Körper zu pumpen, sinkt.

Die Wirkung von Amlodipin kann von Katze zu Katze unterschiedlich sein. Es ist wichtig zu wissen, dass es in der Regel einige Tage bis Wochen dauern kann, bis die volle Wirkung des Medikaments eintritt, obwohl in einigen Fällen eine schnellere Wirkung möglich ist.

Die genaue Dosierung und Art der Verabreichung von Amlodipin sollte von deinem/deiner Tierärzt:in festgelegt werden, da sie von der spezifischen Situation deiner Katze abhängt. Je nach Bedarf kann die Dosierung angepasst werden, um den Blutdruck auf ein sicheres und angemessenes Niveau zu bringen.

Übergewichtige Katzen mit Bluthochdruck profitieren von einer Gewichtsreduktion.

Bild: wirestock | Freepik

Natürliche Methoden zur Blutdrucksenkung bei Katzen

In seltenen Fällen ist es möglich, den Blutdruck einer Katze ohne Medikamente zu senken, insbesondere wenn der Bluthochdruck auf beeinflussbare Faktoren zurückzuführen ist. Es ist jedoch unerlässlich, vorher eine:n Tierärzt:in zu konsultieren. Denn eine natürliche Blutdrucksenkung reicht vor allem dann nicht aus, wenn der Blutdruck bereits gefährliche Werte erreicht hat oder durch eine Grunderkrankung wie Nierenprobleme verursacht wird. In diesen Fällen sind immer blutdrucksenkende Medikamente erforderlich.

Hier einige natürliche Möglichkeiten, den Blutdruck zu senken:

  • Gewichtskontrolle: Bei übergewichtigen Katzen kann eine kontrollierte Gewichtsabnahme helfen, den Blutdruck zu senken. Achte auf eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Bewegung deiner Katze.

  • Diät: Spezielle Diäten können bei bestimmten Erkrankungen, die Bluthochdruck verursachen, hilfreich sein.

  • weniger Salz: Eine geringere Salzzufuhr kann ebenfalls dazu beitragen, den Blutdruck zu senken. Vermeide salzhaltige Leckerlis wie Käse und Wurst.

  • Stressbewältigung: Stress kann den Blutdruck erhöhen. Reduziere Stressfaktoren, indem du einen regelmäßigen Tagesablauf mit festen Fütterungs- und Spielzeiten für deine Katze einrichtest.

Ernährung von Katzen mit Bluthochdruck

Die Ernährung ist entscheidend für die Behandlung von Bluthochdruck bei Katzen. Eine angepasste Fütterung kann dazu beitragen, den Blutdruck zu regulieren und die allgemeine Gesundheit zu fördern. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass eine Ernährungsumstellung allein oft nicht ausreicht, um Bluthochdruck effektiv zu kontrollieren, insbesondere wenn bereits eine Grunderkrankung vorliegt. Erkrankungen wie die chronische Nierenerkrankung (CNE) erfordern ebenfalls eine spezielle Diät. Eine enge Zusammenarbeit mit einem/einer Tierärzt:in ist unerlässlich, um die geeignete Ernährung für deine Katze festzulegen.

Hier einige Ernährungstipps für Katzen mit Bluthochdruck:

  • natriumarme Ernährung: Eine natriumarme Ernährung kann dazu beitragen, den Blutdruck der Katze zu senken. Ein spezielles Diätfutter ist nicht nötig, da Katzenfutter nur so viel Natrium enthält, wie die Katze braucht. Verzichte jedoch auf salzhaltige Leckerlis wie Wurst und Käse.

  • Omega-3-Fettsäuren: Diese Fettsäuren, die in Fischöl oder speziellen Futtermitteln vorkommen, können die Herzgesundheit unterstützen.

  • Gewichtskontrolle: Übergewicht ist ein Risikofaktor für Bluthochdruck. Eine langsame Gewichtsabnahme durch eine Reduktionsdiät kann helfen.

  • frisches Wasser: Stelle sicher, dass deine Katze immer Zugang zu frischem Wasser hat, um eine angemessene Flüssigkeitszufuhr sicherzustellen.

  • hochwertiges und ausgewogenes Futter: Achte darauf, deiner Katze ein ausgewogenes, qualitativ hochwertiges Futter anzubieten, das alle notwendigen Nährstoffe enthält. Kontrolliere die Futtermenge, um ein gesundes Körpergewicht zu fördern.

Kann Hypertonie geheilt werden?

Die Heilung von Bluthochdruck bei Katzen hängt stark von der Grunderkrankung ab. In einigen Fällen, in denen die Grunderkrankung gut behandelt und der Blutdruck erfolgreich kontrolliert wird, kann die Hypertonie als geheilt angesehen werden. Bei den meisten Katzen ist Bluthochdruck jedoch ein chronisches Problem, das eine lebenslange Überwachung und Behandlung erfordert.

Kann die Erblindung einer Katze aufgrund von Bluthochdruck rückgängig gemacht werden?

Ja, die Erblindung einer Katze durch Bluthochdruck kann in einigen Fällen rückgängig gemacht werden, wenn die zugrunde liegende Ursache behandelt wird. Bluthochdruck kann die Blutgefäße der Netzhaut schädigen, was zu einer Netzhautablösung und damit zur Erblindung führen kann.

Wird Bluthochdruck frühzeitig erkannt und behandelt, kann die Wahrscheinlichkeit, dass bleibende Schäden am Auge entstehen, verringert werden. Nach der Behandlung ist es wichtig, die Katze regelmäßig zu kontrollieren, um sicherzustellen, dass der Blutdruck stabil bleibt und keine weiteren Schäden an den Augen auftreten.

Es ist wichtig, bei Anzeichen von Bluthochdruck oder plötzlich auftretenden Sehproblemen sofort eine Tierarztpraxis aufzusuchen. Der/die Tierärzt:in kann die bestmögliche Behandlung planen, um die Gesundheit der Katze zu unterstützen.

Lebenserwartung von Katzen mit Bluthochdruck

Die Lebenserwartung von Katzen mit Bluthochdruck kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden. Dazu gehören die Schwere des Bluthochdrucks, die Wirksamkeit der Behandlung, das Vorhandensein anderer Gesundheitsprobleme und der allgemeine Gesundheitszustand der Katze. Wird Bluthochdruck frühzeitig erkannt und behandelt, kann die Lebenserwartung der Katze meist deutlich verlängert werden.

Eine frühzeitige Diagnose und Therapie sind entscheidend, da unbehandelter Bluthochdruck zu ernsthaften Komplikationen wie Schäden an Organen wie Nieren, Augen und Herz führen kann. Die meisten Katzen, die angemessen behandelt und regelmäßig überwacht werden, können ein normales Leben führen, und ihre Lebenserwartung ist mit der gesunder Katzen vergleichbar. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass eine kontinuierliche Behandlung und regelmäßige tierärztliche Kontrollen unerlässlich sind, um den Blutdruck stabil zu halten und mögliche Veränderungen des Gesundheitszustands frühzeitig zu erkennen.



Fazit zu Bluthochdruck bei Katzen

Bluthochdruck (Hypertonie) ist eine ernste Erkrankung bei Katzen, die schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben kann. Ein dauerhaft zu hoher Blutdruck kann die normale Funktion verschiedener Organe und Körpersysteme beeinträchtigen und zu schwerwiegenden Komplikationen führen.

Die Bedeutung regelmäßiger tierärztlicher Untersuchungen und Blutdruckmessungen sollte nicht unterschätzt werden, da sie helfen, Bluthochdruck frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu behandeln. Die Gesundheit deiner Katze sollte immer an erster Stelle stehen, denn eine rechtzeitige Behandlung kann schwerwiegende Probleme verhindern und die Lebensqualität deiner Katze deutlich verbessern.


Das confidu-Magazin wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellen wissenschaftlichen Standards verfasst. Die Artikel ersetzen keine tierärztliche Diagnose, sondern sollen dir erste Informationen zu vielen Themen rund um dein Tier geben. Bei spezifischen Fragen zu deinem Tier beraten dich unsere Tierärzt:innen gerne über die confidu App.


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