Katze macht komische Geräusche | Was steckt dahinter?

Erleben | Vom 06.05.22

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Katze macht komische Geräusche | Was steckt dahinter?

Titelbild: elwynn | shutterstock

Katze macht komische Geräusche | Was steckt dahinter? Dass Katzen miauen, weiß jedes Kind. Aber deine Samtpfote kann noch viel mehr Geräusche von sich geben. Sie kommuniziert nicht nur über Körpersprache und Markieren mit Duftstoffen, sondern eben auch viel über ihre Stimme. Dabei nutzt sie je nach Stimmung und Nachricht verschiedene Laute. Und manchmal kommt es sogar vor, dass Katzen unbeabsichtigt Geräusche von sich geben.

Wir zeigen dir das Einmaleins der Katzensprache. Viele Laute kannst du bereits intuitiv deuten, manche Geräusche sind hingegen schwieriger zu interpretieren. Lerne, deine Katze besser zu verstehen und zu erkennen, wann sie um Hilfe bittet.

Welche Geräusche macht die Katze?

Miauen

Das bekannteste und am häufigsten von Katzen verwendete Geräusch ist das Miauen. Manche Katzen miauen sehr viel, andere eher seltener. Es ist eine Charakterfrage und hängt auch mit der Rasse zusammen. Siamkatzen und Burmesen sind beispielsweise meist sehr gesprächige Gesellen. Das Miauen wird vor allem in der Kommunikation mit uns Zweibeinern eingesetzt und hängt stark von der Situation ab.

So begrüßen sie uns, fordern Futter oder wollen mit uns spielen. Aber es kann auch ein Hilferuf oder ein Ausdruck von Schmerzen sein. Analysiere immer die Umstände und beobachte die Körpersprache deiner Katze, dann kannst du das Miauen meist zuverlässig deuten.

Schnurren

Vom Bekanntheitsgrad her kommt das Schnurren gleich nach dem Miauen. Dabei brummen Katzen vor sich hin und drücken so Wohlbefinden aus. Sie schnurren, wenn sie gestreichelt werden, mit uns kuscheln oder besonders leckeres Futter bekommen. Bei der Begegnung mit einer anderen Katze bedeutet es: „Alles in Ordnung“. Doch Achtung! Katzen schnurren auch, um sich selbst zu beruhigen, etwa wenn sie Schmerzen haben oder stark gestresst sind. Auch hier sind die Umstände entscheidend für die Interpretation.

Katzen fauchen, wenn sie sich bedroht fühlen oder wütend sind.

Bild: gesango16 | shutterstock

Fauchen

Fühlt sich eine Katze bedroht oder ist wütend, faucht sie. Das Fauchen kann auch von Knurren oder einer Art Schreien begleitet werden. Wenn eine Katze droht, verändert sich auch die ganze Körperhaltung und du verstehst intuitiv, dass du jetzt besser Abstand halten solltest. Und auch wenn sich Katzen erschrecken, können sie reflexartig fauchen oder knurren, bis sie nach kurzem erkennen, dass die Situation doch nicht gefährlich für sie ist.

Trillern

Klingt deine Katze manchmal wie ein Vögelchen? Zwitschernde, gurrende und trillernde Geräusche werden oft bei Aufregung ausgestoßen, etwa wenn dein Stubentiger einen Vogel am Fenster beobachtet. Ein weiterer Grund kann ein Aufmerksamkeitsbedürfnis sein. Sie sagt damit einfach zu dir oder anderen Katzen: „Hey, hier bin ich!“

Jaulen

Es gibt ein Geräusch von Katzen, das dich eindeutig zum Helfen auffordert. Wenn sie sich sehr unwohl fühlen, jaulen sie auf. Sie stoßen dabei einen langen, heulenden Ton aus, der einem in Mark und Bein fährt. Dahinter stehen meist starke Schmerzen, Orientierungslosigkeit oder Angst. Jault deine Katze also, solltest du versuchen, die Ursache zu finden und gegebenenfalls mit ihr eine Tierarztpraxis aufsuchen.

Schlingen kann zu Schluckauf führen.

Bild: Africa Studio | shutterstock

Katze macht komische Geräusche wie Schluckauf

Hast du es gewusst? Auch Katzen können Schluckauf bekommen. Er klingt und sieht genauso aus wie bei uns Menschen. Meist tritt Schluckauf bei Kitten auf, nachdem sie Milch getrunken oder gefressen und dabei Luft geschluckt haben. Aber auch erwachsene Katzen können ihn bekommen, wenn sie zu schnell oder zu viel fressen. Schluckauf wird ausgelöst, wenn der Zwerchfellnerv gereizt wird, der an der Speiseröhre entlangläuft. Dann feuert dieser Nerv rhythmisch Impulse ab, die zum Zusammenziehen des Zwerchfells und der Stimmritze führen. Dadurch wird ruckartig Luft aus der Luftröhre herausgepresst, was das Geräusch erzeugt.

Schluckauf hält meist nicht lange an und geht von allein wieder weg. Frisst deine Katze zu viel auf einmal oder zu schnell, solltest du ihre Ration aufteilen und ihr öfter am Tag kleine Portionen füttern. So lernt sie, nicht mehr so gierig zu sein und schluckt weniger Luft beim Fressen. Selten kann es aber auch vorkommen, dass eine Erkrankung hinter der Nervenreizung steht. Dies trifft eher ältere Tiere und der Schluckauf tritt häufiger auf. Deine Katze sollte dann in einer Tierarztpraxis untersucht werden, da der Schluckauf-Nerv durch den Brustkorb verläuft und auch bei verschiedenen Herz- und Lungenerkrankungen gereizt werden kann.

Katze macht komische Geräusche wie Würgen

Würgen tritt meistens in Begleitung von Erbrechen auf. Reizen beispielsweise Haarballen die Magenschleimhaut, werden sie hochgewürgt und nach dem Erbrechen ist das Würgen vorüber. Wenn es aber anhält und kein Erbrechen erfolgt, handelt es sich um einen Notfall. Zögere in diesem Fall nicht und bringe deine Katze sofort in eine Tierarztpraxis oder -klinik. 

Entweder steckt deiner Katze etwas in Hals oder Rachen fest, das den Würgereiz auslöst. Es muss sofort entfernt werden, damit sie ausreichend atmen kann und das Würgen aufhört. Auch Asthmaanfälle können von heftigem Würgen und Husten begleitet werden. Selten kommt bei Katzen auch eine Magenaufgasung vor, die der Magendrehung des Hundes ähnlich ist. Dabei schwillt der Bauch stark an und ist sehr schmerzhaft. Der Magen und die dort verlaufenden Blutgefäße werden durch sich bildendes Gas abgeklemmt und das Tier fällt in einen Schock. Es herrscht Lebensgefahr, wenn der Druck nicht schnell aus dem Magen abgelassen wird. In einer Tierarztpraxis oder -klinik kann deiner Katze schnell geholfen werden. Informiere die Tierärzt:innen immer telefonisch, bevor du dich mit dem Notfallpatienten zu ihnen auf den Weg machst.

Katzen können im Schlaf schnarchen und auch andere Geräusche von sich geben, wenn sie träumen.

Bild: Sarah Ball | unsplash

Katze macht komische Geräusche beim Schlafen

Katzen sind kleine Faultiere und dösen und verschlafen fast den ganzen Tag. In der Regel geben sie dabei keine Laute von sich. In der Tiefschlafphase aber träumen sie genauso wie wir Menschen, und dabei kann es lebhaft zugehen. Deine Katze verarbeitet Erlebnisse und geht auch im Traum auf die Jagd – und schnattert oder miaut eben dabei, so wie sie es im wachen Zustand machen würde.

Es gibt noch ein weiteres Geräusch, das Katzen beim Schlafen erzeugen können: das Schnarchen. Schnarchgeräusche entstehen durch Verengungen im Nasen-Rachen-Raum. Die normalerweise lautlos ausgestoßene Luft wird dadurch beschleunigt und bringt die erschlafften Weichteile zum Vibrieren. Rassekatzen mit kurzen Nasen wie die Perserkatze schnarchen häufig ihr Leben lang, da der Raum für die Nase anatomisch bedingt enger ist. 

Wenn deine Katze aber sonst nie schnarcht und es plötzlich auftritt, können verschiedene gesundheitliche Probleme dahinterstecken. Ein harmloser Grund sind Nasenpolypen, also gutartige Wucherungen der Schleimhaut. Diese können meist nur unter Narkose durch eine Untersuchung mit dem Endoskop sichtbar gemacht werden. Wenn sie sehr stören, können sie dabei auch operativ entfernt werden. 

Weniger harmlos ist es, wenn deine Katze aufgrund von Übergewicht schnarcht. Durch das übermäßig vorhandene Fettgewebe werden die Atemwege nicht nur beim Schlafen eingeengt. Übergewicht wird oft von anderen Erkrankungen begleitet und sollte absolut vermieden werden, wenn du deine Katze gesundhalten möchtest.

Akute Probleme, die das Schnarchen durch ein Anschwellen der Atemwege verursachen, sind Atemwegsinfektionen wie Katzenschnupfen oder eine Allergie. Meist sind dann auch weitere Symptome wie Nasenausfluss, Augenentzündungen, Schlappsein und Appetitlosigkeit vorhanden. Dann kannst du den confidu Diagnose Finder nutzen, um zu erfahren, wie dringlich es ist und was du zuhause tun kannst. Kommt Fieber hinzu, ist allerdings ein Tierarztbesuch unumgänglich, um deiner Katze zu helfen.

Knurrt dich eine Katze an, solltest du besser Abstand halten.

Bild: fantom_rd | shutterstock

Was bedeutet es, wenn die Katze knurrt?

Hunde knurren aus Angst oder Überraschung, Katzen fauchen eher. Aber auch sie können knurren. Dabei verändert sich die gesamte Körperhaltung. Die Ohren werden angelegt, der Rücken gebuckelt und die Zähne gezeigt. Manchmal wird auch das Fell gesträubt, damit deine Katze größer und bedrohlicher erscheint. So versteht jeder Zwei- und Vierbeiner sofort, dass jetzt besser Abstand gehalten werden sollte – ansonsten wird die Mieze zum Angriff übergehen. Und dabei riskiert man tiefe Kratzer und Katzenbisse, die gefährliche Infektionen zur Folge haben können. Provoziere also nie eine Katze, die dich anfaucht oder anknurrt, und versuche, die Situation durch Abstandhalten zu entschärfen.



Fazit 

Katzen sind soziale Wesen, die viel über die Stimme kommunizieren. Je nach Gemütszustand, also zum Beispiel Aufregung, Freude, Zufriedenheit, Überraschung und Angst, nutzen sie dabei unterschiedliche Laute. Mit Miauen, Schnurren, Knurren oder Fauchen machen sie ihren Standpunkt klar.

Wenn sie aber plötzlich unbeabsichtigte Geräusche wie Schnarchen oder Schluckauf von sich geben, solltest du hellhörig werden. Gehe dem ganzen auf den Grund, denn möglicherweise steckt ein medizinisches Problem dahinter. Der confidu Diagnose Finder oder ein Videoanruf mit einem/einer unserer Tierärzt:innen kann dir weiterhelfen, bevor du dich in eine Tierarztpraxis aufmachst.


Das confidu-Magazin wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellem wissenschaftlichen Standard verfasst. Die Artikel ersetzen keine tierärztliche Diagnose, sondern sollen dir Erstinformationen zu vielen Themen rund um dein Tier liefern. Bei spezifischen Fragen zu deinem Tier, beraten unsere Tierärzt:innen dich gern über die confidu App.


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