Meine Katze ist unsauber - was kann ich tun?

Verarzten | Vom 11.03.25

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Meine Katze ist unsauber - was kann ich tun?

Titelbild: Africa Studio | Shutterstock

Unsauberkeit bei Katzen. Du bist hier, weil du gerade eine weniger schöne Erfahrung mit deiner Samtpfote gemacht hast: Deine Katze ist unsauber. Das heißt, sie verrichtet ihr Geschäft plötzlich außerhalb der Katzentoilette - und das ist nicht nur ärgerlich, sondern wirft auch viele Fragen auf. Aber keine Panik! Du bist nicht allein. Unsaubere Katzen sind ein häufiges Problem und in den meisten Fällen gibt es eine Lösung.

In diesem Artikel begeben wir uns gemeinsam auf die Suche. Wir erkunden mögliche Ursachen für die Unsauberkeit deiner Katze, von gesundheitlichen Problemen bis hin zu psychischem Stress. Außerdem zeigen wir, wie du deiner Katze helfen kannst, wieder stubenrein zu werden - und was du auf keinen Fall tun solltest. Denn eines ist klar: Strafen sind hier fehl am Platz und können das Problem sogar noch verschlimmern. Lass uns gemeinsam herausfinden, was los ist und wie wir deiner Katze (und dir!) wieder zu mehr Lebensqualität verhelfen können.

Warum macht meine Katze auf einmal in die Wohnung?

Wenn deine Katze plötzlich anfängt, in die Wohnung zu machen, ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. Katzen sind von Natur aus sehr reinliche Tiere und Unsauberkeit ist oft ein Hilferuf. Es ist wichtig zu verstehen, dass deine Katze dies nicht tut, um dich zu ärgern oder zu bestrafen. Es gibt immer einen Grund dafür, auch wenn er auf den ersten Blick nicht offensichtlich ist.

Mögliche Gründe für plötzliche Unsauberkeit sind:

  • gesundheitliche Probleme: Blasenentzündungen, Harnsteine, Nierenerkrankungen oder Diabetes mellitus können dazu führen, dass deine Katze Schmerzen beim Wasserlassen hat oder den Harndrang nicht mehr kontrollieren kann.

  • Stress und Angst: Veränderungen im Haushalt, neue Familienmitglieder (Mensch oder Tier), Lärm oder Revierkämpfe können deine Katze stark verunsichern und zu Unsauberkeit führen.

  • Probleme mit der Katzentoilette: Die falsche Streu, eine unsaubere Katzentoilette, ein ungünstiger Standort oder die falsche Anzahl von Toiletten können dazu führen, dass die Katze die Katzentoilette meidet.

  • altersbedingte Veränderungen: Ältere Katzen können aufgrund von Arthrose oder anderen altersbedingten Beschwerden Schwierigkeiten haben, das Katzenklo zu erreichen oder hineinzukommen.

Kater markiert an Busch

Bild: Helen Liam | Shutterstock

Warum pinkelt meine Katze überall hin, obwohl sie stubenrein ist?

Auch wenn deine Katze eigentlich stubenrein ist, kann es verschiedene Gründe geben, warum sie plötzlich überall hinpinkelt:

  • Markierverhalten: Unkastrierte Kater (und manchmal auch Kätzinnen) markieren ihr Revier mit Urin, um anderen Katzen zu signalisieren: Das ist mein Revier! Auch kastrierte Katzen können markieren, besonders wenn sie sich bedroht oder unsicher fühlen.

  • Stress und Angst: Wie bereits erwähnt, können Stress und Angst zu Unsauberkeit führen. Wenn sich deine Katze unsicher fühlt, kann sie versuchen, ihr Territorium durch Urinieren zu markieren, um sich sicherer zu fühlen.

  • Probleme mit anderen Katzen: Wenn du mehrere Katzen hast, kann es zu Revierstreitigkeiten kommen. Eine Katze, die von anderen Katzen gemobbt wird, kann aus Angst und Stress unsauber werden.

  • Veränderungen im Haushalt: Neue Möbel, Renovierungsarbeiten oder auch ein neuer Duft können deine Katze verunsichern und zu Unsauberkeit führen.

Ursachen für Unsauberkeit: Blasenentzündung

Eine häufige Ursache für Unsauberkeit bei Katzen ist eine Blasenentzündung. Die Entzündung verursacht Schmerzen und häufigen Harndrang, was dazu führen kann, dass deine Katze es nicht rechtzeitig zur Katzentoilette schafft.

Symptome einer Blasenentzündung:

  • häufiges Urinieren kleiner Mengen

  • Schmerzen beim Wasserlassen ((Miauen, starkes Pressen oder häufiges Lecken im Intimbereich)

  • Blut im Urin (rötliche Verfärbung)

  • Unsauberkeit (Urin außerhalb der Katzentoilette)

  • Verhaltensänderungen (z.B. Rückzug oder Aggressivität)

Um eine Blasenentzündung auszuschließen oder zu bestätigen, sollte eine Urinuntersuchung durchgeführt werden. Leider ist es nicht immer einfach, eine Urinprobe zu gewinnen, es sei denn, die Katze setzt ihren Urin auf eine saubere, nicht saugende Unterlage ab. Ansonsten kann es hilfreich sein, statt der normalen Streu für die Katzentoilette spezielle Perlenstreu zu verwenden. Den Urin kannst du dann leicht mit einer Spritze oder Pipette aus der Katzentoilette aufsaugen und in einen Behälter umfüllen.

Den gesammelten Urin kannst du dann in ein Labor schicken und untersuchen lassen, zum Beispiel mit dem confidu Labortest - Harnstatus. Das Ergebnis erhältst du nach wenigen Tagen in der confidu App inklusive Auswertung. Wird eine Blasenentzündung festgestellt, bekommst du konkrete Handlungsempfehlungen.

Manche Katzen entwickeln nach einer Blasenentzündung eine Abneigung gegen die Katzentoilette, weil sie damit Schmerzen verbinden. In diesem Fall kann es helfen, die Katzentoilette selbst oder ihren Standort zu wechseln.

Vermehrtes Trinken kann ein Symptom einer organischen Erkrankung sein.

Bild: freepik | Freepik

Ursachen für Unsauberkeit: Andere körperliche Ursachen

Neben Blasenentzündungen gibt es eine Reihe anderer körperlicher Ursachen, die zu Unsauberkeit bei Katzen führen können. Es ist wichtig, diese auszuschließen, um deiner Katze die bestmögliche Hilfe zukommen zu lassen.

Körperliche Ursachen für Unsauberkeit:

  • Harnsteine oder Harngries: Sie können die Harnröhre verstopfen und Schmerzen beim Urinieren verursachen. Die Katze verbindet dann die Katzentoilette mit Schmerzen und meidet sie. Die Symptome ähneln denen einer Blasenentzündung, sind aber oft dramatischer.

  • Nierenerkrankungen: Chronische Nierenerkrankungen führen zu vermehrtem Harndrang und Durst. Die Katze schafft es möglicherweise nicht mehr rechtzeitig zur Katzentoilette.

  • Diabetes mellitus: Auch Diabetes kann zu vermehrtem Harndrang führen, da der Körper versucht, überschüssigen Zucker auszuscheiden.

  • Schilddrüsenüberfunktion: Diese Erkrankung kann zu einem erhöhten Stoffwechsel und damit zu vermehrtem Kotabsatz führen.

  • Darmerkrankungen: Entzündliche Darmerkrankungen (IBD) oder andere Verdauungsprobleme können zu Durchfall oder Verstopfung führen, was die Kontrolle über den Stuhlgang erschwert.

  • neurologische Probleme: In seltenen Fällen können neurologische Probleme die Kontrolle über Blase und Darm beeinträchtigen.

  • Schmerzen: Alle Arten von Schmerzen, z.B. durch Arthrose, Zahnprobleme oder Verletzungen, können dazu führen, dass die Katze die Katzentoilette meidet, da sie diese mit Schmerzen in Verbindung bringt.

Nicht alle Katzen freuen sich über Familienzuwachs.

Bild: Chewy | Unsplash

Ursachen für Unsauberkeit: Psychische Ursache

Katzen sind sehr sensible Tiere und reagieren stark auf Veränderungen in ihrer Umgebung oder in ihrem sozialen Umfeld. Psychischer Stress kann sich auf verschiedene Weise äußern, unter anderem ein verstärkter Putztrieb, der sich in nackten, geleckten Hautstellen am Bauch und an den Innenseiten der Oberschenkel äußert, oder Urinieren außerhalb der Katzentoilette.

Mögliche psychische Ursachen:

  • Stress: Veränderungen im Haushalt, Lärm, neue Familienmitglieder (Mensch oder Tier), Umzug, veränderte Fütterungszeiten

  • Angst: Trennungsangst, Angst vor anderen Tieren, Angst vor bestimmten Geräuschen

  • Einsamkeit: Wenn die Katze viel allein ist, kann sie sich einsam und vernachlässigt fühlen.

  • Langeweile: Wenn deine Katze nicht ausreichend beschäftigt wird, kann sie aus Langeweile Unsauberkeit entwickeln. Freigängerkatzen langweilen sich oft schnell, wenn sie keinen selbstbestimmten Freigang haben.

  • Probleme mit der Katzentoilette: Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum Beispiel, wenn die Katze zu wenig Möglichkeiten hat, auf die Toilette zu gehen (es gilt die Regel: immer eine Toilette mehr als Katzen im Haushalt). Katzen benutzen dann gerne Blumentöpfe oder andere Gegenstände als Alternative zur Katzentoilette. Auch die falsche Streu (zu wenig, geruchsintensiv), eine unsaubere Katzentoilette (keine regelmäßige Reinigung) oder ein ungünstiger Standort (z.B. unruhig, im Durchgang oder Futternapf neben der Katzentoilette) können dazu führen, dass die Katze die Katzentoilette meidet.

Um die psychische Ursache der Unsauberkeit zu beheben, ist es wichtig, die Stressfaktoren zu erkennen und zu beseitigen und die Lebensumstände zu optimieren. Vor allem die oben genannten Punkte Katzentoilette, Fütterung und Beschäftigung müssen verbessert werden. Bei Wohnungskatzen kann Freigang helfen. Ist dies nicht möglich, sollten Beschäftigungsmöglichkeiten in der Wohnung geschaffen werden. Wenn du z.B. Bretter an den Wänden anbringst, um eine neue Ebene zu schaffen, bietet das viele neue Klettermöglichkeiten.

Beachte bei einem Haushalt mit mehreren Katzen:

  • schaffe Rückzugsmöglichkeiten.

  • vergrößere die nutzbare Fläche durch mehrere Ebenen.

  • bringe zusätzliche Futterstellen und Toiletten an gut zugänglichen Stellen an.

  • setze Pheromone zur Stressreduktion ein (z.B. Feliway).

  • füttere Ergänzungsfutter zur Stressreduzierung (z.B. Zylkene).

Katzen mit Arthrose haben oft Schwierigkeiten, über den Rand in die Katzentoilette zu steigen.

Bild: r.classen | Shutterstock

Ursachen für Unsauberkeit: Altersbedingte Unsauberkeit

Auch das Alter kann eine Rolle bei der Unsauberkeit spielen. Ältere Katzen können aufgrund von Arthrose oder anderen altersbedingten Beschwerden Schwierigkeiten haben, die Katzentoilette zu erreichen oder in sie einzusteigen. Auch kognitive Störungen (Demenz) können zu Unsauberkeit führen.

Mögliche altersbedingte Ursachen:

  • Arthrose: Schmerzen in den Gelenken können es deiner Katze erschweren, die Katzentoilette zu erreichen oder zu betreten. Eine Einstiegshilfe oder ein niedriger Einstieg können helfen.

  • kognitive Störungen (Demenz): Ältere Katzen können vergesslich werden und vergessen, wo das Katzenklo steht oder wie man es benutzt.

  • Inkontinenz: Mit zunehmendem Alter kann die Kontrolle über Blase und Darm nachlassen.

Was macht man, wenn die Katze unsauber ist?

Wenn deine Katze unsauber ist, ist es wichtig, ruhig zu bleiben und nicht in Panik zu geraten. Hier sind einige Schritte, die du unternehmen kannst:

  • tierärztlicher Rat: Zuerst sollten körperliche Ursachen für die Unsauberkeit ausgeschlossen werden. Dazu kannst du zum Beispiel den kostenlosen Diagnose Finder in der confidu App nutzen. Gib die Symptome deiner Katze ein und erhalte eine Einschätzung der Dringlichkeit sowie Handlungsempfehlungen. Ein Tierarztbesuch ist nicht immer notwendig.

  • Katzentoilette: Kontrolliere die Katzentoilette: Ist sie sauber? Ist die Streu in Ordnung? Steht das Katzenklo an einem ruhigen Ort? Sind genügend Katzenklos vorhanden (Faustregel: Anzahl der Katzen + 1)?

  • identifiziere Stressfaktoren: Versuche herauszufinden, was deine Katze stresst oder ihr Angst macht.

  • Unfallstellen säubern: Reinige die Stellen, an denen deine Katze ihr Geschäft verrichtet hat, gründlich mit einem Enzymreiniger, um den Geruch zu neutralisieren.

Wie bestrafe ich meine Katze am besten?

Ganz klar: gar nicht! Strafen sind bei Unsauberkeit kontraproduktiv. Sie können deine Katze verängstigen und den Stress erhöhen, was das Problem verschlimmern kann. Außerdem versteht deine Katze nicht, warum sie bestraft wird und wird nur noch ängstlicher und unsicherer.

Welcher Geruch hält Katzen vom Urinieren ab?

Es gibt einige Gerüche, die Katzen im Allgemeinen als unangenehm empfinden und die sie davon abhalten können, an bestimmten Orten zu urinieren oder zu koten, z.B. Zitrusfrüchte oder Essig.

Aber auch wenn es verlockend sein mag, einfach einen unangenehmen Geruch zu verwenden, um die Katze davon abzuhalten, an unerwünschte Stellen zu urinieren, ist es wichtig zu verstehen, dass dies keine langfristige Lösung für das Problem der Unsauberkeit ist.

Hier sind die Gründe:

  • es behandelt nicht die Ursache: Der Geruch überdeckt lediglich das Symptom (Urinieren außerhalb der Katzentoilette), löst aber nicht das eigentliche Problem, das die Unsauberkeit verursacht (z.B. gesundheitliche Probleme, Stress, Probleme mit der Katzentoilette).

  • es kann Stress verursachen: Für eine Katze, die bereits gestresst oder verängstigt ist, kann ein starker, unangenehmer Geruch die Situation verschlimmern und zu noch mehr Unsauberkeit führen.

  • es kann wirkungslos sein: Manche Katzen reagieren auf bestimmte Gerüche weniger empfindlich als andere. Vielleicht stört sie der Geruch überhaupt nicht oder sie sucht sich einfach einen anderen Ort zum Urinieren.

  • es kann das Problem verschlimmern: Wenn du versuchst, deine Katze mit unangenehmen Gerüchen von bestimmten Orten fernzuhalten, kann sie das Gefühl bekommen, dass ihr gesamtes Territorium bedroht ist, was zu noch mehr Stress und Markierverhalten führen kann.

  • gesundheitliche Bedenken: Einige ätherische Öle können für Katzen giftig sein, wenn sie eingeatmet oder verschluckt werden. Sei vorsichtig bei der Verwendung von ätherischen Ölen und achte darauf, dass deine Katze nicht daran lecken kann.

Der richtige Ansatz:

Anstatt sich auf Gerüche zu verlassen, um deine Katze vom Urinieren abzuhalten, solltest du dich auf die Suche nach den Ursachen und die Behandlung der zugrunde liegenden Probleme konzentrieren.

Verschiedene Möglichkeiten zum Klettern und Sitzen sorgen für Beschäftigung.

Bild: Vitalii Matokha | Shutterstock

Wie kann ich meiner Katze Unsauberkeit abgewöhnen?

Die Abgewöhnung von Unsauberkeit und Protestpinkeln bei Katzen ist ein Prozess, der Geduld, Konsequenz und ein gutes Verständnis für die Bedürfnisse der Katze erfordert. Es gibt keine "Patentlösung", da die beste Vorgehensweise von der Ursache des Problems abhängt. Hier findest du einen umfassenden Leitfaden, der dir helfen soll, deiner Katze die Unsauberkeit abzugewöhnen:

1. Tierarztbesuch: Gesundheitliche Ursachen ausschließen

Der erste Schritt sollte immer eine tierärztliche Beratung sein, z.B. über den kostenlosen confidu Diagnose Finder oder direkt in der Tierarztpraxis. Viele gesundheitliche Probleme können zu Unsauberkeit führen und es ist wichtig, diese auszuschließen oder zu behandeln, bevor weitere Maßnahmen ergriffen werden. Mögliche Krankheiten sind:

Wird eine gesundheitliche Ursache festgestellt, wird eine entsprechende Behandlung eingeleitet. In vielen Fällen kann durch die Behandlung der Krankheit auch die Unsauberkeit beseitigt werden.

2. Katzenklo-Management: Die perfekte Katzentoilette

Viele Katzen werden unsauber, weil sie mit der Katzentoilette unzufrieden sind. Hier sind einige Tipps zur Optimierung des Katzenklo-Managements:

  • Anzahl der Katzenklos: Als Faustregel gilt: Anzahl der Katzen + 1, d.h. bei zwei Katzen sollten drei Katzenklos aufgestellt werden.

  • Art des Katzenklos: Manche Katzen bevorzugen offene Katzenklos, andere geschlossene. Probiere verschiedene Arten aus, um herauszufinden, was deine Katze mag.

  • Größe des Katzenklos: Das Katzenklo sollte groß genug sein, damit sich deine Katze darin umdrehen und ihr Geschäft bequem verrichten kann.

  • Art der Streu: Probiere verschiedene Streuarten aus (z.B. Bentonit, Silikat, Holzstreu, Pflanzenfaserstreu), um herauszufinden, welche deine Katze bevorzugt. Achte auf Konsistenz, Geruch und Staubentwicklung.

  • Standort der Katzentoilette: Platziere die Katzentoilette an einem ruhigen, leicht zugänglichen Ort, weit entfernt von Futter- und Wasserstellen. Vermeide Orte mit viel Trubel oder Lärm.

  • Sauberkeit der Katzentoilette: Reinige die Katzentoilette täglich und wechsle die Katzenstreu regelmäßig und vollständig aus (je nach Art der Streu).

3. Stressreduzierung: Schaffe eine entspannte Umgebung

Stress kann ein wichtiger Auslöser für Unsauberkeit sein. Versuche, Stressfaktoren in der Umgebung deiner Katze zu identifizieren und zu minimieren. Mögliche Stressfaktoren sind:

  • Veränderungen im Haushalt: Umzug, neue Möbel, Renovierung, neue Familienmitglieder (Mensch oder Tier).

  • Lärm: laute Geräusche, Baustellenlärm, Streit im Haushalt.

  • Revierstreitigkeiten: Konflikte mit anderen Katzen im Haushalt oder in der Nachbarschaft.

  • mangelnde Beschäftigung: Langeweile, fehlende Spielmöglichkeiten, mangelnde Zuwendung.

Wie kann Stress reduziert werden?

  • Routinen einhalten: Katzen lieben Routinen. Versuche, feste Fütterungszeiten, Spielzeiten und Schlafenszeiten einzuhalten.

  • schaffe Rückzugsorte: Biete deiner Katze sichere Rückzugsorte, an denen sie sich entspannen und verstecken kann (z.B. Kratzbäume mit Höhlen, erhöhte Liegeplätze, Kisten).

  • Spiel und Beschäftigung: Spiele regelmäßig mit deiner Katze, um sie körperlich und geistig auszulasten. Biete ihr interaktives Spielzeug, Kratzbäume und andere Beschäftigungsmöglichkeiten an.

  • Pheromontherapie: Pheromone wie Feliway können helfen, Stress und Angst zu reduzieren. Feliway kann als Spray, Duftlampe oder Halsband verwendet werden.

  • Entspannungsmusik: Es gibt spezielle Musik für Katzen, die beruhigend und entspannend wirken kann.

4. Positive Verstärkung: Belohne gutes Verhalten

Belohne deine Katze, wenn sie das Katzenklo benutzt. Gib ihr ein Leckerli, lob sie oder kraule sie sanft. So verbindet sie das Katzenklo mit positiven Erlebnissen.

5. Reinigung der "Unfallstelle": Gerüche neutralisieren

Reinige die Stellen, an denen deine Katze ihr Geschäft verrichtet hat, gründlich mit einem Enzymreiniger. Enzymreiniger bauen die Geruchsstoffe im Urin ab und verhindern, dass deine Katze diese Stellen erneut als Toilette benutzt. Vermeide Reiniger mit Ammoniak, da Ammoniak im Urin enthalten ist und Katzen dazu verleiten kann, an diesen Stellen erneut zu urinieren.

6. Verhaltenstherapie: Professionelle Hilfe suchen

Wenn die oben genannten Maßnahmen nicht helfen, sollte ein:e Tierärzt:in oder Tierverhaltenstherapeut:in aufgesucht werden. Sie können die Ursache der Unsauberkeit genauer analysieren und eine individuelle Behandlungsstrategie entwickeln.

7. Geduld und Konsequenz: Ausdauer zahlt sich aus

Das Abgewöhnen von Unsauberkeit kann Zeit und Geduld erfordern. Es ist wichtig, konsequent zu bleiben und die oben genannten Maßnahmen beizubehalten, auch wenn sich nicht sofort Erfolge einstellen. Gib nicht auf und bleibe positiv, dann hast du gute Chancen, deiner Katze die Unsauberkeit abzugewöhnen.

Was du NICHT tun solltest:

  • bestrafen: Strafen sind kontraproduktiv und verschlimmern das Problem. Deine Katze wird dadurch nur noch ängstlicher und unsicherer. Schimpfen: Schimpfen verunsichert deine Katze und zerstört das Vertrauensverhältnis.

  • zwinge deine Katze ins Katzenklo: Das erzeugt nur Angst und Abneigung gegen das Katzenklo.

  • aufgeben: Gib nicht auf, auch wenn es schwer ist. Mit Geduld und Konsequenz kannst du deiner Katze helfen, wieder stubenrein zu werden.

Das Abgewöhnen von Unsauberkeit ist ein Prozess, der Engagement und Einfühlungsvermögen erfordert. Mit der richtigen Herangehensweise kannst du deiner Katze helfen, wieder stubenrein zu werden und ein glückliches und gesundes Leben zu führen.

Bild: freepik | Freepik

Katze kotet aus Protest - warum und was tun?

Während das Urinieren aus Protest ein häufigeres Problem bei Katzen ist, kann es auch vorkommen, dass deine Katze aus Protest kotet. Das ist natürlich sehr unangenehm, aber es ist wichtig zu verstehen, dass deine Katze dies nicht tut, um dich zu ärgern oder zu bestrafen. Es ist ein Hilferuf, der auf tiefer liegende Probleme hinweist. Diese Probleme können denen des Protestpinkelns ähneln.

Ursachen für Protestkoten:

  • Veränderungen in der Umgebung: Katzen sind Gewohnheitstiere und reagieren empfindlich auf Veränderungen. Ein Umzug, neue Möbel, Renovierungen, ein neues Haustier oder auch ein neuer Partner können die Katze stark verunsichern. Koten kann dann ein Ausdruck von Stress und Unsicherheit sein.

  • mangelnde Aufmerksamkeit: Manchmal ist Koten außerhalb der Katzentoilette ein Versuch, deine Aufmerksamkeit zu bekommen. Deine Katze fühlt sich vielleicht vernachlässigt, weil du weniger Zeit mit ihr verbringst oder weil sich ihre Gewohnheiten geändert haben.

  • territoriale Probleme: Wenn du mehrere Katzen hast, kann es zu Revierstreitigkeiten kommen. Eine Katze, die sich bedroht fühlt, kann versuchen, ihr Revier mit Kot zu markieren.

  • Unzufriedenheit mit der Katzentoilette: Auch wenn die Katzentoilette sauber aussieht, kann deine Katze damit unzufrieden sein. Vielleicht mag sie die Streu nicht, das Katzenklo ist zu klein, steht an einem ungünstigen Platz oder ist nicht sauber genug.

  • gesundheitliche Probleme: Obwohl es sich oft um ein Verhaltensproblem handelt, solltest du gesundheitliche Ursachen nicht ausschließen. Verdauungsprobleme, Schmerzen oder neurologische Erkrankungen können dazu führen, dass deine Katze ihren Kot nicht unter Kontrolle hat.

Was kann ich tun, wenn meine Katze aus Protest kotet?

  • besuche eine Tierarztpraxis: Lass deine Katze gründlich untersuchen, um gesundheitliche Ursachen auszuschließen.

  • identifiziere Stressfaktoren: Versuche herauszufinden, was deine Katze stresst oder ihr Angst macht. Gibt es Veränderungen im Haushalt, Revierkämpfe oder andere Stressfaktoren?

  • optimiere das Katzenklo-Management: Stelle sicher, dass du genügend Katzenklos hast (Anzahl der Katzen + 1). Verwende eine Streu, die deine Katze mag. Probiere verschiedene Sorten aus, um die richtige zu finden. Reinige die Katzentoiletten täglich und wechsle die Streu regelmäßig komplett aus. Stelle die Katzentoilette an einem ruhigen, leicht zugänglichen Ort auf.

  • gib deiner Katze mehr Aufmerksamkeit: Verbringe mehr Zeit mit deiner Katze, spiele mit ihr, kuschle mit ihr und gib ihr das Gefühl, geliebt und umsorgt zu werden.

  • belohne deine Katze: Gib deiner Katze Leckerlis und Kuscheleinheiten, wenn sie das Katzenklo benutzt.

  • nutze Pheromone: Pheromone wie Feliway können helfen, Stress und Angst abzubauen.

  • probiere eine Verhaltenstherapie: In manchen Fällen kann eine Verhaltenstherapie durch eine:n Tierärzt:in oder Verhaltenstherapeut:in sinnvoll sein, um die Ursache des Problems zu erkennen und eine geeignete Behandlungsstrategie zu entwickeln.

  • reinige die "Unfallstellen": Reinige die Stellen, an denen deine Katze ihr Geschäft verrichtet hat, gründlich mit einem Enzymreiniger, um den Geruch zu neutralisieren. So wird verhindert, dass deine Katze diese Stellen erneut als Toilette benutzt.

Was du NICHT tun solltest:

  • bestrafen: Strafen sind kontraproduktiv und verschlimmern das Problem. Deine Katze wird dadurch nur noch ängstlicher und unsicherer.

  • schimpfen: Schimpfen verunsichert deine Katze und zerstört das Vertrauensverhältnis.

  • ignorieren: Ignoriere das Problem nicht, sondern unternehme etwas, um die Ursache zu finden und zu beheben.

Protestkoten ist ein komplexes Problem, das Geduld und Einfühlungsvermögen erfordert. Mit der richtigen Herangehensweise und der Hilfe von Profis kannst du deiner Katze helfen, das Problem zu überwinden und wieder ein entspanntes Leben zu führen.

Bild: Nick Karvounis| Unsplash

Wie bringt man einer Katze bei, etwas nicht zu machen?

Katzen sind eigenwillige Geschöpfe, und traditionelle Trainingsmethoden, die auf Bestrafung basieren, sind oft ineffektiv und können sogar das Vertrauensverhältnis zwischen dir und deiner Katze zerstören. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in positiver Verstärkung, Ablenkung und dem Anbieten von Alternativen.

Warum Bestrafung nicht funktioniert:

  • Angst und Stress: Bestrafung löst bei deiner Katze Angst und Stress aus. Dies kann zu unerwünschtem Verhalten wie Unsauberkeit, Aggression oder Rückzug führen.

  • verlorenes Vertrauen: Wenn du deine Katze bestrafst, lernt sie nicht, was sie tun soll, sondern nur, dass du eine Quelle von Angst und Unbehagen bist. Das zerstört das Vertrauensverhältnis.

  • kein Verständnis: Katzen verstehen oft nicht, warum sie bestraft werden. Sie bringen die Strafe vielleicht mit dir oder der Umgebung in Verbindung, aber nicht mit ihrem Verhalten.

Positive Verstärkung bedeutet, dass du deine Katze für erwünschtes Verhalten belohnst. Das kann ein Leckerli, ein Lob, eine Streicheleinheit oder ein Spiel sein. Wenn deine Katze etwas tut, was du dir wünschst, verstärke dieses Verhalten sofort mit einer Belohnung.

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  • identifiziere das unerwünschte Verhalten: Was genau soll deine Katze nicht tun? Beispiele: Auf den Tisch springen, an Möbeln kratzen, Pflanzen anknabbern.

  • biete eine Alternative an: Was soll deine Katze stattdessen tun? Beispiele: Einen Kratzbaum benutzen, sich auf einem bestimmten Platz ausruhen, mit einem Spielzeug spielen.

  • lenke sie ab: Wenn deine Katze das unerwünschte Verhalten zeigt, lenke sie sanft ab. Das kann ein leises Geräusch, ein Spielzeug oder der Ruf nach ihrem Namen sein.

  • führe sie zur Alternative: Sobald deine Katze von dem unerwünschten Verhalten abgelenkt ist, führe sie zur Alternative.

  • belohne sie für das erwünschte Verhalten: Wenn deine Katze die Alternative annimmt, belohne sie sofort mit einem Leckerli, Lob oder Streicheleinheiten.

  • wiederhole den Vorgang: Sei geduldig und wiederhole den Vorgang immer wieder. Mit der Zeit wird deine Katze lernen, dass das erwünschte Verhalten (die Alternative) zu einer Belohnung führt und das unerwünschte Verhalten (das, was sie nicht tun soll) nicht zu einer Belohnung führt.

Beispiele:

Katze springt auf den Tisch:

  • unerwünschtes Verhalten: Auf den Tisch springen.

  • Alternative: Auf einen Kratzbaum oder ein Fensterbrett setzen.

  • Ablenkung: Leises "Pssst" oder leichtes Klopfen auf den Tisch.

  • Belohnung: Wenn die Katze auf den Kratzbaum oder das Fensterbrett springt, gib ihr ein Leckerli und lobe sie.

Katze kratzt an Möbeln:

  • unerwünschtes Verhalten: An Möbeln kratzen.

  • Alternative: Kratzen an einem Kratzbaum.

  • Ablenkung: Ein leises Geräusch oder die Katze sanft von den Möbeln wegziehen.

  • Belohnung: Wenn die Katze am Kratzbaum kratzt, gib ihr ein Leckerli und lobe sie.

Die Katze knabbert an Pflanzen:

  • unerwünschtes Verhalten: An Pflanzen knabbern.

  • Alternative: Mit einem Spielzeug spielen.

  • Ablenkung: Ein leises Geräusch oder das sanfte Entfernen der Katze von der Pflanze.

  • Belohnung: Wenn die Katze mit einem Spielzeug spielt, gib ihr ein Leckerli und lobe sie.

  • wichtig: Entferne ALLE giftigen Pflanzen aus dem Bereich, in dem sich deine Katze aufhält, damit sie keinen Schaden nimmt. Informiere dich z.B. im confidu Gift-Lexikon über giftige und ungiftige Pflanzen.

  • Hinweis: Katzengras ist keine gute Alternative zum Knabbern. Obwohl es traditionell angeboten wird, um den natürlichen Knabberinstinkt von Katzen zu befriedigen, kann es großen Schaden anrichten. Manche Katzen fressen Katzengras zu gierig und verschlucken lange, unzerkaute Halme. Diese können den Magen reizen und Erbrechen auslösen oder in seltenen Fällen im Rachen oder Verdauungstrakt stecken bleiben und Verletzungen verursachen. Unverdaute Grashalme können sich im Magen auch zu einem Ballen formen, der gelegentlich wieder hochgewürgt wird.

Zusätzliche Tipps:

  • sei konsequent: Alle im Haushalt sollten die gleichen Regeln und Techniken anwenden.

  • sei geduldig: Deine Katze braucht Zeit, um neue Verhaltensweisen zu lernen.

  • sei positiv: Bleibe positiv und ermutige deine Katze.

  • schaffe eine anregende Umgebung: Achte darauf, dass deiner Katze genügend Spielzeug, Fensterplätze, Kratzbäume und andere Beschäftigungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.

  • ignoriere leichtes Fehlverhalten: Manchmal ist es am besten, leichtes Fehlverhalten zu ignorieren, um es nicht zu verstärken.

Es ist möglich, deiner Katze beizubringen, etwas nicht zu tun, ohne sie zu bestrafen. Mit positiver Verstärkung, Ablenkung und dem Anbieten von Alternativen kannst du deiner Katze auf sanfte und effektive Weise beibringen, sich erwünscht zu verhalten. Geduld und Konsequenz sind der Schlüssel zum Erfolg.

Katze einschläfern, wenn sie unsauber ist?

Nein! Unsauberkeit ist in den meisten Fällen kein Grund, eine Katze einzuschläfern. Es ist wichtig, die Ursache des Problems zu finden und zu behandeln. Mit Geduld, Konsequenz und der Hilfe von Tierärzt:innen oder Verhaltenstherapeut:innen lässt sich Unsauberkeit oft in den Griff bekommen. Eine Euthanasie sollte nur in Betracht gezogen werden, wenn die Katze an einer unheilbaren Krankheit leidet und keine Lebensqualität mehr hat.



Fazit

Unsauberkeit bei Katzen ist ein frustrierendes Problem, aber es ist wichtig, Ruhe zu bewahren und die Ursache zu finden. Mit Geduld, Konsequenz und der Hilfe von Tierärzt:innen oder Verhaltenstherapeut:innen kannst du deiner Katze helfen, wieder stubenrein zu werden und ein glückliches und gesundes Leben zu führen. Denk daran: Deine Katze macht das nicht, um dich zu ärgern, sondern weil sie ein Problem hat. Gemeinsam könnt ihr es lösen!


Das confidu-Magazin wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellen wissenschaftlichen Standards verfasst. Die Artikel ersetzen keine tierärztliche Diagnose, sondern sollen dir erste Informationen zu vielen Themen rund um dein Tier geben. Bei spezifischen Fragen zu deinem Tier beraten dich unsere Tierärzt:innen gerne über die confidu App.


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