Küchenhygiene und der Umgang mit rohem Fleisch

Füttern | Vom 24.10.24

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Küchenhygiene und der Umgang mit rohem Fleisch

Titelbild: stockcreations | Shutterstock

Rohes Fleisch für Hunde und Katzen. In der Heimtierernährung hat die Zubereitung von rohem Fleisch an Popularität gewonnen, insbesondere bei Hundebesitzer:innen. Während die Fütterung mit frischen, rohen Zutaten viele Vorteile für die Gesundheit und Vitalität unserer pelzigen Freunde bieten kann, birgt sie auch erhebliche Risiken. Dabei spielt die Küchenhygiene eine entscheidende Rolle, denn der unsachgemäße Umgang mit rohem Fleisch kann nicht nur die Gesundheit der Tiere, sondern auch die des Menschen gefährden.

Krankheitserreger wie Salmonellen und E. coli können sich leicht ausbreiten und zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Daher ist es wichtig, sich über die besten Praktiken für den Umgang, die Lagerung und die Zubereitung von rohem Fleisch zu informieren. In diesem Artikel beleuchten wir die wichtigsten Aspekte der Küchenhygiene im Zusammenhang mit der Fütterung von Hunden und Katzen mit rohem Fleisch. Wir geben praktische Tipps zur Vermeidung von Kontaminationen und zeigen, wie eine sichere Umgebung für die Zubereitung von Tiernahrung geschaffen werden kann, um das Wohlbefinden unserer Haustiere und unsere eigene Gesundheit zu gewährleisten.

Hat rohes Fleisch Bakterien?

Ja, rohes Fleisch kann Bakterien enthalten, die sowohl für Tiere als auch für Menschen gesundheitsschädlich sein können. Diese Keime kommen überall dort vor, wo die Lebensbedingungen für sie günstig sind. Mit dem Fleisch, seiner Verpackung und dem darin enthaltenen Fleischsaft gelangen sie in die Küche und können sich dort auf Arbeitsflächen und Geschirr festsetzen. Selbst im Kühlschrank und auf Handtüchern sind sie zu finden.

Welche und wie viele Bakterien auf Fleisch gefunden werden, ist unterschiedlich. Bestimmte Fleischsorten gelten als stärker belastet. So sind insbesondere Geflügel- und Schweinefleisch häufige Infektionsquellen für Salmonellen, Campylobacter und antibiotikaresistente Krankenhauskeime wie MRSA und ESBL.

Die häufigsten Bakterien, die in rohem Fleisch vorkommen können, sind:

  • Salmonellen: Diese Bakterien sind dafür bekannt, schwere Magen-Darm-Infektionen zu verursachen. Sie können durch Kontakt mit rohem Fleisch auf andere Lebensmittel oder Oberflächen übertragen werden.

  • Escherichia coli (E. coli): Vor allem pathogene Stämme können schwere Durchfallerkrankungen verursachen. Diese Bakterien können auch in rohem Fleisch vorkommen und stellen ein Risiko dar, wenn die Hygienevorschriften nicht eingehalten werden.

  • Listeria monocytogenes: Dieses Bakterium kann in rohem Fleisch, aber auch in anderen Lebensmitteln vorkommen und bei Schwangeren und Personen mit geschwächtem Immunsystem zu schweren Erkrankungen führen.

  • Campylobacter: Dieses Bakterium kommt ebenfalls in rohem Fleisch, insbesondere in Geflügel, vor und kann Gastroenteritis verursachen.

Die Gefahr einer bakteriellen Kontamination ist besonders hoch, wenn die Hygienemaßnahmen beim Umgang mit rohem Fleisch nicht eingehalten werden. Dazu gehören die richtige Lagerung, Zubereitung und Reinigung der Arbeitsflächen.

Welches Fleisch hat am meisten Salmonellen?

Fleischsorten, die am häufigsten mit Salmonellen kontaminiert sind:

  • Geflügel: Geflügel, insbesondere Hühnerfleisch, ist einer der häufigsten Träger von Salmonellen. Schätzungen zufolge sind etwa 25-30% des frischen Hühnerfleisches mit Salmonellen kontaminiert: Ähnlich wie Hähnchenfleisch kann auch Putenfleisch Salmonellen enthalten, insbesondere wenn es roh verzehrt wird. Salmonellen kommen auch hier häufig vor und sind daher eine Quelle für Lebensmittelvergiftungen.

  • Rind: Rindfleisch ist weniger häufig mit Salmonellen kontaminiert als Geflügel, aber auch hier können Salmonellen in rohem oder unzureichend gegartem Fleisch vorkommen. Die Kontamination kann auch durch Kreuzkontamination bei der Zubereitung erfolgen.

  • Schwein: Schweinefleisch kann Salmonellen enthalten, insbesondere wenn es nicht richtig durchgegart wurde. Dies ist zwar nicht so häufig wie bei Geflügel, stellt aber dennoch ein potenzielles Risiko dar.

Erhitztes Fleisch ist sicherer für Hunde.

Bild: Xingchen Yan | Unsplash

Ist rohes oder gekochtes Fleisch besser für Hunde?

Ob rohes oder gekochtes Fleisch für Hunde besser ist, ist umstritten und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Befürwortende der BARF-Diät (“biologisch artgerechte Rohfütterung” oder “bones and raw food”) argumentieren, dass rohes Fleisch natürliche Nährstoffe und Enzyme enthält, die beim Kochen verloren gehen. Rohes Fleisch liefert essentielle Aminosäuren und Fettsäuren, die für die Gesundheit des Hundes wichtig sind. Rohes Fleisch kann aber mit Bakterien wie Salmonellen und E. coli kontaminiert sein, was ein Gesundheitsrisiko für den Hund und seine Besitzer:innen darstellt. Gekochtes Fleisch ist sicherer, da schädliche Bakterien durch das Kochen abgetötet werden.

Hunde brauchen eine ausgewogene Ernährung, die sowohl Fleisch als auch andere Nährstoffe wie Gemüse und Getreide enthält. Eine Ernährung, die ausschließlich aus rohem oder gekochtem Fleisch besteht, ist für Hunde nicht ausreichend. Hunde benötigen auch Fette, Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralstoffe. Das bedeutet, dass eine selbst zusammengestellte BARF-Diät gut geplant sein muss, damit sie alle notwendigen Nährstoffe enthält.

Ist rohes Fleisch für Katzen gut?

Ja, auch Katzen können mit rohem Fleisch gefüttert werden. Katzen sind obligate Fleischfresser, d.h. sie benötigen tierisches Eiweiß. Rohes Fleisch liefert essentielle Aminosäuren, die für die Gesundheit wichtig sind. Für eine ausgewogene Ernährung reicht Fleisch allein jedoch nicht aus. Unter anderem müssen Fette, Vitamine und Mineralstoffe hinzugefügt werden, nachdem der Bedarf der Katze berechnet wurde. Außerdem ist rohes Fleisch oft bakteriell belastet, was zu Infektionen führen kann.

Viele Katzenbesitzer:innen füttern eine Mischung aus rohem und gekochtem Fleisch, um die Vorteile beider Fütterungsarten zu nutzen und gleichzeitig das Krankheitsrisiko zu minimieren.

Wie oft darf eine Katze rohes Fleisch essen?

Katzen können theoretisch täglich rohes Fleisch fressen, solange es Teil einer ausgewogenen Mahlzeit ist. Rohes Fleisch sollte jedoch nicht die einzige Nahrungsquelle sein, da Katzen auch andere Nährstoffe benötigen, die sie aus einer abwechslungsreichen Ernährung beziehen sollten. Die ausschließliche Fütterung von rohem Fleisch kann zu Nährstoffmängeln führen, insbesondere wenn wichtige Bestandteile wie Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe fehlen.

Es wird empfohlen, vor der Umstellung auf Rohfütterung professionellen Rat einzuholen. Tierärzt:innen und Fütterungsexpert:innen können dabei helfen sicherzustellen, dass das Futter alle notwendigen Nährstoffe enthält.

Werden Hunde aggressiv von rohem Fleisch?

Nein. Hunde können zwar unterschiedlich auf rohes Fleisch reagieren, aber es gibt keine eindeutige wissenschaftliche Grundlage dafür, dass rohes Fleisch an sich Aggressivität auslöst. Einige Hundebesitzer:innen berichten von Verhaltensänderungen oder erhöhter Unruhe, wenn sie ihren Hund mit rohem Fleisch füttern, was häufig auf die Art der Fütterung oder das Futter selbst zurückzuführen ist. Eine unausgewogene Ernährung oder die Fütterung von rohem Fleisch in einem Kontext, der Konkurrenz oder Futterneid fördert, kann zu aggressivem Verhalten führen. Es ist wichtig, die Fütterungsgewohnheiten und die Interaktion mit dem Hund zu berücksichtigen.

Warum dürfen Katzen rohes Fleisch essen, wir aber nicht?

Katzen haben sich als obligate Fleischfresser entwickelt, was bedeutet, dass ihre Ernährung in der Natur hauptsächlich aus Fleisch besteht. Sie sind biologisch dafür geschaffen, rohes Fleisch zu verdauen, da ihr Verdauungssystem einen kürzeren Darm und eine stärkere Magensäure hat, die schädliche Bakterien abtöten kann. Menschen hingegen haben ein anderes Verdauungssystem, das empfindlicher auf Bakterien und Parasiten reagiert, die in rohem Fleisch vorkommen können. Das Kochen von Fleisch für den menschlichen Verzehr hilft, diese Keime abzutöten und das Risiko lebensmittelbedingter Krankheiten zu verringern.

Nassfutter enthält meist erhitztes Fleisch.

Bild: MART PRODUCTION | Pexels

Ist Nassfutter rohes Fleisch?

Nein. Obwohl Nassfutter für Hunde und Katzen häufig aus Fleisch besteht, ist es nicht dasselbe wie rohes Fleisch. Nassfutter wird aus gekochtem oder verarbeitetem Fleisch hergestellt und enthält zusätzliche Zutaten wie Gemüse, Vitamine und Mineralstoffe. Einige Nassfutterprodukte können jedoch auch rohe Zutaten enthalten, die speziell verarbeitet wurden, um die Sicherheit zu gewährleisten. Es ist wichtig, das Etikett zu lesen und sich über die Zutaten zu informieren, um die Art des verwendeten Fleisches zu verstehen.

Gefahren einer Salmonelleninfektion

Bakterien, die mit dem Fleisch in die Küche gelangen, können sowohl Menschen als auch Hunde und Katzen krank machen. Unsere Haustiere können die Salmonellen auch auf den Menschen übertragen. Besonders gefährdet für eine Ansteckung  sind Kinder, immungeschwächte und ältere Menschen. Sind die Bakterien gegen Antibiotika resistent, wird eine Behandlung schwierig bis unmöglich.

Die häufigsten Risiken einer Salmonelleninfektion für den Menschen sind:

  • Magen-Darm-Beschwerden: Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe, Durchfall und Fieber treten in der Regel innerhalb von 6 bis 72 Stunden nach der Infektion auf. Die Symptome können mehrere Tage anhalten.

  • Austrocknung (Dehydration): Durch den Flüssigkeitsverlust, insbesondere bei starkem Durchfall, besteht die Gefahr der Austrocknung (Dehydration), die vor allem für Kleinkinder, ältere Menschen und immungeschwächte Personen gefährlich ist.

  • systemische Infektionen: In schweren Fällen können die Bakterien in den Blutkreislauf gelangen, was zu schweren Erkrankungen wie Blutvergiftung (Sepsis) führen kann. Diese Fälle sind oft lebensbedrohlich und erfordern eine sofortige medizinische Behandlung.

  • Langzeitfolgen: Manche Patient:innen entwickeln nach einer Salmonelleninfektion eine reaktive Arthritis, die zu schmerzhaften Gelenkschwellungen führen und über längere Zeit anhalten kann.

Hunde und Katzen können ebenso wie Menschen an einer Salmonelleninfektion erkranken. Eine Infektion ist bei ihnen jedoch oft schwerer zu erkennen, da sie auch symptomlos verlaufen kann. Die häufigsten Symptome sind Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen und Fieber. Hunde und Katzen können auch Blut im Stuhl haben. In schweren Fällen kann es zu einer lebensbedrohlichen Blutvergiftung kommen.

Um Infektionen zu vermeiden, ist es wichtig, Hygienemaßnahmen bei der Verfütterung von rohem Fleisch und beim Umgang mit den Tieren einzuhalten.

Wie schnell tritt eine Salmonellenvergiftung auf?

Eine Salmonellenvergiftung (Salmonellose) tritt in der Regel innerhalb von 6 bis 72 Stunden nach dem Verzehr kontaminierter Lebensmittel oder dem Kontakt mit infizierten Tieren auf. Die genaue Zeit hängt von der Menge der aufgenommenen Bakterien und vom Immunsystem der betroffenen Person oder des Tieres ab. Bei manchen kann es schneller gehen, bei anderen kann es länger dauern, bis Symptome auftreten.

Wie kann man testen, ob man Salmonellen hat?

Ein:e Ärzt:in kann eine Stuhlprobe im Labor auf Salmonellen untersuchen. In schweren Fällen kann auch eine Blutkultur angelegt werden, um festzustellen, ob die Bakterien in die Blutbahn gelangt sind. In selteneren Fällen können auch Urin- oder Gewebeproben untersucht werden.

Auch bei Hunden wird eine Stuhlprobe untersucht, um die Bakterien nachzuweisen. Der/die Tierärzt:in stellt eine genaue Diagnose, indem er die Symptome beobachtet und die Testergebnisse auswertet. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um eine Verschlimmerung der Symptome und eine mögliche Übertragung auf andere Tiere oder Menschen zu verhindern.

Hunde und Katzen können viele Fleischsorten auch roh essen, Schweinefleisch jedoch nicht.

Bild: Dana Sredojevic | Pexels

Welches Fleisch dürfen Hunde und Katzen roh fressen?

Hunde und Katzen können rohes Fleisch fressen, vorausgesetzt, es ist von guter Qualität und richtig zubereitet. Du kannst bereits durch dein Kaufverhalten dazu beitragen, dass weniger Keime in deine Küche gelangen. Trotzdem gilt: Jedes Fleisch enthält Keime.

Geeignetes rohes Fleisch für Hunde und Katzen umfasst:

  • Rindfleisch: Reich an Proteinen und Nährstoffen, wird häufig zum Barfen verwendet.

  • Huhn: Beliebt und gut verträglich, sollte jedoch frei von Knochen oder Knochenteilen sein, um Verletzungen zu vermeiden.

  • Pute: Eine magerere Alternative zum Huhn, ebenfalls gut verdaulich.

  • Lamm: Besonders nährstoffreich, aber fettreicher, daher in Maßen zu füttern.

  • Wildfleisch: Z.B. Reh oder Wildschwein, oft in Barf-Rationen enthalten, sofern es frei von Parasiten ist.

  • Fisch: Vor allem Lachs oder Sardinen können roh gefüttert werden, Süßwasserfische sollten jedoch eingefroren werden, um Parasiten abzutöten.

Achtung: Schweinefleisch und Wildschweinfleisch sollten nicht roh gefüttert werden, da es das für Hunde und Katzen tödliche Aujeszky-Virus enthalten kann. Ebenso sollte rohes Fleisch aus vertrauenswürdigen Quellen stammen, um das Risiko von Bakterien und Parasiten zu minimieren.

Fleisch aus ökologischer oder extensiver Tierhaltung ist nachweislich weniger mit antibiotikaresistenten Bakterien belastet, da in diesen Haltungsformen weniger Antibiotika eingesetzt werden. Fleisch aus intensiver Tierhaltung enthält häufiger resistente Keime, da hier oft deutlich mehr Antibiotika eingesetzt werden, um die Tiere gesund zu halten. Und Bakterien, die viel mit Antibiotika in Kontakt kommen, entwickeln eher Resistenzen.

Achte auf folgende Kennzeichnungen:

  • Bio

  • Freilandhaltung

  • bäuerliche Freilandhaltung

  • Haltungsform 3 oder 4 

Kann ich meinem Hund rohes Hackfleisch füttern?

Ja, die Fütterung von Hunden mit rohem Hackfleisch ist möglich, es sind jedoch einige wichtige Aspekte zu beachten:

  • Frische und Qualität: Hackfleisch kann leicht verderben, da es durch den Verarbeitungsprozess eine größere Oberfläche hat, auf der sich Bakterien wie Salmonellen und E. coli ansiedeln können. Daher sollte es sehr frisch sein und aus einer vertrauenswürdigen Quelle stammen.

  • kein Schweinefleisch: Schweinehackfleisch sollte aus Sicherheitsgründen nicht roh verfüttert werden, da es das für Hunde und Katzen tödliche Aujeszky-Virus (Pseudowut) übertragen kann.

  • Fettgehalt: Hackfleisch hat oft einen hohen Fettgehalt. Zu viel Fett kann zu Verdauungsproblemen wie Durchfall oder sogar Bauchspeicheldrüsenentzündung führen.

  • ausgewogene Ernährung: Wenn rohes Hackfleisch Teil einer Rohfütterung (BARF) ist, muss die Ernährung ausgewogen sein. Hackfleisch allein liefert nicht alle Nährstoffe, die ein Hund benötigt, insbesondere nicht ausreichend Kalzium, wenn keine Knochen enthalten sind, und Vitamine aus Innereien oder Gemüse.

Kann ich rohes Hundefutter zu Hause zubereiten?

Ja, es ist möglich, rohes Hundefutter (BARF) zu Hause zuzubereiten, aber es erfordert sorgfältige Planung und Wissen, um sicherzustellen, dass dein Hund alle Nährstoffe erhält, die er braucht. Hier sind einige wichtige Punkte, die es zu beachten gilt:

  • Ausgewogenheit: Eine ausgewogene Rohfütterung besteht nicht nur aus Fleisch. Dein Hund braucht eine Mischung aus Muskelfleisch, Innereien, Knochen, Gemüse und manchmal auch Obst. Zusätzlich sollten Ergänzungsfuttermittel wie Öle (z.B. Fischöl) oder Vitaminpräparate zugefüttert werden, um Nährstofflücken zu schließen.

  • Qualität des Fleisches: Fleisch sollte frisch sein und am besten aus vertrauenswürdigen Quellen stammen. Füttere kein rohes Schweinefleisch aufgrund des Aujeszky-Virus.

  • Nährstoffbedarf: Hunde benötigen in den verschiedenen Lebensphasen (Welpe, ausgewachsener Hund, Senior) unterschiedliche Nährstoffe. Es ist wichtig, dass die Nahrung diese Bedürfnisse abdeckt.

  • Hygiene: Da mit rohem Fleisch gearbeitet wird, ist eine strenge Küchenhygiene unerlässlich, um das Risiko einer Kontamination mit Bakterien wie Salmonellen zu minimieren.

  • Beratung: Es kann hilfreich sein, Tierärzt:innen oder Ernährungsberater:innen für Hunde zu konsultieren, um sicherzustellen, dass ein ausgewogener Ernährungsplan erstellt wird.

Wann werden Keime im Fleisch abgetötet?

Salmonellen und andere Keime im Fleisch werden in der Regel durch Erhitzen auf mindestens 70 °C abgetötet. Dies muss über mehrere Minuten erfolgen, damit auch das Innere des Fleisches diese Temperatur erreicht. Diese Temperatur ist notwendig, um potenziell schädliche Bakterien wie Salmonellen, E. coli oder Listerien abzutöten.

Wichtig ist, dass das Fleisch gleichmäßig gegart wird, damit keine Keime überleben, insbesondere bei Geflügel oder Hackfleisch. Rohes Fleisch birgt immer ein gewisses Risiko, deshalb wird für uns Menschen oft das Durchgaren empfohlen. Auch bei der Zubereitung von rohem Fleisch für Tiere ist auf die Einhaltung von Hygienestandards zu achten, um Kreuzkontaminationen zu vermeiden.

Soll man rohes Fleisch abwaschen?

Nein, das Waschen von rohem Fleisch wird im Allgemeinen nicht empfohlen. Der Grund dafür ist, dass durch das Waschen von rohem Fleisch Keime und Bakterien in der Küche verbreitet werden können. Wasser kann Bakterien auf Oberflächen, Küchengeräte oder sogar andere Lebensmittel spritzen, was das Risiko einer Kreuzkontamination erhöht. Nach dem Umgang mit rohem Fleisch die Hände gründlich mit Seife waschen und die Arbeitsflächen desinfizieren. Für rohes Fleisch und andere Lebensmittel getrennte Schneidebretter und Messer verwenden.

Fass rohes Fleisch nicht mit den Händen an. Nutze eine Gabel oder Zange.

Bild: DenisProduction.com | Shutterstock

Wie bereitet man rohes Fleisch für Hunde und Katzen zu?

Die Zubereitung von rohem Fleisch für Hunde und Katzen erfordert besondere Sorgfalt, damit das Futter sicher und hygienisch ist. Durch Erhitzen werden zwar Keime auf dem Fleisch abgetötet, aber egal, ob das Fleisch erhitzt oder roh verfüttert wird, es wird in irgendeiner Weise in der Küche verarbeitet. Das bedeutet, dass die Keime auf Schneidebretter, Handtücher und andere Küchenutensilien übertragen werden können. Die folgenden Regeln für den Umgang mit Fleisch sind daher wichtig, um die Verbreitung von Keimen in der Küche zu minimieren und deine zwei- und vierbeinige Familie zu schützen.

Die wichtigsten Regeln im Umgang mit rohem Fleisch: 

Einkauf

  • Frische und Qualität: Verwende nur hochwertiges, frisches Fleisch aus vertrauenswürdigen Quellen. Achte auf eine gute Fleischhygiene und kontrolliere das Mindesthaltbarkeitsdatum.

Zubereitung

  • Hände waschen: Wasche dir vor der Zubereitung gut die Hände mit Wasser und Seife, lege allen Handschmuck ab.

  • Verletzungen abdecken: Hast du Verletzungen an der Hand, nutze wasserundurchlässiges Verbandsmaterial oder zieh dir Einmalhandschuhe an, damit keine Keime in die Wunde eindringen können.

  • geeignete Küchenutensilien: Benutze Schneidebretter und Arbeitsflächen mit glatter Oberfläche. In Schneidebrettern mit Rillen können sich Keime ansiedeln und vermehren. Wechsle die Bretter aus, wenn sich Gebrauchsspuren durch das Schneiden mit Messern zeigen.

  • saubere Küchenutensilien: Achte darauf, dass alle Utensilien (Messer, Schneidebretter, Schüsseln) sauber sind, um Kreuzkontaminationen zu vermeiden. Verwende getrennte Schneidebretter und Utensilien für rohes Fleisch und andere Lebensmittel. Benutze z.B. niemals dasselbe Schneidebrett für Salat und rohes Fleisch. So wird die Übertragung von Bakterien auf andere Lebensmittel vermieden.

  • nicht waschen: Wasche rohes Fleisch nicht vor dem Garen. Beim Waschen werden die Keime durch den Kontakt mit den Händen und das Spritzwasser in der Küche verteilt. Das Fleisch mit einer Gabel oder Zange direkt aus der Verpackung in die heiße Pfanne oder den Topf geben. Ist die Oberfläche des Fleisches sehr feucht, kann sie mit Küchenpapier abgetupft werden. Danach das Papier sofort in den Abfall werfen.

  • erhitzen: Wird das Fleisch nicht roh verfüttert, sollte es vor dem Verzehr gut erhitzt werden, da nur so Keime zuverlässig abgetötet werden. Das Fleisch ist durchgegart, wenn der austretende Fleischsaft klar ist oder sich das Geflügel leicht vom Knochen lösen lässt. Außerdem sollte gegartes Fleisch innen nicht mehr rosa, sondern graubraun (bei Geflügel weiß) sein. Verwende Besteck und Teller immer separat für rohes und gegartes Fleisch.

  • Reinigung: Reinige Arbeitsflächen, Geräte und Hände nach der Zubereitung gründlich. Benutze heißes Wasser und Seife, um sicherzustellen, dass alle Keime abgetötet werden. Reinige alle verwendeten Küchenutensilien in der Spülmaschine. Wenn dies nicht möglich ist, wasche sie mit heißem Wasser und Spülmittel ab. Entsorge benutzte Lappen und Handtücher bzw. wasche sie bei 90°C.

Lagerung

  • langsam auftauen: Taue Tiefkühlware nicht bei Zimmertemperatur, sondern langsam im Kühlschrank auf, um die Vermehrung von Bakterien zu minimieren.

  • Tauwasser entsorgen: Achte darauf, dass das Tauwasser nicht mit anderen Lebensmitteln in Berührung kommt und entsorge es.

  • kühl aufbewahren: Bewahre rohes Fleisch im Kühlschrank bei 4 °C oder darunter auf. Achte darauf, dass das Fleisch auf eine sichere Temperatur gekühlt oder eingefroren wird, wenn es nicht sofort verwendet wird. Rohes Fleisch sollte immer frisch zubereitet werden. Fleisch, das länger als 2 Tage gelagert wurde, sollte durcherhitzt oder entsorgt werden.

  • sichere Verpackung: Das Fleisch sollte im Kühlschrank gut verpackt sein, um eine Kontamination anderer Lebensmittel zu vermeiden. Entsorge Verpackungsmaterialien und Fleischsäfte immer sorgfältig. Rohes Fleisch, rohe Fleischsäfte und Verpackungen dürfen nicht mit anderen Lebensmitteln in Berührung kommen.

Fütterung

  • richtige Menge: Füttere nur so viel rohes Fleisch, wie das Tier auf einmal frisst. Rohes Fleisch sollte bei Zimmertemperatur nicht länger als 30 Minuten bis zu einer Stunde im Napf bleiben, da sich die darin enthaltenen Bakterien vermehren. Wird das Fleisch nicht gefressen, sollte es sofort entfernt und im Kühlschrank aufbewahrt werden, um die Frische zu erhalten.

  • Napf reinigen: Reinige den Napf nach jeder Fütterung gründlich, um Bakterienansammlungen zu vermeiden.

  • ausgewogene Fütterung: Füttere nur die nötige Menge an rohem Fleisch. Es sollte nicht die einzige Nahrungsquelle sein, sondern Teil einer ausgewogenen Ernährung.


Fazit

Insbesondere bei der Verarbeitung von rohem Fleisch für Hunde und Katzen spielt die Küchenhygiene eine entscheidende Rolle. Um das Risiko von Lebensmittelinfektionen durch Bakterien wie Salmonellen oder E. coli zu minimieren, sollten bestimmte Hygieneregeln eingehalten werden. Alle Küchengeräte und Oberflächen, die mit rohem Fleisch in Berührung kommen, sollten gründlich gereinigt werden, um die Verbreitung von Keimen zu verhindern.

Rohes Fleisch sollte im Kühlschrank aufbewahrt und nur kurz bei Raumtemperatur gelagert werden, um die Vermehrung von Bakterien zu verhindern. Es ist wichtig, rohes Fleisch getrennt von anderen Lebensmitteln zu lagern, um eine Kontamination zu vermeiden. Das Kochen von Fleisch bei ausreichender Temperatur tötet die meisten schädlichen Bakterien ab, während das Verfüttern von rohem Fleisch das Risiko erhöht.

Durch die Einhaltung dieser Hygienestandards kannst du dazu beitragen, die Gesundheit deines Tieres und deiner eigenen Familie zu schützen.


Das confidu-Magazin wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellem wissenschaftlichen Standard verfasst. Die Artikel ersetzen keine tierärztliche Diagnose, sondern sollen dir Erstinformationen zu vielen Themen rund um dein Tier liefern. Bei spezifischen Fragen zu deinem Tier, beraten unsere Tierärzt:innen dich gern über die confidu App.


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