Mehr als nur Juckreiz | Hautprobleme beim Hund

Verarzten | Vom 23.04.24

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Mehr als nur Juckreiz | Hautprobleme beim Hund

Titelbild: Sergey Lavrentev | shutterstock

Juckreiz und Hautprobleme beim Hund: Ursachen, Symptome und Behandlung. Hautprobleme sind bei Hunden weit verbreitet und verursachen oft mehr als nur Juckreiz. Sie beeinträchtigen auch das Wohlbefinden des Hundes und können zu langfristigen Gesundheitsproblemen führen.

In diesem Artikel werden wir uns mit verschiedenen Aspekten von Hautproblemen bei Hunden befassen, einschließlich ihrer Ursachen, Symptome und möglicher Lösungen. Es ist wichtig zu verstehen, dass Hautprobleme nicht nur ein ästhetisches Problem sind, sondern auch auf zugrunde liegende Gesundheitsprobleme hinweisen können. Aus diesem Grund ist es wichtig, die richtige Behandlung und Vorbeugung zur Verbesserung des Wohlbefindens und der Lebensqualität des Hundes zu finden.

Funktionen der Haut und des Fells

Die Haut ist das größte Organ des Hundes und erfüllt wichtige Funktionen wie den Schutz vor Umwelteinflüssen, die Regulierung der Körpertemperatur und die Abwehr von Krankheitserregern. Natürlich ist die Haut auch ein wichtiges Sinnesorgan, das Berührung und Schmerz wahrnimmt.

Das Fell bietet zusätzlichen Schutz vor Kälte, Hitze und Sonneneinstrahlung. Es spielt auch eine Rolle bei der Kommunikation und kann Veränderungen im Gemütszustand des Hundes anzeigen. Bei erregten Hunden stellen sich die Rückenhaare beispielsweise zu einer Bürste auf.

Es ist also nicht verwunderlich, dass der Zustand von Haut und Fell eng mit dem Gesundheitszustand des Tieres zusammenhängt. Eine gesunde Haut und ein gepflegtes Fell sind für das allgemeine Wohlbefinden des Hundes von entscheidender Bedeutung.

Warum kratzt und leckt mein Hund?

Hunde kratzen und lecken sich aus verschiedenen Gründen. Ein gewisses Maß an Juckreiz ist normal, da dies ein natürlicher Reflex ist, um Reizungen oder Fremdkörper von der Haut zu entfernen. Hunde belecken sich auch im Rahmen ihrer normalen Fellpflege. Besorgniserregend wird es jedoch, wenn der Juckreiz übermäßig wird und zu Hautveränderungen führt.Symptome von Hautkrankheiten

Wie oft ist Jucken und Kratzen normal?

Es ist wichtig zu verstehen, was als normaler Juckreiz gilt und was nicht. Gelegentliches Kratzen ist normal, solange es nicht zu Hautirritationen oder Verletzungen führt. Wenn der Hund jedoch ständig juckt und sich kratzt, sollte dies genauer untersucht werden. Chronischer Juckreiz kann auf eine zugrunde liegende Krankheit oder ein Gesundheitsproblem hinweisen und erfordert eine tierärztliche Untersuchung.

Kahle Stelle mit farblich auffälligen Hautbereichen.

Bild: February_Love | shutterstock

Symptome von Hauterkrankungen

Nur eine gesunde Haut kann ein glänzendes und dichtes Fell bilden. Hauterkrankungen machen sich daher häufig durch Juckreiz, Rötung, Ausschlag, Schuppenbildung, Haarausfall, Wunden, Krustenbildung, unangenehmen Geruch, stumpfes oder verfärbtes Fell bemerkbar. Diese Veränderungen treten nicht immer von Anfang an auf, sondern können auch erst im fortgeschrittenen Krankheitsverlauf sichtbar werden. Oft befinden sich die Hautveränderungen an schwer einsehbaren Stellen oder sind vom Fell verdeckt. Manchmal fehlen sie aber auch ganz.

Manchmal können auch Verhaltensänderungen wie Reizbarkeit oder Unruhe auf Hautprobleme hinweisen. Es ist wichtig, diese Symptome zu erkennen und eine Diagnose zu erhalten, um das Problem zu beheben und dem Hund langfristig zu helfen.

Häufige Symptome von Hauterkrankungen:

  • Hautreizungen, rote Flecken, Rötungen oder Hautausschlag

  • schuppige Haut, Krusten oder Wundschorf

  • Knabbern und Kratzen an Schwanz, Pfoten oder Bauch (Juckreiz)

  • nässende oder blutige Hautstellen

  • Ohrenschütteln oder -kratzen

  • Pusteln (eitrige Pickel)

  • unangenehmer Geruch von Haut und Fell

  • dunkel verfärbte Haut

  • rötlich verfärbtes Fell

  • Reizbarkeit

  • Unruhe

Juckreiz beim Hund kann viele Ursachen haben, die unterschiedliche Behandlungen erfordern.

Bild: Sergey Lavrentev | shutterstock

Welche Ursachen für Hauterkrankungen gibt es? 

Die Symptome verschiedener Hauterkrankungen sind oft sehr ähnlich und die Ursachen können ineinander übergehen. Das ist der Grund, warum der/die Tierärzt:in zur Diagnosestellung oft viele Tests durchführen muss. Das kann sehr frustrierend, zeitaufwändig und teuer sein, ist aber wichtig, um eine Diagnose zu stellen und die richtige Therapie zu finden. Wenn du also die bestmögliche Versorgung für deinen Vierbeiner sicherstellen möchtest, solltest du über eine Tierkrankenversicherung nachdenken.

Ursachen für Hauterkrankungen sind:

  • Verletzungen

  • Parasiten

  • Infektionen

  • Hormonstörungen

  • Allergien und Unverträglichkeiten

  • Nährstoff- oder Vitaminmangel

Hautverletzungen

Durch Bissverletzungen, Insektenstiche, Verbrennungen oder Abschürfungen entsteht ein Defekt in der Haut. Dieser muss vom Körper repariert werden und stellt während der Heilungsphase eine Schwachstelle in der Barriere dar, so dass z.B. bakterielle Entzündungen hinzukommen können.

Hautparasiten

Flöhe, Milben und Haarlinge ernähren sich meist von abgestorbenen Hautzellen oder Blut und können Hautreizungen und Juckreiz verursachen. Sie leben vorübergehend oder dauerhaft auf oder in der Haut oder im Fell von Hunden. Wenn sie dabei Substanzen abgeben, können allergische Reaktionen ausgelöst werden. Am häufigsten ist die sogenannte Flohspeichelallergie.

Hautinfektionen

Eine Infektion der Haut kann die Ursache des Hautproblems sein oder zusätzlich zu einem der anderen Auslöser auftreten. Bakterien oder Hefepilze wachsen auf gesunder Haut und können bei Hautverletzungen teilweise in sehr tiefe Hautschichten eindringen. Die Infektion kann den ganzen Körper betreffen oder nur einzelne Hautstellen, die dann als Hot Spots bezeichnet werden. Hot Spots entstehen oft durch übermäßiges Lecken, Kratzen oder Beißen und werden durch Bakterien oder Allergien verursacht.

Hormonstörungen

Veränderungen im Hormonhaushalt können sich an der Haut bemerkbar machen, zum Beispiel durch Haarausfall und Juckreiz. Klassische Beispiele sind hormonproduzierende Hodentumoren, eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) und das Cushing-Syndrom. Aber auch eine Kastration kann zu Veränderungen an Haut und Fell führen.

Allergien und Unverträglichkeiten

Neben der bereits erwähnten Allergie gegen den Speichel von Flöhen gibt es zwei weitere große Allergiekomplexe: Umwelt- und Futtermittelallergien. Darunter versteht man eine Überreaktion des Immunsystems auf einen normalerweise harmlosen Reiz, das sogenannte Allergen. Welcher Stoff die Allergie auslöst, lässt sich oft nur schwer feststellen. Vor allem bei Futtermittelintoleranzen erfordert dies viel Zeit und Geduld, da der entsprechende Auslöser nur durch ein aufwändiges Ausschlussverfahren gefunden werden kann. Bei einer sogenannten Eliminationsdiät darf der betroffene Hund über 10 Wochen lang nur ein hypoallergenes Futter fressen, um zu sehen, ob die Symptome verschwinden. Leckerlis und Abwechslung sind in dieser Zeit tabu, um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten.

Nährstoff- oder Vitaminmangel

Auch eine unausgewogene Ernährung kann sich negativ auf die Hautgesundheit auswirken. So führt ein Mangel an bestimmten Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen zu Hautproblemen. Insbesondere ein Mangel an Omega-3-Fettsäuren kann die Hautgesundheit beeinträchtigen, aber auch Biotin, Zink und Vitamin A sind wichtig für die Haut.

Wie finde ich heraus, warum mein Hund Juckreiz hat?

Um herauszufinden, warum dein Hund Juckreiz hat, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Als ersten Schritt musst du nicht einmal das Haus verlassen, sondern du kannst den von Tierärzt:innen entwickelten kostenlosen Diagnose Finder in der confidu App nutzen. Beantworte Fragen zum Symptom und lade Fotos der betroffenen Stellen hoch. Innerhalb weniger Minuten erhältst du eine Verdachtsdiagnose und Informationen darüber, ob und wann du eine Tierarztpraxis aufsuchen solltest. Außerdem bekommst du Tipps, wie du deinem Vierbeiner zu Hause helfen kannst.

Wenn es sich um ein Problem handelt, bei dem der Diagnose Finder nicht weiterhelfen kann, ist es ratsam, eine Tierarztpraxis aufzusuchen. Der/die Tierärzt:in wird eine gründliche Untersuchung durchführen, um mögliche Hauterkrankungen, Allergien oder andere zugrunde liegende Gesundheitsprobleme auszuschließen. Je nach Symptomen und Befunden können weitere diagnostische Tests wie Allergietests, Hautabstriche oder Blutuntersuchungen durchgeführt werden.

Warum kratzt sich mein Hund, obwohl er keine Flöhe hat?

Es gibt verschiedene Gründe, warum sich ein Hund kratzt, obwohl er keine Flöhe hat. Eine mögliche Ursache kann eine Allergie sein, sei es eine Umweltallergie wie Pollen- oder Hausstaubmilbenallergie oder eine Futtermittelunverträglichkeit. Auch andere Hauterkrankungen wie Hot Spots, Milbenbefall oder bakterielle Infektionen können zu Juckreiz führen. Es ist wichtig, die genaue Ursache abklären zu lassen, um eine geeignete Behandlung zu starten.

Wie macht sich eine Futterallergie oder Futterunverträglichkeit beim Hund bemerkbar?

Eine Futtermittelallergie oder -unverträglichkeit kann sich bei Hunden auf verschiedene Weise äußern. Häufige Symptome sind Juckreiz, Hautausschläge, Ohrenentzündungen und Magen-Darm-Probleme wie Erbrechen oder Durchfall. Bei Hunden mit hellem Fell kommt es oft zu roten Verfärbungen an den Pfoten oder an anderen Körperteilen, weil der Hund wegen des Juckreizes vermehrt leckt.

Können Würmer beim Hund Juckreiz auslösen?

Ja, Würmer können bei Hunden Juckreiz auslösen. Bestimmte Wurmarten wie Bandwürmer oder Hakenwürmer können Hautreizungen verursachen. Sie können nur mikroskopisch nachgewiesen werden, z.B. durch Abklatschpräparate oder Kotuntersuchungen.

Wie erkenne ich, ob mein Hund Milben hat?

Ein Milbenbefall kann nur mikroskopisch sicher festgestellt werden, da Milben mit bloßem Auge nicht sichtbar sind. Zuvor können jedoch Symptome wie starker Juckreiz, der sich durch übermäßiges Kratzen oder Beißen an bestimmten Hautstellen, insbesondere an Ohren, Pfoten oder im Bauchbereich bemerkbar macht, zu einer Verdachtsdiagnose führen. Auch Hautverdickungen, Rötungen, Schuppenbildung und Haarausfall können auf einen Milbenbefall hindeuten.

Wann zum Tierarzt bei Juckreiz?

Wenn dein Hund unter Juckreiz leidet und sich ständig kratzt, solltest du tierärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, um die Ursache herauszufinden. Dafür musst du nicht einmal das Haus verlassen, sondern kannst den von Tierärzt:innen entwickelten kostenlosen Diagnose Finder in der confidu App nutzen. Nachdem du Fragen zum Symptom beantwortet und ggf. Fotos der betroffenen Stellen hochgeladen hast, erhältst du innerhalb weniger Minuten eine Verdachtsdiagnose und Tipps, wie du deinem Vierbeiner zu Hause helfen kannst.

Zur Vorbereitung solltest du dir deinen Hund genauer ansehen und versuchen, alle Auffälligkeiten zu erkennen und die veränderten Stellen dokumentieren. Fotografiere sie mit deinem Smartphone aus verschiedenen Blickwinkeln. Mache mehrere Nahaufnahmen und eine Totale, damit man erkennen kann, wo sich die Stelle befindet. Die Fotos können später auch als Vergleich dienen, um zu sehen, ob sich die Stelle verändert hat. Es ist zudem wichtig, dass dein Hund die entzündete Hautstelle nicht leckt, kratzt oder beißt. Zunge, Krallen und Zähne schädigen die Haut zusätzlich und können Bakterien tiefer in die Wunde drücken. Am besten sind spezielle Pfotenschuhe oder eine Halskrause.

Wenn es sich um ein Problem handelt, bei dem der Diagnose Finder nicht weiterhelfen kann, solltest du eine Tierarztpraxis aufsuchen. Bei jeder Hautuntersuchung wird der/die Tierärzt:in zuerst eine allgemeine Untersuchung durchführen. Diese ist neben der eigentlichen Hautuntersuchung sehr wichtig, um das Allgemeinbefinden deines Hundes beurteilen zu können und keine anderen Symptome zu übersehen. So können zum Beispiel Zusammenhänge und Krankheiten erkannt werden, die nicht nur die Haut, sondern auch andere Körperregionen betreffen.

Französische Bulldogge mit Hot Spot, erkennbar an einer runden, geröteten, nässenden Wunde mit Krustenbildung.

Bild: Tienuskin | shutterstock

Was tun bei Hot Spot?

Manche Hunde neigen zu Hot Spots, vor allem in den Sommermonaten. Wenn die runden, nässenden und schmerzenden Ekzeme auftreten, ist nicht unbedingt ein Tierarztbesuch erforderlich, wenn du sofort und richtig handelst. Fasse die Stelle nicht an, sonst kann sie sich infizieren!

Ein Hot Spot ist keine Hautkrankheit an sich, sondern eine Hautentzündung, die durch verschiedene Umstände auftreten kann. Meist sind es kleine Wunden, die sich durch Knabbern, Kratzen und Lecken entzünden. Doch auch andere Probleme, die Juckreiz auslösen, können dahinterstecken, z.B.:

  • Ektoparasiten wie Flöhe, Milben und Zecken

  • Ohrenentzündungen

  • Hautpilz

  • Allergien und Futtermittelunverträglichkeiten

  • Kontaktreaktionen, z.B. auf Brennnesseln

  • Analdrüsenprobleme

  • Störungen der Hautflora

  • störende Fremdkörper im Fell

  • mangelnde Fellpflege (verschmutztes und ungepflegtes Fell)

  • Arthrose oder andere Probleme des Bewegungsapparates

Damit ein Hot Spot abheilen kann, muss er sauber gehalten werden. Bei längerem Fell solltest du die umliegenden Haare vorsichtig mit einer Schere kürzen, damit sie nicht in die Wunde gelangen. Danach muss die betroffene Stelle zwei- bis dreimal täglich mit einer 3%igen Wasserstoffperoxidlösung (aus der Apotheke) oder einem milden Hautdesinfektionsmittel desinfiziert werden. Nimm dir eventuell eine Hilfsperson zum Festhalten hinzu, da dies sehr unangenehm sein kann. Achte darauf, dass das Desinfektionsmittel nicht in die Augen gelangt. Gegen den Juckreiz kann das Abtupfen mit einer Ringelblumentinktur (Calendula) helfen. Behandle einen Hot Spot nie mit fetthaltigen Cremes oder Salben! Diese bedecken Wunde und behindern so die Heilung.

Damit die Wunde zur Ruhe kommt und nicht durch Kratzen und Lecken verschlimmert wird, braucht dein Hund unbedingt einen Halskragen. Die Pfoten können mit Schutzsocken vor dem Kratzen geschützt werden. Außerdem darf kein Schmutz in die Wunde gelangen, d.h. Schwimmen im See, Suhlen oder ähnliche Aktivitäten sind vorerst tabu. Die Abheilung eines Hot Spots dauert etwa zwei Wochen.

Es gibt aber auch Umstände, unter denen du eine Tierarztpraxis aufsuchen solltest. Dies ist der Fall, wenn der Hot Spot sehr groß ist, wenn es sich um einen tiefen Hot Spot handelt, der an Schwellung, nicht klar abgegrenzten Rändern oder Eiter zu erkennen ist, oder wenn weitere Symptome vorliegen, die auf eine Grunderkrankung schließen lassen.

Regelmäßige Fellpflege unterstützt eine gesunde Haut, außerdem können dir dabei Hautprobleme frühzeitig auffallen.

Bild: sonsart | shutterstock

Was hilft gegen Juckreiz und ständiges Kratzen beim Hund?

Wenn der Juckreiz nur leicht ist, auf eine Allergie zurückzuführen ist oder bereits tierärztlich behandelt wird, kannst du deinem Hund mit verschiedenen Maßnahmen helfen. Fellpflege ist wichtig, um die Haut deines Hundes gesund zu halten. Regelmäßiges Bürsten entfernt lose Haare und Schuppen und fördert die Durchblutung der Haut. Dein Hund sollte außerdem regelmäßig auf Parasitenbefall untersucht oder mit einem Antiparasitikum geschützt werden. Wirksame Präparate bekommst du über die confidu App.

Mythos Baden: Regelmäßiges Baden gehört nicht zur Fellpflege. Bade deinen Hund nur, wenn er stark verschmutzt ist oder wenn es aus medizinischen Gründen wichtig ist und von deinem Tierärzt:in empfohlen wird. Verwende ein mildes Shampoo, das für Hunde geeignet ist, und spüle den Hund gründlich aus. Zu häufiges Baden greift die empfindliche Hautflora an, schädigt die Haut und macht sie anfälliger.

Um Allergien zu vermeiden, kannst du potenzielle Allergene in der Umgebung deines Hundes reduzieren, z. B. Hausstaubmilben und Schimmelpilze. Gegen Hausstaubmilben hilft es, Teppiche zu entfernen, Polstermöbel regelmäßig abzusaugen und Heimtextilien regelmäßig zu waschen. Reinige das Hundebett regelmäßig. Achte auch darauf, dass dein Hund nicht mit hautreizenden Stoffen wie Reinigungsmitteln und Eichenprozessionsspinnern oder bestimmten Pflanzen wie Brennnesseln, Efeu, Giftefeu, Oleander oder Wolfsmilchgewächsen in Kontakt kommt.

Welche Tabletten gegen Juckreiz beim Hund?

Je nach Ursache des Juckreizes sind Medikamente wie Antiparasitika, Antibiotika, Antihistaminika, Steroide oder entzündungshemmende Mittel notwendig, um den Juckreiz zu lindern, die Entzündung zu reduzieren und das Problem dauerhaft zu beheben. Diese sollten jedoch nur nach Rücksprache mit einem/einer Tierärzt:in verabreicht werden, da Dosierung und Art des Medikamentes vom individuellen Fall abhängen.

Tierarzneimittel dürfen generell nur von Tierärzt:innen verschrieben werden. Gib deinem Hund niemals eigenmächtig Medikamente, die ihm nicht verordnet wurden. Medikamente für Menschen können für Hunde giftig sein und starke Nebenwirkungen haben.

Kann ich meinem Hund Cetirizin gegen Juckreiz geben?

Cetirizin ist ein Antihistaminikum, das auch bei Hunden zur Linderung von allergisch bedingtem Juckreiz eingesetzt werden kann. Die Gabe von Cetirizin oder anderen Medikamenten sollte jedoch immer mit einem/einer Tierärzt:in abgesprochen werden und nur zur Behandlung einer Allergie eingesetzt werden. Das bedeutet, dass zuerst eine Diagnose gestellt und andere Krankheiten ausgeschlossen werden müssen.

Was dem Hund bei Juckreiz füttern?

Achte darauf, deinem Hund hochwertiges Futter zu geben, das alle notwendigen Nährstoffe enthält und somit bedarfsgerecht ist. Eine ausgewogene Ernährung stärkt das Immunsystem und fördert eine gesunde Haut. Stellst du das Futter selbst zusammen, ist das Zugeben eines Vitamin- und Mineralpulvers unerlässlich.

Ungesättigte Fettsäuren (z.B. ein halber Teelöffel Raps- oder Leinöl im Futter) können einen positiven Effekt auf die Hautgesundheit deines Hundes haben. Du kannst auch Vitamin-A-reiches Gemüse (z.B. Karotten) unter das Futter mischen, um die Haut zu unterstützen. Zusätzlich haben Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren einen entzündungshemmenden Effekt und können zur Linderung von Juckreiz beitragen. Sie sind vor allem in Fisch und Fischölen enthalten. Beginne jedoch stets mit kleinen Mengen, da zu große Mengen an fettigen Futtermitteln Durchfall verursachen können.

Bei Verdacht auf eine Futtermittelallergie oder -unverträglichkeit solltest du eine Ausschlussdiät durchführen und auf ein hypoallergenes oder spezielles Diätfutter umstellen. Häufig lösen bestimmte Futterbestandteile den Juckreiz aus und das Vermeiden dieser Auslöser kann eine Linderung bringen. Hypoallergene Diäten enthalten Futtermittel, die weniger wahrscheinlich allergische Reaktionen hervorrufen.

Ringelblume (Calendula) kann als Salbe oder Tinktur gegen Juckreiz helfen.

Bild: Mareefe | pixabay

Welche Hausmittel helfen dem Hund bei Juckreiz?

Es gibt einige natürliche Hausmittel, die den Juckreiz bei Hunden lindern können. Sie sollten auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Achte immer darauf, dass dein Hund das Mittel verträgt und es nicht ableckt. Gib Hausmittel nie auf offene Hautstellen, da sie Entzündungen fördern können.

Beachte auch, dass Hausmittel allein meist nicht ausreichen, um den Juckreiz vollständig zu beseitigen, und dass es wichtig ist, die zugrunde liegende Ursache zu behandeln. Außerdem ist nicht jedes Hausmittel für jeden Hund geeignet. Du kennst deinen Vierbeiner am besten und weißt, was sich auszuprobieren lohnt.

Hier sind einige Hausmittel, die Juckreiz lindern können:

  • Kühlung: Juckreiz kann durch Hitze oder Reizung verstärkt werden. Gib deinem Hund daher die Möglichkeit, sich an einem kühlen Ort aufzuhalten, oder lege eine kühlende Kompresse auf die betroffenen Stellen. Achte darauf, dass die Kompresse nicht zu kalt ist und deinen Hund nicht auskühlt. Du kannst sie z.B. in ein Küchenhandtuch wickeln.

  • Quark: Quark kann bei Juckreiz aufgrund von Hautreizungen oder leichten Verbrennungen helfen. Trage eine dünne Schicht Quark auf die betroffene Stelle auf und lasse sie eine Weile einwirken. Dann vorsichtig abwaschen.

  • Kamillentee: Kamillentee hat entzündungshemmende und beruhigende Eigenschaften, die bei Hautirritationen und Juckreiz helfen können. Bereite eine Tasse Kamillentee zu und lass ihn abkühlen. Tränke ein sauberes Tuch oder eine Kompresse mit dem Tee und tupfe damit vorsichtig die betroffenen Hautstellen deines Hundes ab.

  • natürliche Öle: Einige natürliche Öle können helfen, die Haut zu beruhigen und den Juckreiz zu lindern. Kokosöl oder Mandelöl können auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Achte aber darauf, dass dein Hund die Öle nicht ableckt oder allergisch darauf reagiert.

  • schwarzer Tee: Schwarztee enthält Gerbstoffe, die entzündungshemmend wirken und Juckreiz lindern können. Bereite eine Tasse starken Schwarztee zu, lass ihn abkühlen und verwende ihn als beruhigenden Badezusatz. Tränke ein sauberes Tuch mit dem abgekühlten Tee und betupfe damit die juckenden Stellen.

  • Aloe Vera: Aloe Vera hat entzündungshemmende und lindernde Eigenschaften. Verwende reines Aloe Vera Gel (achte darauf, dass es kein Parfüm oder andere Zusätze enthält) und trage es sanft auf die juckenden Stellen auf. Wiederhole dies mehrmals täglich, um den Juckreiz zu lindern. Beachte, dass Aloe giftig ist, wenn dein Hund es ableckt.

  • Ringelblume: Ringelblumen haben entzündungshemmende und heilende Eigenschaften. Du kannst vorsichtig etwas Salbe oder Tinktur auf die juckenden Stellen auftragen und leicht einmassieren. Bei Bedarf wiederholen, um den Juckreiz zu lindern.

Welches Öl für den Hund bei juckender Haut?

Einige natürliche Öle können bei juckender Haut beim Hund hilfreich sein. Sie können topisch auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden, um die Haut zu beruhigen, Feuchtigkeit zu spenden und den Juckreiz zu lindern. Eine Wirksamkeit ist aber nicht wissenschaftlich belegt.

  • Kokosöl: Kokosöl kann bei trockener Haut und Juckreiz helfen. Trage eine kleine Menge Kokosöl auf die betroffenen Stellen auf und massiere es sanft ein. Kokosöl kann auch zur Pflege des Fells und der Haut allgemein verwendet werden.

  • Mandelöl: Mandelöl ist ein weiteres Hausmittel, das die Haut beruhigt. Trage eine kleine Menge Mandelöl auf die juckenden Stellen auf und massiere es sanft ein.

  • Olivenöl: Auch Olivenöl kann die Haut des Hundes beruhigen. Trage eine kleine Menge Olivenöl auf die juckenden Stellen auf und massiere es sanft ein. Das Öl bildet einen Schutzfilm und lindert den Juckreiz. Achte darauf, nur natives, kaltgepresstes Olivenöl zu verwenden.



Fazit zu Juckreiz beim Hund

Hautprobleme bei Hunden, die mit Juckreiz einhergehen, sind ein häufiges Problem. Es ist wichtig, die Ursachen des Juckreizes zu erkennen und frühzeitig geeignete Maßnahmen zur Behandlung und Vorbeugung zu ergreifen. Eine tierärztliche Untersuchung ist unerlässlich, um eine genaue Diagnose zu stellen und die Ursache zu behandeln.

Neben medizinischen Lösungen können auch eine ausgewogene Ernährung, der Schutz vor Parasiten und eine angemessene Pflege dazu beitragen, die Haut deines Hundes gesund zu erhalten. Mit der richtigen Pflege und Aufmerksamkeit kannst du dazu beitragen, dass dein Hund ein gesundes und glückliches Leben ohne unnötigen Juckreiz führen kann.


Das confidu-Magazin wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellem wissenschaftlichen Standard verfasst. Die Artikel ersetzen keine tierärztliche Diagnose, sondern sollen dir Erstinformationen zu vielen Themen rund um dein Tier liefern. Bei spezifischen Fragen zu deinem Tier, beraten unsere Tierärzt:innen dich gern über die confidu App.


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