Was füttern bei der atopischen Dermatitis beim Hund?

Füttern | Vom 28.04.22

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Was füttern bei der atopischen Dermatitis beim Hund?

Titelbild: PhotoSmileBeautiful | shutterstock

Was füttern bei der atopischen Dermatitis beim Hund? Für die atopische Dermatitis stehen viele Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Sehr wichtig ist eine Futterumstellung, aber auch eine konsequente Parasitenvorsorge kann die Symptome der Krankheit mildern. Wir erklären dir, was möglich ist und wie du vorgehen solltest. Damit dein Hund schnellstmöglich den lästigen Juckreiz los wird.

Alle Therapieoptionen

Bei der atopischen Dermatitis handelt es sich um eine allergische Hauterkrankung, bei der das Immunsystem überreagiert und eigentlich ungefährliche Stoffe wie Pollen, Futtermittel oder Hausstaubmilben bekämpft. Meist ist es bei Atopikern aber schwer, genau herauszufinden, worauf der Körper reagiert. Das Immunsystem ist außer Rand und Band und manchmal kann trotz intensiver tierärztlicher Untersuchung kein allergieauslösender Stoff gefunden werden.

Für die atopische Dermatitis steht ein breites Behandlungsspektrum zur Verfügung, und das bezieht sich nicht nur auf Medikamente. Die Möglichkeiten sind vielfältig und werden für jeden Hund individuell angepasst, da man statt der Ursache oft lediglich die Symptome therapieren kann. So ist es besonders wichtig, die allergieauslösenden Faktoren zu minimieren und den Hund nicht in Kontakt mit den Allergenen kommen zu lassen, wenn dies denn möglich ist.

Aber was ist das beste für deinen Hund und wo fängt man da an? Wir haben dir die wichtigsten Maßnahmen zusammengestellt und erklären sie dir.

Behandlungsmöglichkeiten der atopischen Dermatitis:

  • Umstellung auf hypoallergenes Futter oder bisher unbekannte Futtermittel

  • Vermeiden von Kontakt zu Allergieauslösern

  • Abduschen nach dem Spazieren

  • Vorbeugung von Parasitenbefall

  • Aufbauen der natürlichen Hautbarriere

  • Medikamente gegen Entzündungen und Juckreiz

Schritt 1: Futterumstellung

Ein Grundbaustein, um deinen Atopiker-Hund glücklicher zu machen, ist die Anpassung des Futters an seine Bedürfnisse. Denn auch wenn dein Hund Medikamente zur Behandlung der atopischen Dermatitis bekommt, ist es damit nicht getan. Im Vergleich zu den Medikamenten bekämpfst du nämlich mit der Futterumstellung die Ursache der Atopie, denn oft reagiert das Immunsystem auf bestimmte Futtermittel. Wenn du auf diese verzichtest, geht es deinem Hund besser und die Symptome gehen zurück.

Analysiere zuerst das Futter

Liste alles auf, was dein Hund frisst. Bereitest du selbst die Ration zu, kannst du einfach die Zutatenliste durchgehen. Bei Fertigfutter kannst du unter „Zusammensetzung“ auf der Verpackung nachlesen, was verarbeitet wurde. Vergiss dabei nicht die Leckerlis! Auf alles, was dein Hund bekommt, kann das Immunsystem reagieren.

Beantworte dir selbst diese Fragen:

  • Welche Fleischsorten sind im Futter?

  • Welche Kohlenhydratquellen, wie Getreide oder Reis, werden verwendet?

  • Welches Gemüse oder Obst ist im Futter vorhanden?

Manchmal listen die Herstellerfirmen allerdings nur Futtermittelgruppen auf und schreiben z.B. „tierische Nebenerzeugnisse“ auf das Futter. In diesem Fall weißt du also nicht, welche Fleischsorten sich dahinter verbergen. Zur Sicherheit empfehlen wir dir, das Futter für deinen Hund selbst zusammenzustellen oder ein Fertigfutter zu verwenden, dessen Zusammensetzung genau aufgeschlüsselt ist. So weißt du, was dein Vierbeiner zu sich nimmt und was nicht.

Beobachte deinen Hund

Um herauszufinden, auf welche Futtermittel dein Hund allergisch reagiert, solltest du ihn über mehrere Wochen gut beobachten und ein Futtertagebuch führen. Gibt es Futtermittel, nach deren Verzehr die Symptome der atopischen Dermatitis verstärkt auftreten? Notiere dir deine Beobachtungen mit Datum. Notiere dir deine Beobachtungen mit Datum z.B. in der Vorlage von confidu. Klicke einfach auf das Bild und lade die PDF-Datei herunter.

Futtertagebuch zum Eintragen von Futtermitteln und Symptomen: Klicke auf das Bild und lade dir die Vorlage herunter.

Verzichte auf verdächtige Futtermittel

Hast du allergieauslösende Futtermittel identifizieren können, solltest du sie deinem Hund nicht mehr geben. Du kannst ansonsten auch eine neue Futtersorte mit einer außergewöhnliche Fleischsorte oder Kohlenhydratquelle einführen, die dein Hund noch nie gefressen hat. Wie wäre es zum Beispiel mit Elchfleisch und Pastinake? Alternativ gibt es auch hypoallergene Futter im Handel, die zum Beispiel aus Insektenprotein bestehen. Wichtig ist es, Geduld zu haben. Denn eine Verbesserung tritt oft erst nach mehreren Wochen ein. Klingen die Krankheitssymptome ab, behalte diese Futteranpassung bei.

Dusche deinen allergischen Hund nach dem Spaziergang gründlich, um Pollen abzuwaschen.

Bild: Victoria Antonova | shutterstock

Schritt 2: Allergenen aus dem Weg gehen

Lösen sogenannte Umweltantigene die Allergie aus, wird es etwas kniffliger. Du kannst deinen Hund natürlich nicht von der Umwelt fernhalten. Aber du kannst für eure täglichen Spaziergänge Routen wählen, auf denen weniger der typischen Gefahren wie Pollen lauern, auf die viele atopische Patienten reagieren.

Vermeide hohe Gräser und das Unterholz der Wälder und bevorzuge befestigte Wege. Schaue online im Pollenflug-Radar nach, wie hoch die Belastung in deiner Umgebung gerade ist und halte Spaziergänge in Zeiten mit hoher Pollenbelastung möglichst kurz. An diesen Tagen kannst du deinen Hund zuhause mit Suchspielen auslasten. Zusätzlich kann es helfen, deinen Hund nach dem Spaziergang gründlich zu duschen, um Pollen abzuwaschen.

Schritt 3: Parasitenbefall vorbeugen

Wusstest du, dass auch Insekten allergische Reaktionen auslösen können? Besonders Flohspeichel ist bei Hunden als Allergieauslöser bekannt. Leidet dein Hund also unter einem Flohbefall, können sich die Krankheitssymptome verstärken. Um einem Flohbefall vorzubeugen, gibt es viele wirksame Antiparasitika, die als Halsband, Spot-on oder Tablette angewendet werden können. Erhalte in der confidu App das für deinen Hund passende Präparat, ganz ohne Tierarztbesuch.

Flöhe sind weit verbreitet und können von Hund zu Hund springen, aber auch über Gegenstände übertragen oder mit den Schuhen in die Wohnung getragen werden. Wie du einen Flohbefall langfristig bekämpfst, kannst du im Artikel Warum man Flöhe nicht unter den Teppich kehren sollte nachlesen.

Schritt 4: Hautbarriere aufbauen

Die Haut von Atopikern benötigt viel Aufmerksamkeit. Eine gesunde Haut bildet eine natürliche Barriere. Sie schützt vor Allergenen, die von außen in den Körper eindringen können – so wird der direkte Kontakt zum Immunsystem vermieden. Du kannst die Hautgesundheit deines Hundes von innen unterstützen, indem du vermehrt entzündungshemmende Omega-3-Fettsäuren fütterst. Gib das entsprechende Öl einfach zum Futter deines Hundes dazu.

Besonders eignet sich Lachsöl. Leinöl stellt eine pflanzliche Alternative dar. Nachtkerzenöl enthält eine spezielle Omega-6-Fettsäure, weshalb dieses Öl ganz besonders für Hunde mit Hautproblemen empfohlen wird. Es sind im Handel auch Mischungen dieser Öle erhältlich.

Bei der atopischen Dermatitis hilft langfristig oft nur eine Medikamentengabe.

Bild: Laura Beach | shutterstock

Wann braucht mein Hund Medikamente?

Medikamente sollten zum Einsatz kommen, wenn trotz der oben beschriebenen Maßnahmen die Symptome der atopischen Dermatitis nicht in den Griff zu kriegen sind oder zusätzlich Hautinfektionen auftreten. Dein:e Haustierärzt:in oder die Tierärzt:innen von confidu unterstützen dich gerne! Sie können dir zum Beispiel bei einem Videoanruf genau sagen, welche Behandlung dein Vierbeiner benötigt und dir die benötigten Medikamente verschreiben.



Fazit

Die atopische Dermatitis ist meist gut in den Griff zu bekommen, wenn du eure Gewohnheiten und das Futter deines Hundes so umstellst, dass er die meisten Allergieauslöser meidet. Dann ist oft auch der Einsatz von Medikamenten unnötig oder muss nur zeitweise erfolgen.


Das confidu-Magazin wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellem wissenschaftlichen Standard verfasst. Die Artikel ersetzen keine tierärztliche Diagnose, sondern sollen dir Erstinformationen zu vielen Themen rund um dein Tier liefern. Bei spezifischen Fragen zu deinem Tier, beraten unsere Tierärzt:innen dich gern über die confidu App.


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