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Blähungen bei Hund und Katze: Welche Futtermittel vermeiden? Einige Futtermittel blähen mehr als andere und sollten in der Ration von empfindsamen Vierbeinern besser vermieden werden. Wir geben dir einen Überblick, auf welche Lebensmittel du bei der Zusammenstellung des Futters besser verzichten solltest, damit dein Tier keine Blähungen bekommt.
Was sind Blähungen?
Flatulenzen, wie Blähungen in der Medizin genannt werden, entstehen durch die Ansammlung von Gasen im Darm. Gelegentliche leichte Darmwinde sind noch kein Grund zur Besorgnis und lediglich eine Geruchsbelästigung. Treten sie jedoch dauerhaft auf, können Krankheiten des Verdauungstraktes oder eine Futtermittelunverträglichkeit die Ursache sein.
Häufige Flatulenzen können aber auch durchaus an der Fütterung liegen, denn es gibt einige Futter- bzw. Lebensmittel, die besonders blähend auf den Magen-Darm-Trakt wirken. Diese solltest du deinem Vierbeiner gar nicht oder nur in geringen Mengen füttern, wenn du Blähungen vermeiden möchtest.
Folgende Futtermittel können zu Blähungen führen:
Hülsenfrüchte
Kohlgemüse
Milch und Milchprodukte
Kauartikel
bindegewebsreiche Schlachtabfälle
Essensreste und Tischabfälle
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Hülsenfrüchte
Hülsenfrüchte oder auch Leguminosen genannt, sind von unserem menschlichen Speiseplan kaum wegzudenken. Und nicht nur bei uns treten ungeliebte Nebeneffekte auf. Bohnen, Erbsen, Linsen, Kichererbsen, Sojabohnen und Lupinen können vor allem ungekocht bei Hunden und Katzen zu starken Verdauungsproblemen führen und sollten nur in geringen Mengen und weichgekocht verfüttert werden. Neigt dein Tier zu einem Blähbauch, solltest du sie am besten gar nicht verfüttern.
Verdauliche Hülsenfrüchte:
keine
Stark blähende Hülsenfrüchte:
Bohnen
Erbsen
Linsen
Kichererbsen
Sojabohnen
Lupinen
Kohlgemüse
Ob Rotkohl, Grünkohl, Rosenkohl, Weißkohl oder Wirsing, die meisten Kohlarten sind als Tierfutter eher ungeeignet. Die Ausnahme bilden Chinakohl, Brokkoli und Blumenkohl, welche in geringen Mengen gekocht oder gedämpft verfüttert werden dürfen. Doch bedenke auch hier: Neigt dein Liebling ohnehin schon zu Flatulenzen, streiche sie lieber gleich vom Speiseplan.
Verdauliches Kohlgemüse:
Chinakohl
Brokkoli
Blumenkohl
Stark blähendes Kohlgemüse:
Rotkohl
Grünkohl
Rosenkohl
Weißkohl
Wirsing
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Milch und Milchprodukte
Der in Milch enthaltene Zucker, die Laktose, wird von unseren Haustieren nicht gut vertragen. Milchprodukte mit hohem Laktoseanteil wie reine Molkenkäse, Kondensmilch sowie unverarbeitete Milch führen häufig zu Blähungen und Durchfall und sollten deswegen nicht auf den Speiseplan deines Lieblings gehören. Greife hier lieber auf Hüttenkäse, Magerquark oder Joghurt zurück und füttere zuerst nur kleine Portionen, damit sich das Verdauungssystem anpassen kann.
Auch Käse, insbesondere Sorten mit hohem Fettanteil, können Blähungen verursachen und sind somit nur bedingt als Snack für empfindsame Hunde- und Katzenmägen geeignet.
Verdauliche Milchprodukte:
Hüttenkäse
Magerquark
Joghurt
Stark blähende Milchprodukte:
reine Molkenkäse (z.B. Ricotta)
Kondensmilch
unverarbeitete Milch
fettreiche Käsesorten
Kauartikel und bindegewebsreiche Schlachtabfälle
Futtermittel, die viel Bindegewebe enthalten, sind zwar gut zum Kauen und Zahnabrieb, aber leider schwer verdaulich für Hunde und Katzen. Gelangen größere Mengen davon in den Dickdarm, werden sie dort von Bakterien verstoffwechselt. Die Folge sind eine vermehrte Gasproduktion und Blähungen. Deshalb sollte dein Vierbeiner, wenn überhaupt, nur ab und zu kleine Mengen Schlachtabfälle und Kauartikel bekommen.
Verdauliche bindegewebsreiche Futtermittel:
keine
Stark blähende bindegewebsreiche Futtermittel:
Pansen, Blättermagen usw.
Lunge
Euter
Ohren
Sehnen
Knorpel
Essensreste und Tischabfälle
Menschliche Gerichte sollten niemals im Napf deines Lieblings landen. Unsere Mahlzeiten sind zu stark gewürzt und enthalten oft sogar Lebensmittel, die gefährlich für dein Haustier sind. Hierzu zählen Schokolade, Nüsse, Avocado, Weintrauben, Steinobst und rohes Schweinefleisch.
Auch bei Brot-und Backwaren solltest du keine Ausnahme machen. Besonders Hefeprodukte können den Verdauungstrakt deines Lieblings stark durcheinanderbringen. Merke dir also gut: Hunde und Katzen sind keine Resteverwerter!
Auf die Zubereitung kommt es an
Mit der Art der Zubereitung kannst du die Verdaulichkeit von Futtermitteln deutlich erhöhen und somit Blähungen vermeiden. Schonend gegartes Gemüse ist beispielsweise generell besser verdaulich als rohes. Vermeide außerdem plötzliche Futterumstellungen, sondern füge das neue Futter über mehrere Tage portionsweise zum alten Futter hinzu. So untergemischt, kann sich der Verdauungstrakt besser an das neue Futter gewöhnen. Probiere es einfach aus.
Fazit
Um Blähungen bei Hund und Katze zu vermeiden, solltest du auf bestimmte Futtermittel verzichten. Darüber hinaus gibt es verschiedene Maßnahmen, mit denen du verhinderst, dass dein Tier Blähungen bekommt. Du findest alle Tipps und Tricks im Artikel Blähungen bei Hund und Katze: Woher kommen sie und was tun?
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