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Arthrose bei Hunden und Katzen. Arthrose ist ein Thema, das uns als Tierbesitzer:innen oft beschäftigt. Es ist herzzerreißend zu sehen, wie unsere geliebten Vierbeiner unter Gelenkschmerzen leiden. Viele von uns fragen sich: Was kann ich tun, um meinem Tier zu helfen? Wie erkenne ich die ersten Anzeichen? Und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es überhaupt?
In diesem Artikel möchten wir dir nicht nur die Grundlagen der Arthrose näher bringen, sondern dir auch praktische Tipps und Ratschläge geben, wie du deinem Hund oder deiner Katze ein möglichst schmerzfreies und erfülltes Leben ermöglichen kannst. Wir werden uns mit den Ursachen, Symptomen, Diagnosemethoden und natürlich mit den verschiedenen Therapieansätzen beschäftigen - von konventionellen Medikamenten über alternative Heilmethoden bis hin zu einfachen Hausmitteln, die du selbst anwenden kannst.
Was ist Arthrose?
Arthrose ist weit mehr als "Gelenkverschleiß". Sie ist eine komplexe, fortschreitende degenerative Gelenkerkrankung, die das gesamte Gelenk betrifft. In den Gelenken deines Hundes oder deiner Katze befindet sich ein ausgeklügeltes System aus Knorpel, Gelenkflüssigkeit und Knochen. Der Knorpel dient als Stoßdämpfer, der den Knochen vor direkter Reibung schützt und eine reibungslose Bewegung ermöglicht. Bei Arthrose wird dieser Knorpel langsam, aber stetig abgebaut. Dadurch reiben die Knochen direkt aufeinander, was zu Schmerzen, Entzündungen und Bewegungseinschränkungen führt.
Doch damit nicht genug: Der Körper reagiert auf den Knorpelabbau mit einer Art "Reparaturversuch". Er bildet neue Knochensubstanz, die sich in Form von Knochenspornen (Osteophyten) an den Gelenkrändern ablagern kann. Diese Knochensporne können die Beweglichkeit zusätzlich einschränken und weitere Schmerzen verursachen. Die Gelenkkapsel kann sich verdicken und die Gelenkflüssigkeit verändern, was die Beschwerden weiter verstärkt. Ein Teufelskreis, der sich selbst verstärkt. Leider ist Arthrose nicht heilbar, aber es gibt viele Möglichkeiten, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen, die Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität des Tieres deutlich zu verbessern.
Gut zu wissen: Arthrose und Arthritis sind Gelenkerkrankungen, die oft miteinander verwechselt werden. Arthrose ist eine Verschleißerkrankung, bei der der Gelenkknorpel abgebaut wird, was zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führt. Als Folge des Knorpelabbaus treten Entzündungen auf. Arthritis hingegen ist eine Entzündung der Gelenke, die durch verschiedene Ursachen wie Infektionen oder Autoimmunerkrankungen ausgelöst werden kann. Hier steht die Entzündung im Vordergrund. Beide Erkrankungen können ähnliche Symptome wie Schmerzen und Steifheit verursachen, was zu Verwechslungen führen kann. Arthrose tritt häufiger bei älteren Tieren auf, während Arthritis je nach Ursache in jedem Alter auftreten kann.
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Wer bekommt Arthrose?
Arthrose ist eine sehr häufige Erkrankung, an der bis zu 80 % der großen Hunde über 7 Jahre¹ leiden. Auch bei 90 % der über 12 Jahre alten Katzen² konnten im Röntgenbild arthrotische Gelenkveränderungen nachgewiesen werden. Man kann also davon ausgehen, dass fast jeder Hund und jede Katze im Seniorenalter an Arthrose leidet. Allerdings zeigen nicht alle Tiere (deutliche) Symptome.
Grundsätzlich kann jeder Hund und jede Katze an Arthrose erkranken, unabhängig von Alter, Rasse oder Lebensweise. Es gibt jedoch bestimmte Faktoren, die das Risiko erhöhen:
Alter: Ältere Tiere sind häufiger betroffen, da sich der Knorpel mit der Zeit auf natürliche Weise abnutzt. Mit zunehmendem Alter verliert der Knorpel an Elastizität und Widerstandsfähigkeit und wird dadurch anfälliger für Schäden.
Rasse: Bestimmte Hunderassen (z.B. Deutscher Schäferhund, Golden Retriever, Labrador, Rottweiler, Berner Sennenhund) sind aufgrund ihrer genetischen Veranlagung anfälliger für Hüftgelenks- oder Ellbogendysplasie. Diese Fehlbildungen führen zu einer ungleichmäßigen Belastung der Gelenke, was wiederum Arthrose begünstigen kann. Bei Katzen sind keine rassespezifischen Veranlagungen bekannt, allerdings könnten größere Rassen wie Maine Coon oder Norwegische Waldkatzen aufgrund ihres Körperbaus ein leicht erhöhtes Risiko haben.
Übergewicht: Übergewicht ist einer der Hauptrisikofaktoren für Osteoarthrose. Zusätzliches Gewicht belastet die Gelenke enorm und beschleunigt den Knorpelabbau. Man stelle sich vor, man müsste ständig einen schweren Rucksack tragen - auch das schadet auf Dauer den Gelenken.
frühere Verletzungen: Gelenkverletzungen (z.B. Bänderrisse, Knochenbrüche), Operationen oder Fehlstellungen (z.B. Kniescheibenverrenkung) können die Gelenke dauerhaft schädigen und Arthrose verursachen. Auch chronische Überlastung durch intensiven Sport kann das Risiko erhöhen.
Ernährung: Eine unausgewogene Ernährung mit einem Mangel an wichtigen Nährstoffen (z.B. Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D, Mangan) kann die Knorpelgesundheit beeinträchtigen und Arthrose begünstigen.
Bewegungsmangel: Paradoxerweise kann auch Bewegungsmangel Arthrose begünstigen. Regelmäßige Bewegung ist wichtig, um die Gelenke zu schmieren und die Muskeln zu stärken, die die Gelenke stabilisieren.
¹Osteoarthritis. Joint anatomy, physiology, and pathobiology, S A Johnston, Vet Clin North Am Small Anim Pract. 1997 Jul;27(4):699-723
²Cross-sectional study of the prevalence and clinical features of osteoarthritis in 100 cats, L I Slingerland et al., Vet J. 2011 Mar;187(3):304-9
In welchem Alter bekommen Hunde und Katzen Arthrose?
Das Alter, in dem Arthrose auftritt, ist sehr unterschiedlich und hängt von den individuellen Risikofaktoren ab. Bei Hunden können die ersten Anzeichen oft schon im mittleren Alter (ab ca. 5-7 Jahren) auftreten, insbesondere bei großen Rassen, die anfälliger für Hüft- oder Ellbogendysplasie sind. Ältere Hunde (ab 10 Jahren) sind jedoch deutlich häufiger betroffen.
Bei Katzen ist es ähnlich: Arthrose wird oft erst im höheren Alter (ab 10 Jahren) diagnostiziert, da Katzen ihre Symptome sehr gut verbergen können. Studien haben jedoch gezeigt, dass Arthrose bei Katzen viel häufiger vorkommt als bisher angenommen - man schätzt, dass bis zu 90% der Katzen über 12 Jahre an Arthrose leiden! Oft wird die Erkrankung erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt.
Katze beknabbert sich das schmerzende Ellbogengelenk.
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Symptome von Arthrose bei Hunden und Katzen
Die Symptome einer Arthrose können vielfältig sein und sich im Laufe der Zeit schleichend entwickeln. Sie hängen auch davon ab, welches Gelenk betroffen ist. Es ist wichtig, aufmerksam zu sein und Veränderungen im Verhalten des Tieres ernst zu nehmen. Achte auf folgende Anzeichen:
Steifheit: Besonders nach Ruhephasen (z.B. morgens oder nach dem Schlafen) oder nach längerer Inaktivität. Dein Tier braucht länger, um in Bewegung zu kommen und wirkt unbeholfen.
Lahmheit: Dein Hund oder deine Katze humpelt oder belastet ein Bein weniger. Die Lahmheit kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein und sich je nach Aktivität verändern.
Schmerz: Dein Tier zeigt Schmerzreaktionen bei Berührung oder Bewegung. Es kann winseln, knurren, fauchen oder sich zurückziehen. Ein weiteres Anzeichen ist exzessives Lecken oder Knabbern an einem bestimmten Gelenk. Dies ist oft ein Versuch, Schmerzen zu lindern.
Bewegungseinschränkungen: Schwierigkeiten beim Aufstehen, Hinlegen, Treppensteigen, Springen oder in die Katzentoilette gehen. Das Tier vermeidet bestimmte Bewegungen oder Aktivitäten.
Veränderungen im Verhalten: Dein Tier ist weniger aktiv, spielt weniger, zieht sich zurück, ist reizbarer oder aggressiver. Auch das Schlafverhalten kann sich verändern.
Berührungsempfindlichkeit: Dein Tier reagiert gereizt, wenn du bestimmte Stellen berührst, vor allem die Gelenke.
Muskelschwund: Durch die Schonhaltung kann es zu Muskelschwund an den betroffenen Gliedmaßen kommen.
Veränderungen bei der Fellpflege: Die Katze vernachlässigt möglicherweise die Fellpflege, insbesondere am Rücken und an den Hüften, weil das Putzen schmerzhaft ist.
Veränderungen beim Toilettengang: Katzen können Schwierigkeiten haben, in die Katzentoilette zu steigen oder sich hinzusetzen, und verrichten ihr Geschäft außerhalb der Toilette.
Spezifische Anzeichen je nach betroffenem Gelenk:
Hüftgelenksdysplasie/-arthrose: Schwierigkeiten beim Springen, Lahmheit der Hinterbeine, Schwierigkeiten beim Aufstehen, verändertes Gangbild (watschelnd oder steif).
Ellbogengelenksarthrose: Lahmheit der Vorderbeine, Schonhaltung, eingeschränkte Beweglichkeit des Ellbogens.
Kniegelenksarthrose: Lahmheit der Hinterbeine, Schwellung des Kniegelenks, eingeschränkte Beweglichkeit des Knies.
Wirbelsäulenarthrose: Steifheit des Rückens, eingeschränkte Beweglichkeit des Halses, Schmerzempfindlichkeit bei Berührung des Rückens, Schwierigkeiten beim Springen oder Klettern.
Was sind erste Anzeichen von Arthrose?
Es ist nicht einfach, die ersten Anzeichen einer Arthrose zu erkennen. Aber wenn du deinen Liebling gut beobachtest, können dir schon kleine Veränderungen im Bewegungsablauf und im Verhalten Hinweise geben.
Suche tierärztliche Hilfe, wenn dir einer der unten genannten Punkte auffällt. Sie/er kann dir helfen, die betroffenen Gelenke zu finden und die Schmerzen zu lindern:
Dein Tier ist ruhiger geworden.
Das Aufstehen am Morgen und nach längeren Ruhepausen bereitet Schwierigkeiten.
Dein Tier vermeidet es, Treppen zu steigen oder auf das Sofa oder ins Auto zu springen.
Dein Tier reagiert scheinbar grundlos aggressiv auf normale Berührungen.
Dein Tier geht nicht mehr gerne spazieren und meidet den Kontakt zu spielenden Artgenossen.
Dein Tier leckt und knabbert ausgiebig an bestimmten Körperstellen.
Deine Katze putzt sich weniger, das Fell wirkt ungepflegt.
Deine Katze wird unrein.
Häufiges Lecken der Gelenke kann auf Arthrose hinweisen.
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Wie merke ich, dass mein Hund Arthrose hat?
Bei Hunden sind die Anzeichen oft deutlicher als bei Katzen, aber es ist trotzdem wichtig, aufmerksam zu sein. Du kannst Folgendes beobachten:
verlangsamter Gang: Dein Hund läuft langsamer als früher und hat Schwierigkeiten, Schritt zu halten, besonders bei längeren Spaziergängen.
Schwierigkeiten beim Aufstehen: Dein Hund braucht länger, um aufzustehen und wirkt dabei steif und ungelenk. Möglicherweise jault oder winselt er beim Aufstehen.
Verweigerung von Aktivitäten: Dein Hund möchte nicht mehr so gerne spazieren gehen, spielen, apportieren oder springen. Er zeigt weniger Interesse an seinen Lieblingsbeschäftigungen.
Veränderungen im Gangbild: Dein Hund humpelt oder schont ein Bein. Er kann auch einen steifen oder unharmonischen Gang haben.
Lecken der Gelenke: Dein Hund leckt oder knabbert vermehrt an bestimmten Gelenken, um Schmerzen zu lindern. Dies kann zu Hautreizungen oder Haarausfall führen.
Veränderungen des Sozialverhaltens: Dein Hund ist gereizter oder aggressiver gegenüber anderen Hunden oder Menschen, besonders wenn er berührt oder gestreichelt wird.
Schlafstörungen: Dein Hund schläft unruhiger oder findet keine bequeme Schlafposition.
Wie äußern sich Gelenkschmerzen bei Katzen?
Katzen sind Meister im Verbergen von Schmerzen. Deshalb ist es besonders wichtig, auf subtile Veränderungen im Verhalten der Katze zu achten:
Verhaltensänderungen: Deine Katze ist weniger aktiv, spielt weniger, zieht sich zurück, ist gereizter oder ängstlicher. Sie versteckt sich vielleicht öfter oder vermeidet den Kontakt zu dir.
Schwierigkeiten beim Springen: Deine Katze springt nicht mehr so hoch oder vermeidet es ganz, auf Möbel, Fensterbänke oder Kratzbäume zu springen.
Probleme bei der Fellpflege: Deine Katze vernachlässigt die Fellpflege, besonders im Bereich des Rückens, der Hüften oder der Hinterbeine, weil das Putzen schmerzhaft ist. Das Fell kann stumpf, verfilzt oder ungepflegt aussehen.
Änderungen im Toilettenverhalten: Die Katze hat Schwierigkeiten, in die Katzentoilette zu gehen oder sich hinzusetzen und verrichtet ihr Geschäft außerhalb der Toilette. Das kann auch zu Blasenentzündungen führen.
Reizbarkeit: Deine Katze reagiert gereizt, wenn du sie berührst oder versuchst, sie hochzuheben. Sie kann fauchen, knurren oder sich kratzen.
Veränderungen des Schlafverhaltens: Deine Katze schläft unruhiger oder findet keine bequeme Schlafposition.
verminderter Appetit: Schmerzen können den Appetit deiner Katze beeinträchtigen.
Veränderungen im Gangbild: Bei Katzen sind Veränderungen des Gangbildes oft schwieriger zu erkennen, da sie ihre Schmerzen gut verbergen können. Katzen können nach dem Aufstehen oder nach Ruhephasen steif wirken. Lahmheit ist bei Katzen seltener als bei Hunden, kann aber vorkommen. Katzen können einen leicht buckligen Gang entwickeln, um Wirbelsäule und Gelenke zu entlasten. Dies ist jedoch weniger ausgeprägt als bei Hunden.
Wie verhalten sich Katzen, wenn sie Arthrose haben?
Katzen mit Arthrose können ihr Verhalten stark verändern, um Schmerzen zu vermeiden und sich zu schonen. Sie werden häufig:
ruhiger und inaktiver: Sie verbringen mehr Zeit mit Schlafen und weniger Zeit mit Spielen, Erkunden oder Jagen.
weniger sozial: Sie ziehen sich zurück und vermeiden den Kontakt zu anderen Katzen oder Menschen.
ängstlicher und reizbarer: Sie reagieren empfindlicher auf Geräusche, Berührungen oder Veränderungen in ihrer Umgebung.
weniger verspielt: Sie zeigen weniger Interesse an Spielzeug oder interaktiven Spielen.
vorsichtiger bei Bewegungen: Sie bewegen sich langsamer und vorsichtiger, um Schmerzen zu vermeiden.
Veränderungen der Gewohnheiten: Sie können ihren Schlafplatz, ihre Essgewohnheiten oder ihr Toilettenverhalten ändern.
Arthrose wird durch Übergewicht verschlimmert.
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Wie schnell schreitet Arthrose bei Hunden und Katzen fort?
Der Verlauf einer Arthrose ist sehr individuell und hängt von verschiedenen Faktoren ab:
Schweregrad der Erkrankung: Je weiter die Arthrose fortgeschritten ist, desto schneller kann sie sich verschlimmern.
Alter des Tieres: Bei älteren Tieren schreitet die Arthrose oft schneller voran.
Gewicht des Tieres: Übergewicht beschleunigt den Knorpelabbau und verschlimmert die Symptome.
Aktivitätsniveau: Überlastung oder Bewegungsmangel können den Verlauf der Arthrose beeinflussen.
individuelle Veranlagung: Manche Tiere sind genetisch bedingt anfälliger für einen schnelleren Krankheitsverlauf.
Behandlung: Eine frühzeitige und konsequente Behandlung kann das Fortschreiten der Arthrose verlangsamen und die Lebensqualität verbessern.
In einigen Fällen kann die Arthrose langsam über Monate oder Jahre fortschreiten, in anderen Fällen kann sie sich innerhalb weniger Wochen oder Monate deutlich verschlechtern.
Was verschlimmert Arthrose beim Hund?
Bestimmte Faktoren können die Arthrose bei Hunden verschlimmern:
Übergewicht: Zusätzliches Gewicht belastet die Gelenke übermäßig und beschleunigt den Knorpelabbau.
Überanstrengung: Zu viel Bewegung, intensive sportliche Aktivitäten oder ruckartige Bewegungen können die Gelenke überlasten und Entzündungen verstärken.
Kälte und Nässe: Kälte und Nässe können die Schmerzen verstärken und die Muskeln verkrampfen.
Bewegungsmangel: Inaktivität kann zu Muskelabbau führen, was die Gelenke zusätzlich belastet und die Beweglichkeit einschränkt.
ungeeigneter Untergrund: Glatte Böden, Treppen oder unebenes Gelände begünstigen das Ausrutschen und belasten die Gelenke zusätzlich.
mangelnde Ruhe: Ausreichende Ruhephasen sind wichtig, damit sich die Gelenke erholen können.
falsche Ernährung: Eine unausgewogene Ernährung mit einem Mangel an wichtigen Nährstoffen kann die Knorpelgesundheit beeinträchtigen.
Wie stellt der Tierarzt Arthrose fest?
Der/die Tierärzt:in führt eine gründliche Untersuchung durch, um die Symptome zu beurteilen und andere mögliche Ursachen für die Beschwerden auszuschließen. Die Diagnose umfasst in der Regel:
Anamnese: Der/die Tierärzt:in befragt dich ausführlich zu den Symptomen, dem Verhalten und der Vorgeschichte deines Tieres.
klinische Untersuchung: Der/die Tierärzt:in untersucht dein Tier gründlich, tastet die Gelenke ab, beurteilt die Muskulatur und beobachtet den Gang.
Bewegungsanalyse: Der/die Tierärzt:in beobachtet, wie dein Tier läuft, aufsteht, sich hinlegt und sich bewegt, um Lahmheiten oder andere Auffälligkeiten festzustellen.
orthopädische Untersuchung: Der/die Tierärzt:in führt spezielle Tests durch, um die Beweglichkeit der Gelenke zu prüfen und Schmerzreaktionen auszulösen.
Röntgen: Röntgenbilder sind wichtig, um den Zustand der Gelenke zu beurteilen und Knorpelschäden, Knochenveränderungen (z.B. Knochensporne) oder andere Auffälligkeiten sichtbar zu machen.
andere bildgebende Verfahren: In manchen Fällen können weitere bildgebende Verfahren wie CT (Computertomographie) oder MRT (Magnetresonanztomographie) notwendig sein, um die Gelenke noch genauer darzustellen.
Gelenkpunktion: In seltenen Fällen kann eine Gelenkpunktion durchgeführt werden, um Gelenkflüssigkeit zu entnehmen und zu untersuchen.
Schema zur Behandlung von Arthrose bei Hund und Katze
Was macht ein Tierarzt, wenn ein Tier Arthrose hat?
Bereits eingetretene Gelenkveränderungen können nur selten rückgängig gemacht werden. Daher liegt der Schwerpunkt der Behandlung darauf, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Damit dies gelingt, gibt es fünf Säulen der Arthrosebehandlung (siehe Grafik). Bis auf die Operation sind alle Maßnahmen in der Hand der Tierhalter:innen. Du kannst im Alltag viel dazu beitragen, dass es deinem Vierbeiner besser geht.
Nach der Diagnose erstellt der/die Tierärzt:in einen individuellen Behandlungsplan, der auf die Bedürfnisse und den Schweregrad der Erkrankung des Tieres zugeschnitten ist. Dieser Plan kann Folgendes beinhalten:
Schmerzmittel: Schmerzmittel sind wichtig, um die Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität deines Tieres zu verbessern. Es gibt verschiedene Arten von Schmerzmitteln, die je nach Bedarf eingesetzt werden können.
Entzündungshemmer: Entzündungshemmer (z.B. NSAIDs bzw. NSARs) reduzieren die Entzündung in den Gelenken und lindern die Schmerzen. Sie sollten jedoch nur unter tierärztlicher Aufsicht eingesetzt werden, da sie Nebenwirkungen haben können.
Ergänzungsfuttermittel: Futterergänzungen mit Glucosamin, Chondroitin und Omega-3-Fettsäuren können den Knorpelaufbau unterstützen, die Gelenkfunktion verbessern und Entzündungen reduzieren.
Physiotherapie: Physiotherapie kann helfen, die Muskeln zu stärken, die Beweglichkeit zu verbessern, Schmerzen zu lindern und die Gelenke zu stabilisieren.
Gewichtsmanagement: Übergewicht ist einer der Hauptrisikofaktoren für Arthrose. Eine Gewichtsreduktion kann die Belastung der Gelenke deutlich verringern und die Symptome verbessern.
Akupunktur: Akupunktur kann bei manchen Tieren Schmerzen lindern und die Beweglichkeit verbessern.
Gelenkinjektionen: Bei stark entzündeten Gelenken kann versucht werden, die Entzündung durch Injektion so genannter Radionuklide zu stoppen. Die Nuklide werden von den entzündeten Zellen aufgenommen und setzen dort lokal geringe Mengen an Strahlung frei. Dadurch kann die Entzündungsreaktion herunterreguliert werden. Das Verfahren wird allerdings nur von wenigen Spezialist:innen angeboten.
chirurgische Eingriffe: In schweren Fällen, wenn andere Behandlungen nicht ausreichen, kann ein chirurgischer Eingriff in Erwägung gezogen werden. Dazu gehören beispielsweise die Entfernung von Knochenspornen, die Korrektur von Fehlstellungen oder der Einsatz von Gelenkprothesen.
regelmäßige Kontrollen: Regelmäßige tierärztliche Kontrollen sind wichtig, um den Verlauf der Arthrose zu überwachen und die Behandlung gegebenenfalls anzupassen.
Welche Medikamente helfen Hunden und Katzen bei Arthrose?
Es gibt verschiedene Medikamente, die zur Behandlung von Arthrose bei Hunden und Katzen eingesetzt werden können. Die Wahl des Medikaments hängt vom Schweregrad der Erkrankung, dem allgemeinen Gesundheitszustand des Tieres und den individuellen Bedürfnissen ab. Hier ein Überblick:
nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR): NSAR sind die am häufigsten eingesetzten Medikamente zur Behandlung von Arthrose. Sie wirken schmerzstillend und entzündungshemmend, indem sie die Produktion von Prostaglandinen hemmen, die an der Entstehung von Schmerzen und Entzündungen beteiligt sind. Beispiele für NSAR, die für Hunde zugelassen sind, sind Carprofen, Meloxicam und Firocoxib. Für Katzen gibt es weniger zugelassene NSAR, aber Meloxicam wird häufig eingesetzt. Es ist wichtig, dass NSAIDs nur unter tierärztlicher Aufsicht verabreicht werden, da sie Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Probleme, Leber- oder Nierenschäden verursachen können.
Kortikosteroide: Kortikosteroide sind starke Entzündungshemmer, die bei schweren Arthroseschüben eingesetzt werden können. Sie wirken, indem sie die Aktivität des Immunsystems unterdrücken. Allerdings haben Kortikosteroide auch erhebliche Nebenwirkungen wie vermehrten Durst und Harndrang, Gewichtszunahme, Muskelschwäche und ein erhöhtes Infektionsrisiko. Sie werden daher in der Regel nur kurzfristig und in niedriger Dosierung eingesetzt.
Chondroprotektiva: Chondroprotektiva sind Ergänzungsfuttermittel, die den Knorpelaufbau unterstützen und die Gelenkfunktion verbessern sollen. Die bekanntesten Chondroprotektiva sind Glucosamin und Chondroitinsulfat. Glucosamin ist ein natürlicher Bestandteil des Knorpels und soll die Produktion von Knorpelzellen anregen. Chondroitinsulfat soll die Knorpelstruktur schützen und Entzündungen reduzieren. Es gibt viele verschiedene Chondroprotektiva auf dem Markt, deren Wirksamkeit von Produkt zu Produkt variieren kann.
Hyaluronsäure: Hyaluronsäure ist ein natürlicher Bestandteil der Gelenkflüssigkeit und wirkt als Schmiermittel und Stoßdämpfer in den Gelenken. Bei Arthrose ist die Konzentration der Hyaluronsäure in der Gelenkflüssigkeit häufig vermindert. Hyaluronsäure kann direkt in das Gelenk gespritzt werden, um die Gelenkfunktion zu verbessern und Schmerzen zu lindern.
polysulfatiertes Glykosaminoglykan (PSGAG): PSGAG ist ein knorpelähnliches Medikament, das in das Gelenk gespritzt wird, um die Gelenkflüssigkeit zu verbessern und den Knorpel zu schützen.
andere Schmerzmittel: In einigen Fällen können andere Schmerzmittel wie Tramadol, Gabapentin oder Amantadin eingesetzt werden, um die Schmerzen zu lindern. Diese Medikamente wirken auf unterschiedliche Weise und können mit anderen Medikamenten kombiniert werden.
Wichtig: Verabreiche Medikamente niemals ohne tierärztliche Rücksprache! Die Dosierung und Anwendung der Medikamente muss individuell auf dein Tier abgestimmt werden, um Nebenwirkungen zu vermeiden.
Welche Schmerzmittel kann ich meiner Katze ohne Rezept kaufen?
Ganz wichtig: Gib deiner Katze niemals Schmerzmittel, ohne vorher mit deinem/deiner Tierärzt:in gesprochen zu haben! Viele Schmerzmittel, die für Menschen oder Hunde geeignet sind, sind für Katzen hochgiftig und können lebensbedrohliche Organschäden verursachen. Dazu gehören vor allem Ibuprofen, Paracetamol und Acetylsalicylsäure.
Es gibt Futtermittel, die gegen Arthrose helfen.
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Hausmittel: Was hilft wirklich bei Arthrose beim Hund?
Es gibt einige Hausmittel, die die tierärztliche Behandlung unterstützen und deinem Hund Linderung verschaffen können:
Gewichtsmanagement: Viele Arthrosepatienten sind übergewichtig. Für Hunde mit Gelenkerkrankungen bedeutet das zusätzliche Gewicht eine stärkere Belastung der Gelenke, Schmerzen und einen beschleunigten Gelenkverschleiß. Finde mit der kostenlosen confidu App heraus, welches Gewicht für deinen Hund ideal ist und ob er übergewichtig ist. Zu dicke Hunde können mit einer einfachen Reduktionsdiät gezielt abnehmen, ohne den Körper zu belasten. Mit der confidu App kannst du die Diät planen und durchführen. Sie hilft dir, den Energiebedarf deines Vierbeiners genau zu berechnen und sagt dir, wie viel Futter er braucht.
Ernährung: Mit der Fütterung kannst du deinem Hund viel Gutes tun und die Gelenke unterstützen. Es gibt Futterzusätze, die den Knorpelaufbau unterstützen. Auch wenn bei Arthrose der Knorpel übermäßig abgebaut wird, versucht der Körper, den geschädigten Knorpel wieder zu reparieren. Dies gelingt jedoch je nach Schädigung nur mäßig bis schlecht. Präparate mit Grünlippmuschelextrakt unterstützen den Knorpelaufbau, da sie Substanzen enthalten, die in den Knorpel eingebaut werden. Omega-3-Fettsäuren helfen, Entzündungen zu reduzieren.
Wärme: Wärme kann die Muskeln entspannen, die Durchblutung fördern und Schmerzen lindern. Du kannst deinem Hund eine Wärmflasche oder ein Heizkissen anbieten. Achte darauf, dass die Wärme nicht zu heiß ist, um Verbrennungen zu vermeiden.
Kälte: In einigen Fällen kann Kälte bei akuten Entzündungen helfen, die Schwellung zu reduzieren und die Schmerzen zu lindern. Lege eine Kühlkompresse oder einen in ein Handtuch gewickelten Eisbeutel auf das betroffene Gelenk.
leichte Bewegung: Regelmäßige, moderate Bewegung (z.B. kurze Spaziergänge) hält die Gelenke geschmeidig, stärkt die Muskulatur und fördert die Durchblutung. Vermeide ruckartige Bewegungen, Sprünge und Treppensteigen. Passe die Länge und Intensität der Spaziergänge den Bedürfnissen deines Hundes an. Gleichmäßige Bewegungen wie Schwimmen oder gleichmäßiges, lockeres Laufen auf weichem Untergrund fördern den Aufbau der Muskulatur.
Massagen: Sanfte Massagen können die Durchblutung fördern, die Muskeln entspannen und Schmerzen lindern. Du kannst die betroffenen Gelenke vorsichtig massieren oder einen professionellen Tierphysiotherapeuten aufsuchen.
Kräuter: Einige Kräuter wie Teufelskralle, Maulbeere, Ingwer und Kurkuma haben entzündungshemmende Eigenschaften und können bei Arthrose eingesetzt werden.
Blutegeltherapie: Die Blutegeltherapie ist eine alternative Behandlungsmethode, die auch bei Hunden mit Arthrose eingesetzt werden kann. Dabei werden Blutegel auf die betroffene Stelle gesetzt, um das betroffene Gewebe zu behandeln. Die Egel saugen Blut und geben gleichzeitig antithrombotische und entzündungshemmende Substanzen in die betroffene Region ab. Diese Substanzen können dazu beitragen, Schmerzen zu reduzieren, Entzündungen zu lindern und die Beweglichkeit des Gelenks zu verbessern. Die Blutegeltherapie kann als Ergänzung zu herkömmlichen Arthrosebehandlungen wie Medikamenten oder Physiotherapie eingesetzt werden.
Soll ein Hund mit Arthrose viel laufen?
Die Frage, wie viel Bewegung ein Hund mit Arthrose braucht, ist komplex. Es muss ein gesundes Gleichgewicht gefunden werden. Zu wenig Bewegung kann zu Muskelabbau, Steifheit und Verschlimmerung der Arthrose führen. Zu viel Bewegung kann die Gelenke reizen und Entzündungen verstärken. Ideal ist eine angepasste Bewegung. Das bedeutet:
regelmäßige, kurze Spaziergänge: Mehrere kurze Spaziergänge über den Tag verteilt sind besser als ein langer Spaziergang.
gleichmäßiges Tempo: Vermeide abrupte Bewegungen, Sprünge und Treppensteigen.
ebener Untergrund: Wähle einen ebenen Untergrund, der die Gelenke schont.
achte auf Anzeichen: Achte auf die Signale deines Hundes. Wenn er humpelt, langsamer wird oder Schmerzen zeigt, solltest du die Aktivität reduzieren.
Schwimmen: Schwimmen ist gelenkschonend, stärkt die Muskeln und fördert die Beweglichkeit.
Physiotherapie: Ein:e Tierphysiotherapeut:in kann dir helfen, ein individuelles Bewegungsprogramm für deinen Hund zu entwickeln.
Ist Wärme gut bei Arthrose beim Hund?
Ja, Wärme ist im Allgemeinen sehr wohltuend bei Arthrose bei Hunden. Sie hat folgende positive Wirkungen:
Entspannung der Muskeln: Wärme entspannt verspannte Muskeln und löst Muskelkrämpfe.
Förderung der Durchblutung: Wärme fördert die Durchblutung in Gelenken und Muskeln, was die Heilung unterstützt und Entzündungen reduziert.
Schmerzlinderung: Wärme kann Schmerzrezeptoren blockieren und das Schmerzempfinden verringern.
bessere Beweglichkeit: Wärme macht die Gelenke geschmeidiger und verbessert die Beweglichkeit.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dem Hund Wärme zuzuführen:
Wärmflasche: Eine in ein Handtuch gewickelte Wärmflasche kann auf die betroffenen Gelenke gelegt werden.
Heizkissen: Ein Heizkissen auf dem Schlafplatz ist für Hunde besonders angenehm.
Rotlichtlampe: Eine Rotlichtlampe kann die Durchblutung fördern und den Heilungsprozess unterstützen.
Achte darauf, dass die Wärme nicht zu stark ist, um Verbrennungen zu vermeiden.
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Was kann man für Katzen mit Arthrose tun?
Um einer Katze mit Arthrose das Leben zu erleichtern, kann man verschiedene Maßnahmen ergreifen:
erleichtere den Zugang: Stelle Rampen oder niedrige Treppen vor erhöhte Stellen (z.B. Fensterbänke, Kratzbäume), damit deine Katze leichter auf- und absteigen kann. Katzen lieben es, erhöht zu liegen und ihre Umgebung zu beobachten. Achte darauf, dass deine Katze auch mit Arthrose einen erhöhten Schlafplatz erreichen kann, z.B. mit Hilfe einer Rampe oder Treppe.
leicht zugängliche Futternäpfe und Wasserschüsseln: Stelle die Futternäpfe und Wasserschüsseln so auf, dass deine Katze sie leicht erreichen kann, ohne springen oder klettern zu müssen.
bequeme Schlafplätze: Biete deiner Katze weiche, warme und leicht zugängliche Schlafplätze an, die sie mühelos erreichen kann.
passe die Katzentoilette an: Wähle eine Katzentoilette mit niedrigem Rand, damit deine Katze leichter hineinkommt. Eine größere Katzentoilette bietet mehr Platz zum Drehen und Wenden und erleichtert das Geschäft. Stelle mehrere Katzentoiletten in der Wohnung auf, damit deine Katze immer eine in der Nähe hat.
Hilfe bei der Fellpflege: Hilf deiner Katze bei der Fellpflege, vor allem an Stellen, die sie selbst nur schwer erreichen kann (z.B. Rücken, Hüfte). Bürste sie regelmäßig, um Verfilzungen zu vermeiden und die Durchblutung zu fördern.
Gewichtsmanagement: Achte auf ein gesundes Gewicht, um die Gelenke zu entlasten.
Spiel und Beschäftigung: Biete deiner Katze sanfte Spiele und Beschäftigungsmöglichkeiten, die ihre Gelenke nicht überlasten. Vermeide Springen und Klettern. Spiele mit deiner Katze, um sie geistig fit zu halten und ihre Lebensqualität zu verbessern.
Welche Hausmittel helfen bei Katzen gegen Schmerzen?
Hausmittel können eine tierärztliche Behandlung nicht ersetzen, aber sie können unterstützend eingesetzt werden, um Schmerzen zu lindern und das Wohlbefinden der Katze zu verbessern:
Wärme: Eine Heizdecke sorgt für gleichmäßige, sanfte Wärme, wenn die Katze schläft.
sanfte Massage: Streichle deine Katze sanft und massiere die betroffenen Stellen. Achte darauf, keinen Druck auszuüben.
Kräuter: Einige Kräuter wie Katzenminze oder Kamille (in Maßen!) können entspannend wirken und das Wohlbefinden steigern.
Ergänzungsfuttermittel: Es gibt spezielle Ergänzungsfuttermittel für Katzen mit Arthrose, die Glucosamin, Chondroitin und Omega-3-Fettsäuren enthalten.
Stress reduzieren: Sorge für genügend Rückzugsorte, an denen sich deine Katze sicher und entspannt fühlen kann. Pheromonsprays oder -zerstäuber wie Feliway können helfen, Stress abzubauen und das Wohlbefinden zu steigern.
Kann man Arthrose bei Hunden und Katzen homöopathisch behandeln?
Einige Tierbesitzer:innen berichten von positiven Erfahrungen mit homöopathischer Behandlung von Arthrose bei Hunden und Katzen. Es ist wichtig zu betonen, dass die Wirksamkeit der Homöopathie wissenschaftlich umstritten ist. Es gibt keine eindeutigen wissenschaftlichen Beweise dafür, dass homöopathische Mittel bei Arthrose wirksam sind. Viele Tierärzt:innen betrachten die Homöopathie als eine ergänzende Behandlungsmethode, die unterstützend eingesetzt werden kann, aber die konventionelle tierärztliche Behandlung nicht ersetzen kann.
Einige häufig verwendete homöopathische Mittel bei Arthrose sind:
Rhus toxicodendron: Bei Steifheit, die sich bei Bewegung bessert.
Bryonia: Bei Schmerzen, die sich in Ruhe verschlimmern.
Arnica: Bei Schmerzen nach Verletzungen oder Überanstrengung.
Calcarea carbonica: Bei übergewichtigen Tieren mit Arthrose.
Viele Tierbesitzer:innen berichten von positiven Erfahrungen mit Traumeel bei Arthrose. Traumeel ist ein Kombinationspräparat, das verschiedene homöopathische Einzelmittel enthält, darunter Arnika, Hamamelis, Ringelblume und andere. Es wird häufig bei Entzündungen, Schmerzen und Schwellungen eingesetzt, die durch Verletzungen oder degenerative Erkrankungen wie Arthrose hervorgerufen werden. Traumeel ist in verschiedenen Darreichungsformen wie Tabletten, Salben und Tropfen erhältlich. Es kann innerlich und äußerlich angewendet werden.
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Wie kann ich die Gelenke meines Hundes schonen?
Vorbeugen ist besser als heilen - das gilt auch für Arthrose. Du kannst schon frühzeitig einiges tun, um die Gelenke deines Hundes zu schonen und das Risiko einer Arthrose zu minimieren. Achte auf ein gesundes Gewicht, denn jedes Kilo zu viel belastet die Gelenke unnötig. Regelmäßige, moderate Bewegung ist wichtig, aber vermeide Überlastung. Ausgedehnte Spaziergänge auf ebenem Untergrund sind ideal, abruptes Stehenbleiben, Sprünge und Treppensteigen sollten vermieden werden.
gesunde Ernährung: Achte auf hochwertiges Futter, das alle wichtigen Nährstoffe enthält und Übergewicht vermeidet. Spezielle Ergänzungsfuttermittel wie Glucosamin und Chondroitin können die Gesundheit der Gelenke unterstützen.
regelmäßige Bewegung: Mäßige, regelmäßige Bewegung hält die Gelenke geschmeidig und fördert die Durchblutung. Schwimmen ist besonders gelenkschonend.
richtig schlafen: Achte auf einen weichen, warmen Schlafplatz, der die Gelenke entlastet. Orthopädische Hundebetten sind eine gute Wahl.
Überanstrengung vermeiden: Achte darauf, dass dein Hund nicht überanstrengt wird, besonders bei anstrengenden Aktivitäten wie Agility oder langen Wanderungen.
kontrolliere ihn regelmäßig: Lass die Gelenke deines Hundes regelmäßig tierärztlich untersuchen, damit eventuelle Probleme frühzeitig erkannt und behandelt werden können. Der jährliche Impftermin ist eine gute Gelegenheit dazu.
Lebenserwartung: Wie lange kann ein Tier mit Arthrose leben?
Die Diagnose Arthrose ist natürlich erst einmal ein Schock, aber sie bedeutet nicht das Ende eines glücklichen Lebens für den Vierbeiner. Mit der richtigen Behandlung und Pflege können Hunde und Katzen mit Arthrose noch viele schöne Jahre verbringen. Die Lebenserwartung wird in der Regel nicht direkt durch die Arthrose selbst beeinflusst, sondern durch die Lebensqualität, die mit der Erkrankung einhergeht.
Wenn die Schmerzen gut kontrolliert werden können und das Tier aktiv am Leben teilnehmen kann, gibt es keinen Grund, warum es nicht ein hohes Alter erreichen sollte. Wichtig ist eine enge Zusammenarbeit mit dem/der Tierärzt:in, um die bestmögliche Therapie für das Tier zu finden und regelmäßig anzupassen.
Was sind die Symptome im Endstadium von Arthrose?
Im Endstadium der Arthrose können die Symptome sehr ausgeprägt sein und die Lebensqualität deines Tieres stark beeinträchtigen:
starke Schmerzen: Dein Tier zeigt deutliche Anzeichen von Schmerzen wie Winseln, Knurren oder Zurückziehen.
Bewegungseinschränkung: Die Beweglichkeit ist stark eingeschränkt, dein Tier kann kaum noch laufen, springen oder Treppen steigen.
Muskelabbau: Durch die Schonhaltung kommt es zu einem deutlichen Muskelabbau, vor allem an den betroffenen Gliedmaßen.
Verhaltensänderungen: Dein Tier kann aggressiv, reizbar oder depressiv werden. Es verliert das Interesse an seiner Umwelt und zieht sich zurück.
Appetitlosigkeit: Durch die Schmerzen und die eingeschränkte Beweglichkeit kann dein Tier den Appetit verlieren.
Inkontinenz: In manchen Fällen kann es zu Inkontinenz kommen, weil dein Tier Schwierigkeiten hat, rechtzeitig nach draußen zu gehen.
Es ist wichtig, die Symptome im Endstadium der Arthrose ernst zu nehmen und mit dem/der Tierärzt:in zu besprechen, welche Möglichkeiten es gibt, dem Tier noch zu helfen.
Wann soll man ein Tier mit Arthrose erlösen?
Dies ist wahrscheinlich die schwierigste Frage, die sich ein:e Tierbesitzer:in stellen muss. Es gibt keinen allgemeingültigen Zeitpunkt, wann man ein Tier mit Arthrose einschläfern sollte, da dies von vielen Faktoren abhängt. Wichtig ist, dass die Lebensqualität des Tieres im Vordergrund steht. Kann es noch schmerzfrei fressen, trinken, schlafen und seine Notdurft verrichten? Zeigt es noch Interesse an seiner Umgebung und seinen Lieblingsbeschäftigungen?
Wenn die Schmerzen trotz aller Bemühungen nicht mehr zu kontrollieren sind, die Beweglichkeit stark eingeschränkt ist und das Tier nur noch leidet, kann eine Euthanasie die Rettung sein. Sprich mit deinem/deiner Tierärzt:in offen über deine Bedenken und lass dich beraten. Er/sie kann dir helfen, die richtige Entscheidung für dein Tier zu treffen. Es ist ein Akt der Liebe und Verantwortung, deinem Tier Leid zu ersparen, auch wenn es sehr schwer ist.
Fazit
Arthrose ist eine häufige Erkrankung bei Hunden und Katzen, die mit Schmerzen und Bewegungseinschränkungen einhergeht. Mit der richtigen Diagnose, Behandlung und Pflege kannst du deinem Tier helfen, ein möglichst schmerzfreies und aktives Leben zu führen. Achte auf die Symptome, sprich frühzeitig mit deinem/deiner Tierärzt:in und setze auf eine Kombination aus Schmerzmanagement, Physiotherapie, Ernährungsumstellung und unterstützenden Maßnahmen. Und denke daran: Du bist nicht allein! Es gibt viele andere Tierbesitzer:innen, die in der gleichen Situation sind. Tausche dich aus, hole dir Unterstützung und gib deinem Liebling die bestmögliche Lebensqualität.
Das confidu-Magazin wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellen wissenschaftlichen Standards verfasst. Die Artikel ersetzen keine tierärztliche Diagnose, sondern sollen dir erste Informationen zu vielen Themen rund um dein Tier geben. Bei spezifischen Fragen zu deinem Tier beraten dich unsere Tierärzt:innen gerne über die confidu App.