Non-Core-Impfungen bei der Katze | FIP, Tollwut, FeLV und Co.

Vorsorgen | Vom 09.06.24

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Non-Core-Impfungen bei der Katze | FIP, Tollwut, FeLV und Co.

Titelbild: frantic00 | Shutterstock

Non-Core-Impfungen bei der Katze. Neben den Core-Impfungen, die für alle Katzen empfohlen werden, gibt es eine Reihe von Non-Core-Impfungen. Sie bieten einen zusätzlichen Schutz gegen bestimmte Krankheiten, die für manche Katzen ein erhöhtes Risiko darstellen. Dazu gehören Bordetellen, Chlamydien, die ansteckende Peritonitis der Katze (FIP), Tollwut, das Katzenleukämievirus (FeLV) und Hautpilze.

Non-Core-Impfungen sind besonders wichtig für freilaufende Katzen und Katzen, die mit anderen Katzen zusammenleben. In diesem Artikel erläutern wir die Bedeutung und die Anwendungsbereiche der Non-Core-Impfungen und warum sie für bestimmte Katzen unerlässlich sind.

Ist Impfen notwendig?

Der Impftermin ist bei Katzen nicht immer einfach. Alleine die Katze in die Transportbox zu bekommen, kostet nicht nur Zeit, sondern manchmal auch ein paar Kratzer. Doch Impfungen sind wichtig und können deine Katze vor schweren und sogar tödlichen Krankheiten bewahren.

Während die sogenannten Core-Komponenten mit den Pflichtimpfungen beim Menschen vergleichbar sind, muss nicht jede Katze gegen Erreger der Non-Core-Gruppe geschützt werden. Hier entscheiden ihre Lebensweise sowie der Kontakt zu Artgenossen und anderen Tieren über die Notwendigkeit einer Impfung. Doch gegen welche Erreger schützen die Non-Core-Impfungen? Wir erklären sie dir.

Katzenschnupfen ist bei Katzen weit verbreitet.

Bild: Asha L | Pixabay

Der Katzenschnupfen-Komplex: Bordetellen

Katzenschnupfen klingt vielleicht harmlos, ist aber eine häufige und schwere Erkrankung, vor allem bei jungen Katzen. Er kann durch viele Erreger verursacht werden, u.a. durch Herpes- und Caliciviren, gegen die jede Katze im Rahmen der RCP-Impfung geschützt sein sollte! Sie gehören daher zu den Core-Impfungen. Die Viren können an Schnürsenkeln, Kleidung oder Gegenständen haften und so auch Wohnungskatzen infizieren.

Doch es gibt weitere Erreger, die Katzenschnupfen verursachen können. Zu ihnen gehört das Bakterium Bordetella bronchiseptica. Es kann Atemwegserkrankungen bei Katzen verursachen, insbesondere bei jungen Tieren oder solchen mit geschwächtem Immunsystem.

Wie zeigt sich Bordetellen-Katzenschnupfen?

Bordetella bronchiseptica befällt vor allem die oberen Atemwege. Infizierte Katzen zeigen ähnliche Symptome wie Katzen, die mit anderen Erregern des Katzenschnupfen-Komplexes infiziert sind, u.a. Niesen, Nasen- und Augenausfluss, Fieber, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit und in schweren Fällen Atemnot.

Wie werden Bordetellen übertragen?

Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder durch Tröpfcheninfektion (z.B. Niesen). Bordetellen können auch andere Tiere wie Hunde, Kaninchen und Schweine infizieren und über diese auf Katzen übertragen werden.

Impfung gegen Bordetellose

Die Impfung gegen Bordetella bronchiseptica wird vor allem für Katzen empfohlen, die Freigang haben oder in einer Umgebung mit erhöhtem Infektionsrisiko leben, wie z.B. in Tierheimen, Zuchten oder Mehrtierhaushalten, da Bordetellen nur direkt von Tier zu Tier übertragen werden können. Auch wenn ein Aufenthalt in einer Katzenpension geplant ist, wird eine Impfung gegen Bordetellen empfohlen.

Die Impfung bietet keinen hundertprozentigen Schutz vor der Erkrankung, trägt aber dazu bei, das Infektionsrisiko zu senken und die Schwere der Erkrankung zu mildern. Zur Aufrechterhaltung des Impfschutzes muss die Impfung jährlich aufgefrischt werden.

Die Bordetella-Impfung kann auf verschiedene Weise verabreicht werden, wobei neben der subkutanen Injektion auch die Verabreichung über die Nasenschleimhaut möglich ist. Auf diese Weise wird die lokale Immunabwehr gestärkt und das Bakterium wird bereits bekämpft, bevor es in den Körper eindringen kann.

Zusätzlich zur Impfung ist die Einhaltung guter Hygienepraktiken und die Minimierung des Kontakts mit potenziell infizierten Tieren oder Umgebungen wichtig, um das Risiko einer Bordetella-Infektion zu verringern.

Ist Katzenschnupfen Katzenaids?

Nein, Katzenschnupfen und Katzenaids sind zwei verschiedene Krankheiten mit unterschiedlichen Ursachen, Symptomen und Auswirkungen auf die Katze.

Katzenschnupfen ist ein Sammelbegriff für verschiedene Infektionen der oberen Atemwege bei Katzen. Er wird häufig durch das Feline Herpesvirus 1 (FHV-1) und das Feline Calicivirus (FCV) verursacht, kann aber auch durch andere Erreger wie feline Chlamydien oder Bordetella bronchiseptica hervorgerufen werden. Katzenschnupfen verursacht Symptome wie Niesen, Nasenausfluss, tränende Augen, Husten, Appetitlosigkeit und Fieber. Die Behandlung erfolgt in der Regel durch unterstützende Maßnahmen wie Flüssigkeitszufuhr, in einigen Fällen können antivirale Medikamente verschrieben werden.

Katzenaids wird durch das Feline Immunschwäche-Virus (FIV) ausgelöst. FIV ist ein Virus, das das Immunsystem von Katzen schwächt, ähnlich wie HIV beim Menschen. Es wird hauptsächlich durch Bisse übertragen und befällt vor allem unkastrierte männliche Katzen, die Revierkämpfe austragen. FIV macht Katzen anfälliger für Infektionen. Die Symptome von FIV können unspezifisch sein und umfassen Gewichtsverlust, Fieber, Durchfall, Zahnfleischentzündungen und schlechtes Fell. Es gibt keine Heilung für FIV, aber die Symptome können durch unterstützende Therapie und gute allgemeine Pflege gelindert werden.

Der Katzenschnupfen-Komplex: Chlamydophila felis

Chlamydophila felis ist ein weiterer bakterieller Erreger des Katzenschnupfens. Chlamydien sind obligat intrazelluläre Bakterien, d.h. sie sind für ihre Vermehrung auf Wirtszellen angewiesen und können in der Umwelt nicht überleben. Eine Chlamydieninfektion betrifft vor allem die Augen und die Atemwege der Katze.

Wie äußern sich Chlamydien bei Katzen?

Eine Infektion mit Chlamydophila felis kann eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen, darunter Augenausfluss, Bindehautentzündung, Nasenausfluss, Niesen und Atembeschwerden. Katzen mit geschwächtem Immunsystem sind besonders anfällig für schwere Krankheitsverläufe.

Übertragung von Chlamydien

Die Übertragung von Chlamydien erfolgt durch direkten Kontakt mit infizierten Katzen oder durch Kontakt mit kontaminiertem Material wie Augensekret oder Nasenausfluss. Besonders in Mehrkatzenhaushalten oder in Umgebungen mit engem Kontakt zwischen Katzen ist das Infektionsrisiko erhöht.

Können Chlamydien von Tier auf Mensch übertragen werden?

Ja. Chlamydophila felis ist ein Erreger, der normalerweise nur Katzen befällt, aber es ist möglich, dass sich Menschen durch direkten Kontakt mit infizierten Katzen anstecken. In seltenen Fällen kann es zu einer Übertragung kommen, insbesondere wenn die betroffene Person mit infizierten Augen- oder Nasensekreten der Katze in Berührung kommt und anschließend Augen, Nase oder Mund berührt.

Bei Menschen kann Chlamydophila felis zu einer leichten bis schweren Bindehautentzündung führen. Symptome sind tränende Augen, Rötung, Schwellung, Juckreiz und manchmal eitriger Ausfluss.

Impfung gegen Chlamydien

Die Impfung gegen Chlamydien gehört zu den Non-Core-Impfungen für Katzen und wird nicht routinemäßig durchgeführt. Die Impfung wird in Situationen empfohlen, in denen ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht, z.B. in Mehrkatzenhaushalten, in Tierheimen oder in Zuchten. Es ist wichtig zu beachten, dass die Impfung keinen hundertprozentigen Schutz bietet und nicht alle Formen von Chlamydien abdeckt. Die Entscheidung über eine Impfung gegen Chlamydien sollte individuell getroffen werden, basierend auf der Lebensweise der Katze, dem Infektionsrisiko und anderen Faktoren wie dem Vorkommen von Chlamydien in der Umgebung.

Häufig sind bereits Katzenwelpen mit dem Felinen Coronavirus infiziert, das eine FIP auslösen kann.

Bild: ANURAK PONGPATIMET | Shutterstock

Gefährliche Mutation: die Feline infektiöse Peritonitis (FIP)

Die Feline infektiöse Peritonitis (FIP) ist eine schwere und oft tödlich verlaufende Viruserkrankung, die Katzen jeden Alters und jeder Rasse befallen kann. FIP wird durch das Feline Coronavirus (FCoV) verursacht, eine sehr häufige Infektion bei Katzen, die normalerweise Durchfall verursacht. Bei einem kleinen Prozentsatz der mit FCoV infizierten Katzen mutiert das Virus jedoch und verursacht eine ansteckende Bauchfellentzündung. Es wird vermutet, dass Stress und genetische Faktoren dabei eine Rolle spielen.

Es gibt zwei Hauptformen der ansteckenden Peritonitis: die feuchte Form (exsudative FIP) und die trockene Form (granulomatöse FIP). Die feuchte Form führt zu Flüssigkeitsansammlungen in verschiedenen Körperhöhlen wie Bauch oder Brust, während die trockene Form zu knotigen Organveränderungen und Gewebeentzündungen führt.

Was sind die Symptome von FIP?

Die Symptome der FIP variieren je nach Form und den betroffenen Organen. Die häufigsten Symptome sind Gewichtsverlust, Fieber, Appetitlosigkeit und Lethargie. Bei der feuchten Form können Aszites (Bauchwassersucht), Pleuraerguss und Atemnot hinzukommen. Bei der trockenen Form treten Gelbsucht, Augenveränderungen, Anämie und neurologische Symptome auf.

Wie wird FIP übertragen?

Das Feline Coronavirus wird hauptsächlich mit dem Kot infizierter Katzen ausgeschieden und gelangt durch die Aufnahme von kontaminiertem Futter oder Wasser in den Körper anderer Katzen. Der direkte Kontakt zwischen Katzen, z.B. durch gegenseitiges Putzen oder die gemeinsame Benutzung von Katzentoiletten, begünstigt die Übertragung des Virus. Das FCoV kann mehrere Tage in der Umwelt überleben, insbesondere in Mehrkatzenhaushalten, Zuchten oder Tierheimen, wo die Infektionsdichte höher ist. Neugeborene Kätzchen können auch über die Muttermilch infiziert werden, wenn die Mutter das FCoV ausscheidet.

Gibt es eine Behandlung gegen FIP?

Traditionell galt die ansteckende Peritonitis als unheilbar und die Behandlung beschränkte sich darauf, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der betroffenen Katze zu verbessern. Es wurden Steroide wie Prednisolon eingesetzt, um die Entzündungsreaktionen zu unterdrücken und die Symptome zu lindern. Diese Behandlung zielt darauf ab, die Lebensqualität zu verbessern und die Symptome zu kontrollieren, ist aber nicht heilend. Weitere unterstützende Maßnahmen sind die Verabreichung von Flüssigkeiten, Schmerzmitteln und anderen unterstützenden Maßnahmen, um die Lebensqualität der betroffenen Katze zu verbessern.

In den letzten Jahren hat sich die Situation jedoch geändert und es gibt vielversprechende Ansätze zur Behandlung von FIP. Das antivirale Medikament GS-441524 zieht derzeit viel Aufmerksamkeit auf sich. GS-441524 ist ein Nukleosidanalogon, das die Virusvermehrung hemmt. Studien und Erfahrungsberichte haben gezeigt, dass GS-441524 bei vielen Katzen mit FIP eine deutliche Besserung und in einigen Fällen eine vollständige Heilung bewirken kann. Allerdings ist GS-441524 in vielen Ländern, darunter auch Deutschland, noch nicht zugelassen und darf deshalb nicht von Tierärzt:innen angewendet werden.

Soll ich meine Katze gegen FIP impfen?

Die Impfung gegen Feline infektiöse Peritonitis (FIP) und ihre Wirksamkeit wird in der Veterinärmedizin kontrovers diskutiert. Gegenwärtig steht in einigen Ländern ein intranasaler Impfstoff zur Verfügung. Dieser Impfstoff soll das Feline Coronavirus (FCoV) in der Nasenschleimhaut bekämpfen, bevor es sich im Körper ausbreiten kann. Einige Studien deuten jedoch darauf hin, dass der Impfstoff nur einen begrenzten Schutz bietet und nicht in allen Fällen eine Infektion oder die Mutation des Virus zu FIP verhindern kann. Dennoch kann die Impfung in bestimmten Situationen in Betracht gezogen werden, z.B. in Mehrkatzenhaushalten oder in Zuchtbetrieben mit hoher FCoV-Prävalenz und hohem Risiko für FIP-Ausbrüche. Am wirksamsten scheint der Impfstoff bei jungen Katzen zu sein, die noch nicht mit dem FCoV infiziert sind. Bei Katzen, die bereits mit dem FCoV infiziert sind, zeigt der Impfstoff eine deutlich geringere Wirksamkeit.

Aufgrund der begrenzten Wirksamkeit des Impfstoffes liegt der Schwerpunkt auf anderen Präventionsmaßnahmen, um das Risiko einer FCoV-Infektion und der Entwicklung einer ansteckenden Peritonitis zu minimieren. Die beste Vorbeugung gegen die FIP ist die Minimierung des Kontakts mit dem FCoV. Dies kann durch die Einhaltung guter Hygienepraktiken, die Begrenzung des Kontakts zwischen infizierten und nicht infizierten Katzen und die Vermeidung von übermäßigem Stress erreicht werden.

Katzen auf Reisen müssen gegen Tollwut geimpft sein.

Bild: Pinuu | Pixabay

Sehr gefährlich und auf Reisen Pflicht: Tollwut

Die Tollwut, auch Rabies genannt, ist eine virale Infektionskrankheit, die für Mensch und Tier sehr gefährlich ist und fast immer tödlich verläuft. Die Tollwut gilt in Deutschland als anzeigepflichtige Tierseuche und ist somit gesetzlich geregelt. Im Verdachtsfall wird daher kompromisslos nach den gesetzlichen Vorgaben gehandelt: Steht ein nicht geimpftes Tier unter Tollwutverdacht oder hat es Kontakt zu einem nachweislich tollwütigen Tier gehabt, kann es auf Anordnung von Amtstierärzt:innen direkt getötet werden. Damit sollen weitere Ansteckungen verhindert und Menschen und Tiere in der Umgebung geschützt werden. Ist das Tier geimpft, geschieht dies nicht, sondern es wird in der Regel nur eine Quarantäne angeordnet.

Was sind die Symptome von Tollwut?

Die Symptome der Tollwut treten in verschiedenen Stadien auf und können variieren:

  • Prodromalphase: unspezifische Symptome wie Fieber, Verhaltensänderungen, Erbrechen und Appetitlosigkeit

  • Exzitationsphase (furiose Phase): erhöhte Erregbarkeit, Aggressivität, übermäßiger Speichelfluss, Schwierigkeiten beim Schlucken, hydrophobieartige Reaktionen (Wasserscheuheit)

  • paralytische Phase: Lähmungen vor allem der Kehl- und Schluckmuskulatur, gefolgt von allgemeiner Lähmung, Koma und Tod

Wie wird Tollwut übertragen?

Das Virus wird hauptsächlich durch den Speichel infizierter Tiere übertragen, typischerweise durch Bisse. Es kann auch durch Kratzen oder Schleimhautkontakt mit infiziertem Speichel übertragen werden.

Wann wird gegen Tollwut geimpft?

Seit 2008 gilt Deutschland als tollwutfrei, nur die verwandte Fledermaustollwut kommt noch gelegentlich vor, Ansteckungen über Fledermäuse sind aber äußerst selten. Warum gibt es dann trotzdem eine Impfung? Weil die Tollwut nach wie vor weltweit verbreitet ist und auch nach Deutschland eingeschleppt werden kann. Das Tollwutvirus zirkuliert vor allem bei Haushunden, kommt aber auch bei vielen anderen Tierarten vor. Deshalb ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass Hunde und Katzen, die nach Deutschland verbracht werden, einen gültigen Impfschutz gegen Tollwut haben müssen. Die Tollwutimpfung ist sehr wirksam.

In der Vergangenheit ist es immer wieder vorgekommen, dass dies nicht beachtet wurde und das Virus als blinder Passagier z.B. aus der Türkei nach Deutschland eingeschleppt wurde. Auch viele andere Länder verlangen bei der Einreise von Hunden und Katzen eine gültige Tollwutimpfung oder sogar den Nachweis von Impfantikörpern im Blut (Antikörpertiter).

Bedrohlich für schwache Katzen: Feline Leukämie (FeLV)

Das Feline Leukämievirus (FeLV) verursacht eine weit verbreitete und potenziell tödliche Virusinfektion, die das Immunsystem von Katzen schwächt und zur Entwicklung von Krebs und anderen schweren Erkrankungen führen kann. Das FeLV gehört zur Familie der Retroviren und ist spezifisch für Katzen. Feline Leukämie tritt häufig in größeren Katzengruppen auf und es gibt keine Heilung.

Wie äußert sich FeLV bei Katzen?

Die sind Symptome von FeLV sehr vielfältig und variieren je nach Katze und Krankheitsstadium:

  • Frühstadium (akute Infektion): Viele Katzen zeigen zunächst keine offensichtlichen Symptome. Bei einigen können Fieber, Lethargie und geschwollene Lymphknoten auftreten. Wenn das Virus vom Körper bekämpft werden kann, treten keine weiteren Symptome auf.

  • progressive Phase: Wenn das Immunsystem der Katze das Virus nicht ausreichend bekämpfen kann, werden die körpereigenen Abwehrkräfte auf Dauer geschwächt. Dies führt mit der Zeit zu Blutarmut (Anämie) und Krebserkrankungen, insbesondere Lymphomen und Leukämie. Außerdem besteht eine erhöhte Anfälligkeit für Sekundärinfektionen wie Zahnfleischentzündungen, Hautinfektionen und Atemwegserkrankungen. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es schließlich zu Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit und allgemeiner Schwäche.

Hat eine Katze Schmerzen bei Leukose?

Ob eine mit dem Felinen Leukämievirus (FeLV) infizierte Katze unter Schmerzen leidet, hängt von den spezifischen Symptomen und Komplikationen ab, die durch die Infektion verursacht werden.

Wie ansteckend ist FeLV?

Das Virus wird hauptsächlich durch engen Kontakt zwischen Katzen übertragen. Übertragen wird das Virus über den Speichel durch gegenseitiges Putzen, gemeinsame Futternäpfe und Bisse, Körperflüssigkeiten wie Blut, Urin und Kot sowie Muttermilch. In der Umwelt überlebt das Virus nur wenige Minuten.

Ist FeLV auf Menschen übertragbar?

Nein, das Feline Leukämievirus (FeLV) ist nicht auf den Menschen übertragbar. Das FeLV ist spezifisch für Katzen und kann andere Tierarten, einschließlich Menschen, nicht infizieren.

Ist FeLV heilbar?

Nein, FeLV ist derzeit nicht heilbar. Nach der Infektion kann das Virus lebenslang im Körper der Katze verbleiben. Feline Leukämie ist eine der schwersten Viruserkrankungen der Katze. Es schwächt das Immunsystem, was zu einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen führen kann, einschließlich Anämie, Krebs und anderen sekundären Infektionen.

Wie lange kann eine Katze mit FeLV leben?

Die Lebenserwartung einer mit dem Felinen Leukämievirus (FeLV) infizierten Katze kann sehr unterschiedlich sein. Während einige Katzen trotz einer FeLV-Infektion mehrere Jahre relativ gesund bleiben, haben andere eine deutlich verkürzte Lebenserwartung. 

Einige Katzen bleiben symptomlos und haben eine normale Lebenserwartung, wenn der Körper das Virus erfolgreich bekämpft. Gelingt dies jedoch nicht und die Krankheit schreitet fort, kann die Lebenserwartung erheblich verkürzt sein. Studien zeigen, dass etwa 80 % der Katzen mit einer progressiven FeLV-Infektion innerhalb von 3 Jahren nach der Diagnose sterben. Viele Katzen entwickeln innerhalb von 1 bis 2 Jahren ernsthafte Gesundheitsprobleme.

Ist die Impfung gegen FeLV sinnvoll?

Gegen FeLV gibt es Impfstoffe, die einen guten Schutz bieten. Die Impfung wird insbesondere für Freigänger und Katzen in Mehrkatzenhaushalten empfohlen. Die Impfung erfolgt über die Nasenschleimhäute – du kannst dir das wie die Anwendung eines Nasensprays vorstellen. Sie schützt vor der progressiven Form und kann so die Ausbildung von weiteren Krankheiten verhindern.

Neben der Impfung gibt es weitere Vorsichtsmaßnahmen. Katzen sollten auf FeLV getestet werden, bevor sie mit anderen Katzen zusammengebracht werden. Positive Katzen sollten nicht mit negativ getesteten Katzen in Kontakt kommen. Das Ansteckungsrisiko kann auch dadurch verringert werden, dass der Auslauf der Katze eingeschränkt und eine reine Wohnungshaltung gefördert wird.

Hautpilzsporen können durch Bürsten übertragen werden.

Bild: Aleksandr Tarlokov | Pixabay

Harmlos, aber nervig: Hautpilze

Hautpilze, auch Dermatophyten genannt, sind Pilzinfektionen der Haut, die bei Katzen weit verbreitet sind und sowohl Tier als auch Mensch befallen können (Zoonose). Die häufigsten Erreger von Hautpilzerkrankungen bei Katzen sind Microsporum canis, Trichophyton mentagrophytes und Microsporum gypseum.

Welche Symptome haben Hautpilze?

Die Symptome von Hautpilzinfektionen können variieren, umfassen aber häufig Hautveränderungen, d.h. kreisrunde, kahle Stellen mit schuppiger, geröteter Haut. Manche Katzen zeigen Juckreiz und kratzen sich häufig. An den betroffenen Stellen kann es auch zu Haarbruch kommen. In fortgeschrittenen Fällen können sich Krusten und Schorf bilden.

Wie werden Hautpilze übertragen?

Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder indirekt über kontaminierte Gegenstände (z.B. Kämme, Bürsten, Liegeplätze) oder Sporen in der Umwelt. Sporen können monatelang in der Umwelt überleben.

Impfung gegen Hautpilze

Die Impfstoffe gegen Hautpilzinfektionen sind in der Regel gegen verschiedene Erreger gerichtet. Die Impfung kann sowohl zur Vorbeugung einer Infektion als auch zur Behandlung bereits infizierter Tiere eingesetzt werden. In der Regel werden zwei bis drei Injektionen im Abstand von 14 Tagen verabreicht.

Die Impfung trägt dazu bei, die Schwere der Erkrankung zu mildern und die Heilung zu beschleunigen. Es ist jedoch zu beachten, dass sie nicht immer einen hundertprozentigen Schutz bietet, insbesondere in stark kontaminierter Umgebung. Deshalb sind sowohl eine Behandlung mit topischen und oralen Antimykotika sowie eine gründliche Reinigung und Desinfektion der Umgebung wichtig, um Hautpilze nachhaltig zu bekämpfen.



Sollte deine Katze gegen Komponenten der Non-Core-Gruppe geimpft werden?

Ob deine Katze gegen Komponenten der Non-Core-Gruppe geimpft werden sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Diese Impfungen sind nicht für alle Katzen notwendig, sondern werden aufgrund des individuellen Risikos und der Lebensweise der Katze empfohlen.

Generell gilt, dass Katzen, die viel Kontakt zu anderen Artgenossen haben, z.B. in Tierpensionen, Zuchten oder auf Ausstellungen, oder die Freigang haben, diesen Schutz gut gebrauchen können. Besprich mit deinem/deiner Haustierärzt:in, wie hoch das individuelle Risiko deiner Katze ist.

Freigängerkatzen sollten möglicherweise gegen mehr Krankheiten geimpft werden, da sie ein höheres Ansteckungsrisiko haben.

Bild: yhp511 | Pixabay

Welche Impfungen braucht eine Freigängerkatze?

Freigängerkatzen haben aufgrund ihrer Lebensweise ein erhöhtes Risiko, mit verschiedenen Krankheitserregern in Kontakt zu kommen. Für einen umfassenden Schutz benötigen sie daher sowohl die Core-Impfungen (RCP) als auch einige ergänzende Impfungen. Hier ein Überblick über die empfohlenen Impfungen für Freigängerkatzen:

Core-Impfungen (RCP-Impfstoffe):

  • Rhinotracheitis: Schutz gegen das feline Herpesvirus, das Atemwegserkrankungen verursacht.

  • Calicivirus: Schutz gegen einen weiteren Erreger des Katzenschnupfenkomplexes, der ebenfalls Atemwegserkrankungen verursacht.

  • Panleukopenie: Schutz vor dem felinen Panleukopenievirus (Katzenseuche), einer häufig tödlich verlaufenden Viruserkrankung.

Zusätzliche Impfungen:

  • Tollwut: Schutz vor der tödlichen Zoonose Tollwut, die durch Kontakt mit Wildtieren oder anderen infizierten Tieren übertragen werden kann. Bei Reisen ins Ausland ist die Impfung ein Muss.

  • Bordetellen: Schutz gegen Bordetella bronchiseptica, ein Bakterium, das Atemwegserkrankungen verursacht und vor allem in Umgebungen mit vielen Tieren vorkommt.

  • Chlamydien: Schutz gegen Chlamydophila felis, ein Bakterium, das Augen- und Atemwegsinfektionen verursacht und durch engen Kontakt mit infizierten Katzen übertragen wird.

  • Felines Leukämievirus: Schutz vor dem Felinen Leukämievirus (FeLV), das durch engen Kontakt mit infizierten Katzen übertragen wird und das Immunsystem stark schwächt.

  • Feline Infektiöse Peritonitis: Schutz gegen die ansteckende Peritonitis der Katzen (FIP), eine oft tödlich verlaufende Erkrankung, die durch das Coronavirus der Katzen verursacht wird. Die Wirksamkeit dieser Impfung ist umstritten und sollte im Einzelfall mit dem/der Tierärzt:in besprochen werden.

  • Hautpilze: Schutz vor Dermatophyten, den Erregern von Hautpilzinfektionen, die durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder kontaminierten Gegenständen übertragen werden können.


Das confidu-Magazin wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellen wissenschaftlichen Standards verfasst. Die Artikel ersetzen keine tierärztliche Diagnose, sondern sollen dir erste Informationen zu vielen Themen rund um dein Tier geben. Bei spezifischen Fragen zu deinem Tier beraten dich unsere Tierärzt:innen gerne über die confidu App.


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