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Wirksamkeit alternativer Parasitenmittel. Um bei der Bekämpfung von Parasiten bei Hund und Katze keine Medikamente verwenden zu müssen, greifen viele Besitzer:innen auf natürliche Mittel zurück. Kokosöl, Teebaumöl und Bernstein sind dabei beliebter denn je.
Wir haben uns auf die Suche nach Beweisen gemacht, ob die natürlichen Mittel gegen Parasiten halten, was sie versprechen, und haben nicht nur herausgefunden, dass viele Mittel nur unzureichend wirken. Einige können sogar deinen Vierbeiner vergiften. Lies weiter und finde heraus, um welche Mittel es sich handelt.
Faktencheck: Welche natürlichen Entwurmungsmittel gibt es für Hunde und Katzen?
Wir haben auf wissenschaftlichen Plattformen wie Google Scholar und Pubmed nach aussagekräftigen Studien gesucht, die die Wirksamkeit von natürlichen Mitteln gegen Parasiten untersucht haben. Nach welchen Kriterien wir die Seriosität der Studien bewertet haben, kannst du im Artikel Alternative Mittel gegen Parasiten – wirksam oder leere Versprechungen? nachlesen.
Leider haben sich bei der Recherche viele Präparate als leere Versprechungen oder sogar als gefährlich herausgestellt, aber es gibt auch wirksame Mittel.
Folgende Mittel wurden beleuchtet:
Kokosöl
Bernstein
Knoblauch und Zwiebeln
ätherische Öle
Margosa-Extrakt
Chrysantheme
effektive Mikroorganismen
Kürbiskerne
Karotten
Apfelessig
Buttermilch
Ananas
Kokosöl ist gegen Flöhe und Zecken nicht zuverlässig wirksam, gegen Würmer überhaupt nicht.
Bild: Tijana Drndarski | Unsplash
Kokosöl
Wie soll Kokosöl gegen Parasiten wirken?
Kokosöl erfreut sich als natürliches Heilmittel für verschiedene Zwecke großer Beliebtheit, u.a. zur Parasitenabwehr bei Hunden und Katzen. Es gibt verschiedene Theorien über die Wirkung von Kokosöl. Das aus dem Fruchtfleisch der Kokosnuss gewonnene Öl enthält viele ungesättigte Fettsäuren wie Caprylsäure, Caprinsäure und Laurinsäure. Laurinsäure, eine mittelkettige Fettsäure (MCT), soll eine abstoßende Wirkung auf Parasiten haben, entweder durch direkten Kontakt oder durch Umwandlung in Monolaurin im Körper. Monolaurin soll die Zellmembran der Parasiten stören und sie so abtöten oder schwächen.
Kokosöl soll außerdem die Hautbarriere stärken und es Parasiten erschweren, sich einzunisten und zu ernähren, sowie das Immunsystem stärken und so die Abwehrkräfte des Körpers gegen Parasiten, einschließlich Würmer, verbessern. Einige Befürworter:innen glauben, dass Kokosöl die Darmgesundheit fördert und so indirekt gegen Darmparasiten wie Würmer wirkt.
Was sagt die Wissenschaft über Kokosöl für Hunde und Katzen?
Die Theorie klingt gut und es gibt auch bereits viele Studien zur Behandlung oder Vorbeugung von Parasitenbefall ¹ |²| ³. Die wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit von Kokosöl bei Hunden und Katzen sind jedoch begrenzt und widersprüchlich. Es gibt keine groß angelegten, randomisierten, kontrollierten Studien, in denen die Wirkung von Kokosöl auf Flöhe, Zecken oder Darmparasiten bei Hunden und Katzen umfassend untersucht wurde.
Einige in vitro (im Reagenzglas) durchgeführte Studien haben gezeigt, dass Laurinsäure und Monolaurin eine gewisse antiparasitäre Wirkung gegen bestimmte Parasiten haben können. Diese Ergebnisse sind jedoch nicht direkt auf die Bedingungen im lebenden Organismus übertragbar.
Die Wirkung gegen Stechmücken scheint gut zu sein, gegen Zecken leider nur schwach, außerdem muss relativ viel Öl aufgetragen werden. Es ist noch unklar, wie lange die Wirkung anhält, bevor das Öl erneut aufgetragen werden muss. Daher ist Kokosöl als Antiparasitikum nur bedingt zu empfehlen und man sollte seinen Vierbeiner nach dem Spaziergang trotzdem nach Zecken absuchen, da die Krabbeltiere nicht abgetötet werden.
Es gibt einige anekdotische Berichte von Tierhalter:innen, die positive Erfahrungen mit Kokosöl als Mittel gegen Flöhe und Zecken gemacht haben. Diese Berichte sind jedoch kein Ersatz für wissenschaftliche Beweise und können auf andere Faktoren wie allgemeine Hygiene oder die gleichzeitige Verwendung anderer Produkte zurückzuführen sein.
Auch gegen Wurmbefall soll Kokosöl helfen, wenn es gefressen wird. Die gute Nachricht: Es ist für Hunde und Katzen völlig ungefährlich. Die schlechte: Es wirkt nicht. Bisher gibt es nur wenige Studien⁴ dazu, in denen aber keine Wirksamkeit gegen Würmer nachgewiesen werden konnte.
Fazit zu Kokosöl für Hunde und Katzen
Kokosöl hat eine leicht abschreckende Wirkung auf Flöhe und Zecken, wenn es auf die Haut des Vierbeiners aufgetragen wird, ist aber kein Ersatz für ein wirksames Antiparasitikum oder Repellent. Kokosöl wirkt nicht gegen Würmer, ist aber für Hunde und Katzen ungefährlich.
1 Better than DEET Repellent Compounds Derived from Coconut Oil, Junwei J. Zhu et al., Scientific Reports volume 8, Article number: 14053 (2018);
2 Repellent and acaricidal activity of coconut oil fatty acids and their derivative compounds and catnip oil against Amblyomma sculptum, Mayara Macêdo Barrozo et al., Veterinary Parasitology, Volume 300, December 2021;
3 Acaricidal and Repellent Effects of Essential Oils against Ticks: A Review, Sidi Mohammed Ammar Selles et al., Pathogens 2021, 10, 1379;
4 Anthelmintic activity of Cocos nucifera L. against sheep gastrointestinal nematodes, L.M.B.Oliveira et al., Veterinary Parasitology, Volume 159, Issue 1, 22 January 2009
Bernstein wirkt nicht gegen Parasiten.
Bild: Claudia Lämmermeyer | Pixabay
Bernstein
Wie soll Bernstein gegen Parasiten wirken?
Bernstein ist ein Jahrmillionen altes, versteinertes Baumharz. Bernsteinketten sind bei Tierhalter:innen beliebt, die eine natürliche Methode zur Abwehr von Flöhen und Zecken suchen. Es gibt verschiedene Theorien über die Wirkung von Bernstein. Durch die Reibung des Bernsteins am Fell des Tieres soll eine elektrostatische Aufladung entstehen, die Flöhe und Zecken abschreckt. Bernstein soll zudem ätherische Öle oder Harze abgeben, die einen für Flöhe und Zecken unangenehmen Geruch verbreiten. Bernstein enthält Bernsteinsäure, die eine abschreckende Wirkung auf Parasiten haben soll, wenn sie über die Haut aufgenommen wird. Die Wirkung soll erst nach wochenlangem Tragen eintreten.
Es ist wichtig zu betonen, dass diese Theorien oft auf Hörensagen und Marketingaussagen beruhen und nicht auf soliden wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Was sagt die Wissenschaft über Bernstein für Hunde und Katzen?
Es gibt keine wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit von Bernstein zur Behandlung oder Vorbeugung von Floh-, Zecken- oder Wurmbefall bei Hunden und Katzen. Es gibt keine kontrollierten Studien, die die Wirkung von Bernsteinketten auf Parasiten bei Haustieren untersucht haben.
Die wenigen verfügbaren Informationen beschränken sich auf anekdotische Berichte von Tierhalter:innen, die über positive oder negative Erfahrungen berichten. Diese Berichte sind jedoch kein Ersatz für wissenschaftliche Beweise und können durch andere Faktoren beeinflusst werden, wie z.B. die individuelle Empfindlichkeit des Tieres, die Umgebung oder die gleichzeitige Anwendung anderer Mittel.
Es gibt keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass Bernstein eine relevante elektrostatische Aufladung erzeugt, die Flöhe oder Zecken abschrecken könnte, oder dass er ätherische Öle oder Bernsteinsäure in nennenswerten Mengen abgibt, die eine abschreckende Wirkung haben könnten. Selbst wenn Bernsteinsäure in geringen Mengen freigesetzt würde, ist es unwahrscheinlich, dass sie in ausreichender Konzentration über die Haut aufgenommen wird, um eine signifikante antiparasitäre Wirkung zu erzielen.
Fazit zu Bernstein für Hunde und Katzen
Die Wirksamkeit von Bernstein gegen Parasiten ist nicht nachgewiesen. Bernsteinketten sind daher nicht mehr als ein hübsches Accessoire. Vorsicht ist jedoch geboten, da sich der Vierbeiner mit der Kette strangulieren kann, wenn er sich verfängt.
Ätherische Öle wirken nicht zuverlässig gegen Parasiten und sind zudem schädlich für die Katze.
Bild: 1195798 | Pixabay
Ätherische Öle
Wie sollen ätherische Öle gegen Parasiten wirken?
Ätherische Öle wie Teebaumöl, Schwarzkümmelöl, Zitronenöl, Pfefferminzöl und Lavendelöl werden von einigen Tierhalter:innen als natürliche Alternative zur Parasitenabwehr bei Hunden und Katzen eingesetzt. Dahinter stehen verschiedene Theorien. Bestimmte ätherische Öle sollen einen Geruch ausströmen, der Flöhe, Zecken und andere Parasiten abschreckt. Einige ätherische Öle enthalten Inhaltsstoffe, die potenziell Insekten abtöten oder deren Entwicklung hemmen können.
Was sagt die Wissenschaft über ätherische Öle für Hunde und Katzen?
Die wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit von ätherischen Ölen zur Behandlung oder Vorbeugung von Floh-, Zecken- oder Wurmbefall bei Hunden und Katzen sind begrenzt und oft widersprüchlich. Viele Studien wurden in vitro (im Reagenzglas) durchgeführt, und die Ergebnisse sind nicht immer auf die komplexen Bedingungen im lebenden Organismus übertragbar ⁶|⁷.
Einige Beispiele für ätherische Öle, die gelegentlich zur Parasitenabwehr eingesetzt werden, und was die Forschung dazu sagt:
Lavendelöl: Einige Studien deuten auf eine repellierende Wirkung gegen bestimmte Insekten hin, die Wirksamkeit gegen Flöhe und Zecken bei Haustieren ist jedoch nicht ausreichend belegt.
Schwarzkümmelöl (Nigella sativa): Schwarzkümmelöl wird manchmal wegen seiner angeblich entzündungshemmenden und immunstimulierenden Eigenschaften angepriesen. Es gibt einige Studien (meist in vitro oder an anderen Tierarten), die eine gewisse antiparasitäre Wirkung des Schwarzkümmelöls oder seiner Inhaltsstoffe zeigen. So konnte eine Studie an Hühnern⁵ eine Reduktion des Befalls mit Spulwürmern nachweisen. Es gibt jedoch keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit von Schwarzkümmelöl gegen Flöhe, Zecken oder Würmer bei Hunden und Katzen. Außerdem kann Schwarzkümmelöl in hohen Dosen zu Verdauungsstörungen führen.
Citronellaöl: Bekannt für seine abwehrende Wirkung gegen Stechmücken, die Wirksamkeit gegen Flöhe und Zecken bei Haustieren ist jedoch nicht ausreichend belegt.
Teebaumöl (Melaleuca alternifolia): SEHR GEFÄHRLICH! Teebaumöl ist für Hunde und Katzen hochgiftig und darf NIEMALS innerlich oder äußerlich angewendet werden. Es kann zu schweren neurologischen Symptomen, Leberschäden und sogar zum Tod führen. Es gibt keine Rechtfertigung für den Einsatz von Teebaumöl bei Haustieren!
Eukalyptusöl (Eucalyptus globulus, E. citriodora): Eucalyptus globulus ist für Haustiere GIFTIG und sollte nicht verwendet werden. Eucalyptus citriodora enthält Citronellal und kann eine gewisse repellierende Wirkung haben, sollte aber sehr vorsichtig und verdünnt verwendet werden.
Zitronenöl (Citrus limon): Zitronenöl enthält Limonen, das abstoßend auf Insekten wirken kann. ABER: Limonen sind in höheren Konzentrationen für Katzen GIFTIG und können bei Hunden Hautreizungen verursachen. Die sichere Anwendung von Zitronenöl bei Haustieren erfordert äußerste Vorsicht und Verdünnung und sollte nur unter tierärztlicher Aufsicht erfolgen.
Pfefferminzöl: Kann bei manchen Tieren Hautreizungen hervorrufen und ist nicht für alle Tiere geeignet.
Fazit zu ätherischen Ölen für Hunde und Katzen
Aufgrund der begrenzten wissenschaftlichen Evidenz, der potenziellen Toxizität und des Risikos von Nebenwirkungen können ätherische Öle nicht als sicheres oder zuverlässiges Mittel zur Behandlung oder Vorbeugung von Floh-, Zecken- oder Wurmbefall bei Hunden und Katzen empfohlen werden. Lediglich bei Schwarzkümmelöl ist eine begrenzte Wirkung gegen Würmer denkbar.
5 Effect of Nigella sativa and Thymus vulgaris alone or combination on Ascaridia galli of laying hens, A. B. Hussain et al., Kufa Journal For Veterinary Medical Sciences, Vol 1, No 1 (2010);
6 Rhipicephalus annulatus (Acari: Ixodidae) Control by Nigella sativa, Thyme and Spinosad Preparations, Shawky Mohamed Aboelhadid et al., Journal of Arthropod Borne Diseases, 2016 Jun, 10(2);
7 The repellent efficacy of eleven essential oils against adult Dermacentor reticulatus ticks, Katarína Štefanidesová et al., Ticks and Tick-borne Diseases, Volume 8, Issue 5, August 2017
Knoblauch ist nicht zuverlässig wirksam gegen Flöhe und Zecken und unwirksam gegen Würmer. In größeren Mengen auch giftig für Hunde und Katzen.
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Zwiebeln und Knoblauch
Wie sollen Zwiebeln und Knoblauch gegen Parasiten wirken?
Zwiebeln und Knoblauch werden gelegentlich als natürliche Mittel gegen Parasiten bei Hunden und Katzen angepriesen. Die zugrunde liegenden Theorien sind vielfältig. Knoblauch und Zwiebeln enthalten Allicin, eine Schwefelverbindung, die antimikrobielle, antivirale, antimykotische und antiparasitäre Eigenschaften haben soll. Es wird vermutet, dass Allicin Parasiten direkt abtöten oder ihr Wachstum hemmen kann. Es wird außerdem vermutet, dass Zwiebeln und Knoblauch das Immunsystem stärken, so dass der Körper Parasiten besser abwehren kann.
Was sagt die Wissenschaft über Zwiebeln und Knoblauch für Hunde und Katzen?
Wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit von Zwiebeln und Knoblauch zur Behandlung oder Vorbeugung von Floh-, Zecken- oder Wurmbefall bei Hunden und Katzen sind begrenzt und vor allem wegen ihrer Toxizität alarmierend.
Es gibt einige In-vitro-Studien, die zeigen, dass Allicin bei äußerlicher Anwendung eine antiparasitäre Wirkung gegen bestimmte Flöhe und Zecken haben kann⁸. Die Ergebnisse sind jedoch nicht auf die komplexen Bedingungen im lebenden Organismus übertragbar.
Der wichtigste Punkt ist jedoch die Toxizität: Zwiebeln und Knoblauch sind für Hunde und Katzen giftig! Sie enthalten N-Propyldisulfid und andere Thiosulfate, die die roten Blutkörperchen schädigen und zur Hämolyse (Auflösung der roten Blutkörperchen) führen können. Dies kann zu einer lebensbedrohlichen Blutarmut (Anämie) führen.
Katzen sind besonders anfällig, aber auch Hunde können betroffen sein. Die Toxizität ist dosisabhängig. Studien über den Einsatz von Knoblauch gegen Wurmbefall zeigen, dass bei kleinen Mengen, die verzehrt werden, keine Wirkung eintritt⁹. Um eine mögliche Wirkung zu erzielen, müssten Hunde und Katzen also so große Mengen aufnehmen, dass es zu einer Vergiftung kommt.
Fazit zu Zwiebeln und Knoblauch für Hunde und Katzen
Zwiebeln und Knoblauch eignen sich nur bedingt zur Bekämpfung von Ektoparasiten. Sie sind nicht wirksam gegen Wurmbefall und in größeren Mengen giftig.
8 In vitro acaricidal properties of aqueous extracts of Allium sativum, Zingiber officinale and Aloe vera on brown dog tick, Rhipicephalus sanguineus, Jeyathilakan N. et al., Journal of Veterinary Parasitology, Year: 2019, Volume: 33, Issue: 1;
9 Is There Any Evidence to Support the Use of Garlic as a Wormer for Dogs and Cats in the UK?, Louise Buckley, Veterinary Evidence, Vol 4, Issue 2, 2019
Blüten des Neembaums: Neemöl wirkt gegen Flöhe und Zecken, ist aber für Katzen hochgiftig.
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Margosa-Extrakt
Wie soll Margosa-Extrakt gegen Parasiten wirken?
Margosa-Extrakt wird aus allen Teilen des Neembaumes gewonnen und enthält daher mehr Wirkstoffe als reines Neemöl, das nur aus den Samen gewonnen wird. Als Spot-on angewendet, soll es durch das enthaltene Azadirachtin abschreckend und abtötend auf Flöhe und Zecken wirken.
Was sagt die Wissenschaft über Margosa-Extrakt für Hunde und Katzen?
Neemöl ist nachweislich wirksam gegen Pflanzenschädlinge und wird seit langem von (Hobby-)Gärtner:innen eingesetzt. Es liegt daher nahe, es auch bei Tieren zum Schutz vor Blutsaugern einzusetzen. Allerdings gibt es nur wenige aussagekräftige Studien¹⁰|¹¹.
Auf die Haut aufgetragen ist Margosa-Extrakt für Hunde unbedenklich, kann aber Allergien auslösen und darf nicht geschluckt werden. Trächtigen Tieren darf es nicht verabreicht werden, da es zu Fehlgeburten kommen kann - auch bei schwangeren Frauen ist Vorsicht geboten. Für Katzen gilt dasselbe wie für alle ätherischen Öle: Sie sind absolut tabu.
Fazit zu Margosa-Extrakt für Hunde und Katzen
Margosa-Extrakt ist als Spot-on gegen Zecken beim Hund wirksam, die Wirkungsdauer ist jedoch umstritten. Für Katzen ist Margosa-Extrakt giftig.
10 Clinical Evaluation of Neem-Azal® 1% T/S against Dog Ticks and Flea Infestation in Jos Metropolis North Central Nigeria, Dogo, G.I.A. et al., African Journal of Natural Sciences, Vol. 16, 2013;
11 The effects of neem oil (Azadirachta indica A. JUSS) enriched with different concentrations of azadirachtin on the integument of semi-engorged Rhipicephalus sanguineus sensu lato (Acari: Ixodidae) females, José Ribamar Lima de Souza et al., Microscopy Research and TechniqueVolume 80, Issue 8, 2017
Chrysanthemen sind wirksam gegen Flöhe und Zecken, aber hochgiftig für Katzen.
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Chrysantheme
Wie soll Chrysantheme gegen Parasiten wirken?
Chrysanthemen sind Blumen, die Pyrethrum enthalten, ein natürliches Gift. Es soll eine abtötende Wirkung auf Zecken und Insekten haben und ist als Spot-on zum Auftragen auf die Haut erhältlich.
Was sagt die Wissenschaft über Chrysantheme für Hunde und Katzen?
Pyrethrum ist ein starkes pflanzliches Insektizid ¹². Aus ihm wurden die so genannten Pyrethroide entwickelt, die seit langem als Arzneimittel eingesetzt werden (z. B. als Advantix, Prevendog und Scalibor). Pyrethrum lähmt Insekten und andere Tiere, die mit ihm in Kontakt kommen.
Aber Vorsicht: Leider ist es so stark, dass es auch Nützlinge und Wasserlebewesen vergiften kann. Deshalb sollte es nur mit Bedacht eingesetzt werden und nicht unkontrolliert in die Umwelt gelangen. Außerdem kann es bei Katzen starke Nebenwirkungen hervorrufen, die manchmal sogar tödlich sein können. Deshalb darf es niemals bei Katzen angewendet werden! Auch der Mensch kann sich daran vergiften, wenn er große Mengen aufnimmt.
Fazit zu Chrysantheme für Hunde und Katzen
Spot-on-Präparate mit Chrysanthemen sind nur für Hunde geeignet und wirken gegen Flöhe und Zecken. Für Katzen sind Chrysanthemen giftig. Bewahre pyrethrumhaltige Produkte immer außerhalb der Reichweite von Kindern und Tieren auf.
12 Insecticide and acaricide molecules and/or combinations to prevent pet infestation by ectoparasites, Frédéric Beugnet et al., Trends in Parasitology, Volume 28, Issue 7, July 2012;
13 Use and abuse of pyrethrins and synthetic pyrethroids in veterinary medicine, A. Anadónet al., The Veterinary Journal, Volume 182, Issue 1, October 2009
Keramikperlen mit effektiven Mikroorganismen (EM-Keramikperlen) sind nicht wirksam gegen Parasiten.
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Effektive Mikroorganismen (EM)
Wie sollen effektive Mikroorganismen gegen Parasiten wirken?
Es handelt sich um Keramikperlen, die mit einer Mischung aus verschiedenen Bakterien und Pilzen behandelt und dann gebrannt werden. Dadurch sollen sie die Informationen der Mikroorganismen „speichern“. In der Keramik werden dann angeblich Resonanzschwingungen und Stoffwechselaktivitäten ausgelöst, die für eine Harmonisierung des Hautmilieus sorgen - und das soll Zecken abschrecken. Das Perlenhalsband soll dauerhaft getragen und nach dem Waschen in der Sonne „energetisch aufgeladen“ werden.
Was sagt die Wissenschaft über effektive Mikroorganismen für Hunde und Katzen?
Die Erklärung der angeblichen Wirkung ist mehr als unwissenschaftlich und es gibt keine Studien zur Wirksamkeit bei Tieren. Die Anwendung von Effektiven Mikroorganismen stammt eigentlich aus dem Gartenbau und der Landwirtschaft. Aber auch hier konnte bisher keine positive Wirkung der mit einer Flüssigkeit ausgebrachten Mikroorganismen nachgewiesen werden¹⁴.
Es ist unwahrscheinlich, dass die Mikroorganismen den Brennvorgang der Keramikperlen überhaupt überleben. Außerdem geht die Theorie davon aus, dass ein Parasitenbefall auf ein „unharmonisches“ Hautmilieu zurückzuführen ist. Dies ist schlichtweg falsch, Parasiten können sich auf jedem Wirtstier ansiedeln und werden entweder direkt von Tier zu Tier oder über Gegenstände übertragen.
Fazit zu effektiven Mikroorganismen für Hunde und Katzen
Sogenannte EM-Keramik-Halsbänder sind nicht wirksam gegen Parasiten.
14 Wissenschaftliche Bewertung der Methoden der Regenerativen Landwirtschaft, K. Möller et al., VDLUFA-Schriftenreihe 77, Pflanzliche Produktion, 2021
Kürbiskerne verhindern keinen Wurmbefall, können aber die Befallsstärke reduzieren.
Bild: april197707180 | Pixabay
Kürbiskerne
Wie sollen Kürbiskerne gegen Parasiten wirken?
Wie sollen Kürbiskerne gegen Parasiten wirken?
Kürbiskerne und das daraus gewonnene Öl werden in der traditionellen Medizin seit langem gegen verschiedene Krankheiten und auch gegen den Befall mit Magen-Darm-Würmern eingesetzt. Eine Erklärung für die Wirkung gibt es nicht.
Was sagt die Wissenschaft über Kürbiskerne für Hunde und Katzen?
Studien aus den 1950er Jahren¹⁵ zeigen, dass die Einnahme von Kürbiskernen zu einer Verringerung des Wurmbefalls führen kann - allerdings nur bei einigen Wurmarten. Andere scheinen von Kürbiskernen wenig beeindruckt zu sein. Neue Studien¹⁶|¹⁷ bestätigen diese Ergebnisse, allerdings wurden keine weiteren Untersuchungen an Hunden und Katzen durchgeführt. Die neuen Studien wurden hauptsächlich an Nutztieren oder nur in der Petrischale im Labor durchgeführt.
Kürbiskerne sind sehr nahrhaft und enthalten viele wertvolle Inhaltsstoffe. Für Hunde und Katzen sind sie unbedenklich. Sie sollten jedoch als Pulver verfüttert werden, da sie relativ groß sind und unzerkaut zu Darmverschluss führen können.
Fazit zu Kürbiskerne für Hunde und Katzen
Kürbiskerne haben eine begrenzte Wirkung gegen Würmer bei Hunden und Katzen. Sie können einen Wurmbefall reduzieren, aber nicht sicher verhindern, da sie nicht auf alle vorkommenden Würmer gleichermaßen wirken. Sie sind unbedenklich und liefern viele Vitamine und ungesättigte Fettsäuren.
15 Testing pumpkin seeds as an anthelmintic against intestinal cestodes and nematodes of cats and dogs, Potemkina, V. A., Papers on helminthology presented to academician K. I. Skryabin on his 75th birthday, 1953;
16 In-vitro anthelmentic efficacy of pumpkin seed oil (cucurbita pepo) on toxocariosis (toxocara cati), Shivan Nawzad Hussein et al, Exploratory Animal and Medical Research, Vol.10, Issue 2, 2020;
17 In vitro and in vivo anthelmintic activity of pumpkin seeds and pomegranate peels extracts against Ascaridia galli, Amer R.Abdel Aziz et al., Beni-Suef University Journal of Basic and Applied Sciences Volume 7, Issue 2, 2018
Karotten wirken nicht gegen Parasiten.
Bild: Pexels | Pixabay
Karotten
Wie sollen Karotten gegen Parasiten wirken?
Möhren werden gelegentlich als natürliches Mittel zur Unterstützung der Parasitenabwehr bei Hunden und Katzen angepriesen. Der vermutete Wirkmechanismus beruht vor allem auf dem hohen Ballaststoffgehalt der Karotte. Es wird angenommen, dass die unlöslichen Ballaststoffe im Darm eine Art "Reinigungsbürste" bilden, die dazu beiträgt, Würmer und andere Parasiten mechanisch zu entfernen und aus dem Körper zu befördern. Außerdem enthalten Karotten Beta-Carotin, eine Vorstufe von Vitamin A, das eine wichtige Rolle für ein gesundes Immunsystem spielt. Ein starkes Immunsystem ist möglicherweise besser in der Lage, einen Parasitenbefall abzuwehren.
Was sagt die Wissenschaft über Karotten für Hunde und Katzen?
Die wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit von Karotten als eigenständiges Mittel zur Behandlung oder Vorbeugung von Parasitenbefall bei Hunden und Katzen sind sehr begrenzt, wenn überhaupt vorhanden. Es gibt derzeit keine spezifischen, kontrollierten Studien, die die Wirkung von Karotten auf Wurmarten oder andere Parasiten, die bei Haustieren häufig vorkommen, untersucht haben.
Die verfügbaren Informationen basieren hauptsächlich auf anekdotischen Berichten von Tierhalter:innen oder auf dem allgemeinen Wissen über die gesundheitlichen Vorteile von Ballaststoffen und Vitaminen. Während Ballaststoffe und ein starkes Immunsystem zur allgemeinen Gesundheit beitragen können, gibt es keinen Beweis für eine spezifische antiparasitäre Wirkung.
Fazit zu Karotten für Hunde und Katzen
Karotten haben keine Wirkung auf Würmer. Sie sind aber unbedenklich und ein wertvolles Futtermittel.
Apfelessig wirkt nicht gegen Parasiten.
Bild: Towfiqu barbhuiya | Unsplash
Apfelessig
Wie soll Apfelessig gegen Parasiten wirken?
Apfelessig wird von manchen Tierhalter:innen als alternatives Mittel gegen Parasiten bei Hunden und Katzen angepriesen. Die Theorien über die Wirkung von Apfelessig sind vielfältig und oft ungenau. Apfelessig soll den pH-Wert der Haut oder des Blutes verändern und dadurch Flöhe und Zecken abschrecken. Außerdem soll er die Gesundheit der Haut verbessern und sie widerstandsfähiger gegen Parasitenbefall machen. Der Geruch von Apfelessig soll Flöhe und Zecken abschrecken. Es wird auch spekuliert, dass Apfelessig, innerlich angewendet, den Darm reinigt und so die Bedingungen für Wurmbefall verschlechtert.
Was sagt die Wissenschaft über Apfelessig für Hunde und Katzen?
Die wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit von Apfelessig als Mittel zur Behandlung oder Vorbeugung von Parasitenbefall bei Hunden und Katzen sind äußerst gering bis nicht vorhanden. Es gibt keine kontrollierten Studien, die die Wirkung von Apfelessig auf Flöhe, Zecken oder Darmparasiten bei Hunden und Katzen untersucht haben.
Alle Behauptungen über die Wirksamkeit von Apfelessig basieren hauptsächlich auf anekdotischen Berichten von Tierbesitzer:innen oder auf dem Glauben, dass Apfelessig aufgrund seiner sauren Eigenschaften eine abstoßende Wirkung haben könnte. Diese Berichte sind jedoch kein Ersatz für wissenschaftliche Beweise.
Darüber hinaus gibt es Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von Apfelessig, insbesondere bei innerlicher Anwendung. Unverdünnter Apfelessig kann die Schleimhäute reizen und bei empfindlichen Tieren zu Verdauungsstörungen führen.
Fazit zu Apfelessig für Hunde und Katzen
Apfelessig ist kein wirksames oder sicheres Mittel zur Behandlung oder Vorbeugung von Parasitenbefall bei Hunden und Katzen. Es gibt keine wissenschaftliche Grundlage für die Behauptung, dass Apfelessig den pH-Wert der Haut oder des Blutes ausreichend verändert, um Parasiten abzuwehren, oder eine signifikante Wirkung auf die Darmgesundheit hat.
Buttermilch wirkt nicht gegen Parasiten.
Bild: Mario Raj | Unsplash
Buttermilch
Wie soll Buttermilch gegen Parasiten wirken?
Buttermilch wird gelegentlich als Hausmittel zur Unterstützung der Darmgesundheit und indirekt auch zur Parasitenabwehr bei Hunden und Katzen erwähnt. Die zugrundeliegenden Annahmen beruhen meist auf folgenden Überlegungen. Buttermilch enthält probiotische Bakterien, die einen positiven Einfluss auf die Darmflora haben sollen. Eine gesunde Darmflora soll die Abwehrkräfte gegen Parasiten stärken und deren Ansiedlung erschweren. Buttermilch soll die Verdauung fördern und so zur Ausscheidung schädlicher Stoffe, einschließlich Parasiten, beitragen.
Was sagt die Wissenschaft über Buttermilch für Hunde und Katzen?
Wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit von Buttermilch zur Behandlung oder Vorbeugung von Parasitenbefall bei Hunden und Katzen gibt es kaum oder gar nicht. Es gibt keine spezifischen kontrollierten Studien, die die Wirkung von Buttermilch auf Wurmarten oder andere Parasiten, die bei Haustieren häufig vorkommen, untersucht haben.
Die verfügbaren Informationen basieren hauptsächlich auf dem allgemeinen Wissen über die möglichen Vorteile von Probiotika für die Darmgesundheit. Studien an Menschen und anderen Tieren (nicht unbedingt Hunden und Katzen) haben gezeigt, dass Probiotika die Darmflora positiv beeinflussen und das Immunsystem stärken können. Ob diese Effekte jedoch ausreichen, um einen Parasitenbefall zu verhindern oder zu behandeln, ist unklar und nicht belegt.
Außerdem ist zu beachten, dass nicht jede Buttermilch die gleichen probiotischen Kulturen enthält und die Menge der enthaltenen Probiotika variieren kann.
Fazit zu Buttermilch für Hunde und Katzen
Buttermilch ist kein wirksames Mittel zur Behandlung oder Vorbeugung von Parasitenbefall bei Hunden und Katzen.
Ananas wirkt eingeschränkt gegen Würmer.
Bild: Phoenix Han | Unsplash
Ananas
Wie soll Ananas gegen Parasiten wirken?
Ananas wird gelegentlich als natürliches Mittel zur Unterstützung der Parasitenabwehr bei Hunden und Katzen angepriesen. Der vermutete Wirkmechanismus beruht vor allem auf dem enthaltenen Enzym Bromelain. Die Theorie besagt, dass Bromelain helfen soll, die Darmwand zu stärken und die Verdauung zu verbessern, wodurch die Bedingungen für Parasiten im Darm verschlechtert werden. Es wird auch angenommen, dass Bromelain die Proteine in den Würmern angreift und dadurch deren Lebensfähigkeit beeinträchtigt. Es soll zudem Entzündungen im Darm reduzieren, die durch Parasitenbefall verursacht werden können.
Was sagt die Wissenschaft über Ananas für Hunde und Katzen?
Es gibt nur wenige wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit von Ananas bei der Behandlung oder Vorbeugung von Parasitenbefall bei Hunden und Katzen. Es gibt keine Studien, die die Wirkung von Ananas oder Bromelain direkt bei Hunden und Katzen mit Parasitenbefall untersucht haben. Es gibt jedoch einige Studien, in denen die anthelmintische (wurmabtötende) Wirkung von Ananas oder Bromelain bei anderen Tierarten untersucht wurde, die indirekte Hinweise liefern können.
Eine Studie an Hühnern¹⁸ zeigte, dass Ananassaft eine signifikante anthelmintische Wirkung gegen Ascaridia galli und Heterakis gallinarum, zwei häufige Wurmarten bei Hühnern, hat. Eine weitere Studie untersuchte die Wirkung von Ananas auf Haemonchus contortus, einen Magen-Darm-Parasiten bei Schafen¹⁹. Die Studie zeigte sowohl in vitro als auch in vivo eine gewisse anthelmintische Aktivität.
Es muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass diese Studien nicht an Hunden oder Katzen durchgeführt wurden und die Ergebnisse daher nicht direkt auf Haustiere übertragbar sind. Außerdem könnte die Konzentration der Wirkstoffe in einer normalen Portion Ananas für den Verzehr durch Haustiere viel geringer sein als für eine Wirksamkeit erforderlich.
Fazit zu Ananas für Hunde und Katzen
Obwohl einige Studien an anderen Tierarten auf eine gewisse anthelmintische Wirkung von Ananas oder Bromelain hindeuten, gibt es keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit von Ananas als Mittel zur Behandlung oder Vorbeugung von Parasitenbefall bei Hunden und Katzen.
18 In vivo anthelmintic activity of pineapple (Ananas comosus Merr.) fruit peeling juice in semi-scavenging Philippine native chicken naturally co-infected with Ascaridia galli and Heterakis gallinarum, Joan Marie Y Cormanes, Harvie P Portugaliza and Ana Marquiza M Quilicot, Livestock Research for Rural Development. Volume 28, Article #82. Retrieved March 3, 2025;
19 In vitro and in vivo evaluation of the activity of pineapple (Ananas comosus) on Haemonchus contortus in Santa Inês sheep, Luciana Ferreira Domingues et al., Veterinary Parasitology, Volume 197, Issues 1-2, 2013
Zusammenfassung der Wirksamkeit
Hier findest du eine Übersicht über die untersuchten Mittel gegen Parasiten und die Ergebnisse wissenschaftlich durchgeführter und belastbarer Studien.
🟢 Wirksame natürliche Parasitenmittel:
Chrysantheme (nicht bei Katzen anwenden!)
🟡 Eingeschränkt wirksame natürliche Parasitenmittel:
Margosa-Extrakt (nicht bei Katzen anwenden!)
Kokosöl
ätherische Öle (nicht bei Katzen anwenden!)
Kürbiskerne
🔴 Unwirksame natürliche Parasitenmittel:
Bernstein
Knoblauch und Zwiebeln
effektive Mikroorganismen
Karotten
Apfelessig
Buttermilch
Fazit
Die Wirksamkeit von alternativen Antiparasitika ist sehr unterschiedlich. Nur das in Chrysanthemen enthaltene Pyrethrum wirkt bei Hunden zuverlässig gegen Ektoparasiten, ist aber für Katzen hochgiftig. Viele andere natürliche Mittel sind nur begrenzt wirksam und können den Parasitenbefall nur reduzieren. Sie bieten keinen ausreichenden Schutz vor der Übertragung von Krankheiten, die durch Zecken oder Flöhe übertragen werden.
Deshalb sollte man Hund und Katze auch bei ausschließlicher Verwendung dieser Mittel regelmäßig nach Zecken und Flöhen absuchen. Auch ein Wurmbefall kann nur vermindert, aber nicht verhindert werden. Da einige Wurmarten auch auf den Menschen übertragbar sind, sind diese Methoden unzureichend und mit Vorsicht zu genießen.
Einige Produkte haben überhaupt keine wissenschaftlich belegte Wirksamkeit und sind daher als reine Geldmacherei oder Irreführung einzustufen. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte auf zugelassene, medizinisch wirksame Antiparasitika gegen Flöhe und Zecken zurückgreifen, die in Form von Tabletten, Spot-Ons oder Halsbändern in der Tierarztpraxis oder Apotheke erhältlich sind. Um einen Wurmbefall zu erkennen, ist eine regelmäßige Kotuntersuchung sinnvoll. Nur wenn dabei ein Befall festgestellt wird, sollte auch eine Wurmkur durchgeführt werden. Es gibt nur wenige Ausnahmen, in denen eine Entwurmung sicherer ist. Informationen dazu findest du in den Artikeln Parasiten beim Hund: Wie groß ist das Risiko? und Wie groß ist das Parasiten-Risiko für meine Katze?
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