Hündin kastrieren oder nicht? Vor- und Nachteile erklärt

Schützen | Vom 26.06.24

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Hündin kastrieren oder nicht? Vor- und Nachteile erklärt

Titelbild: 5 second Studio | Shutterstock

Die Kastration der Hündin. Eine der wichtigsten Entscheidungen, die Hundebesitzer:innen treffen müssen, ist die, ob sie ihre Hündin kastrieren lassen oder nicht. Diese Entscheidung hat weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit, das Verhalten und das Wohlbefinden des Tieres. Die Entscheidung für oder gegen die Kastration sollte gut überlegt sein, da sie Vor- und Nachteile hat, die sorgfältig gegeneinander abgewogen werden müssen.

Während die Kastration gesundheitliche Vorteile bietet und unerwünschtes Verhalten reduzieren kann, gibt es auch ethische, gesundheitliche und soziale Aspekte, die berücksichtigt werden sollten. Um eine fundierte Entscheidung treffen zu können, ist es wichtig, sich über die verschiedenen Aspekte der Kastration zu informieren und die individuellen Bedürfnisse des Hundes zu berücksichtigen. Wir erläutern dir die verschiedenen Operationsmethoden sowie Vor- und Nachteile, um deine Entscheidung zu erleichtern.

Ist die Kastration einer Hündin sinnvoll?

Ob eine Hündin kastriert werden soll oder nicht, ist eine individuelle Entscheidung und es gibt viele Meinungen und gute Argumente, die für oder gegen eine Kastration sprechen. Deshalb ist es wichtig, alle Vor- und Nachteile abzuwägen und eine fundierte Entscheidung zu treffen, ob die Kastration für die Hündin geeignet ist oder nicht. Im Folgenden sind die Vor- und Nachteile aufgelistet.

Vorteile der Kastration

  • Vermeidung von unerwünschter Fortpflanzung

  • Vermeidung des Risikos einer Scheinträchtigkeit

  • Vermeidung von Erkrankungen der Geschlechtsorgane

  • Verminderung des Risikos verschiedener Erkrankungen (u.a. Mammatumoren, Pyometra, Harnwegsinfektionen, Diabetes mellitus)

  • Verringerung von Aggressivität und Dominanzverhalten

Nachteile der Kastration

  • bei zu früher Kastration erhöhtes Risiko für Gelenkerkrankungen

  • erhöhtes Risiko für Übergewicht und damit verbundene Gesundheitsprobleme

  • erhöhtes Risiko für Harninkontinenz

  • Veränderungen im Körperbau und Verhalten

  • mögliche Veränderungen des Fells und der Hautbeschaffenheit

  • erhöhtes Risiko für versch. Erkrankungen (u.a. Schilddrüsenunterfunktion, chron. Scheidenentzündung)

  • mögliche Verhaltensänderungen wie verminderte Aktivität und Spielbereitschaft

  • mögliche Operations- und Narkoserisiken

  • hohe Kosten

  • bei gesunden Hündinnen medizinisch nicht notwendig

Hündin kastrieren oder sterilisieren?

Zunächst zur Begriffserklärung: Kastration bedeutet die Entfernung der Keimdrüsen. Bei der Hündin sind dies die Eierstöcke. Sie sind für die Produktion von Eizellen und Sexualhormonen wie Östrogen zuständig. Durch die Entfernung der Eierstöcke (medizinisch Ovarektomie genannt) werden die Fortpflanzungsfähigkeit und die Produktion der Sexualhormone unterbunden. Das bedeutet, dass eine kastrierte Hündin nicht mehr läufig, scheinträchtig oder trächtig werden kann.

Bei der Sterilisation werden lediglich die Eileiter durchtrennt, so dass Eizellen und Spermien nicht mehr zusammenkommen und keine Befruchtung mehr stattfinden kann. Die Sexualhormone werden jedoch weiterhin produziert, die Hündin wird läufig und kann scheinträchtig werden. Sterilisierte Hündinnen haben jedoch ein hohes Risiko, bestimmte Krankheiten zu entwickeln, wie z.B. eine Gebärmuttervereiterung (med. Pyometra). Aus diesem Grund wird die Sterilisation bei Hündinnen nicht durchgeführt.

Kastrierte Hündinnen können ruhiger und verträglicher werden.

Bild: OrnaW | Shutterstock

Wie verändert sich eine Hündin nach einer Kastration?

Die Kastration einer Hündin ist ein chirurgischer Eingriff, der sowohl physische als auch psychische Veränderungen für das Tier mit sich bringt. Hauptziel des Eingriffs ist es, eine unerwünschte Fortpflanzung zu verhindern und bestimmte Gesundheitsrisiken zu verringern. Dabei werden die Eierstöcke und häufig auch die Gebärmutter entfernt, wodurch die Hormonproduktion stark beeinflusst wird. Diese hormonellen Veränderungen können verschiedene Auswirkungen auf das Verhalten und das allgemeine Wohlbefinden der Hündin haben.

Wird die Hündin nach der Kastration ruhiger?

Ja, viele Besitzer:innen berichten, dass ihre Hündinnen nach der Kastration ruhiger und ausgeglichener werden. Dies liegt vor allem daran, dass die Hündin nicht mehr den hormonellen Schwankungen des Fortpflanzungszyklus ausgesetzt ist. Insbesondere das Verhalten während der Läufigkeit, das oft von Unruhe, Nervosität und erhöhtem Bewegungsdrang geprägt ist, fällt nach der Kastration weg. Diese hormonelle Stabilität kann zu einem allgemein ruhigeren und entspannteren Verhalten führen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es individuelle Unterschiede gibt und nicht jede Hündin die gleichen Verhaltensänderungen zeigt.

Sind kastrierte Hündinnen verträglicher?

Ja, die Verträglichkeit einer Hündin mit anderen Hunden kann sich nach einer Kastration verbessern. Durch den Wegfall der hormonellen Einflüsse, die während der Läufigkeit Aggression oder Territorialverhalten auslösen können, kann die Hündin friedlicher und sozialverträglicher werden. Es gibt jedoch auch andere Faktoren, die das Sozialverhalten einer Hündin beeinflussen, wie z.B. Sozialisation, Training und die individuelle Persönlichkeit. Daher kann die Kastration allein nicht alle Verhaltensprobleme lösen, aber sie kann einen positiven Beitrag zur sozialen Interaktion leisten.

Wie lange dauert Wesensänderung nach Kastration?

Wesensveränderungen nach einer Kastration treten nicht sofort ein, sondern entwickeln sich über mehrere Wochen bis Monate. In der Regel sind die ersten Verhaltensänderungen in den ersten Wochen nach der Operation zu beobachten. Es kann jedoch bis zu sechs Monate dauern, bis sich die hormonellen Veränderungen vollständig stabilisiert haben und die Hündin ihr neues, postkastriertes Verhalten zeigt. Während dieser Zeit sollten die Besitzer:innen geduldig und aufmerksam sein, da die Hündin verschiedene Anpassungsphasen durchlaufen kann. Kontinuierliche Beobachtung und gegebenenfalls Rücksprache mit dem/der Tierärzt:in können helfen, das Wohlbefinden der Hündin in dieser Phase sicherzustellen.

Das beste Alter für die Kastration einer Hündin ist je nach Rasse unterschiedlich.

Bild: Paulo Vilela | Shutterstock

In welchem Alter sollte man eine Hündin kastrieren?

Wenn du deine Hündin kastrieren lassen möchtest, stellt sich die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt. Es gibt verschiedene Faktoren, die den Zeitpunkt der Kastration beeinflussen, aber der wichtigste ist die Wachstumsgeschwindigkeit des Hundes.

Große Hunderassen wachsen langsamer als kleine, da bei ihnen das hormonabhängige Wachstum später abgeschlossen ist. Daher haben große Rassen ein höheres Risiko für Knochen- und Gelenkprobleme, wenn sie genauso früh kastriert werden wie kleine Rassen.

Aus diesem Grund wurden Richtlinien entwickelt, die sich an der Wachstumsgeschwindigkeit der jeweiligen Hunderasse orientieren. Die Empfehlungen beziehen sich immer auf das Gewicht, das der ausgewachsene Hund erreichen wird. Generell sollten Hunde nicht vor dem 6. Lebensmonat kastriert werden, da dies negative Auswirkungen auf die körperliche und geistige Entwicklung des Hundes hat.

Für den Zeitpunkt der Kastration gelten folgende Richtlinien:

  • Hunde unter 20 kg: nach dem 6. Lebensmonat 

  • Hunde zwischen 20 kg und 39 kg: ab dem 12. Lebensmonat

  • Hunde über 40 kg: ab dem 24. Lebensmonat

Um das Risiko der Entstehung von Gesäugetumoren (Mammatumoren) zu verringern, wird häufig empfohlen, Hündinnen zwischen der ersten und zweiten Läufigkeit zu kastrieren. Die Operation sollte jedoch nie vor den oben genannten Zeiträumen durchgeführt werden.

Kastration der Hündin nach der 3. Läufigkeit

Der optimale Zeitpunkt für die Kastration hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von der Größe und der Rasse des Hundes. Insbesondere bei großen Hunden gibt es Gründe, die für eine spätere Kastration sprechen, z.B. nach der dritten Läufigkeit.

Einer der Hauptgründe für die Kastration von Hündinnen ist das Risiko von Gesäugetumoren. Studien zeigen, dass das Risiko, an Gesäugetumoren zu erkranken, mit jeder Läufigkeit steigt, aber auch nach der dritten Läufigkeit kann die Kastration noch einen schützenden Effekt haben. Einige Studien weisen auch darauf hin, dass das Risiko von Gesundheitsproblemen wie Schilddrüsenunterfunktion und Harninkontinenz geringer ist, wenn die Kastration nach der vollen körperlichen Reife erfolgt.

Da Hündinnen, die nach der dritten Läufigkeit kastriert werden, in der Regel körperlich voll ausgereift sind, wirkt sich dies positiv auf die Entwicklung des Skelettsystems und der Muskulatur aus und verringert das Risiko orthopädischer Probleme wie Arthrose und Hüftgelenksdysplasie. Eine häufige Sorge bei kastrierten Hündinnen ist zudem die Gewichtszunahme. Hündinnen, die später kastriert werden, haben ein geringeres Risiko einer übermäßigen Gewichtszunahme, da ihr Stoffwechsel und ihr Energiebedarf besser reguliert sind.

Was das Verhalten der Hündinnen betrifft, so sind die Auswirkungen einer späteren Kastration individuell unterschiedlich. Später kastrierte Hündinnen können weniger drastische Verhaltensänderungen zeigen als Hündinnen, die sehr früh kastriert wurden, da sie sich bestimmte Verhaltensweisen angewöhnt haben.

Kastration Hündin: Gebärmutter raus oder nicht?

Die Entscheidung, einer Hündin nicht nur die Eierstöcke, sondern auch die Gebärmutter zu entfernen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Es gibt zwei Hauptmethoden der Kastration:

  1. Ovarektomie (Entfernung der Eierstöcke)

  2. Ovariohysterektomie (Entfernung von Eierstöcken und Gebärmutter)

Ovarektomie (Entfernung der Eierstöcke)

Bei der Kastration junger Hündinnen, insbesondere vor der ersten Läufigkeit, ist die Gebärmutter in der Regel noch wenig entwickelt. In solchen Fällen kann entschieden werden, die Gebärmutter zu belassen und nur die Eierstöcke zu entfernen, was als Ovarektomie bezeichnet wird.

Vorteile:

  • kleinere Operation: Da die Gebärmutter im Körper verbleibt, ist der Eingriff weniger invasiv. Die Hündin erholt sich schneller vom Eingriff und das Risiko. Kleinere Einschnitte und kürzere Operationszeiten tragen insgesamt zu einer schnelleren und sichereren Genesung bei.

  • geringeres Komplikationsrisiko: Es wird weniger Gewebe entfernt, was das Risiko von Komplikationen während und nach der Operation verringern kann.

Nachteile:

  • Restrisiko für die Gebärmuttergesundheit: Es besteht ein geringes Risiko für Erkrankungen der Gebärmutter. Da die Gebärmutter ohne den Einfluss der Eierstockhormone inaktiv ist, ist das Risiko für Erkrankungen wie Pyometra (eitrige Gebärmutterentzündung) oder Gebärmutterkrebs aber sehr gering. Eine Pyometra wird vor allem durch die wiederholten hormonellen Zyklen ausgelöst, die nach einer Ovariektomie nicht mehr stattfinden.

Ovariohysterektomie (Entfernung von Eierstöcken und Gebärmutter)

Vorteile:

  • vollständige Ausschaltung hormoneller Einflüsse: Durch die Entfernung von Eierstöcken und Gebärmutter wird das Risiko von Gebärmuttererkrankungen, einschließlich Pyometra, einer potenziell lebensbedrohlichen Infektion der Gebärmutter, vollständig beseitigt.

  • Vorbeugung von Gebärmutterkrebs: Durch die Entfernung der Gebärmutter wird das Risiko von Gebärmutterkrebs vollständig eliminiert.

Nachteile:

  • größerer chirurgischer Eingriff: Die Ovarektomie ist ein größerer chirurgischer Eingriff, der eine längere Operationszeit, einen größeren Einschnitt und eine längere Erholungszeit erfordert.

  • höheres Komplikationsrisiko: Da mehr Gewebe entfernt wird, besteht ein höheres Risiko für intraoperative und postoperative Komplikationen.

Entscheidungskriterien

Die Entscheidung zwischen Ovarektomie und Ovariohysterektomie sollte in Absprache mit einem/einer Tierärzt:in getroffen werden, der/die die spezifischen Bedürfnisse und den Gesundheitszustand der Hündin berücksichtigt. Einige Faktoren, die bei der Entscheidung eine Rolle spielen können, sind

  • Alter und Gesundheitszustand der Hündin: Ältere Hündinnen oder Hündinnen mit bereits bestehenden Gesundheitsproblemen können von einer weniger invasiven Ovariektomie profitieren.

  • Rasse und genetische Veranlagung: Bestimmte Rassen können ein höheres Risiko für Gebärmuttererkrankungen haben.

  • Präferenz der Tierärzt:innen: Einige Tierärzt:innen bevorzugen eine bestimmte Methode gegenüber einer anderen, abhängig von ihrer Erfahrung und den besonderen Umständen des Tieres.

Die Forschung zur Kastration geht weiter.

Bild: Benjamin Klammt | Pixabay

Kastration Hündin neueste Erkenntnisse

In den letzten Jahren haben neue Forschungsergebnisse und klinische Studien unser Verständnis der besten Praxis und der möglichen Risiken zum Thema Kastration der Hündin erweitert:

1. Optimales Kastrationsalter

Traditionell wurde empfohlen, Hündinnen vor der ersten Läufigkeit zu kastrieren, um die gesundheitlichen Vorteile, wie z.B. die Verringerung des Risikos von Gesäugetumoren, zu maximieren. Neuere Studien deuten jedoch darauf hin, dass der optimale Zeitpunkt für die Kastration von verschiedenen Faktoren abhängt, unter anderem von der Rasse und dem individuellen Gesundheitsprofil der Hündin. Größere Rassen profitieren von einer späteren Kastration, um das Risiko orthopädischer Probleme wie Kreuzbandrisse und Hüftgelenksdysplasie zu verringern.

2. Einfluss auf das Verhalten und den Hormonhaushalt

Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass die Kastration das Verhalten einer Hündin beeinflussen kann, aber die Auswirkungen sind individuell unterschiedlich. Einige Hündinnen werden nach der Kastration ruhiger und weniger aggressiv, während andere keine wesentliche Verhaltensänderung zeigen. Die durch die Kastration hervorgerufenen hormonellen Veränderungen können auch das Risiko für bestimmte Gesundheitsprobleme wie Hypothyreose und Harninkontinenz beeinflussen.

3. Langfristige gesundheitliche Risiken und Vorteile

Während die Kastration das Risiko für bestimmte Krebsarten und Pyometra (Gebärmutterentzündung) senkt, haben neuere Studien gezeigt, dass sie das Risiko für andere Gesundheitsprobleme erhöhen kann. Dazu gehören ein erhöhtes Risiko für orthopädische Erkrankungen, Übergewicht und bestimmte Krebsarten wie Milztumore und Knochenkrebs. Die Entscheidung zur Kastration sollte daher auf einer sorgfältigen Abwägung der potenziellen Risiken und Vorteile beruhen, die für jede einzelne Hündin spezifisch sind.

4. Teilkastration vs. Vollkastration

Ein weiterer Forschungsbereich befasst sich mit den Unterschieden zwischen der Ovarektomie (Entfernung nur der Eierstöcke) und der Ovariohysterektomie (Entfernung von Eierstöcken und Gebärmutter). Neuere Erkenntnisse sprechen für die Ovarektomie, insbesondere bei jungen Hündinnen, da die Gebärmutter in einem inaktiven Zustand bleibt und das Risiko künftiger Gebärmuttererkrankungen minimal ist. Diese Methode ist weniger invasiv und führt zu einer schnelleren Erholung nach der Operation.

5. Einfluss auf das Immunsystem

Neuere Studien zeigen, dass die Kastration das Immunsystem der Hündin beeinflussen kann. Es gibt Hinweise darauf, dass kastrierte Hündinnen ein verändertes Risiko für Autoimmunerkrankungen und Infektionen haben könnten. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer individuellen Beurteilung und sorgfältigen Nachsorge kastrierter Hündinnen.

Wann ist Kastrieren ein Muss?

Die Kastration von Hündinnen wird aus verschiedenen Gründen empfohlen, ist aber nicht immer zwingend erforderlich. Es gibt jedoch bestimmte Situationen und Gesundheitszustände, in denen die Kastration ein "Muss" ist, um das Wohlbefinden und die Gesundheit des Tieres zu gewährleisten. Hier sind einige der wichtigsten Gründe, warum eine Kastration notwendig sein kann:

  • Pyometra: Pyometra ist eine schwere, oft lebensbedrohliche Infektion der Gebärmutter, die auch bei intakten Hündinnen auftreten kann. Diese Erkrankung erfordert eine Notkastration, um das Leben der Hündin zu retten.

  • Tumore der Gebärmutter und der Eierstöcke: Tumore der Gebärmutter oder der Eierstöcke können bei intakten Hündinnen auftreten. In diesen Fällen ist oft eine Kastration notwendig, um die Tumore zu entfernen und das Risiko einer weiteren Ausbreitung zu verhindern.

  • Diabetes mellitus: Hündinnen, die an Diabetes mellitus leiden, können von einer Kastration profitieren, da die hormonellen Veränderungen während des Zyklus den Blutzuckerspiegel beeinflussen und das Diabetes-Management erschweren können. Eine Kastration kann helfen, diese Hormonschwankungen zu beseitigen und eine stabilere Blutzuckereinstellung zu ermöglichen.

  • häufige und schwere Scheinträchtigkeit: Manche Hündinnen erleben regelmäßig Scheinträchtigkeiten, die sowohl körperlich als auch psychisch belastend sein können. Symptome können geschwollene Milchdrüsen, Nestbauverhalten und sogar Milchproduktion sein. Die Kastration kann diese wiederkehrenden und oft belastenden Episoden verhindern.

  • aggressives Verhalten: In einigen Fällen kann die Kastration helfen, aggressives Verhalten zu reduzieren, insbesondere wenn dieses Verhalten hormonell bedingt ist.

  • Verhinderung unerwünschter Fortpflanzung: Die Kastration ist ein wirksames Mittel zur Verhinderung unkontrollierter Fortpflanzung und daraus resultierender unerwünschter Würfe. Dies ist besonders wichtig in Regionen mit einer hohen Anzahl streunender Hunde oder in Haushalten, in denen das Risiko einer ungewollten Paarung besteht.

  • Tierschutz: Die Kastration ist ein wichtiger Beitrag zum Tierschutz, da sie dazu beiträgt, die Überpopulation von Hunden zu kontrollieren und das Leiden von streunenden oder in Tierheimen lebenden Hunden zu verringern.

  • Zuchtuntauglichkeit: Hunde, die nicht zur Zucht verwendet werden sollen und bei denen es keine medizinischen Gründe gibt, sie unversehrt zu lassen, sollten kastriert werden, um die oben genannten gesundheitlichen und verhaltensmäßigen Vorteile zu erzielen.

  • gesetzliche Anforderungen: Die gesetzlichen Anforderungen an die Kastration von Haustieren, einschließlich Hunden und Katzen, sind weltweit unterschiedlich und werden in der Regel durch lokale oder regionale Tierseuchengesetze, Tierschutzgesetze oder spezielle Verordnungen geregelt. Ziel dieser Regelungen ist es, die Überpopulation von Haustieren zu kontrollieren, das Wohlbefinden der Tiere zu gewährleisten und die öffentliche Gesundheit zu schützen. In Deutschland gibt es keine bundesweite Kastrationspflicht für Haustiere, jedoch lokale Regelungen und Verordnungen, die in einzelnen Städten oder Gemeinden gelten. Diese Verordnungen werden häufig von den Kommunen erlassen, um die Population streunender Tiere zu kontrollieren. Einige Städte und Gemeinden haben eine Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für Freigängerkatzen eingeführt.

Läufige Hündinnen sind interessant für unkastrierte Rüden.

Bild: Christoph Maurer | Pixabay

Können Hündinnen während der Läufigkeit kastriert werden?

Die Läufigkeit ist die Zeit, in der die Hündin fruchtbar ist. Eine Hündin wird etwa zweimal im Jahr läufig, wobei sich die Läufigkeit über mehrere Wochen erstreckt. Während dieser Zeit laufen durch hormonelle Einflüsse verschiedene Prozesse im Körper ab, die das Risiko von Komplikationen bei einer Kastration erhöhen.

Tierärzt:innen empfehlen daher in der Regel, Hündinnen außerhalb der Läufigkeit zu kastrieren, um das Risiko von Komplikationen zu minimieren und eine schnellere und sicherere Genesung zu ermöglichen. In einigen Fällen kann es jedoch aus medizinischen Gründen notwendig sein, eine Hündin während der Läufigkeit zu kastrieren. In diesem Fall sollte die Operation nur von erfahrenen Tierärzt:innen durchgeführt werden.

Zu den Risiken gehören:

  • erhöhtes Blutungsrisiko: Während der Läufigkeit kommt es zu einer verstärkten Durchblutung der Gebärmutter und der Eierstöcke. Dies kann zu einem erhöhten Blutungsrisiko während des Eingriffs führen, da die Blutgefäße schwerer zu erkennen und zu kontrollieren sind.

  • Komplikationen bei der Wundheilung: Die erhöhte Durchblutung während der Läufigkeit kann auch die Wundheilung erschweren. Die Wunde kann langsamer heilen und es kann zu vermehrten Schmerzen und Entzündungen kommen.

  • Empfindlichkeit der Gebärmutterschleimhaut: Während der Läufigkeit ist die Gebärmutterschleimhaut besonders empfindlich und kann leicht verletzt werden. Geschieht dies bei einer Operation, kann es zu einer Infektion oder Entzündung kommen.

  • hormonelle Veränderungen: Während der Läufigkeit kommt es zu einer Reihe von hormonellen Veränderungen im Körper der Hündin, die sich auch auf den Stoffwechsel und das Immunsystem auswirken können. Diese Veränderungen können die Genesung nach der Operation beeinträchtigen und das Risiko von Komplikationen erhöhen.

Preis: Was kostet die Kastration einer Hündin 2024?

Es gibt keinen einheitlichen Preis für die Kastration einer Hündin, aber eine Richtlinie ist in der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) festgelegt, an die sich alle Tierärzt:innen in Deutschland halten müssen. In der GOT sind verschiedene tierärztliche Untersuchungen, Behandlungen und Operationen mit einem Mindest- und einem Höchstpreis aufgeführt.

Die Höhe des Honorars setzt sich aus verschiedenen Positionen zusammen und ist somit abhängig von den zusätzlich durchgeführten Untersuchungen, der Narkoseform, der Operationsdauer, der Operationsmethode und der Menge der verwendeten Medikamente und Verbrauchsmaterialien. Die Inhalationsnarkose ist zwar fast dreimal so teuer wie die Injektionsnarkose, macht die Operation aber besser kontrollierbar und damit wesentlich sicherer. Außerdem sind die Kosten höher, wenn Gebärmutter und Eierstöcke der Hündin entfernt werden und nicht nur die Eierstöcke. Der Preis hängt auch davon ab, ob die Kastration im Rahmen einer regulären Sprechstunde oder als Notfalloperation, z.B. bei einer Pyometra oder nach einer schweren Geburt, durchgeführt wird.

Eine Kastration kann folgende GOT-Positionen enthalten:

GOT-Position Tierärztliche Leistungen 1-facher Gebührensatz
16 Allgemeine Untersuchung mit Beratung, Hund, Katze, Frettchen 23,62 €
643 Eingehende Untersuchung einzelner Organe, klinisch 15,39 €
221 Injektion subkutan, intrakutan, intramuskulär (Hund, Katze, Frettchen) 11,50 €
225 Venenkatheter, peripher einlegen 14,62 €
224 Injektion intravenös 17,25 €
345 Intubationsnarkose 73,52 €
350 Monitoring 59,18 €
600 Ovarektomie Hündin 128,27 €
§ 7/§ 9 verabreichte und abgegebene Medikamente 20 € (geschätzt)
§ 7 Verbrauchsmaterial (z.B. Handschuhe, Abdecktücher, Nahtmaterial, Tupfer, Kanülen, Spritzen) 10 € (geschätzt)
Zwischensumme 373,35 €
Mehrwertsteuer 19 % 70,94 €
Summe 444,29 €

Lass dich von deinem/deiner Tierärzt:in beraten und über die Kosten aufklären. Er/sie kann dir genau erklären, wie die Operation durchgeführt wird und dir einen konkreten Kostenvoranschlag machen.

Und noch ein Tipp: Wenn du eine Hündin aus dem Tierschutz adoptierst, ist sie meistens schon kastriert.

Bei der Kastration von Hündinnen wird meist eine Inhalationsnarkose angewendet.

Bild: JUAN FIGUEROA | Pexels

Kastration: Ablauf der Operation

Die Kastration einer Hündin ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem die Eierstöcke und oft auch die Gebärmutter entfernt werden. Wir geben dir einen Überblick über den groben Ablauf der Operation. Beachte aber, dass jede:r Tierärzt:in eine etwas andere Methode anwenden kann und die genauen Schritte von Fall zu Fall unterschiedlich sein können.

  • Vorbereitung: Oft wird vor der Operation eine Blutuntersuchung durchgeführt, um sicherzustellen, dass die Hündin gesund genug für den Eingriff ist. Am Tag der Operation muss die Hündin 12 Stunden vor dem Eingriff fasten, um das Risiko von Komplikationen durch die Narkose zu minimieren. In der Regel wird die Hündin morgens in die Tierarztpraxis gebracht und mittags operiert.

  • Anästhesie: Die Hündin wird unter Vollnarkose gesetzt, um Schmerzen und Stress während des Eingriffs zu minimieren.

  • Chirurgischer Eingriff: Der/die Tierärzt:in macht einen kleinen Schnitt in die Bauchhöhle, um die Eierstöcke und ggf. auch die Gebärmutter zu entfernen. Die Eingeweide werden vorsichtig zur Seite geschoben, um Zugang zu den Organen zu erhalten. Anschließend werden Eierstöcke und Gebärmutter abgebunden, durchtrennt und entfernt.

  • Aufwachphase: Nach der Operation muss die Hündin noch einige Zeit beobachtet werden, um sicherzustellen, dass sie sich von der Narkose erholt und keine Komplikationen auftreten. Wenn sie wach ist, kann sie abgeholt werden.

Wie lange nüchtern vor der Kastration beim Hund?

Vor einer Kastration sollten Hunde in der Regel nüchtern sein, um das Risiko von Komplikationen während der Narkose zu minimieren. Die meisten Tierärzt:innen empfehlen, dass Hunde etwa 12 Stunden vor der geplanten Operation nicht mehr gefüttert werden sollten. Das bedeutet, dass die letzte Mahlzeit am Vorabend der Operation gegeben werden sollte, normalerweise zwischen 18:00 und 20:00 Uhr, wenn die Operation am nächsten Morgen stattfindet. Wasser sollte dem Hund normalerweise 2 bis 4 Stunden vor der Operation zur Verfügung stehen.

Nüchternheit vor der Narkose ist wichtig, um das Risiko einer Aspiration (Einatmen von Mageninhalt in die Lunge) während der Operation zu verringern. Wenn ein Hund während der Narkose erbricht und Mageninhalt in die Atemwege gelangt, kann es zu schwerwiegenden Komplikationen wie einer Lungenentzündung kommen.

Eine Halskrause schützt die Wunde nach der Kastration vor dem Belecken.

Bild: Kyla Metzker | Shutterstock

Nachsorge: Wie geht es der Hündin nach der Kastration?

Der/die Tierärztin wird dir Anweisungen geben, wie du dich um deine Hündin nach der Operation um deine Hündin kümmern sollst. Wenn du unsicher bist, frage nach! Die erste Wundkontrolle findet am nächsten oder übernächsten Tag nach der Operation in der Tierarztpraxis statt.

Um den Heilungsverlauf zu beobachten und eventuelle Probleme frühzeitig zu erkennen, sollte deine Hündin nach der Operation noch einige Tage beobachtet werden. Schmerzmittel lindern die Wundschmerzen in den ersten Tagen nach der Operation, und es ist wichtig, dass sie ausreichend frisst und trinkt. Hündinnen, die das Fressen und Trinken verweigern, leiden häufig unter Schmerzen.

Eine vorbeugende Antibiotikagabe ist in der Regel nicht notwendig, da die Kastration unter sterilen Bedingungen durchgeführt wird. In den ersten zwei bis drei Wochen nach der Operation empfiehlt es sich, die körperliche Aktivität einzuschränken, damit die Wunde gut heilen kann. Das bedeutet, dass Spaziergänge nur an der Leine erfolgen sollten, um die Bauchdecke während der Wundheilung vor starken Belastungen zu schützen. Bei der endoskopischen Kastration sind die Schnitte in der Bauchdecke sehr klein, so dass diese Vorsichtsmaßnahme nicht notwendig ist. Der Wundverband sollte bei Verschmutzung gewechselt werden.

Wie lange muss die Hündin nach der Kastration den Body tragen?

Häufig wird den Hündinnen nach der Kastration zusätzlich ein Halskragen oder Hundebody verordnet, um die Bauchwunde vor dem Belecken zu schützen. Das Belecken der Wunde kann dazu führen, dass die Wunde sich öffnet und Bakterien in die Tiefe eindringen, was zu Infektionen führen kann.

Wie lange der Body getragen werden muss, hängt vom individuellen Heilungsverlauf ab. In der Regel sollte der Body in den ersten Tagen nach der Operation ununterbrochen getragen werden. Nach einigen Tagen kann der/die Tierärzt:in entscheiden, ob der Body noch notwendig ist. Einige Hündinnen vertragen den Body gut und können ihn länger tragen, während andere ihn schneller ablegen können, wenn die Wunde gut verheilt ist und keine Anzeichen für Komplikationen vorliegen.

Endoskop für die minimalinvasive Kastration der Hündin.

Bild: Doro Guzenda | Shutterstock

Endoskopische Kastration der Hündin: Die sanfte Kastration?

Heutzutage ist es möglich, mit Hilfe von Endoskopen eine so genannte minimal-invasive Kastration durchzuführen. Dabei wird über zwei bis drei kleine Schnitte in der Bauchdecke das Endoskop mit einer kleinen Kamera und dem Arbeitsgerät (in diesem Fall eine kleine Zange, die mit Hitze schneidet) in den Bauchraum eingeführt und die Kastration durchgeführt. Diese Methode hat viele Vorteile gegenüber der herkömmlichen Kastration.

Vorteile der minimalinvasiven Kastration:

  • Es werden nur kleine Schnitte gemacht, die schnell verheilen.

  • Das Infektionsrisiko ist geringer.

  • Die Narkosezeit ist kürzer. 

  • Die Schmerzen nach dem Eingriff sind geringer.

  • Das Komplikationsrisiko ist geringer (Blutungsrisiko sinkt, keine Reaktion auf Nahtmaterial im Bauchraum).

  • Eine Halskrause ist in der Regel nicht notwendig.

In den meisten Praxen wird die konventionelle Kastration durchgeführt, da für den endoskopischen Eingriff spezielle Geräte und Erfahrung erforderlich sind. In spezialisierten Kliniken wird die endoskopische Kastration jedoch zunehmend angeboten. Eine Einschränkung gibt es: Sie kann nur bei mittelgroßen und großen Hunden durchgeführt werden, da die Technik bei kleineren Hündinnen im Bauchraum keinen Platz findet. 

Aber auch bei der konventionellen Kastration ohne Endoskop ist der Operationsschnitt heute kleiner als früher, da bei einer gesunden Hündin meist nicht mehr die Gebärmutter entfernt wird (Ovariohysterektomie), sondern es genügt, nur noch die Eierstöcke zu entfernen (Ovarektomie). Daher ist auch hier das allgemeine Komplikationsrisiko gering.

Was bedeutet endoskopische Kastration?

Die endoskopische Kastration ist ein minimalinvasiver Eingriff, bei dem die Eierstöcke der Hündin mit Hilfe eines Endoskops entfernt werden, ohne dass ein großer Schnitt erforderlich ist. Das Endoskop, das eine Kamera und spezielle Instrumente enthält, wird durch kleine Schnitte in den Bauch eingeführt. Dieses Verfahren bedeutet eine schnellere Genesung und weniger postoperative Schmerzen für die Hündin.

Was kostet eine endoskopische Kastration bei Hündinnen?

Die Kosten für die endoskopische Kastration von Hündinnen können je nach Tierarztpraxis und individuellen Umständen variieren. In der Regel ist die endoskopische Kastration jedoch teurer als eine herkömmliche Kastration.

In Deutschland orientieren sich Tierärzt:innen an der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT), die Mindest- und Höchstpreise für verschiedene tierärztliche Leistungen festlegt. Eine endoskopische Kastration kann folgende Positionen der GOT umfassen:

GOT-Position Tierärztliche Leistungen 1-facher Gebührensatz
16 Allgemeine Untersuchung mit Beratung, Hund, Katze, Frettchen 23,62 €
643 Eingehende Untersuchung einzelner Organe, klinisch 15,39 €
221 Injektion subkutan, intrakutan, intramuskulär (Hund, Katze, Frettchen) 11,50 €
225 Venenkatheter, peripher einlegen 14,62 €
224 Injektion intravenös 17,25 €
345 Intubationsnarkose 73,52 €
350 Monitoring 59,18 €
600 Ovarektomie Hündin 128,27 €
607 Kastration, endoskopisch 98,96 €
§ 7/§ 9 verabreichte und abgegebene Medikamente 20 € (geschätzt)
§ 7 Verbrauchsmaterial (z.B. Handschuhe, Abdecktücher, Nahtmaterial, Tupfer, Kanülen, Spritzen) 10 € (geschätzt)
Zwischensumme 472,31 €
Mehrwertsteuer 19 % 89,74 €
Summe 562,05 €

Die genauen Kosten für eine endoskopische Kastration hängen von mehreren Faktoren ab, unter anderem von den spezifischen Bedürfnissen der Hündin, der Wahl der Narkoseform, der Dauer des Eingriffs und ob zusätzliche medizinische Behandlungen erforderlich sind. Für genaue Kostenangaben solltest du dich direkt an deine:n Tierärzt:in wenden, um auf der Grundlage einer Untersuchung und der individuellen Bedürfnisse deiner Hündin eine genaue Kostenschätzung zu erhalten.

Wie lange dauert minimalinvasive Kastration Hund?

Die Dauer einer minimalinvasiven Kastration, einschließlich der endoskopischen Methode, kann je nach Komplexität des Eingriffs und Erfahrung des/der Tierärzt:in variieren. In der Regel dauert die eigentliche Operation etwa 30 bis 60 Minuten. Die Gesamtdauer, einschließlich der Vorbereitung des Tieres für die Narkose und der postoperativen Überwachung, kann jedoch mehrere Stunden betragen.

Wie lange schonen nach endoskopischer Kastration?

Nach einer endoskopischen Kastration sollte die Hündin für eine gewisse Zeit geschont werden, um die Heilung zu fördern und Komplikationen zu vermeiden. Die genaue Dauer der Schonung kann je nach individuellem Heilungsverlauf variieren und wird in der Regel von dem/der Tierärzt:in festgelegt. In der Regel sollten Hündinnen nach minimalinvasiven Eingriffen wie der endoskopischen Kastration etwa 10 bis 14 Tage geschont werden.

Wie lange dauert die Heilung nach Kastration Hündin?

Die Heilungsdauer nach einer Kastration kann je nach Größe der Hündin, Art des Eingriffs und individuellem Heilungsverlauf variieren. In der Regel dauert es etwa 10 bis 14 Tage, bis die Wunde äußerlich verheilt ist und die Fäden gezogen werden können. Das Fädenziehen ist jedoch nicht immer notwendig. Einige Tierärzt:innen benutzen selbstauflösendes Nahtmaterial.

Die vollständige Heilung der inneren Wunden und des Gewebes kann jedoch bis zu 4 bis 6 Wochen dauern. Während dieser Zeit sollte die Hündin weiterhin vorsichtig behandelt und körperliche Anstrengung vermieden werden. Es ist auch wichtig, auf Anzeichen von Komplikationen wie Entzündungen oder Infektionen zu achten. Diese sind an einer Rötung, Schwellung oder einem unangenehmen Geruch der Wunde zu erkennen. Suche gegebenenfalls eine Tierarztpraxis auf.

Fazit

Die Kastration der Hündin hat Vor- und Nachteile, die von verschiedenen Faktoren abhängen. Zu den Vorteilen gehören die Verhinderung unerwünschter Trächtigkeiten, die Verringerung des Risikos von Gebärmutter- und Eierstockerkrankungen und die Verringerung des Risikos aggressiven Verhaltens gegenüber anderen Hunden. Auch das Risiko bestimmter Krebsarten wird durch die Kastration verringert.

Zu den Nachteilen gehören eine mögliche Gewichtszunahme und Verhaltensänderungen wie weniger Aktivität und Spielbereitschaft. Es besteht auch ein Risiko für Komplikationen während des chirurgischen Eingriffs und für langfristige Gesundheitsprobleme wie Harninkontinenz.

Die Entscheidung, eine Hündin zu kastrieren, sollte individuell getroffen werden und von verschiedenen Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und Lebensweise der Hündin sowie den Umständen der Besitzer:innen abhängen. Es ist wichtig, die Vor- und Nachteile der Kastration sorgfältig abzuwägen und nach Rücksprache mit einem/einer Tierärzt:in eine fundierte Entscheidung zu treffen.


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