Durchfall beim Hund: Was steckt dahinter?

Verarzten | Vom 15.08.24

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Durchfall beim Hund: Was steckt dahinter?

Titelbild: SasaStock | Shutterstock

Durchfall beim Hund. Durchfall bei Hunden ist ein häufiges Problem, das viele Ursachen haben kann. Von harmlosen Darmverstimmungen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen reicht das Spektrum der Auslöser. Wenn ein Hund plötzlich Durchfall bekommt, stellen sich oft viele Fragen: Liegt es am Futter? Hat er etwas Unverträgliches gefressen? Oder steckt eine Infektion dahinter?

Die Symptome können unterschiedlich stark ausgeprägt sein und manchmal reicht eine einfache Beobachtung aus, um die Ursache zu finden. In anderen Fällen kann eine tierärztliche Untersuchung notwendig sein, um ernsthafte Gesundheitsprobleme auszuschließen. In diesem Artikel erfährst du, welche Ursachen Durchfall beim Hund haben kann, wann du eine Tierarztpraxis aufsuchen solltest und wie du deinem Vierbeiner schnell und effektiv helfen kannst.

Die häufigsten Ursachen von Durchfall

Durchfall ist keine Krankheit, sondern ein Symptom. In der Regel bedeutet Durchfall einfach, dass der Darm gereizt oder entzündet ist. Durchfall bei Hunden kann durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden, von denen viele harmlos sind, während andere ernsthafte Gesundheitsprobleme verursachen können. Die häufigsten Ursachen für Durchfall bei Hunden sind:

  • Futterumstellung: Eine plötzliche Futterumstellung oder die Einführung neuer Futtermittel kann den Verdauungstrakt des Hundes überfordern und zu Durchfall führen.

  • ungeeignetes Futter: Der Verzehr von für Hunde ungeeignetem Futter, z.B. zu fettreiche oder schwer verdauliche Nahrung, kann den Magen-Darm-Trakt belasten und zu Durchfall führen. Auch das Fressen von Müll oder Abfällen kann schnell zu Magen-Darm-Problemen führen.

  • Futtermittelintoleranz: Manche Hunde reagieren empfindlich auf bestimmte Inhaltsstoffe im Futter, was zu Verdauungsproblemen führen kann.

  • Infektionen: Bakterien, Viren oder Parasiten wie Giardien oder Würmer können den Darm infizieren und Durchfall verursachen.

  • Stress oder Angst: Veränderungen in der Umgebung oder ungewohnte Situationen wie ein Umzug oder ein Tierarztbesuch können stressbedingten Durchfall auslösen.

  • Ungleichgewicht der Darmflora: Eine gestörte Darmflora, zum Beispiel nach einer Antibiotikabehandlung, kann das Gleichgewicht der "guten" Bakterien im Darm stören und zu Durchfall führen.

  • Autoimmunerkrankungen: Bestimmte Autoimmunerkrankungen wie IBD (Inflammatory Bowel Syndrome) können zu Entzündungen im Verdauungstrakt und damit zu Durchfall führen.

  • Vergiftungen: Das Fressen von giftigen Substanzen wie bestimmten Pflanzen, Schokolade oder Reinigungsmitteln kann zu schwerem Durchfall und anderen Symptomen führen.

  • chronische Krankheiten: Durchfall kann als Begleitsymptom bei Erkrankungen anderer Organe auftreten, z.B. bei Erkrankungen der Nieren, der Leber oder der Bauchspeicheldrüse.

Neues Futter sollte immer schrittweise eingeführt werden.

Bild: freepik | Freepik

Plötzlicher Futterwechsel

Eine einfache Ursache für Durchfall ist eine plötzliche Futterumstellung. Wird das gewohnte Futter von einem Tag auf den anderen durch ein neues ersetzt, können sich der Verdauungstrakt und die Darmflora, also die verdauungsfördernden Mikroorganismen im Darm, nicht schnell genug umstellen. Durchfall und Blähungen sind die Folge.

Deshalb sollte eine Futterumstellung immer schrittweise erfolgen. Wie du das Futter richtig umstellst, kannst du im Artikel So gelingt dir eine Futterumstellung bei deinem Hund nachlesen.

Ungeeignetes Futter

Ungeeignetes Futter kann bei Hunden zu Verdauungsproblemen führen. Zu fettes Futter ist für Hunde schwer verdaulich und kann den Magen-Darm-Trakt reizen, was zu Durchfall und Erbrechen führen kann. Schwer verdauliches Futter aus bindegewebsreichen Innereien wie Pansen, Knorpel oder Haut kann ebenfalls Blähungen und Durchfall verursachen.

Füttere daher nur qualitativ hochwertiges Futter und wenig Bindegewebe. Füttere deinen auch Hund nicht mit Speiseresten oder Lebensmitteln, die für Menschen bestimmt sind, wie Schokolade, Zwiebeln oder stark gewürzte Speisen.

Futtermittelintoleranzen

Futtermittelunverträglichkeiten und -allergien sind häufige Ursachen für chronischen Durchfall bei Hunden. Eine Futtermittelunverträglichkeit tritt auf, wenn der Verdauungstrakt bestimmte Inhaltsstoffe nicht richtig verarbeiten kann, während eine Allergie eine immunologische Reaktion auf bestimmte Proteine im Futter auslöst. Symptome können neben Durchfall auch Erbrechen, Juckreiz, Hautausschläge und chronische Ohrenentzündungen sein.

Besteht der Verdacht auf eine Futtermittelintoleranz, sollte eine Ausschlussdiät durchgeführt werden. Sie hilft herauszufinden, welches Futter das Problem verursacht, und ist gleichzeitig die Therapie. Dabei wird der Speiseplan des Hundes auf wenige, hypoallergene Zutaten reduziert. Diese Diät sollte konsequent über 8 bis 12 Wochen durchgeführt werden. Nach und nach werden dann einzelne Zutaten zugefüttert, um den Auslöser zu identifizieren.

Die Untersuchung einer Kotprobe kann die Ursache für Durchfall aufdecken, z.B. einen Parasitenbefall.

Bild: Maksim Shmeljov | Shutterstock

Parasitenbefall

Parasiten wie Giardien, Würmer (z.B. Spulwürmer, Bandwürmer) und Kokzidien befallen den Darmtrakt des Hundes und können Durchfall verursachen, der manchmal schleimig oder blutig sein kann. Junge Hunde, Welpen und Tiere mit geschwächtem Immunsystem sind besonders gefährdet. Hunde können sich in vielen alltäglichen Situationen mit Würmern anstecken, zum Beispiel durch verunreinigtes Wasser, Futter oder Kontakt mit infizierten Tieren.

Regelmäßige Entwurmungen und tierärztliche Kotuntersuchungen sind wichtig, um einen Parasitenbefall frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Denn meist ist ein Parasitenbefall nicht auf den ersten Blick erkennbar. Bei Durchfall sollte daher immer eine Kotprobe auf Parasiten untersucht werden. Die Behandlung erfolgt mit Antiparasitika, die gezielt gegen den jeweiligen Parasiten wirken. Zusätzlich sollten Hygienemaßnahmen ergriffen werden, um eine Reinfektion zu verhindern, wie z.B. die gründliche Reinigung und Desinfektion der Umgebung sowie der Futter- und Wassernäpfe.

Mit dem confidu Forscher Kit - Durchfall hast du die Möglichkeit, eine Kotprobe ohne Tierarztbesuch in einem zertifizierten Labor untersuchen zu lassen. Im Labor wird die Probe mit verschiedenen Methoden auf Darmparasiten untersucht. Nach einigen Tagen erhältst du das Ergebnis elektronisch in der confidu App mit Hinweisen zum weiteren Vorgehen.

Stress oder Angst

Stress und Angst können bei Hunden zu Verdauungsstörungen einschließlich Durchfall führen. Hunde reagieren empfindlich auf Veränderungen in ihrer Umgebung, z.B. Umzug, Reisen, Veränderungen in der Familiensituation oder Trennung von dem/der Besitzer:in. Diese emotionale Belastung kann die Darmfunktion beeinträchtigen, was zu kurzfristigem stressbedingten Durchfall führen kann. Oft tritt dieser Durchfall plötzlich auf und verschwindet wieder, sobald die Stresssituation vorüber ist.

Um stressbedingten Durchfall zu vermeiden, sollte der Hund in Stresssituationen ausreichend Ruhe und Sicherheit haben. Rituale, die dem Hund Vertrautheit geben, wie regelmäßige Fütterungszeiten und Spaziergänge, können helfen, Stress abzubauen. Wenn Stress eine häufige Ursache für Durchfall ist, kann eine Verhaltenstherapie in Betracht gezogen werden. In manchen Fällen können auch pflanzliche Beruhigungsmittel wie Kamille oder Lavendel, Wohlfühlhormone wie Adaptil® oder spezielle Diäten mit stressmindernden Inhaltsstoffen wie Zylkene® hilfreich sein.

Bakterielle Infektionen

Bakterien wie Salmonellen, Escherichia coli (E. coli) oder Campylobacter sind häufige Erreger von Darminfektionen bei Hunden. Solche Infektionen führen oft zu Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen und Fieber. Die Ansteckung erfolgt häufig durch den Verzehr von verunreinigtem Futter, rohem Fleisch oder unsauberem Wasser.

Eine bakterielle Infektion kann auch über eine Kotprobe nachgewiesen und die Erreger identifiziert werden, z.B. mit dem confidu Forscher Kit - Durchfall+. Die Behandlung erfolgt in der Regel mit Antibiotika und unterstützenden Therapien, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen und den Magen-Darm-Trakt zu beruhigen.

Virusinfektionen

Viren wie das Canine Parvovirus oder das Canine Coronavirus können bei Hunden ernste Infektionen des Verdauungstraktes verursachen. Diese Viren sind hoch ansteckend und führen häufig zu schwerem, blutigem Durchfall, Erbrechen, Fieber und allgemeiner Schwäche. Besonders anfällig sind Welpen und ungeimpfte Tiere. Parvovirus-Infektionen sind besonders gefährlich und können ohne sofortige Behandlung zum Tod führen.

Bei Verdacht auf eine Virusinfektion ist sofortige tierärztliche Hilfe erforderlich. Die Behandlung konzentriert sich auf die Bekämpfung der Symptome und die Unterstützung des Immunsystems, da es keine spezifischen Medikamente gegen Viren gibt. Intensivpflege, einschließlich intravenöser Flüssigkeitszufuhr und Krankenhausaufenthalt, kann erforderlich sein. Die beste Vorbeugung gegen Virusinfektionen sind regelmäßige Impfungen, die das Risiko einer solchen schweren Erkrankung deutlich senken.

Naturjoghurt ist ein natürliches Probiotikum und bewährtes Hausmittel.

Bild: NOBUHIRO ASADA | Shutterstock

Ungleichgewicht der Darmflora

Eine gesunde Darmflora ist wichtig für eine funktionierende Verdauung. Einseitige Ernährung oder Stress können das Gleichgewicht der Bakterien im Darm stören und zu Durchfall führen. Eine geschwächte Darmflora kann ihre Funktion, schädliche Bakterien abzuwehren und die Verdauung zu unterstützen, nicht mehr ausreichend erfüllen. Dies kann auch nach längerer Einnahme von Antibiotika geschehen, da diese nicht nur krankheitserregende, sondern auch nützliche Bakterien abtöten.

Um die Darmflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen, können probiotische Ergänzungsfuttermittel oder Naturjoghurt oder Sauerkraut gegeben werden. Diese enthalten lebende Bakterienkulturen, die helfen, die gesunde Darmflora wieder aufzubauen. Zusätzlich sollte der Hund ein leicht verdauliches Futter erhalten, das die Heilung des Magen-Darm-Traktes unterstützt. Langfristig ist es wichtig, auf eine abwechslungsreiche Ernährung zu achten, um die Darmflora im Gleichgewicht zu halten und erneuten Durchfällen vorzubeugen.

Im Artikel Darmsanierung beim Hund | Hausmittel, Futter und mehr zur Darmgesundung findest du mehr Informationen zum Thema.

Autoimmunerkrankungen

Autoimmunerkrankungen treten auf, wenn das Immunsystem des Hundes fälschlicherweise körpereigene Zellen angreift. Dies kann verschiedene Organe betreffen, darunter auch den Magen-Darm-Trakt. Ein Beispiel ist die entzündliche Darmerkrankung (Inflammatory Bowel Disease, IBD), bei der das Immunsystem die Darmschleimhaut angreift und eine chronische Entzündung verursacht. Diese Entzündung kann zu anhaltendem Durchfall, Gewichtsverlust, Erbrechen und Bauchschmerzen führen. Die Symptome können schwanken und sind oft schwer zu kontrollieren.

Autoimmunerkrankungen erfordern eine langfristige tierärztliche Betreuung. Die Behandlung umfasst in der Regel entzündungshemmende Medikamente, Immunmodulatoren und eine spezielle Diät, um die Entzündung im Darm zu reduzieren. Häufig wird eine hypoallergene oder leicht verdauliche Diät empfohlen, um den Darm zu entlasten. In einigen Fällen können auch Immunsuppressiva eingesetzt werden, um die überaktive Immunreaktion zu kontrollieren. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind erforderlich, um den Zustand des Hundes zu überwachen und die Therapie entsprechend anzupassen.

Vergiftungen

Vergiftungen können bei Hunden durch die Aufnahme von giftigen Substanzen wie Haushaltsreinigern, bestimmten Pflanzen, Medikamenten oder verdorbenem Futter auftreten. Auch Schokolade, Weintrauben, Zwiebeln und Knoblauch können giftig sein. Eine Vergiftung kann zu akutem Durchfall, Erbrechen, Krämpfen, Zittern und in schweren Fällen zu Organversagen und Tod führen. Der Durchfall tritt oft plötzlich auf und wird von anderen schweren Symptomen wie starkem Speichelfluss, Lethargie oder neurologischen Störungen begleitet.

Bei Verdacht auf eine Vergiftung sollte der Hund sofort in eine Tierarztpraxis oder Tierklinik gebracht werden. Schnelles Handeln ist entscheidend, um das Gift aus dem Körper zu entfernen oder seine Wirkung zu neutralisieren. Der/die Tierärzt:in kann Erbrechen herbeiführen, Aktivkohle verabreichen, um das Gift zu binden, oder je nach Art des Giftes spezifische Gegenmittel verabreichen. Es ist auch wichtig, die Umgebung des Hundes auf potentiell giftige Substanzen zu untersuchen und diese unzugänglich zu machen, um zukünftige Vergiftungen zu vermeiden.

Chronische Krankheiten

Chronische Krankheiten wie Niereninsuffizienz, Lebererkrankungen, Diabetes mellitus oder Bauchspeicheldrüsenentzündungen (Pankreatitis) können Durchfall als Begleitsymptom verursachen. Diese Erkrankungen beeinträchtigen die normalen Körperfunktionen und können zu einer gestörten Verdauung, schlechter Nährstoffaufnahme und Verdauungsproblemen führen. Besonders bei älteren Hunden treten solche chronischen Erkrankungen häufiger auf, und der Durchfall kann mit anderen Symptomen wie Erbrechen, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit und allgemeiner Schwäche einhergehen.

Die Behandlung von Durchfall aufgrund chronischer Erkrankungen konzentriert sich auf die Kontrolle der Grunderkrankung. Dies kann durch Medikamente, spezielle Diäten und regelmäßige tierärztliche Überwachung erfolgen. Da chronische Erkrankungen oft nicht heilbar sind, zielt die Behandlung darauf ab, die Lebensqualität des Hundes zu erhalten und die Symptome zu lindern. Regelmäßige Blutuntersuchungen und Ultraschalluntersuchungen helfen dabei, den Fortschritt der Krankheit zu überwachen und die Behandlung entsprechend anzupassen.

Bild: Pexels | Pixabay

Was tun, wenn mein Hund Durchfall hat?

Leichten Durchfall kannst du selbst zu Hause behandeln, oft ist ein Tierarztbesuch gar nicht nötig. Du kannst deinem Hund bei Durchfall mit folgenden einfachen Maßnahmen helfen:

  • Fütterungspause: Lass deinen Hund 12 bis 24 Stunden fasten, um seinem Magen-Darm-Trakt eine Pause zu gönnen und die Reizung zu verringern. Achte darauf, dass er in dieser Zeit Zugang zu frischem Wasser hat, damit er nicht austrocknet.

  • Schonkost: Nach der Fütterungspause kannst du deinem Hund leicht verdauliches Futter in kleinen Portionen anbieten. Gekochter Reis mit gekochtem Huhn (ohne Haut und Gewürze) oder fettarmer Hüttenkäse sind gute Möglichkeiten. Füttere dieses Futter einige Tage lang, bis sich der Kot normalisiert hat.

  • Wasser: Achte darauf, dass dein Hund genug trinkt, damit er nicht austrocknet. Bei anhaltendem Durchfall ist das besonders wichtig. Um die Flüssigkeitszufuhr zu erhöhen, kannst du auch etwas Wasser in die Schonkost mischen.

  • Hausmittel: Ist der Durchfall flüssig, kannst du zusätzlich zur Schonkost ein Hausmittel verabreichen, um dem Wasser- und Mineralstoffverlust entgegenzuwirken. Gut geeignet sind gequollene Leinsamen oder Flohsamenschalen.

  • Kot beurteilen: Begutachte den Kot deines Hundes. Wenn der Durchfall blutig ist, ungewöhnlich riecht oder dein Hund Schmerzen hat, suche sofort eine Tierarztpraxis auf.

  • Tierarztpraxis aufsuchen: Wenn der Durchfall länger als 24 bis 48 Stunden anhält, dein Hund zusätzlich erbricht, lethargisch ist, Fieber hat oder Blut im Stuhl hat, solltest du eine Tierarztpraxis aufsuchen. Auch bei Welpen, älteren Hunden oder Hunden mit Vorerkrankungen ist es ratsam, früher in die Tierarztpraxis zu gehen.

  • keine Medikamente ohne Rücksprache: Gib deinem Hund keine Medikamente gegen Durchfall, es sei denn, der/die Tierärzt:in hat dies ausdrücklich empfohlen. Viele Medikamente für Menschen sind für Hunde giftig.

  • langsame Futterumstellung: Wenn es deinem Hund besser geht, kannst du ihn langsam wieder an seine normale Ernährung heranführen, indem du das Schonfutter unter sein normales Futter mischst und die Menge des normalen Futters langsam erhöhst.

Diese Schritte können helfen, den Durchfall deines Hundes zu lindern und seine Gesundheit wiederherzustellen. In den Artikeln Mein Hund hat Durchfall: Wie kann ich schnell helfen? und Schonkost für Hunde | Was füttern bei Erbrechen und Durchfall? findest du weitere Informationen und Rezepte für die richtige Ernährung deines Hundes.

Nächtlicher Durchfall beim Hund

Nächtlicher Durchfall kann viele verschiedene Ursachen haben, z.B. Futtermittelintoleranz, Stress, plötzliche Futterumstellung oder eine beginnende Magen-Darm-Erkrankung. Wenn dein Hund nur nachts Durchfall hat, kann dies auch mit einer späten Futterumstellung oder unregelmäßigen Fütterungszeiten zusammenhängen. Auch parasitäre Infektionen oder entzündliche Darmerkrankungen können zu nächtlichem Durchfall führen.

Beobachte die Fütterungszeiten und das Futter. Regelmäßige Fütterung mit leicht verdaulichem Futter vor dem Schlafengehen kann helfen. Wenn nächtlicher Durchfall über mehrere Tage anhält oder von anderen Symptomen begleitet wird, sollte tierärztlicher Rat gesucht werden, um die Ursache abzuklären.

Schleimiger Durchfall beim Hund

Schleimiger Durchfall beim Hund kann auf eine gereizte oder entzündete Darmschleimhaut hinweisen. Dies kann verschiedene Ursachen haben, z.B. Parasitenbefall mit Giardien, bakterielle Infektionen, Kolitis (Dickdarmentzündung) oder entzündliche Darmerkrankungen. Auch Stress, eine plötzliche Futterumstellung oder eine Futterunverträglichkeit können zu schleimigem Durchfall führen.

Achte auf zusätzliche Symptome wie Erbrechen, Appetitlosigkeit oder Blut im Kot. Insbesondere wenn der Durchfall zwei Tage anhält oder sich die Symptome verschlimmern, ist es ratsam, eine Kotprobe untersuchen zu lassen und eine Tierarztpraxis aufzusuchen.

Hund hat Durchfall wie Wasser, der stinkt

Wässriger, übelriechender Durchfall ist ein Anzeichen für eine schwerere Magen-Darm-Störung und kann auf eine Infektion (bakteriell oder viral), eine schwere Futtermittelunverträglichkeit, eine Vergiftung oder eine parasitäre Erkrankung hinweisen. Der üble Geruch wird häufig durch eine bakterielle Überbesiedelung des Darms oder durch schlecht verdautes Futter, das schnell durch den Darm transportiert wurde, verursacht.

Wässriger Durchfall kann schnell zu Dehydratation führen. Achte darauf, dass dein Hund Zugang zu frischem Wasser hat, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Ein sofortiger Besuch in der Tierarztpraxis ist wichtig, um die Ursache abzuklären und eine mögliche Dehydrierung und andere Komplikationen zu vermeiden. Der/die Tierärzt:in wird eine gründliche Untersuchung durchführen, einschließlich Bluttests und einer Kotprobe, um die genaue Ursache festzustellen.

Wie lange darf ein Hund Durchfall haben?

Ein Hund sollte nicht länger als ein bis zwei Tage ohne Besserung an Durchfall leiden. Dauert der Durchfall 24 bis 48 Stunden an, sollte tierärztlicher Rat gesucht werden, um mögliche ernsthafte Ursachen auszuschließen.

Insbesondere wenn der Durchfall von zusätzlichen Symptomen wie Erbrechen, Fieber, Lethargie, Blut im Stuhl oder starkem Flüssigkeitsverlust begleitet wird, sollte sofort tierärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Länger anhaltender Durchfall kann zu Dehydratation und Nährstoffmangel führen, was den Gesundheitszustand des Hundes erheblich verschlechtern kann.

Unter bestimmten Umständen sollte ein Hund mit Durchfall tierärztlich untersucht werden.

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Tierarztbesuch notwendig: Wann ist Durchfall beim Hund gefährlich?

Durchfall bei Hunden kann gefährlich werden, wenn bestimmte Symptome auftreten oder der Zustand länger anhält. Im Folgenden sind Situationen aufgeführt, in denen Durchfall bei Hunden als gefährlich angesehen wird:

  • länger als 48 Stunden: Hält der Durchfall länger als zwei Tage ohne Anzeichen einer Besserung an, kann dies auf ein ernsthaftes Problem hinweisen und sollte tierärztlich untersucht werden.

  • Blut im Kot: Blutiger oder teerfarbener Kot kann auf Blutungen, Parvovirose oder andere ernsthafte Erkrankungen hinweisen und erfordert sofortige tierärztliche Behandlung.

  • starker Flüssigkeitsverlust: Durchfall kann schnell zu Dehydratation führen, insbesondere bei Welpen, älteren Hunden oder Hunden kleiner Rassen. Anzeichen für eine Austrocknung sind trockene Schleimhäute, eingefallene Augen, Schwäche und Haut, die nach dem Anheben nicht sofort wieder verstreicht.

  • begleitende Symptome: Wenn Durchfall mit Erbrechen, Fieber, starken Bauchschmerzen, Lethargie oder Appetitlosigkeit einhergeht, kann dies auf eine ernsthafte Erkrankung wie Vergiftung, Infektion oder Organversagen hinweisen.

  • Parvovirose-Gefahr: Bei Welpen und nicht geimpften Hunden kann Durchfall, insbesondere wenn er blutig ist, ein Anzeichen für Parvovirose sein, eine lebensbedrohliche Virusinfektion, die sofort behandelt werden muss.

  • Vergiftungen: Wenn der Verdacht besteht, dass der Hund etwas Giftiges gefressen hat und die Folge Durchfall ist, handelt es sich um einen Notfall.

In solchen Fällen ist es wichtig, so schnell wie möglich eine Tierarztpraxis aufzusuchen. Dort wird dein Hund gründlich untersucht, es können auch Röntgenaufnahmen oder Blutuntersuchungen gemacht werden. Je nach Befund erhält dein Hund dann Infusionen oder Medikamente.

Wenn du dir nicht sicher bist, ob ein Tierarztbesuch notwendig ist, hilft dir der kostenlose confidu Diagnose Finder weiter. Beantworte einfache Fragen zur Gesundheit deines Hundes und zum Symptom Durchfall und erhalte eine Diagnose mit Einschätzung der Dringlichkeit und konkreten Handlungsempfehlungen.



Fazit

Durchfall ist ein Symptom, das in den meisten Fällen gut behandelbar ist, wenn du richtig vorgehst. Mit Fasten, Schonkost und einer Kotuntersuchung kannst du deinem Hund in den meisten Fällen helfen, ohne dass ein Tierarztbesuch nötig ist. Also scheue dich nicht, selbst aktiv zu werden!


Das confidu-Magazin wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellen wissenschaftlichen Standards verfasst. Die Artikel ersetzen keine tierärztliche Diagnose, sondern sollen dir erste Informationen zu vielen Themen rund um dein Tier geben. Bei spezifischen Fragen zu deinem Tier beraten dich unsere Tierärzt:innen gerne über die confidu App.


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