Warum schlafen Katzen so viel? Katzenverhalten erklärt

Erleben | Vom 24.11.22

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Warum schlafen Katzen so viel? Katzenverhalten erklärt

Titelbild: Kate Stone Matheson | Unsplash

Warum schlafen Katzen so viel? Du hast das Gefühl, deine Katze schläft fast den ganzen Tag? Doch wenn etwas raschelt, ist sie sofort zur Stelle. Wir erklären dir, was deine Katze wirklich macht, wenn sie augenscheinlich schläft, und wie viele Stunden Schlaf sie täglich benötigt. Außerdem zeigen wir dir, wann du dir über ihr Schlafverhalten Sorgen machen solltest.

Wie viel Schlaf bei der Katze ist normal?

Menschen brauchen im Durchschnitt 8 Stunden Schlaf in der Nacht, um sich ausgeschlafen zu fühlen. Bei Katzen ist das anders. Sie haben mehrere Wach- und Schlafphasen über den Tag verteilt und sind als dämmerungsaktive Tiere vor allem morgens und abends munter. Katzen sind Beutejäger und daher in den Wachphasen extrem aufmerksam und gehen ihrem Jagd- und Spieltrieb nach. In den anschließenden Schlafphasen müssen sie sich davon erholen und wieder ihre Kräfte sammeln.

Doch der Schlaf ist nicht wie bei uns Menschen. Bei einer durchschnittlichen Schlafdauer von 15 bis 16 Stunden täglich schlafen Katzen nur 4 bis 5 Stunden fest und regenerieren sich dabei vollständig, den Rest der Zeit dösen sie. Beim Dösen erholen sie nur den Körper, das Gehirn ist die ganze Zeit aktiv. Sie nehmen alle Geräusche um sich herum wahr und können jederzeit darauf reagieren. So sind sie also ständig bereit, Beute zu machen oder zu flüchten.

Katzen träumen übrigens auch und können dabei lustige Geräusche von sich geben, das Fell sträuben oder sich bewegen. Sie tun es vor allem in der sogenannten REM-Schlafphase. REM steht für rapid eye movement, also schnelle Augenbewegung, weil diese Phase durch sichtbare Augenbewegungen gekennzeichnet ist.

Junge Katzen schlafen mehr als ältere.

Bild: luxstorm | Pixabay

Wie viel Schlaf brauchen junge Katzen?

Kitten haben ein höheres Schlafbedürfnis als erwachsene Katzen und schlafen bis zu 90 % des Tages. Das ist nötig, um zu wachsen und sich zu entwickeln. Außerdem verarbeiten sie das Erlebte, denn im Wachzustand prasseln viele Eindrücke auf sie ein und sie lernen ständig dazu. Bei ihnen kommen in den ersten Lebenswochen locker 20 Stunden Schlaf am Tag zusammen.

Mit etwa drei Wochen beginnen Kätzchen, alleine zu schlafen und ihre Tiefschlafphasen werden länger. Die Kitten werden im Laufe der Wochen zunehmend wagemutiger und beginnen mit der Erkundung der Umgebung. Durch Hüpfen, Springen, Klettern und Kratzen setzen sie sich mit der Umwelt auseinander. Nach zwei Monaten beginnen sie außerdem, an höher liegenden Plätzen zu schlafen, um alles im Blick zu haben. Sie schlafen noch etwa 18 Stunden täglich.

Wie lange schlafen alte Katzen?

Katzen gelten ab etwa 10 Jahren als Senioren, da sich ihr Körper verändert und ab dann erste Alterserscheinungen zeigt. Seniorenkatzen haben ein Schlafbedürfnis von mehr als 16 Stunden täglich, weil sich der Körper mehr regenerieren muss als bei jüngeren Tieren. Erscheint dir deine ältere Katze also weniger aktiv, ist das wahrscheinlich ganz normal. Wichtig ist nur, dass du darauf achtest, ob gleichzeitig weitere Symptome auftreten, denn viele Seniorenkatzen entwickeln chronische Krankheiten, die auch zu einem erhöhten Schlafbedürfnis führen können.

Katzen schlafen gerne an ungewöhnlichen Orten.

Bild: tvjoern | Pixabay

Katze schläft viel – wann sollte man sich Sorgen machen?

Wahrscheinlich musst du dir keine Sorgen machen, denn Katzen schlafen einfach viel. Oder es gibt erklärbare Gründe. So schlafen sie zum Beispiel dann mehr, wenn es besonders warm ist, der Tag sehr aufregend war oder nach einem Impftermin in der Tierarztpraxis.

Wenn sich aber plötzlich etwas am Schlafverhalten deines Lieblings ändert, also wenn er mehr oder weniger schläft oder sich die üblichen Wachphasen verschieben, kann das krankheitsbedingt sein. Beobachte deine Katze, ob sie weitere Symptome zeigt.

Symptome, die auf eine Erkrankung hinweisen:

Wenn dir weitere Symptome auffallen, empfehlen wir dir, zunächst den kostenlosen confidu Diagnose Finder zu nutzen. Er wurde von Tierärzt:innen entwickelt, um Tierbesitzer:innen zu unterstützen und unnötige Tierarztbesuche zu vermeiden. Beantworte Fragen zum Symptom und du erhältst Auskunft über die Dringlichkeit und ob du eine Tierarztpraxis aufsuchen solltest. Handelt es sich um ein harmloses Problem, bekommst du in der confidu App eine genaue Anleitung mit nützlichen Produktempfehlungen, um deinen Liebling zuhause wieder gesund zu pflegen.

Optimale Voraussetzungen für erholsamen Schlaf

Katzen brauchen passende Schlafplätze, um sich ausreichend erholen zu können. Biete deiner Katze deshalb mehrere Schlafmöglichkeiten in der Wohnung an, damit sie je nach Situation und Laune den geeigneten Platz wählen kann.

Die Schlafplätze sollten an ruhigen Orten sein, damit deine Katze nicht durch Geräusche aus der Tiefschlafphase gerissen wird. Richte sie abseits der Laufwege ein und nicht in besonders belebten Zimmern wie etwa dem Kinderzimmer oder der Küche. Außerdem sollten sie vor Sonnenlicht, Zugluft und Feuchtigkeit geschützt sein. Erhöhte Plätze geben deiner Katze zudem die Sicherheit, den Raum überblicken und gleichzeitig nicht gestört werden zu können. Auch versteckte Schlafplätze werden gerne angenommen, z.B. Kuschelhöhlen, Kartons oder ein Körbchen unter dem Sofa. Katzen liegen gerne weich, polstere also die Liegeplätze mit einer Decke aus.

Damit sich deine Katze gut erholen kann, solltest du sie nicht aufwecken, wenn sie Geräusche im Schlaf macht. Träumen ist wichtig, um das Erlebte zu verarbeiten. Spiele außerdem mit ihr in den aktiven Phasen ausgiebig, um ihre Energie zu kanalisieren. So wird sie ausgeglichener und wird dann schlafen, wenn auch du ins Bett gehst. Im Artikel Warum rennt meine Katze wie verrückt durch die Wohnung? gehen wir weiter auf das Thema ein und geben dir viele Tipps zum Auspowern deiner Katze.

Der optimale Schlafplatz für Katzen ist:

  • ruhig

  • erhöht oder versteckt

  • trocken

  • schattig

  • sauber

  • kuschelig

Fazit

Katzen verbringen viele Stunden am Tag mit dem Schlafen und Dösen. Richte deinem Liebling daher mehrere Schlafplätze ein, damit er immer den richtigen Platz wählen kann. Schläft deine Katze plötzlich mehr oder weniger, solltest du beobachten, ob dir weitere Symptome auffallen. Ist das der Fall, solltest du ein:e Tierärzt:in konsultieren.


Das confidu-Magazin wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellem wissenschaftlichen Standard verfasst. Die Artikel ersetzen keine tierärztliche Diagnose, sondern sollen dir Erstinformationen zu vielen Themen rund um dein Tier liefern. Bei spezifischen Fragen zu deinem Tier, beraten unsere Tierärzt:innen dich gern über die confidu App.


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