Von Abessinier bis York | Welche Katzenrasse passt zu mir?

Erleben | Vom 06.04.24

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Von Abessinier bis York | Welche Katzenrasse passt zu mir?

Titelbild: Nils Jacobi | Shutterstock

Welche Katzenrasse passt zu mir? Der Frühsommer ist besonders interessant für zukünftige Katzenbesitzer:innen. Die im Frühling geborenen Maikätzchen werden flügge und sind bereit, in ihr neues Zuhause einzuziehen. Du kannst dir aber natürlich auch rund ums Jahr eine erwachsene Katze als Haustier zulegen. Aber welche Rasse solltest du dir aussuchen? Was gibt es bei der Wahl zu beachten? Wir helfen dir dabei.

Die Qual der Wahl: Wie wähle ich die passende Katzenrasse für mich aus?

Wie bei Hunden gibt es auch bei Katzen eine große Auswahl an Rassen mit unterschiedlichen äußeren Merkmalen und Charaktereigenschaften. So sind im Laufe der Jahre durch Zucht über 40 anerkannte Katzenrassen entstanden.

Auch wenn es auf den ersten Blick ins Auge springt: Nicht nur das Aussehen deiner zukünftigen Samtpfote sollte dir gefallen, auch die rassetypischen Eigenschaften müssen zu deinem Lebensstil passen. Da jeder Mensch andere Vorlieben und Lebensumstände hat, ist es wichtig, eine Rasse zu wählen, die zu dir passt.

Bei der Wahl einer Katzenrasse ist es also wichtig, sowohl das Aussehen als auch den Charakter, die Ernährung, die Gesundheit und die Pflege zu berücksichtigen. Hier sind einige wichtige Faktoren, die bei der Auswahl einer Katzenrasse berücksichtigt werden sollten:

  • Persönlichkeit und Charakter: Jede Rasse hat ihre eigenen typischen Merkmale und Verhaltensweisen. Einige Rassen sind verspielt und energiegeladen, während andere eher ruhig und gemütlich sind. Überlege, ob du eine aktive Katze möchtest, die viel Aufmerksamkeit braucht, oder eher eine unabhängige Katze, die gerne ihre Ruhe hat.

  • Aktivität: Manche Rassen sind sehr aktiv und benötigen viel Bewegung und geistige Stimulation, während andere eher weniger aktiv sind. Wenn du ein aktives Leben führst und gerne viel Zeit mit deiner Katze verbringst, könnte eine aktive Rasse wie die Bengalkatze gut zu dir passen. Wenn du jedoch einen ruhigeren Lebensstil bevorzugst, könnte eine Britisch Kurzhaar besser geeignet sein.

  • Pflegeaufwand: Manche Katzenrassen haben ein langes, dichtes Fell, das regelmäßige Pflege erfordert, um Verfilzungen zu vermeiden. Andere Rassen haben kurzes Fell, das weniger Pflege erfordert. Wenn du nicht viel Zeit für die Fellpflege aufwenden möchtest, ist eine Kurzhaarrasse eine gute Wahl.

  • Gesundheitsprobleme: Einige Katzenrassen sind anfälliger für bestimmte genetische Krankheiten oder Gesundheitsprobleme als andere. Informiere dich über die häufigsten Gesundheitsprobleme der jeweiligen Rassen und stelle sicher, dass du bereit bist, die zusätzliche Pflege und medizinische Versorgung zu leisten, die eventuell erforderlich sein könnte.

Es ist auch wichtig zu bedenken, dass Katzen nicht nur aufgrund ihrer Rasse ausgewählt werden sollten. Es gibt viele wunderbare Katzen in Tierheimen und Tierschutzorganisationen, die ein liebevolles Zuhause suchen. Die Wahl einer Rasse ist nicht unbedingt erforderlich, um eine großartige Katze zu finden, die perfekt zu dir passt.

Wenn du dich entschieden hast, welche Rasse am besten zu dir passt, kannst du im Artikel Katze anschaffen: Wohnung katzengerecht einrichten nachlesen, wie du dein Zuhause am besten für den neuen Mitbewohner gestaltest.

Katze bleibt Katze: Katzenhaltung folgt immer denselben Grundregeln

Unabhängig von der Rasse gibt es einige grundlegende Aspekte, die für alle Katzen gelten:

  • Ernährung: Katzen sind Fleischfresser und benötigen eine proteinreiche Ernährung. Es ist wichtig, ein hochwertiges Katzenfutter zu wählen, das alle notwendigen Nährstoffe enthält. Um die richtige Futtermenge und den Fütterungsplan für die individuellen Bedürfnisse deiner Katze festzulegen, kann dir die confidu App mit dem integrierten Futter Rechner helfen.

  • Wasser: Katzen sollten jederzeit Zugang zu frischem Wasser haben. Es ist wichtig sicherzustellen, dass deine Katze ausreichend hydriert ist, insbesondere wenn sie mit Trockenfutter oder ausschließlich mit Trockenfutter gefüttert wird.

  • Katzentoilette: Katzen mit Freigang verrichten ihr Geschäft an verschiedenen Orten. Dies sollte auch einer Wohnungskatze möglich sein, weshalb ihr zwei Katzentoiletten zur Verfügung stehen sollten. Für jede weitere Katze wird eine weitere Katzentoilette benötigt. Die Regel lautet also: Anzahl Katzen + 1. Katzen sind sehr reinliche Tiere, deshalb sollte man die Katzentoiletten mindestens einmal täglich reinigen. Sonst kann es passieren, dass sie unrein werden.

  • Krallenpflege: Da sich die Krallen beim Laufen nicht abnutzen, brauchen Katzen Kratzmöglichkeiten, wie z.B. Kratzbäume, Kratzbretter etc, um die Krallen zu kürzen. Die Krallen sollten regelmäßig kontrolliert und nur geschnitten werden, wenn sie übermäßig oder verformt wachsen.

  • Zahnpflege: Auch Katzen können das Zähneputzen lernen, wenn du frühzeitig mit dem Training beginnst und deine Katze belohnst. Das verhindert die Bildung von Zahnstein und Zahnproblemen. Kontrolliere die Zähne regelmäßig und lass sie bei Bedarf professionell reinigen.

  • tierärztliche Versorgung: Alle Katzen sollten regelmäßig tierärztlich untersucht werden, um ihre Gesundheit zu überwachen, Impfungen auf den neuesten Stand zu bringen und mögliche Gesundheitsprobleme frühzeitig zu erkennen. Regelmäßige Wurmkontrollen, Entwurmungen und Floh- sowie Zeckenbehandlungen sind ebenfalls wichtig, um die Gesundheit deiner Katze zu erhalten.

  • Sauberkeit: Katzen sind von Natur aus sehr reinliche Tiere und brauchen eine saubere Umgebung. Achten Sie darauf, dass die Katzentoilette regelmäßig gereinigt wird.

  • Beschäftigung und Spiel: Katzen brauchen geistige und körperliche Anregung, um glücklich und gesund zu bleiben. Spiele regelmäßig mit deiner Katze, biete ihr interaktives Spielzeug an und schaffe Möglichkeiten zum Klettern und Erkunden. Dies ist besonders wichtig für Wohnungskatzen, um Langeweile und Verhaltensproblemen vorzubeugen.

  • liebevolle Zuwendung: Katzen sind soziale Tiere und brauchen Liebe, Aufmerksamkeit und Zuneigung von ihren Besitzer:innen. Nimm dir Zeit zum Schmusen und Streicheln und baue eine liebevolle Bindung zu deiner Katze auf.

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Europäisch Kurzhaar

Bild: Eleni Alina | Shutterstock

Kurzhaarrassen

Rassen: Abessinier, Anatoli, Bengalen, Britisch Kurzhaar, Burma, Chartreux (Karthäuser), Europäisch Kurzhaar, Russisch Blau

Kurzhaarkatzen bilden die größte Gruppe der Rassekatzen, und sowohl ihr Temperament als auch ihr Aussehen sind sehr unterschiedlich. Was die Gesundheit betrifft, so sind Kurzhaarrassen im Allgemeinen robust und haben wenig rassespezifische Gesundheitsprobleme. Die Pflege von Kurzhaarrassen ist im Vergleich zu langhaarigen Rassen weniger aufwändig, trotzdem benötigt das Fell regelmäßige Pflege. Wöchentliches Bürsten reicht meist aus, um lose Haare zu entfernen. Während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst sollte das Fell häufiger gebürstet werden.

Bilder: tsapenkodg, MelaniMarfeld, lshman000, Dyadya_Lyosha, LucasBouillon, Alexas_Fotos, tasukaran | Pixabay

Hier sind einige Beispiele für Kurzhaarrassen:

Abessinier: Die Abessinier ist bekannt für ihr kurzes, dichtes und seidiges Fell, das ihr ein wildes Aussehen verleiht. Sie haben verschiedene Fellzeichnung und Farben. Abessinier sind aktive und neugierige Katzen, die gerne beschäftigt werden. Sie sind intelligent, verspielt und liebevoll zu ihren Besitzer:innen.

Bengalen: Bengalkatzen sind bekannt für ihr exotisches Aussehen mit wilder Leopardenzeichnung. Das kurze Fell ist dicht und seidig. Bengalen sind sehr lebhaft und verspielt. Sie klettern und jagen gerne.

Britisch Kurzhaar: Die Britisch Kurzhaar ist eine robuste und gedrungene Katzenrasse mit dichtem, flauschigem Fell. Sie haben einen sanften und ruhigen Charakter, sind aber auch verspielt und anhänglich.

Europäisch Kurzhaar: Die Europäisch Kurzhaar ist die wohl bekannteste Katzenrasse mit vielen möglichen bunten Fellzeichnungen. Sie ist eine große und kräftige Katze, die als sehr liebevolle und anhängliche Hauskatze weltweit geliebt wird.

Kartäuserkatze: Die Kartäuserkatze hat ein dichtes, wolliges Fell mit einer blaugrauen Färbung. Sie sind für ihr sanftes und ruhiges Wesen bekannt. Kartäuserkatzen sind anhänglich, intelligent und Fremden gegenüber eher zurückhaltend.

Russisch Blau: Die Russisch Blau ist eine elegante Katze mit kurzem, dichtem blaugrauem Fell. Sie ist bekannt für ihr anmutiges Erscheinungsbild und ihren sanften Charakter. Russisch Blau Katzen sind intelligent, neugierig und anhänglich.

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Norwegische Waldkatze

Bild: Astrid Gast | Shutterstock

Halblanghaarrassen

Rassen: American Curl, Heilige Birma, Maine Coon, Norwegische Waldkatze, Ragdoll, Somali, Türkisch Angora, York Chocolate

Typisch für die Katzen dieser Kategorie ist ihr ungleichmäßig langes Fell, das an einigen Körperstellen länger und an anderen kürzer ist. Ausfällig ist auch die schöne Behaarung am Hals, die an eine Löwenmähne erinnert. Charakterlich kannst du sehr unterschiedliche Katzen finden: von der sanftmütig-ausgeglichenen Ragdoll, die überall mit dabei sein möchte, bis hin zur neugierigen und äußerst intelligenten Maine Coon mit mittlerem Temperament.

Das mittellange Fell erfordert eine gewisse Pflege, die jedoch weniger aufwändig ist als bei langhaarigen Rassen. Es sollte täglich gebürstet werden, um Verfilzungen zu vermeiden und das Fell gesund und glänzend zu erhalten. Insbesondere während des Fellwechsels kann das Bürsten intensiver sein, um lose Haare zu entfernen und das Wachstum neuer Haare zu fördern. Es ist auch wichtig, die Ohren regelmäßig zu kontrollieren und zu reinigen, da halblanghaarige Rassen anfälliger für Ohrenprobleme sein können.

Halblanghaarrassen können auch für bestimmte genetisch bedingte Krankheiten anfällig sein, daher sind regelmäßige tierärztliche Untersuchungen und aktuelle Impfungen wichtig. Einige Rassen, wie die Maine Coon, sind zudem anfällig für Hüftgelenksdysplasie und Herzerkrankungen, weshalb eine gute Beobachtung von Symptomen, frühzeitige Diagnose und Behandlung wichtig sind.

Bilder: Chicsweet, Jeannette1980, STVIOD, Kadisha, AmberShadow | Pixabay

Bild Maine Coon: Sergei Wing | Unsplash

Hier sind einige Beispiele für Halblanghaar-Rassen:

American Curl: Die American Curl ist für ihre charakteristisch gebogenen Ohren bekannt. Ihr Fell ist mittellang und kommt in verschiedenen Farben und Mustern vor. American Curls sind verspielt, gesellig und neugierig.

Heilige Birma: Die Birmakatze hat ein seidiges, halblanges Fell in den Farben Seal, Blue, Chocolate und Lilac. Sie sind bekannt für ihre blauen Augen und ihren sanften Charakter. Birmakatzen sind anhänglich, ruhig und sozial.

Maine Coon: Die Maine Coon gilt als die größte Katzenrasse und hat ein dichtes, seidiges Fell. Ihr Charakter ist freundlich und anhänglich. Maine Coons sind für ihre Intelligenz und Anpassungsfähigkeit bekannt.

Somali: Die Somali ist eine langhaarige Variante der Abessinier. Sie haben ein mittellanges, dichtes Fell mit einer schönen Ticking-Zeichnung. Somalis sind verspielt, lebhaft und intelligent.

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Himalaya-Katze

Bild: Anne Richard | Shutterstock

Langhaarrassen

Rassen: Britisch Langhaar, Deutsch Langhaar, Himalaya Katze, Perser

Langhaarige Katzen haben in der Regel einen gemütlichen Charakter. Katzenliebhaber:innen schätzen an einer Langhaarkatze ihr anschmiegsames Wesen und ausgeglichenes Temperament, doch ihre Pflege erfordert Zeit und Engagement. Das bis zu 10 Zentimeter lange und üppige Fell dieser Schönheiten hat viel Unterwolle, sodass die Katzen am besten täglich gebürstet werden, um nicht zu verfilzen. Es wird empfohlen, spezielle Bürsten und Kämme für Langhaarrassen zu verwenden, um das Fell gründlich zu entwirren. Im Artikel Seidiges und glänzendes Fell | Tipps zur Fellpflege bei der Katze findest du eine Anleitung zur Fellpflege deiner Samtpfote.

Langhaarige Rassen neigen auch zu Augen-, Ohren- und Zahnproblemen sowie Hautkrankheiten. Deshalb sollten Augen und Ohren regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf gereinigt werden, um Infektionen vorzubeugen. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen sind zudem wichtig, um mögliche Gesundheitsprobleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Bilder: Claudia Schmalz, Faheem Ahamad | Pexels

Bild Himalaya-Katze: G_Arman | Pixabay

Hier sind einige Beispiele für Langhaar-Rassen:

Britisch Langhaar: Britisch Langhaar ist eine langhaarige Variante der Britisch Kurzhaar. Sie haben ein dichtes, flauschiges Fell in verschiedenen Farben und Mustern. Britisch Langhaar sind ruhige, anhängliche und geduldige Katzen.

Deutsch Langhaar: Die Deutsch Langhaar ist eine robuste, großrahmige Rasse mit langem Fell in verschiedenen Farben und Mustern. Sie sind bekannt für ihre Anpassungsfähigkeit und ihr freundliches Wesen. Deutsch-Langhaarkatzen sind aktiv und intelligent.

Perser: Die Perserkatze ist eine der bekanntesten Langhaarkatzen. Sie haben ein langes, dichtes und seidiges Fell in verschiedenen Farben. Perserkatzen sind ruhig, sanft und anhänglich.

Himalaya-Katze: Die Himalaya ist eine Mischung aus Perser und Siamkatze. Sie hat das lange, seidige Fell der Perserkatze und die farbigen Abzeichen der Siamkatze. Himalayan Katzen sind anhänglich, ruhig und verspielt.

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Orientalisch Kurzhaar

Bild: Rita_Kochmarjova | Shutterstock

Siam und orientalische Rassen

Rassen: Balinese, Havana, Orientalisch Kurzhaar, Siam, Thai

Mit den meisten Orientalen wird es nie langweilig: Sie sind anmutige und elegante Schönheiten, die gerne deine Aufmerksamkeit einfordern – wenn nötig auch lautstark. Da Orientalen nicht nur schön, sondern auch sehr temperamentvoll und intelligent sind, brauchen sie viel Beschäftigung und Abwechslung. Sie fühlen sich daher mit Artgenossen besonders wohl, da die Nähe zum Menschen für diese geselligen Tiere oft nicht ausreicht.

Die Pflege von Siamesen und Orientalen ist bei kurzhaarigen Rassen einfach, wöchentliches Bürsten ist ausreichend. Rassen mit längerem Fell benötigen mehr Pflege. Siamesen und Orientalen können anfällig für bestimmte Gesundheitsprobleme wie Nieren- und Zahnprobleme sein. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen und eine gute Mundhygiene sind wichtig, um diese Probleme zu vermeiden oder frühzeitig zu erkennen.

Bilder: Andreas Lischka, liliy2025 | Pixabay

Bild Orientalisch Kurzhaar: Manuel Keller | Unsplash

Hier sind einige Beispiele für orientale Rassen:

Balinesen: Balinesen sind eine langhaarige Variante der Siamkatze. Sie haben ein seidiges, fließendes Fell in verschiedenen Farben und Mustern. Balinesen sind intelligente, aktive und gesellige Katzen.

Havana: Die Havana-Katze ist eine seltene Rasse mit kurzem, seidigem Fell in satter Schokoladenfarbe. Sie haben einen freundlichen und verspielten Charakter.

Orientalisch Kurzhaar: Die Orientalisch Kurzhaar ist eine schlanke und elegante Rasse mit kurzem Fell in einer großen Auswahl an Farben und Mustern. Sie haben ein lebhaftes und extrovertiertes Wesen.

Siam: Siamkatzen haben ein kurzes, eng anliegendes Fell und sind für ihre ausgeprägten Fellzeichnungen bekannt. Sie haben ein elegantes Erscheinungsbild und sind für ihr kommunikatives und verspieltes Wesen bekannt.

Thaikatze: Die Thaikatze ist eng mit der Siamkatze verwandt und ähnelt ihr in Aussehen und Charakter. Sie haben ein kurzes Fell und kommen in verschiedenen Farben vor. Thaikatzen sind gesellig, aktiv und anhänglich.

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Norwegische Waldkatze

Bild: Elisa Putti | Shutterstock

Waldkatzen und Naturrassen

Rassen: Neva Masquarade, Norwegische Waldkatze, Sibirische Waldkatze, Türkisch Angora

Eigentlich handelt es sich bei den sogenannten Naturrassen um keine streng definierte Gruppe von Rassekatzen. Es handelt sich um Rassen, die als äußerst robust, instinktsicher und langlebig gelten. Sie sind an ein raues Klima angepasst und werden häufig auch sehr groß, weshalb sie dementsprechend viel Platz benötigen. Naturrassen sind oft aktiv, verspielt und haben eine starke Bindung zu ihrer Umgebung. Ihr beeindruckendes Aussehen und ihr natürliches Verhalten machen sie zu faszinierenden Gefährten für Menschen, die die Schönheit und den Charakter von Wildkatzen schätzen.

Die Pflege von Waldkatzen oder Naturrassen erfordert regelmäßiges Bürsten, um das Fell gesund und frei von Verfilzungen zu halten. Je nach Rasse und individuellen Bedürfnissen kann die Pflege intensiver sein, insbesondere während des Fellwechsels. Es ist wichtig, die spezifischen Pflegeanforderungen der jeweiligen Rasse zu berücksichtigen und der Fellpflege die nötige Zeit und Hingabe zu widmen. Auch wenn die Naturrassen als gesund gelten, sollten sie regelmäßig tierärztlich untersucht werden, um mögliche Gesundheitsprobleme frühzeitig zu erkennen.

Bilder: RitaE, AmberShadow | Pixabay

Bild Neva Masquarade: Piotr Musioł | Unsplash

Bild Norwegische Waldkatze: Joanna22 | Shutterstock

Hier sind einige Beispiele für Waldkatzen und Naturrassen:

Norwegische Waldkatze: Die Norwegische Waldkatze ist eine große, kräftige Rasse mit dichtem, wasserabweisendem Fell. Sie ist bekannt für ihr mittellanges Fell in verschiedenen Farben und ihre charakteristischen Ohrbüschel. Norwegische Waldkatzen sind anhänglich, aktiv und unabhängig.

Neva Masquarade: Die Neva Masquarade ist eine Variante der Sibirischen Waldkatze mit halblangem Fell in verschiedenen Farben und einem charakteristischen Maskenmuster im Gesicht. Sie sind freundlich, verspielt und anhänglich.

Türkisch Angora: Die Türkisch Angora ist eine elegante Rasse mit langem, seidigem Fell in verschiedenen Farben. Sie sind bekannt für ihre Intelligenz, Anpassungsfähigkeit und ihr aktives Wesen.

Sibirische Waldkatze: Die Sibirische Waldkatze ist eine robuste Rasse mit mittellangem Fell in verschiedenen Farben und Mustern. Sie hat eine dichte Unterwolle, die sie vor Kälte schützt. Sibirische Waldkatzen sind freundlich, sanft und verspielt.

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Bengalkatze

Bild: Alexander_Evgenyevich | Shutterstock

Hybridrassen

Rassen: Bengal, Savannah

Hybridkatzenrassen entstehen durch die Verpaarung einer Hauskatze mit einer Wildkatze. Das Ergebnis sind große Katzen mit ungewöhnlicher Fellzeichnung. Für die Zucht und Haltung von Hybridrassen gelten strenge Auflagen, da es bei der Paarung und Geburt zu Komplikationen kommen kann. Nach einigen Generationen hat sich dieser Effekt jedoch abgeschwächt und es handelt sich um eine eigenständige Hybridrasse: eine Hauskatze mit ausgeprägten Wildtiereigenschaften. Sie haben aber in der Regel immer noch einen ausgeprägten Freiheitsdrang und sind wie ihre wilden Verwandten sehr aktiv.

Die Pflege von Hybridrassen ist in der Regel unkompliziert. Da ihr Fell kurz ist, reicht regelmäßiges Bürsten aus.

Bilder: lshman000, katerinavulcova, sipa | Pixabay

Bild Savannah: Petrebels | Unsplash

Hier sind einige Beispiele für Hybridrassen:

Bengalkatze: Die Bengalkatze ist aus der Kreuzung einer Hauskatze mit der asiatischen Leopardenkatze entstanden. Sie haben ein kurzes, glänzendes Fell mit markanten Rosetten oder Marmorierungen, die an die Fellzeichnung des Leoparden erinnern. Bengalkatzen sind muskulös, aktiv und neugierig. Sie brauchen regelmäßige körperliche und geistige Auslastung, um glücklich und gesund zu bleiben.

Savannah: Die Savannah-Katze entstand aus der Kreuzung einer Hauskatze mit dem Serval, einer Wildkatzenart. Sie hat ein kurzes, dichtes Fell mit markanten Flecken und Streifen. Savannah-Katzen sind energisch, intelligent und abenteuerlustig. Sie brauchen viel Platz und Beschäftigungsmöglichkeiten, um ihren Bewegungsdrang auszuleben.

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Bambinokatze (Mitte) und Sphynxkatzen

Bild: Jaroslaw Kurek | Shutterstock

Qualzuchtrassen – hübsch um jeden Preis 

Rassen: American Bobtail, Cymric, Manx, Nackthaarkatzen (z.B. Sphynx, Bambino), Scottish und Highland Fold, Devon und Cornish Rex

Auch in der Katzenzucht gibt es Rassen, die mit gesundheitlichen Problemen oder Verhaltensstörungen zu kämpfen haben und für den Laien ist auf den ersten Blick meist nicht erkennbar, dass diese Tiere leiden oder gar Schmerzen haben. Betroffene Rassen werden als Qualzuchten eingestuft und ihre Zucht wird von vielen Tierschutzorganisationen und Tierärzt:innen kritisiert. Dass es diese Tiere überhaupt gibt, hat wirtschaftliche Gründe: Da diese Rassen äußerlich besonders „niedlich“ wirken, werden sie gerne gekauft. Das Wohl der Tiere tritt dabei in den Hintergrund.

Es ist wichtig zu beachten, dass die genannten Qualzuchtrassen kontrovers diskutiert werden und dass die Entscheidung, eine solche Rasse zu halten, sorgfältig abgewogen werden sollte. Den Tieren zuliebe empfehlen wir, von der Anschaffung solcher Rassen Abstand zu nehmen. Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Katzen sollten immer an erster Stelle stehen, und es ist ratsam, sich gründlich über mögliche Gesundheitsprobleme zu informieren.

Weitere Informationen zu diesem Thema findest du im Magazinbeitrag Qualzucht bei Katzen: Wie Sphynx, Scottish Fold und Co. leiden.

Bilder: OrangeGroup, NSC Photography, Natalia Fedosova, Kekyalyaynen, margo1778, ElenaLES, shibuki_art | Shutterstock

Bild Devon Rex und Perser: miezekieze, lindarczyk | Pixabay

Hier sind einige Beispiele für Katzenrassen mit Qualzuchtmerkmalen:

Katzen mit kurzem oder ohne Schwanz (Bobtail, Manx und Cymric): Diese Rassen haben eine Genmutation, die zu einem kurzen oder fehlenden Schwanz führt. Daraus folgend haben stummelschwänzige und schwanzlose Katzen häufig Wirbelsäulen- und Skelettprobleme, Gangunsicherheiten und können inkontinent werden. Zudem können sie ohne Schwanz nicht katzentypisch springen, balancieren und damit kommunizieren. Cymric-Katzen sind eine langhaarige Variante der Manx-Katzen.

Katzen mit gelocktem Fell (Devon und Cornish Rex): Rex-Katzen gelten aufgrund ihrer besonderen Haarstruktur und einiger damit verbundener Gesundheitsprobleme als potenzielle Qualzucht. Die Rassen haben aufgrund von genetischen Mutationen ein lockiges, kurzes Fell. Die lockige Haarstruktur kann zu Problemen wie Hautreizungen, Trockenheit, Haarausfall und Infektionsanfälligkeit führen. Die Haut der Rex-Katzen produziert weniger Talg, was zu einer schwachen Schutzschicht führt und sie anfälliger für Umwelteinflüsse macht. Daher benötigen sie besondere Pflege, wie regelmäßiges Baden und Feuchtigkeitscremes für die Haut.

Nackthaarkatzen (z.B. Sphynx, Bambino): Nackthaarkatzen haben aufgrund einer Genmutation kein oder nur sehr wenig Fell. Ihr Aussehen ist auffällig und ungewöhnlich, da sie keine Haare haben, was sie für manche Menschen attraktiv macht. Die Pflege von Nackthaarkatzen erfordert jedoch besondere Aufmerksamkeit. Da sie keine Haare haben, müssen sie vor Kälte, Sonnenbrand und Hautkrankheiten geschützt werden. So sollten sie vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden und brauchen bei kühleren Temperaturen oft Kleidung, um den Körper zu wärmen.

Faltohrkatzen (Scottish und Highland Fold): Diese Rassen zeichnen sich durch nach vorne gebogene Ohren aus. Dieses Merkmal ist auf eine Genmutation zurückzuführen. Sie verursacht die Erbkrankheit Osteochondrodysplasie (OCD), die zu Knorpelproblemen und schmerzhaften Gelenkveränderungen führen kann. Die Symptome von OCD sind im Kittenalter meist weniger ausgeprägt, aber mit der Zeit kommt es zu Bewegungseinschränkungen, Schwellungen der Gelenke, Verformungen der Gliedmaßen und Veränderungen der Körperhaltung. Um einer Fold-Katze ein erträgliches Leben zu ermöglichen, sind oft Schmerztherapien und häufige Tierarztbesuche erforderlich. Die zusätzliche Entwicklung von Arthrose und Kommunikationsprobleme aufgrund der Faltohren verschlimmern die Situation. Einige Katzen müssen aufgrund der starken Schmerzen und Einschränkungen bereits in jungen Jahren eingeschläfert werden.

Brachyzephale Rassen (Perser): Die Perserkatze gehört zu den kurznasigen Rassen und ist für ihr flaches Gesicht bekannt. Dieses Merkmal kann jedoch zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen. Aufgrund des flachen Gesichts und der zu engen Nasenöffnungen haben Perserkatzen oft Schwierigkeiten beim Atmen. Außerdem sind die Tränenkanäle durch die flache Nase fehlgebildet und die Tränenflüssigkeit kann nicht richtig abfließen, was zu Tränenflecken und Infektionen im Gesicht führen kann. Die Hautfalten im Gesicht können sich entzünden, wenn sie nicht regelmäßig gereinigt und gepflegt werden. Ein weiteres Problem ist das lange, dichte Fell der Perserkatze. Ohne eine intensive Pflege durch tägliches Bürsten verfilzt es leicht.


Das confidu-Magazin wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellen wissenschaftlichen Standards verfasst. Die Artikel ersetzen keine tierärztliche Diagnose, sondern sollen dir erste Informationen zu vielen Themen rund um dein Tier geben. Bei spezifischen Fragen zu deinem Tier beraten dich unsere Tierärzt:innen gerne über die confidu App.


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