Dürfen Katzen Schweinefleisch fressen? Wichtig zu wissen!

Füttern | Vom 08.11.22

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Dürfen Katzen Schweinefleisch fressen? Wichtig zu wissen!

Titelbild: Kyle Mackie | Unsplash

Katzen und Schweinefleisch. In Deutschland ist Schweinefleisch die Fleischsorte, die am meisten auf unseren Tellern und in Futternäpfen unserer Samtpfoten landet. Doch ist das überhaupt gesund für unsere ursprünglich mäusefangenden Katzen? Wir erklären dir die neuesten Erkenntnisse zum Thema Katzen und Schweinefleisch und wie du deinen Vierbeiner vor versteckten Gefahren schützt.

Kann man Katzen gekochtes Schweinefleisch geben?

Absolut! Denn grundsätzlich ist Schweinefleisch für Katzen ein wertvolles Futtermittel. Das Muskelfleisch ist mager und besteht vor allem aus gut verdaulichem Eiweiß. Zudem enthält es viele wichtige Vitamine wie Vitamin B1, B6 und B12 und Mineralstoffe wie Zink, Selen und Eisen.

Wird das Fleisch gekocht, erhöht sich die Verdaulichkeit und eventuell enthaltene krankmachende Keime werden abgetötet. Zum einen geschieht dies beim Herstellungsprozess von Fertignass- und -trockenfutter, bei dem die Erhitzung zudem auch zur Haltbarmachung des Futters dient.

Möchtest du das Futter für deine Katze selbst zubereiten, solltest du das Schweinefleisch ebenfalls erhitzen und für mindestens 20 min kochen. Nur so kann sichergestellt werden, dass deine Katze nicht krank wird. Wichtig ist hierbei, die sogenannte Küchenhygiene zu befolgen und rohe und erhitzte Lebensmittel nicht auf derselben Unterlage zuzubereiten oder zu vermischen, um eine Rekontamination des gekochten Fleisches zu verhindern.

Zudem musst du bei selbst zubereiteten Rationen beachten, dass die für Katzen essenzielle Aminosäure Taurin in gekochtem Fleisch nur in geringen Mengen vorhanden ist. Damit deine Katze keinen Mangel erleidet, muss Taurin daher über Ergänzungsfuttermittel hinzugefügt werden.

Dürfen Katzen gebratenes Schweinefleisch fressen?

Auch gebratenes Schweinefleisch ist für Katzen verträglich, allerdings mit einer Einschränkung. Beim Braten wird üblicherweise viel Fett verwendet, um das Fleisch weich zu halten, was für die Katze nicht gut ist. Frisst deine Katze sehr fettreiches Futter, kann das Durchfall oder sogar eine Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) auslösen. Außerdem enthält Fett viel mehr Kalorien als das reine Fleisch, was auf Dauer zu Übergewicht und Folgeerkrankungen wie Diabetes mellitus, Arthrose oder Herzerkrankungen führen kann.

Wenn du deiner Katze gebratenes Fleisch anbieten möchtest, solltest du daher wenn möglich beim Braten auf eine Zugabe von Fett oder Öl verzichten oder nur sehr wenig verwenden. Eine Alternative ist ein elektrischer Grill, bei dem das Fleisch auch ohne Fett gegart werden kann.

Schweinefleisch ist eine gute Proteinquelle für Katzen.

Bild: Sandy Millar | Unsplash

Warum darf man Schweinefleisch nicht roh essen?

Rohes Fleisch enthält immer bestimmte Bakterien, manchmal auch Viren und Parasiten, die man mit dem bloßen Auge nicht sieht. Woher sie stammen? Zwar läuft die Schlachtung und Zerlegung der Tiere unter hygienischen Bedingungen ab, trotzdem ist Fleisch nicht steril. Denn die geschlachteten Tiere können zu Lebzeiten Träger von bestimmten Erregern sein, die später im Fleisch zu finden sind. Außerdem kann das Fleisch bei den Verarbeitungs- und Verpackungsprozessen mit Erregern von außen kontaminiert werden, zum Beispiel über ungewaschene Hände oder verunreinigte Messer und Maschinen.

Doch den Erreger, wegen dem Hunde und Katzen kein rohes Schweinefleisch fressen dürfen, tragen einige Schweine in sich. Uns Menschen macht er nichts aus, aber für unsere Vierbeiner kann er tödlich sein. Die Rede ist vom Aujeszky-Virus, das die sogenannte Pseudowut auslöst. Erhitzt man das Fleisch mindestens 20 Minuten lang, wird das Virus abgetötet. Zwar kommt es heutzutage nur noch selten bei unseren Hausschweinen vor, doch Wildschweine tragen es noch häufig in sich. Da man dem Fleisch nicht ansieht, ob es das Virus enthält, sollten Hunde und Katzen also niemals rohes Fleisch oder Rohfleischprodukte von Haus- und Wildschweinen bekommen. Außerdem ist Schweinefleisch beim BARFen tabu!

Die Pseudowut ist eine tödlich verlaufende Krankheit, deren Symptome der Tollwut ähneln. Das Aujeszky-Virus befällt das Gehirn, betroffene Tiere speicheln stark, bekommen Muskelzuckungen und werden aggressiv. Zudem zeigen sie einen starken Juckreiz und kratzen sich unaufhörlich. Am Ende steht immer der Tod.

Und das war noch nicht alles. In rohem Schweinefleisch können noch viele weitere gefährliche Erreger enthalten sein. So können Katzen darüber an Toxoplasmose erkranken. Die kleinen Parasiten lösen zwar keine schlimme Erkrankung aus und verursachen lediglich etwas Durchfall. Doch Katzen können ihre Besitzer:innen damit anstecken, was besonders für Schwangere und das ungeborene Kind gefährlich ist.

Alternativen zu Schweinefleisch für die Katze

Schweinefleisch kann zu Futtermittelunverträglichkeiten führen. Gute Alternativen sind Hühner- und Putenfleisch. Diese Fleischsorten sind ebenfalls mager und gut verdaulich, doch auch sie können Intoleranzen auslösen.

Hast du den Verdacht, dass deine Katze mit Durchfall, Erbrechen, Juckreiz oder Ohrenentzündungen auf ihr Futter reagiert, solltest du sie auf eine konsequente Ausschlussdiät setzen. Nur so kannst du herausfinden, ob es wirklich am Futter liegt und die Symptome gleichzeitig bekämpfen. Wie das genau geht, erklären wir dir im Artikel Eliminationsdiät bei der Katze | Ausschluss ist der Schlüssel.



Fazit

Katzen dürfen Schweinefleisch essen, aber nur, wenn es vorher erhitzt wurde. Rohes Schwein kann mitunter tödliche Erreger wie das Aujeszky-Virus enthalten. Schweinefleisch ist ein wertvolles Futtermittel, das gut verdaulich für Katzen ist.

Verzichte aber darauf, deiner Katze Wurst und Schinken zu geben. Diese für Menschen zubereiteten Produkte enthalten oft viel Salz und Fett, was deiner Katze schadet.


Das confidu-Magazin wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellem wissenschaftlichen Standard verfasst. Die Artikel ersetzen keine tierärztliche Diagnose, sondern sollen dir Erstinformationen zu vielen Themen rund um dein Tier liefern. Bei spezifischen Fragen zu deinem Tier, beraten unsere Tierärzt:innen dich gern über die confidu App.


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