Hunde und Apfelsinen: Dürfen Hunde Orangen essen?

Füttern | Vom 20.08.24

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Hunde und Apfelsinen: Dürfen Hunde Orangen essen?

Titelbild: Simon Robben | Pexels

Hunde und Orangen. Orangen sind im Winter und Frühling besonders beliebt und bekannt für ihren hohen Vitamin-C-Gehalt, der sie zu wahren Vitaminbomben macht. Doch wie sieht es aus, wenn es darum geht, diese frischen Früchte mit unseren Vierbeinern zu teilen? Ja, Hunde können Orangen essen, aber es gibt einige wichtige Punkte zu beachten, damit sie gesund bleiben und gut vertragen werden. Lies weiter, um zu erfahren, ob Orangen für deinen Hund geeignet sind, welche Mengen unbedenklich sind und welche Vorsichtsmaßnahmen du treffen solltest.

Orangen für den Hund - eine gute Idee?

Orangen sind grundsätzlich ein tolles Lebensmittel und liefern gerade in der dunklen Jahreszeit viele Vitamine. Als Superfood sind sie besonders reich an Vitamin C, das vor viralen Erkältungen schützt, und enthalten viele weitere B-Vitamine und Mineralstoffe, die sich positiv auf den Körper auswirken. Günstig sind auch sekundäre Pflanzenstoffe wie Narirutin und Carotinoide, Vorstufen des Vitamin A. Sie wirken vor allem antioxidativ und schützen so die Körperzellen vor Schädigung und Alterung.

Inhaltsstoffe der Orange und ihre Wirkung:

  • B-Vitamine: stärken das Herz-Kreislauf- und das Nervensystem

  • Vitamin C: unterstützt das Immunsystem

  • Vitamin A: verschönert das Hautbild und stärkt die Sehkraft

  • Magnesium und Kalium: unterstützen Muskeln, Nerven und weitere Körperzellen in ihrer Funktion

  • Carotinoide: schützen die Körperzellen vor Schädigung und Alterung

  • Kalzium und Vitamin D: stärken die Knochensubstanz

Aber nicht nur das: Orangen enthalten auch viel Fruchtsäure. Diese kann in größeren Mengen zu Übersäuerung und Verdauungsproblemen wie Durchfall und Erbrechen führen. Gib deinem Hund deshalb nur ab und zu kleine Mengen, also maximal eine Orange auf einmal. Besonders magenempfindliche Vierbeiner sollten darauf verzichten, da die Säure den Magen reizen und eine Gastritis verschlimmern kann. Auch der Fruchtzuckergehalt ist nicht zu vernachlässigen. Übergewichtige Hunde oder Hunde mit Diabetes mellitus sollten generell auf Obst verzichten.

Wie am besten Orangen füttern?

Dein Hund sollte nur reifes Obst fressen, um Bauchschmerzen zu vermeiden. Im Gegensatz zu uns Menschen verträgt er auch die Schale und die weiße Haut. Unbehandeltes Bio-Obst kannst du deinem Vierbeiner also mit Schale anbieten, bei gespritzten Früchten solltest du sie besser entfernen. Die Kerne enthalten zwar giftige Blausäure, sind aber in kleinen Mengen meist unbedenklich. Du solltest sie aber sicherheitshalber vorher entfernen.

Am besten kann dein Hund die Inhaltsstoffe aufnehmen, wenn du die Orange für ihn pürierst und zu einem Mus verarbeitest. Durch das Zerkleinern werden die Stoffe bereits aufgeschlossen, was sonst der Verdauungstrakt leisten muss. So können die Vitamine direkt vom Körper aufgenommen werden. Außerdem kannst du das Mus leicht weiterverarbeiten und zum Beispiel mit etwas Quark oder Joghurt mischen.

Wie oft dürfen Hunde Orangen essen?

Orangen sollten nur gelegentlich und in kleinen Mengen an Hunde verfüttert werden. In der Regel reicht es aus, wenn dein Hund ein- bis zweimal pro Woche eine kleine Portion Orangen bekommt. Eine kleine Menge - etwa ein bis zwei Scheiben ohne Kerne - reicht aus, um die Vorteile der Frucht zu nutzen, ohne das Risiko von Verdauungsproblemen zu erhöhen. Püriere die Frucht, damit der Hund die Nährstoffe besser aufnehmen kann und sich nicht verschluckt.

Wenn du deinem Hund zum ersten Mal Orangen gibst, beginne mit einer sehr kleinen Menge, um zu sehen, wie er auf die Frucht reagiert. Achte auf Anzeichen von Magenbeschwerden oder allergischen Reaktionen.

Ist Orangenschale für Hunde giftig?

Nein, Hunde können auch die Orangenschale fressen. Die Orangenschale ist für Hunde nicht giftig, sie vertragen sowohl die Schale als auch die weiße Haut der Orange. Allerdings sollten sie nur die Schale von ungespritzten Bio-Orangen bekommen, da sie weniger Pestiziden und Chemikalien ausgesetzt sind. Bei gespritzten Orangen ist es besser, die Schale zu entfernen, um das Risiko der Aufnahme von Chemikalien zu minimieren.

Blutorangen können ebenso wie andere Orangenarten von Hunden gefressen werden.

Bild: willywonka070 | Pixabay

Darf der Hund auch Blutorangen essen?

Ja, Blutorangen sind nichts anderes als eine Orangensorte. Denn Orangen sind nicht gleich Orangen. Es gibt zum Beispiel Bitterorangen, pigmentierte Orangen und Zuckerorangen. Sie unterscheiden sich in Geschmack und Aussehen und es gibt weltweit viel mehr Sorten als man bei uns kaufen kann. 

Blutorangen gehören zu den pigmentierten (gefärbten) Orangen und haben einen geringeren Saftanteil als herkömmliche Orangen, dafür sind sie meist etwas bitterer und schmecken leicht nach Beeren. Auch sie enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe und sind daher für Hunde genauso geeignet wie gelbe Orangen.

Dürfen Hunde Orangeneis essen?

Nein, Hunde sollten aus mehreren Gründen kein Eis für Menschen, einschließlich Orangeneis, erhalten:

  • Zuckergehalt: Orangeneis für Menschen enthält oft viel Zucker, der für Hunde gesundheitsschädlich sein kann. Zu viel Zucker kann zu Gewichtszunahme, Zahnproblemen und Verdauungsstörungen führen.

  • Zitrusfrüchte: Die Säure der Orangen kann bei manchen Hunden Magenprobleme verursachen, insbesondere in Kombination mit der Kälte des Eises. Orangeneis kann daher zu Magenreizungen oder Durchfall führen.

  • Laktose: Viele Eiscremes enthalten Milchprodukte, die Laktose enthalten. Viele Hunde vertragen nur wenig Laktose und können Magenbeschwerden und Durchfall bekommen.

Statt Orangeneis für Menschen kannst du auch selbstgemachtes Hundeeis verwenden. Verwende dazu natürliche Zutaten wie ungesüßten laktosefreien Joghurt oder püriertes Obst (z.B. reife Bananen oder ungesüßtes Apfelmus) und friere es in kleinen Portionen ein. Achte darauf, keine für Hunde schädlichen Zutaten wie Zucker, Schokolade oder Xylit (Birkenzucker) zu verwenden.

Auch Orangensaft wird gerne geschlemmt - ein Problem?

Nein. Ähnlich wie Orangenpüree ist Orangensaft für den Hund besser, da er die Inhaltsstoffe direkt aufnehmen kann. Das liegt daran, dass die Bioverfügbarkeit höher ist als bei ganzen Früchten. Außerdem kannst du Orangensaft unter das Futter mischen, um die Akzeptanz zu erhöhen, falls dein Hund den Geschmack nicht mag. Generell sollte aber nur wenig Saft verwendet werden, da er relativ viel Fruchtzucker und Säure enthält. Dein Hund sollte nicht mehr als zwei bis drei Esslöffel Orangensaft pro Tag bekommen.

Nicht alle Zitrusfrüchte sind für Hunde geeignet, z.B. Zitronen, Limetten und Grapefruit.

Bild: Obodai26 | Pixabay

Zitrusfrüchte und Hunde

Was für Orangen gilt, gilt für fast alle Zitrusfrüchte: Sie enthalten viele Vitamine, aber auch viel Fruchtsäure. Orangen und Mandarinen sind für Hunde am besten verträglich, sollten aber trotzdem nur ab und zu im Maul deines Schleckermäulchens landen.

Andere Zitrusfrüchte wie Zitronen und Limetten solltest du deinem Hund lieber nicht geben, denn sie haben nicht nur einen zu intensiven Geschmack, sondern auch zu viel Säure. Grapefruits und Pampelmusen sind nicht nur bitter, sondern enthalten auch einen Stoff, der die Wirkung von Medikamenten negativ beeinflusst. Gib sie deinem Hund also nicht.

Welche Zitrusfrüchte dürfen Hunde essen?

Zitrusfrüchte sind bekannt für ihren erfrischenden Geschmack und ihren hohen Gehalt an Vitamin C. Einige Zitrusfrüchte können von Hunden gefahrlos verzehrt werden, jedoch nur in kleinen Mengen, da Zitrusfrüchte einen hohen Säuregehalt haben, der zu Magenbeschwerden führen kann. Außerdem muss darauf geachtet werden, dass der Hund die Früchte nicht verschlucken kann. Mandarinenstücke oder Kumquats zum Beispiel können die Luftröhre blockieren oder in der Speiseröhre stecken bleiben, wenn sie nicht zerkaut werden. Zerkleinere oder püriere daher Zitrusfrüchte immer, bevor du sie deinem Hund gibst. So kann er auch die Nährstoffe besser aufnehmen.

Diese Zitrusfrüchte können Hunde verzehren:

  • Orangen

  • Mandarinen

  • Clementinen

  • Kumquat

  • Pomelo

Zitronen (gelb), Limetten (grün) und Kumquats (orange)

Bild: Peggy und Marco Lachmann-Anke | Pixabay

Zitrusfrüchte wie Zitronen, Limetten, Grapefruits und Pampelmusen sind hingegen für Hunde nicht geeignet. Diese Früchte enthalten einen hohen Säuregehalt, der bei Hunden zu Magenbeschwerden, Erbrechen und Durchfall führen kann. Darüber hinaus sind insbesondere Grapefruits und Pampelmusen nicht nur bitter, sondern enthalten auch Inhaltsstoffe, die die Wirkung bestimmter Medikamente beeinträchtigen können. Diese Früchte sollten daher unbedingt vermieden werden.

Sind Clementinen für Hunde gut?

Ja, Clementinen können in kleinen Mengen an Hunde verfüttert werden, da sie eine milde Zitrusfrucht sind und weniger Säure enthalten als viele andere Zitrusfrüchte. Sie sind reich an Vitamin C, Kalium und Ballaststoffen, was für Hunde von Vorteil sein kann. Clementinen sollten jedoch nur gelegentlich und in moderaten Mengen verfüttert werden, da der in ihnen enthaltene Fruchtzucker bei übermäßigem Verzehr zu Magenbeschwerden oder Durchfall führen kann.

Ist Zitrone gut für den Hund?

Nein, Zitronen sind nicht gut für Hunde. Sie enthalten große Mengen an Zitronensäure, die den Magen-Darm-Trakt reizen kann. Dies kann zu Bauchschmerzen, Erbrechen oder Durchfall führen. Zitronen sollten daher vermieden werden.

Dürfen Hunde Zitronenjoghurt essen?

Nein, Hunde sollten Zitronenjoghurt nicht fressen. Der Zitronengeschmack und die darin enthaltene Zitronensäure können für Hunde unangenehm und potenziell schädlich sein. Außerdem können Zucker und andere Zusatzstoffe im Joghurt für Hunde problematisch sein.

Was tun, wenn der Hund Zitrone gefressen hat?

Wenn dein Hund eine kleine Menge Zitrone gefressen hat, beobachte ihn auf Anzeichen von Unwohlsein wie Erbrechen oder Durchfall. Biete ihm Wasser und etwas Futter an, damit die Säure verdünnt wird und den Magen weniger reizt. Suche bei größeren Mengen oder bei Auftreten von Symptomen sofort eine Tierarztpraxis auf.

Hund hat Zitronensäure getrunken - was tun?

Wenn dein Hund Zitronensäure getrunken hat, achte auf Symptome wie Erbrechen, Durchfall oder Bauchschmerzen. Biete ihm Wasser oder mit Wasser vermischtes Futter an, um die Zitronensäure zu verdünnen. Wenn der Hund sich nicht wohlfühlt, suche eine Tierarztpraxis auf.

Mögen Hunde Zitronenduft?

Nein, Hunde mögen im Allgemeinen keinen Zitronenduft. Zitrusdüfte, einschließlich Zitronenduft, können für Hunde unangenehm oder sogar reizend sein. Viele Hunde haben eine empfindliche Nase, und starke oder saure Gerüche wie Zitronen können sie stören. Zitronenduft wird häufig in Sprays verwendet, um Hunde von bestimmten Bereichen fernzuhalten, was darauf hindeutet, dass der Duft für Hunde unangenehm ist. Es ist daher ratsam, Zitronenduft in der Nähe von Hunden zu vermeiden, um ihre Sinne nicht zu überfordern.

Wie gut sehen Hunde Orange?

Hunde sehen die Farbe Orange anders als Menschen. Sie haben ein dichromatisches Farbsichtsystem, das heißt, sie haben zwei Arten von Farbrezeptoren (Zapfen) in ihren Augen, während Menschen drei Arten haben. Hunde können hauptsächlich Blau- und Gelbtöne sehen, während sie Rot- und Grüntöne eher als eine Art Gelbbraun oder Grau wahrnehmen.

Orange liegt daher für Hunde in einem Bereich, den sie nicht klar von Gelb unterscheiden können. Für sie erscheint Orange wahrscheinlich wie ein Gelbton oder eine hellere Schattierung von Braun oder Grau. Daher ist die Farbe Orange für Hunde nicht so auffällig und unterscheidbar wie für Menschen.

Shiba Inu können ein orangefarbenes Fell haben.

Bild: Petra Göschel | Pixabay

Hunderassen mit orangem Fell

Es gibt einige Hunderassen, die für ihr orangefarbenes oder rotbraunes Fell bekannt sind. Hier einige Beispiele:

  • Shiba Inu: Diese japanische Rasse hat oft ein orangefarbenes Fell, das einen typischen rotbraunen Schimmer hat.

  • Irish Setter: Der für sein langes, seidiges Fell bekannte Irish Setter hat ein charakteristisches rotbraunes bis orangefarbenes Fell.

  • Cocker Spaniel: Einige Cocker Spaniels haben ein orangefarbenes oder rötliches Fell, das besonders auffällig ist.

  • Golden Retriever: Obwohl der Name „Golden“ es vermuten lässt, haben viele Golden Retriever ein Fell, das in Richtung dunkelgold bis orange tendiert.

  • Nova Scotia Duck Tolling Retriever: Diese Rasse hat ein rotbraunes bis orangefarbenes Fell, das sie bei der Wasserarbeit besonders zur Geltung bringt.

  • Welsh Corgi Pembroke: Einige Corgis haben ein orangefarbenes oder rotbraunes Fell, insbesondere am Kopf und am Rücken.

  • Chow Chow: Diese Rasse ist für ihr dichtes Fell bekannt, das ein kräftiges Orange oder Rotbraun haben kann.

Diese Rassen sind nur einige Beispiele, aber es gibt viele Hunde, die ähnliche Farbvariationen in ihrem Fell aufweisen können.

Fazit

Orangen sind klasse für Hunde, aber nur in Maßen. Etwas Orangenpüree oder -saft kann dem Futter ab und zu viele Vitamine und Mineralien hinzufügen und den Gaumen deines Vierbeiners erfreuen.


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