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Ohrenpflege bei Hund und Katze. Stell dir vor, du könntest Ohrenentzündungen bei deinem geliebten Vierbeiner ganz einfach beseitigen - bevor sie überhaupt entstehen! Ohrenpflege ist viel mehr als nur eine gelegentliche "Notfallmaßnahme". Sie ist eine wichtige Routine, die du ganz einfach in deinen Alltag integrieren kannst. Wie das Zähneputzen oder Krallenschneiden gehört die Ohrenpflege zum Wohlbefinden deines tierischen Freundes.
In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du die Ohrenpflege spielend leicht in eure gemeinsame Zeit einbauen kannst, welche Anzeichen du ernst nehmen solltest und wie du mit der richtigen Pflege und etwas Know-how die Ohren deines Hundes oder deiner Katze gesund und glücklich hältst. Fangen wir gemeinsam an, die Ohrenpflege zur Gewohnheit zu machen!
Warum die Ohren von Hund und Katze pflegen?
Unsere Haustiere hören von Natur aus besonders gut. Sie nehmen auch höhere und tiefere Frequenzen wahr als wir Menschen. Sie nutzen ihre Ohren aber nicht nur zur Orientierung und zum Aufnehmen von Geräuschen, sondern auch als Gleichgewichtssinn. Ein gesundes Hunde- und Katzenohr braucht in der Regel wenig Pflege, da es über eigene Reinigungsmechanismen verfügt. Zum einen bildet es einen dünnen Schutzfilm, das Ohrenschmalz oder Cerumen. Zum anderen gibt es feine Härchen, die verhindern, dass Fremdkörper ins Ohrinnere gelangen.
Trotzdem sind die Ohren deines Tieres empfindliche Organe, die anfällig für Infektionen und Entzündungen sind. Staub, Schmutz, Feuchtigkeit und Parasiten wie Ohrmilben können sich im Gehörgang ansammeln und ein ideales Umfeld für Bakterien und Pilze schaffen. Regelmäßige Ohrenpflege hilft, diese Ablagerungen zu entfernen, die Durchblutung zu fördern und die Ohren gesund zu halten. Außerdem erkennt man Veränderungen wie Rötungen, Schwellungen oder ungewöhnlichen Ausfluss frühzeitig und kann rechtzeitig handeln.
Anatomischer Aufbau des Ohres bei Hunden und Katzen
Aufbau von Hunde- und Katzenohren
Sowohl Hunde- als auch Katzenohren bestehen aus drei Hauptbereichen: dem Außenohr (Ohrmuschel und Gehörgang), dem Mittelohr und dem Innenohr. Das äußere Ohr fängt wie ein Trichter den Schall auf und leitet ihn nach innen. Die Ohrmuschel kann auch willentlich bewegt und so zur Kommunikation genutzt werden. Hinter dem Trommelfell liegt das Mittelohr. Hier befinden sich kleine Gehörknöchelchen, die den Schall an das Innenohr weiterleiten. Das Innenohr ist der dritte Teil des Ohres, der die ankommenden Signale verarbeitet und für das Gleichgewicht zuständig ist.
Der Gehörgang ist bei Hunden oft länger und gewundener als bei Katzen, was die Belüftung erschwert und die Gefahr von Ablagerungen erhöht. Bei Katzen ist der Gehörgang gerader, was die Reinigung etwas erleichtert, aber auch hier ist Vorsicht geboten.
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Welche Rassen sind anfällig für Ohrenprobleme?
Mit der Zucht verschiedener Hunde- und Katzenrassen haben sich auch die Ohren verändert. Es gibt Schlappohren, Hängeohren, Knickohren und Faltohren. Bei einigen Rassen sind die Ohren so lang, dass die Belüftung eingeschränkt ist und ein ideales Milieu für Bakterien, Pilze oder Ohrparasiten entsteht. Extrem enge Gehörgänge und besonders lange Haare können die Selbstreinigung ebenfalls beeinträchtigen. Auch Tiere mit Allergien neigen zu Ohrenentzündungen.
Diese Hunderassen sind anfälliger für Ohrenprobleme:
Hunde mit Schlappohren: Cocker Spaniel, Basset Hound, Beagle, Labrador Retriever
Hunde mit Neigung zu Allergien: Golden Retriever, Boxer, West Highland White Terrier
Obwohl Ohrenentzündungen bei Katzen im Allgemeinen weniger häufig sind als bei Hunden, gibt es einige Rassen, die aufgrund bestimmter anatomischer Merkmale oder Veranlagungen anfälliger sind:
Sphynx: Diese haarlose Katzenrasse neigt stärker zur Ansammlung von Ohrenschmalz und Schmutz, da das fehlende Fell keinen natürlichen Schutz bietet. Eine regelmäßige Reinigung der Ohren ist daher besonders wichtig.
Rex-Katzen: Cornish Rex und Devon Rex haben ein gekräuseltes Fell, das auch in den Ohren wächst. Dieses Fell kann die Belüftung des Gehörgangs beeinträchtigen und ein ideales Umfeld für Bakterien und Pilze schaffen.
Perser und Exotic Shorthair: Aufgrund der flachen Gesichtsstruktur und des dichten Fells sind diese Rassen ebenfalls anfälliger für Ohrenprobleme. Die Belüftung ist oft eingeschränkt und die Reinigung kann schwierig sein.
Scottish Fold: Diese Rasse ist für ihre gefalteten Ohren bekannt. Diese Faltung kann die Belüftung des Gehörgangs behindern und die Ansammlung von Schmutz und Ohrenschmalz begünstigen.
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Warum hat mein Hund ständig schmutzige Ohren?
Es gibt verschiedene Gründe, warum dein Hund ständig schmutzige Ohren hat:
Anatomie: Wie bereits erwähnt, haben Hunde oft längere und engere Gehörgänge.
Allergien: Futter- oder Umweltallergien können zu einer erhöhten Ohrenschmalzproduktion führen.
Feuchtigkeit: Durch häufiges Schwimmen oder Baden kann sich Feuchtigkeit im Ohr ansammeln, die das Bakterienwachstum begünstigt.
Überproduktion von Ohrenschmalz: Manche Hunde produzieren einfach mehr Ohrenschmalz als andere.
Entzündungen: Chronische Entzündungen können dazu führen, dass die Ohren schmutziger werden.
Warum hat mein Hund braunen Dreck in den Ohren?
Brauner, krümeliger oder wachsartiger Schmutz in den Ohren des Hundes ist oft ein Zeichen für eine bakterielle, parasitäre oder Pilzinfektion. Er kann aber auch durch eine Überproduktion von Ohrenschmalz oder eine allergische Reaktion verursacht werden.
Was tun, wenn der Hund sich ständig am Ohr kratzt?
Wenn sich dein Hund ständig am Ohr kratzt, ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. Untersuche das Ohr sorgfältig auf Rötungen, Schwellungen, Ausfluss oder Fremdkörper. Bei dem Verdacht auf eine Ohrenentzündung solltest du handeln. Wenn du wissen möchtest, ob du warten kannst oder lieber direkt in die Tierarztpraxis gehen solltest, kann dir der von Tierärzt:innen entwickelte confidu Diagnose Finder helfen. Beantworte ein paar einfache Fragen und du bekommst eine Einschätzung über den Schweregrad und die Dringlichkeit des Problems mit klaren Anweisungen, was als nächstes zu tun ist.
Sind dreckige Ohren bei Katzen normal?
Eine kleine Menge Ohrenschmalz ist normal und dient dazu, den Gehörgang sauber und geschmeidig zu halten. Stark verschmutzte Ohren sind jedoch auch bei Katzen ein Warnsignal. Das kann ähnliche Ursachen haben wie bei Hunden: Allergien, Parasiten (vor allem Ohrmilben) oder Entzündungen.
Warum hat meine Katze schwarzen Ohrenschmalz?
Schwarzer, krümeliger Ohrenschmalz bei Katzen ist ein klassisches Anzeichen für einen Befall mit Ohrmilben. Die Milben ernähren sich von Hautzellen und Blut, was zu Reizungen und Entzündungen führt. Der dunkle "Ohrenschmalz" ist in Wirklichkeit eine Mischung aus Milbenkot, Blut und Ohrenschmalz.
Symptom für Ohrmilbenbefall: Katze mit krümeligem, dunklem Ohrbelag
Bild: .Anja. | Wikimedia Commons
Wie erkenne ich Ohrmilben bei Hunden und Katzen?
Um Ohrmilben bei Hunden und Katzen sicher zu erkennen, sollte auf folgende Anzeichen geachtet werden:
starkes Kratzen: Das auffälligste Symptom ist das ständige Kratzen an den Ohren, oft begleitet von Kopfschütteln. Das Tier versucht, den Juckreiz zu lindern.
dunkles, krümeliges Ohrenschmalz: Ein typisches Merkmal ist dunkelbrauner bis schwarzer, krümeliger oder kaffeesatzartiger Ohrenschmalz. Diese Ablagerungen sind eine Mischung aus Milbenkot, Blut und Ohrenschmalz.
Rötung und Entzündung: Der Gehörgang ist oft gerötet, entzündet und geschwollen. Die Haut kann gereizt sein.
unangenehmer Geruch: In manchen Fällen kann ein unangenehmer, fauliger Geruch aus den Ohren kommen.
Haarausfall: Durch das ständige Kratzen kann es zu Haarausfall im Bereich der Ohren kommen.
Krusten und Wunden: Durch das Kratzen können kleine Wunden und Krusten an der Ohrmuschel und im Gehörgang entstehen.
Kopfschütteln: Häufiges Kopfschütteln ist ein Versuch, Milben und Schmutz aus dem Ohr zu entfernen.
Kopfreiben: Dein Tier reibt den Kopf an Möbeln oder Teppichen, um den Juckreiz zu lindern.
Verhaltensänderungen: Das Tier kann unruhig werden, sich zurückziehen oder gereizt reagieren, wenn die Ohren berührt werden.
Welche Farbe hat Ohrenschmalz bei Ohrmilben bei Hunden?
Das Ohrenschmalz von Hunden mit Ohrmilbenbefall ist in der Regel dunkelbraun bis schwarz und bröckelig. Es kann auch unangenehm riechen.
Kann eine Wohnungskatze Ohrmilben bekommen?
Ja, auch Wohnungskatzen können sich mit Ohrmilben anstecken. Die Milben können durch direkten Kontakt mit anderen infizierten Tieren übertragen werden, z.B. bei Tierheimbesuchen oder Kontakt mit Freigängerkatzen. Auch man selbst kann die Milben unbewusst an Kleidung oder Schuhen ins Haus bringen.
Was tötet Milben im Ohr bei Hund und Katze?
Zur Behandlung von Ohrmilben gibt es spezielle Anti-Milbenmittel, die tierärztlich verschrieben werden müssen. Sie enthalten Wirkstoffe, die die Milben abtöten. Es ist wichtig, die Behandlung nach tierärztlicher Anweisung durchzuführen und auch die Umgebung des Tieres zu reinigen, um einer erneuten Infektion vorzubeugen.
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Wie reinige ich Hunde- und Katzenohren am besten?
Ohrenpflege muss keine lästige Pflicht sein! Mit etwas Geduld und den richtigen Handgriffen wird sie zu einer entspannten Routine, die deinem Tier Spaß macht und eure Beziehung stärkt.
Wichtig: Früh übt sich! Gewöhne dein Tier so früh wie möglich an das Streicheln und Kontrollieren der Ohren. Das stärkt eure Bindung, erleichtert den Umgang und du lernst, wie ein gesundes Ohr aussieht.
Vorbereitung ist alles:
die richtige Umgebung: Schaffe eine ruhige und angenehme Umgebung für die Ohrenkontrolle. Nimm dir genügend Zeit, um Stress zu vermeiden. Führe die Ohrenpflege an einem Ort durch, an dem etwas Schmutz kein Problem darstellt oder den du leicht reinigen kannst (z.B. im Garten oder im Badezimmer). Bei der Verwendung von Ohrreinigern schüttelt sich das Tier und kann spritzen.
Leckerlis: Hunde lieben es, mit Leckerlis abgelenkt und belohnt zu werden.
hol dir Hilfe: Wenn dein Tier sehr unruhig ist, bitte eine Hilfsperson, es festzuhalten.
Geduld ist Trumpf: Wenn deine Katze sich sehr wehrt, solltest du die Ohrenkontrolle abbrechen, bevor jemand verletzt wird. Versuche es später noch einmal.
Das brauchst du:
fusselfreie Tücher oder Wattepads
warmes Wasser
mildes Ohrreinigungsmittel für Hunde oder Katzen
Leckerli zur Belohnung
Wie gesunde Ohren erkennen?
Ein gesundes Ohr hat eine rosafarbene Haut (wenn es nicht dunkel pigmentiert ist), wenig oder keinen Schmutz oder Ohrenschmalz, nur wenige Haare im Inneren und einen neutralen Geruch.
Achte auf Verhaltensauffälligkeiten, bevor du das Ohr untersuchst. Kratzt sich dein Vierbeiner oft am Ohr? Reibt er seinen Kopf am Teppich oder schüttelt er ständig den Kopf? Hält er den Kopf schief? Das können Anzeichen für eine Ohrenerkrankung sein.
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
Ohr untersuchen:
untersuche die Ohrmuschel: Nimm die Ohrmuschel vorsichtig in die Hand. Ziehe sie leicht nach hinten oder klappe sie nach hinten weg, um freie Sicht auf den äußeren Gehörgang zu haben.
Kontrolle: Kontrolliere das Ohr auf Unregelmäßigkeiten wie Schmerzen oder Jucken (Reaktion des Tieres), Rötung, Schwellung, grobe Verschmutzungen oder ungewöhnlicher Geruch
Ohr gesund: Wenn das Ohr unauffällig ist, ist keine Reinigung nötig. Belohne deinen Vierbeiner trotzdem für seine Geduld!
Anzeichen für Ohrenprobleme: Bei Hinweisen auf eine Ohrenentzündung kannst du mit dem kostenlosen confidu Diagnose Finder herausfinden, wie es weitergehen soll. Wahrscheinlich musst du eine Tierarztpraxis aufsuchen. Je früher eine Ohrenentzündung behandelt wird, desto besser.
leicht verschmutzt: Wenn das Ohr nur leicht verschmutzt ist, solltest du es reinigen.
Ohr reinigen:
Reinigung vorbereiten: Benutze ein fusselfreies Tuch. Tauche es in warmes Wasser und wringe es gut aus.
Ohrmuschel reinigen: Streiche mit dem feuchten Tuch vorsichtig von innen nach außen über die innere Ohrmuschel.
Ohrreiniger anwenden: Wenn dein Tier zu viel Ohrenschmalz produziert, benutze einen milden Ohrreiniger, um das Ohrenschmalz zu entfernen:
Ziehe die Ohrmuschel leicht zurück.
Führe die Spitze des Reinigers vorsichtig in den Gehörgang ein.
Gib die auf der Verpackung angegebene Menge in das Ohr.
Massiere den Gehörgang unterhalb der Ohrmuschel von außen, damit die Flüssigkeit einwirken und den Schmutz lösen kann.
Nach der Anwendung schüttelt sich das Tier kräftig - das ist normal und erwünscht!
Wische den gelösten Schmutz mit einem sauberen Tuch oder Wattebausch aus der Ohrmuschel.
Wichtige Hinweise:
keine Wattestäbchen verwenden: Verwende niemals Wattestäbchen, um tiefer in den Gehörgang zu gelangen. Dadurch wird der Schmutz nur noch weiter in den Gehörgang geschoben und das Trommelfell verletzt.
keine Gewalt: Erzwinge die Reinigung nicht, wenn dein Tier sich stark wehrt. Mache lieber eine Pause und versuche es später noch einmal.
im Zweifelsfall zum Tierarzt: Wenn du dir nicht sicher bist, wie du die Ohren deines Tieres richtig reinigst, frage deine:n Tierärzt:in um Rat.
Wie oft soll ich die Ohren pflegen?
Wie oft man die Ohren seines Hundes oder seiner Katze pflegen sollte, hängt von verschiedenen Faktoren wie Rasse, Alter und Neigung zu Ohrenproblemen ab. In der Regel reicht es aus, die Ohren alle ein bis zwei Wochen zu kontrollieren und gegebenenfalls zu reinigen. Bei Hunden mit Hängeohren oder einer Neigung zu Ohrenentzündungen kann eine häufigere Reinigung erforderlich sein. Bei weniger empfindlichen Vierbeinern sollte eine monatliche Kontrolle der Ohren ausreichend sein.
Was ist der beste Ohrenreiniger für Hunde und Katzen?
Der beste Ohrenreiniger für Hunde ist ein milder, pH-neutraler Reiniger, der speziell für Hunde- oder Katzenohren entwickelt wurde. Er sollte keine reizenden Inhaltsstoffe wie Alkohol oder Parfüm enthalten.
Welche Utensilien du zur Kontrolle und Pflege der Ohren benötigst, hängt jedoch von deinem Tier ab. Wenn die Ohren häufig verschmutzt sind, solltest du wahrscheinlich ein mildes Ohrreinigungsmittel verwenden. Verwende dafür nur Produkte, die speziell für Tiere entwickelt wurden.
Verwende keine Wattestäbchen oder harten Gegenstände zur Reinigung der Ohren, da diese leicht das Trommelfell deines Tieres beschädigen oder den Schmutz noch tiefer ins Ohr befördern können. Auch Ohrreiniger, die Essig oder Alkohol enthalten, können das Ohr reizen und Entzündungen begünstigen.
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Wie reinigt man die Ohren mit Hausmitteln?
Von der Verwendung von Hausmitteln zur Reinigung der Ohren wird generell abgeraten. Sie können die empfindliche Haut im Gehörgang reizen oder sogar Entzündungen hervorrufen.
Kann man Hundeohren mit Olivenöl reinigen?
Obwohl im Internet immer wieder zu lesen ist, dass Olivenöl zur Reinigung der Hundeohren verwendet werden kann, raten wir dringend davon ab. Es gibt viel bessere und sicherere Alternativen, die speziell für die empfindliche Haut im Hundeohr entwickelt wurden.
Warum Olivenöl nicht verwendet werden sollte:
verstopfte Poren: Olivenöl ist ein fettes Öl, das die Poren im Gehörgang verstopfen kann. Dadurch entsteht ein feuchtes, warmes Milieu, das ideal für das Wachstum von Bakterien und Pilzen ist.
Verschlimmerung der Entzündung: Wenn dein Hund bereits eine beginnende Ohrenentzündung hat, kann Olivenöl die Situation verschlimmern. Es kann die Entzündung weiter reizen und das Wachstum von Bakterien fördern.
schwer zu entfernen: Olivenöl ist klebrig und lässt sich nur schwer vollständig aus dem Gehörgang entfernen. Rückstände können Schmutz und Ablagerungen anziehen, was das Problem langfristig verschlimmern kann.
keine desinfizierende Wirkung: Olivenöl hat keine desinfizierende oder entzündungshemmende Wirkung, die zur Bekämpfung von Ohrenentzündungen notwendig ist.
Die bessere Alternative: Verwende einen milden, pH-neutralen Ohrreiniger, der speziell für Hunde entwickelt wurde. Diese Reiniger sind so konzipiert, dass sie Schmutz und Ohrenschmalz schonend entfernen, ohne die Haut zu reizen oder das natürliche Gleichgewicht im Ohr zu stören.
Kann man Hundeohren mit Kamillentee reinigen?
Kamillentee hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann daher in stark verdünnter Form und nur zur äußeren Reinigung der Ohrmuschel verwendet werden. Tauche ein weiches Tuch oder einen Wattebausch in den abgekühlten, verdünnten Kamillentee und wische damit vorsichtig die äußere Ohrmuschel ab.
Wichtige Warnung: Giese Kamillentee NIEMALS in den Gehörgang! Feuchtigkeit im Gehörgang kann Entzündungen begünstigen. Kamillentee kann außerdem allergische Reaktionen hervorrufen. Beobachte dein Tier genau auf Anzeichen von Hautreizungen oder Unwohlsein. Wenn du etwas bemerkst, breche die Anwendung sofort ab.
Kamillentee ist kein Mittel gegen Ohrenentzündungen! Wenn dein Hund Anzeichen einer Ohrenentzündung zeigt (Rötung, Schwellung, Ausfluss, Juckreiz), suche tierärztliche Hilfe! Kamillentee ersetzt keine tierärztliche Behandlung.
Ohrreiniger für Hunde und Katzen selber machen
Es gibt zwar einige DIY-Rezepte für Ohrreiniger, aber es ist immer Vorsicht geboten. Die empfindliche Haut im Gehörgang von Hunden und Katzen kann schnell gereizt werden, und Fehler bei der Herstellung oder Anwendung können mehr schaden als nützen.
Wenn man es trotzdem versuchen will, gilt:
Weniger ist mehr! Nur stark verdünnte Lösungen verwenden.
Nur für gesunde Ohren! Selbstgemachte Ohrreiniger sind nur zur Reinigung gesunder Ohren geeignet, nicht zur Behandlung von Entzündungen oder Infektionen.
Vorher testen! Die Lösung zuerst an einer kleinen, unauffälligen Stelle (z.B. Ohrinnenseite) auf Verträglichkeit testen.
Tierärzt:in fragen! Sprich am besten vorher mit deinem/deiner Tierärzt:in.
Einige stark verdünnte Möglichkeiten (mit Vorsicht anwenden):
Kochsalzlösung: Eine sterile Kochsalzlösung (0,9% NaCl) kann in sehr kleinen Mengen verwendet werden, um leichte Verschmutzungen zu lösen. Achten Sie darauf, dass die Lösung körperwarm ist und nicht zu viel Flüssigkeit ins Ohr gelangt.
Apfelessiglösung: Eine stark verdünnte Lösung aus Apfelessig (naturtrüb, ungefiltert) und destilliertem Wasser (Verhältnis 1:10 oder noch stärker verdünnt) kann bei Hunden, die zu Hefepilzinfektionen neigen, manchmal hilfreich sein. ABER: Apfelessig kann stark reizen und ist für Katzen nicht geeignet!
Was unbedingt vermieden werden sollte:
ätherische Öle: Ätherische Öle sind hochkonzentriert und können die Haut stark reizen oder sogar giftig sein.
Alkohol: Alkohol trocknet die Haut aus und kann Entzündungen verschlimmern.
Wasserstoffperoxid: Wasserstoffperoxid kann das Gewebe schädigen und ist für die Ohrreinigung nicht geeignet.
Spülmittel oder Seife: Diese Mittel sind zu aggressiv und können den natürlichen Schutzmantel der Haut zerstören.
Die sicherere Alternative: Kaufe einen hochwertigen, milden Ohrreiniger, der speziell für Hunde oder Katzen entwickelt wurde. Diese Produkte sind auf die Bedürfnisse der Tierohren abgestimmt und enthalten Inhaltsstoffe, die die Haut schonen und gleichzeitig effektiv reinigen.
Wichtiger Hinweis: Bei Anzeichen einer Ohrenentzündung (Rötung, Schwellung, Ausfluss, Juckreiz) immer tierärztlichen Rat suchen. Selbstgemachte Reinigungsmittel sind kein Ersatz für eine professionelle Behandlung. Im schlimmsten Fall können sie die Situation sogar verschlimmern.
Fazit
Die Ohrenpflege ist ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsvorsorge für Hunde und Katzen. Mit der richtigen Reinigungstechnik und den richtigen Produkten kannst du Ohrenentzündungen vorbeugen und deinem Tier ein beschwerdefreies Leben ermöglichen. Achte auf Anzeichen von Ohrenproblemen und zögere nicht, im Zweifelsfall tierärztliche Hilfe zu suchen. Dein Tier wird es dir danken!
Das confidu-Magazin wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellen wissenschaftlichen Standards verfasst. Die Artikel ersetzen keine tierärztliche Diagnose, sondern sollen dir erste Informationen zu vielen Themen rund um dein Tier geben. Bei spezifischen Fragen zu deinem Tier beraten dich unsere Tierärzt:innen gerne über die confidu App.