Lebererkrankungen bei Hunden und Katzen: Ein Überblick

Verarzten | Vom 10.09.24

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Lebererkrankungen bei Hunden und Katzen: Ein Überblick

Titelbild: Ashkan Forouzani | Unsplash

Lebererkrankungen bei Hund und Katze. Auch Hunde und Katzen können an Lebererkrankungen leiden, die ihre Gesundheit stark beeinträchtigen. Die Leber, ein zentrales Organ im Körper, erfüllt viele wichtige Funktionen, wie die Entgiftung und den Stoffwechsel. Wenn die Leber nicht richtig arbeitet, kann dies gravierende gesundheitliche Folgen für das Tier haben. Ein häufiges Anzeichen für Leberprobleme ist die Gelbsucht, auch als Ikterus bekannt. Sie entsteht, wenn sich der gelbe Farbstoff Bilirubin in Gewebe und Schleimhäuten ablagert.

In diesem Beitrag beleuchten wir ausführlich die Ursachen, Symptome, Diagnosemethoden und Behandlungsmöglichkeiten von Lebererkrankungen bei Hunden und Katzen. Zudem wird erklärt, wie du durch Ernährung und Hausmittel die Gesundheit deines Tieres unterstützen kannst. Ein fundiertes Wissen zu diesen Themen ist entscheidend, um das Wohlbefinden unserer Haustiere zu erhalten und ihre Lebensqualität zu verbessern.

Die vielseitigen Funktionen der Leber bei Hunden und Katzen

Die Leber ist ein komplexes Organ mit zahlreichen lebenswichtigen Aufgaben, die für das Wohlbefinden des Tieres unerlässlich sind. Lebererkrankungen können diese Funktionen erheblich stören und die Gesundheit von Hunden und Katzen gefährden. Hier sind einige der zentralen Aufgaben der Leber bei Tieren:

  • Stoffwechselregulation: Die Leber ist entscheidend für den Stoffwechsel. Sie wandelt Nährstoffe aus der Nahrung in Energie um und fördert die Speicherung von Glukose in Form von Glykogen, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.

  • Entgiftung: Eine wichtige Aufgabe der Leber ist das Entfernen von schädlichen Stoffen und Giften aus dem Körper. Sie wandelt Giftstoffe um, damit sie über den Urin oder den Kot ausgeschieden werden können.

  • Gallensaftproduktion: Die Leber produziert Gallensaft, der für die Fettverdauung im Darm notwendig ist. Gallensäuren emulgieren Fette, wodurch deren Aufnahme erleichtert wird.

  • Nährstoffspeicherung: In der Leber werden wichtige Nährstoffe wie Glykogen, Vitamine und Mineralstoffe gespeichert, die bei Bedarf wieder freigesetzt werden.

  • Proteinsynthese: Sie spielt eine wesentliche Rolle bei der Bildung von Proteinen, darunter Blutgerinnungsfaktoren, Albumin und bestimmte Enzyme.

  • Immunabwehr: Die Leber unterstützt das Immunsystem, indem sie Abwehrzellen produziert und schädliche Mikroorganismen herausfiltert.

  • Regulierung des Blutflusses: Die Leber beeinflusst den Blutdruck und steuert die Durchblutung.

  • Abbau alter Blutzellen: Die Leber baut alte rote Blutkörperchen ab und recycelt deren Bestandteile, was für den Eisenhaushalt wichtig ist.

  • Eisenspeicherung: Ein Teil des Eisens, das aus abgebauten roten Blutkörperchen gewonnen wird, wird in der Leber gespeichert und bei Bedarf freigesetzt.

  • Hormonabbau: Die Leber hilft bei der Regulierung des Hormonspiegels, indem sie überschüssige Hormone abbaut und deren Wirkung im Körper kontrolliert.

Diese vielseitigen Funktionen machen die Leber zu einem der wichtigsten Organe im Körper von Hunden und Katzen. Eine Beeinträchtigung ihrer Leistungsfähigkeit kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben.

Übergewicht und Süßstoffe wie Xylit können zu Leberproblemen führen.

Bild: Christian Bowen | Unsplash

Ursachen von Lebererkrankungen bei Hunden und Katzen

Leberprobleme bei Hunden und Katzen können durch viele verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Da die Leber an vielen lebenswichtigen Prozessen beteiligt ist, ist sie anfällig für Schäden. Da Lebererkrankungen oft keine frühzeitigen Symptome zeigen, ist eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung besonders wichtig. Hier sind die häufigsten Ursachen für Leberprobleme:

Infektionen

Bakterielle, virale oder parasitäre Infektionen können die Leber angreifen und zu Entzündungen führen. Zu den häufigen Infektionskrankheiten gehören Leptospirose, FIP (feline infektiöse Peritonitis), Hepatitis contagiosa canis (HCC), Histoplasmose, wandernde Spulwürmer, Leishmaniose und Toxoplasmose. Auch bakterielle Abszesse können sich in der Leber bilden.

Vergiftungen

Der Verzehr giftiger Substanzen kann eine akute Leberschädigung hervorrufen. Zu den gefährlichen Stoffen gehören Pflanzen, Chemikalien und bestimmte Medikamente. Der Süßstoff Xylitol ist für Hunde besonders schädlich und kann einen drastischen Blutzuckerabfall sowie Leberversagen verursachen.

Weitere giftige Substanzen sind Medikamente wie Paracetamol, Beta-Laktam-Antibiotika, Diazepam (oral bei Katzen), NSAID (nichtsteroidale Entzündungshemmer), und Umweltgifte wie Fliegenpilze, Blaualgen, Schwermetalle (Blei, Zink, Mangan, Arsen, Eisen, Kupfer) und Phenolverbindungen (besonders für Katzen gefährlich). Einige Bakterien wie Clostridium perfringens, Staphylokokken, Escherichia coli und Salmonellen produzieren Endotoxine, die ebenfalls zu Leberversagen führen können.

Leberschädigende Pflanzen sind u.a. Beinwell, Gamander, Schöllkraut,  Grünteeextrakte, Kava (Hund), Lakritze, Mistel, Polei-Minze (Pennyroyal), Senna und Baldrian. Vorsicht auch bei chinesischer Medizin. Einige Kräutermischungen enthalten für Hund und Katzen giftige Pflanzen.

Ernährungsprobleme

Eine unausgewogene Ernährung kann Leberprobleme verursachen, vor allem durch Mangelerscheinungen oder Übergewicht, das zu einer Fettleber führen kann.

Genetische Veranlagung

Bestimmte Rassen wie der Dobermann sind genetisch anfälliger für Lebererkrankungen.

Tumoren

Sowohl gutartige als auch bösartige Tumoren der Leber, wie hepatozelluläre Adenome oder Karzinome, können die Organfunktion beeinträchtigen. Lebermetastasen von Tumoren anderer Körpergewebe sind häufiger als primäre Lebertumoren.

Autoimmunerkrankungen

Bei einigen Tieren greift das Immunsystem die eigene Leber an, was zu Autoimmunerkrankungen wie der idiopathischen chronischen Hepatitis führen kann.

Herzprobleme

Eine Herzinsuffizienz kann die Durchblutung der Leber beeinträchtigen und ihre Funktion mindern. Rechtsherzinsuffizienz führt oft zu einem Rückstau des Blutes in die Leber, was das Gewebe schädigen kann.

Alter

Bei älteren Tieren kann sich die Lebergewebestruktur verändern, was als hepatische noduläre Hyperplasie bezeichnet wird.

Amyloidose

In seltenen Fällen lagern sich bestimmte Eiweiße in den Leberzellen ab, was zu einer Amyloidose führt. Bestimmte Hunderassen wie Shar Pei, Akita und Collie, sowie Katzenrassen wie Siam, Devon Rex und Abessinier sind häufiger betroffen.

Fehlbildungen

Angeborene oder erworbene Fehlbildungen der Lebergefäße, wie der portosystemische Shunt, können zu einer Anhäufung von Giftstoffen im Blut führen.

Leberkrebs bei Hunden und Katzen: Entstehung und Ursachen

Leberkrebs, auch als hepatozelluläres Karzinom bekannt, tritt bei Haustieren relativ selten auf. Die Ursachen sind nicht vollständig geklärt, aber eine chronische Leberentzündung und längerer Kontakt mit Umweltgiften oder Chemikalien können das Risiko erhöhen. Eine genetische Prädisposition scheint ebenfalls eine Rolle zu spielen, da Rassen wie Dobermann, Pudel und Labrador Retriever häufiger betroffen sind.

Stadien der Leberschädigung. Links oben ist eine gesunde Leber zu sehen, rechts oben eine Fettleber. Unten links ist eine Leberfibrose und unten rechts eine Leberzirrhose dargestellt.

Bild: pch.vector | Freepik

Folgen einer eingeschränkten Leberfunktion bei Hunden und Katzen

Wenn die Leber eines Hundes oder einer Katze ihre Aufgaben nicht mehr korrekt erfüllt, hat dies weitreichende Folgen für die Gesundheit des Tieres. Die Leber ist maßgeblich an vielen lebenswichtigen Prozessen beteiligt. Eine gestörte Leberfunktion kann verschiedene Probleme verursachen:

  • Stoffwechselprobleme: Die Leber ist zentral für den Stoffwechsel von Nährstoffen. Ist ihre Funktion gestört, kann es zu einem unausgeglichenen Blutzuckerspiegel und Energiemangel kommen, was Stoffwechselstörungen zur Folge hat.

  • schwache Entgiftung: Die Leber filtert Schadstoffe aus dem Körper. Kann sie diese Aufgabe nicht mehr erfüllen, sammeln sich Giftstoffe an, die den Körper belasten und schädigen.

  • Verdauungsschwierigkeiten: Die Leber produziert Galle, die für die Fettverdauung notwendig ist. Eine gestörte Leberfunktion führt oft zu Problemen bei der Fettverdauung und kann Verdauungsstörungen hervorrufen.

  • Eiweißmangel: Die Leber ist auch für die Herstellung von Eiweißen, wie Albumin und Blutgerinnungsfaktoren, verantwortlich. Eine beeinträchtigte Leber kann daher zu einem Mangel an diesen Proteinen und zu Störungen der Blutgerinnung führen.

  • Gelbsucht (Ikterus): Wenn die Leber das Abbauprodukt Bilirubin nicht mehr verarbeiten kann, lagert sich dieses im Gewebe ab, was zur Gelbfärbung der Haut und Schleimhäute führt.

  • Blutarmut (Anämie): Da die Leber auch am Eisenstoffwechsel beteiligt ist, kann ihre Fehlfunktion die Bildung roter Blutkörperchen beeinträchtigen, was zu Anämie führen kann.

  • Schädigung weiterer Organe: Eine erkrankte Leber wirkt sich negativ auf andere Organe aus, wie das Nervensystem, die Nieren, das Herz und das Immunsystem.

  • Leberfibrose und Zirrhose: Bei chronischen Lebererkrankungen kann es zur Bildung von Bindegewebe in der Leber kommen, was als Leberfibrose bezeichnet wird. Setzt sich dieser Prozess fort, entsteht die nicht umkehrbare Leberzirrhose, die schließlich zu lebensbedrohlichem Leberversagen führt. Auch akute Lebererkrankungen können in schweren Fällen zum Leberversagen führen.

Übergewichtige Katzen sind besonders gefährdet, eine hepatische Lipidose (Fettleber) zu entwickeln.

Bild: IRCat | Pixabay

Lebererkrankungen bei Hunden und Katzen: Ein Überblick

Lebererkrankungen bei Hunden und Katzen können unterschiedliche Verläufe haben. Während manche lebensbedrohlich sind, können andere eher mild verlaufen. In jedem Fall ist eine gründliche tierärztliche Diagnose und Behandlung notwendig. Die Therapie richtet sich nach der Art und dem Schweregrad der Erkrankung. Hier sind einige der häufigsten Lebererkrankungen bei Haustieren aufgeführt:

Fettleber (hepatische Lipidose)

Vor allem bei Katzen verbreitet, entsteht diese Erkrankung durch eine übermäßige Ansammlung von Fett in den Leberzellen. Ursachen können unter anderem rascher Gewichtsverlust oder Appetitlosigkeit sein. Ohne Behandlung kann die Fettleber lebensgefährlich werden.

Leberentzündung (Hepatitis)

Entzündungen der Leber können durch Infektionen, Giftstoffe oder Autoimmunreaktionen ausgelöst werden. Sie können sowohl akut als auch chronisch auftreten.

Cholangiohepatitis

Diese Form der Lebererkrankung tritt häufig bei Katzen auf und betrifft sowohl die Gallengänge als auch die Leber selbst. Sie kann durch Infektionen oder Autoimmunreaktionen entstehen. Oft tritt Cholangiohepatitis in Verbindung mit einer Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) auf, was als Triaditis bezeichnet wird.

Pfortaderhochdruck

Bei dieser Erkrankung wird der Blutfluss durch die Leber behindert, häufig verursacht durch Leberzirrhose oder Blutgerinnsel.

Erkrankungen der Gallenwege

Probleme mit den Gallengängen, wie Gallensteine, Tumore oder Entzündungen, können Stauungen verursachen und die Leber schädigen.

Leberkrebs

Leberkrebs, sei es in Form von bösartigen (hepatozellulären Karzinomen) oder gutartigen Tumoren, kann bei Hunden und Katzen auftreten und erhebliche Auswirkungen auf die Lebergesundheit haben.

Lebershunt

Ein portosystemischer Shunt ist eine Fehlbildung der Lebergefäße, die zu einer Ansammlung von Giftstoffen im Blut führt. Der Shunt kann angeboren sein oder sich später entwickeln.

Hepatitis contagiosa canis (HCC)

Diese Viruserkrankung der Leber bei Hunden wird durch das Canine Adenovirus Typ 1 (CAV-1) ausgelöst. Dank Impfungen ist HCC in Mitteleuropa selten geworden.

Hepatische Amyloidose

Eine seltene Erkrankung, bei der sich Amyloid-Proteine in der Leber ansammeln und deren Funktion beeinträchtigen. Die Ursache kann eine zugrunde liegende Amyloidose oder eine idiopathische Erkrankung sein.

Noduläre Hyperplasie

Vor allem bei älteren Tieren treten kleine, gutartige Knötchen in der Leber auf. Diese Erkrankung ist meist harmlos.

Leberabszess

Durch Infektionen kann sich Eiter in der Leber ansammeln, was zu Fieber, Bauchschmerzen und Unwohlsein führt.

Granulomatöse Hepatitis

Eine seltene Form der Leberentzündung, bei der sich Granulome in der Leber bilden. Diese kann durch Infektionen oder Autoimmunerkrankungen verursacht werden.

Leberfibrose

Bei wiederholten Leberschäden bildet sich Bindegewebe in der Leber, was zu einer fortschreitenden Beeinträchtigung der Organfunktion führen kann. Dies ist oft die Vorstufe einer Zirrhose.

Leberzirrhose

Eine chronische Erkrankung, bei der das gesunde Lebergewebe durch Narbengewebe ersetzt wird. Dies geschieht häufig aufgrund wiederholter Leberschäden oder chronischer Erkrankungen.

Hepatische Enzephalopathie

Wenn die Leber nicht mehr in der Lage ist, giftige Stoffe, insbesondere Ammoniak, aus dem Blut zu filtern, treten neurologische Symptome wie Verwirrung, Desorientierung und Krampfanfälle auf. Diese Erkrankung tritt häufig bei fortgeschrittener Leberzirrhose auf.

Hepatokutanes Syndrom

Schwere Leberschäden können Hautveränderungen auslösen, insbesondere an Ellenbogen und Pfoten.

Akutes Leberversagen

Eine plötzliche und schwerwiegende Einschränkung der Leberfunktion, die durch Infektionen, Vergiftungen oder andere schwere Erkrankungen verursacht wird. Typische Symptome sind Erbrechen, Gelbsucht, Blutungsneigung und neurologische Störungen.

Katzen mit Gelbsucht, erkennbar an den Ohren und Bindehäuten.

Bild: Sabar | Wikimedia Commons

Anzeichen von Lebererkrankungen bei Hunden und Katzen

Leberprobleme bei Hunden und Katzen können zahlreiche unterschiedliche Symptome hervorrufen, die je nach Schweregrad und Art der Erkrankung variieren. Diese Symptome sind oft nicht spezifisch für Lebererkrankungen, sodass eine genaue tierärztliche Diagnose erforderlich ist. Eines der bekanntesten Symptome ist die Gelbsucht (siehe Bild), die jedoch meist erst in einem fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung auftritt. Im Folgenden sind häufige Anzeichen von Leberproblemen bei Haustieren zusammengefasst:

  • Appetitverlust: Tiere mit Lebererkrankungen fressen häufig weniger oder verweigern die Nahrung vollständig.

  • Gewichtsverlust: Ungeklärter Gewichtsverlust kann auf eine Lebererkrankung hindeuten. Bei Lebershunt können betroffene Tiere von Geburt an kleiner und schwächer als ihre Wurfgeschwister sein.

  • Erbrechen: Wiederholtes oder anhaltendes Erbrechen ist oft ein Anzeichen für eine gestörte Leberfunktion.

  • Blähungen und Durchfall: Durch die Ansammlung von Ammonium infolge einer beeinträchtigten Leberfunktion können Blähungen und wässriger Durchfall auftreten.

  • veränderte Kotfarbe: Heller oder grauer Stuhl kann darauf hindeuten, dass die Leber nicht ausreichend Gallenflüssigkeit produziert, was die Verdauung von Fett beeinträchtigt.

  • Bauchschmerzen: Tiere mit Leberproblemen können durch Bauchschmerzen Unbehagen zeigen, indem sie sich zurückziehen oder jammern.

  • vergrößerte Leber: Eine vergrößerte Leber (Hepatomegalie) kann durch Abtasten oder bildgebende Verfahren wie Röntgen oder Ultraschall festgestellt werden.

  • Fieber: Infektionen oder Vergiftungen, die die Leber betreffen, können Fieber verursachen.

  • Veränderungen im Urin: Dunkler oder ungewöhnlich gefärbter Urin kann auf Leberprobleme hinweisen.

  • vermehrtes Trinken und Urinieren: Leberkranke Tiere trinken oft mehr und setzen häufiger Harn ab.

  • Gelbsucht (Ikterus): Eine Gelbfärbung der Haut, Schleimhäute oder Augen ist ein klares Anzeichen für Lebererkrankungen im fortgeschrittenen Stadium.

  • Blutungsneigung: Eine gestörte Blutgerinnung aufgrund von Leberproblemen kann zu Blutungsneigungen führen, die sich durch kleine punktförmige Blutungen (Petechien) auf der Haut zeigen.

  • Verhaltensänderungen: Kann die Leber Giftstoffe nicht mehr richtig verarbeiten, können neurologische Störungen auftreten, die zu Symptomen wie Orientierungslosigkeit, Lethargie, Kopfdrücken oder Krampfanfällen führen.

Wenn du bei deinem Hund oder deiner Katze Anzeichen von Leberproblemen feststellst, solltest du umgehend eine Tierarztpraxis aufsuchen. Die frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um die Lebergesundheit deines Vierbeiners zu schützen und ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern oder zu verlangsamen.

Haben Hunde und Katzen Schmerzen bei Leberversagen?

Ja, Hunde und Katzen können bei Leberversagen Schmerzen empfinden, vor allem aufgrund der Dehnung der schmerzempfindlichen Leberkapsel durch eine Schwellung der Leber. Auch Gasansammlungen im Verdauungstrakt können bei Leberproblemen zu schmerzhaften Blähungen führen.

Lebererkrankungen werden u.a. anhand bestimmter Leberwerte im Blut festgestellt.

Bild: freepik | Freepik

Erkennung von Lebererkrankungen bei Hunden und Katzen

Die Diagnose von Lebererkrankungen bei Hunden und Katzen erfordert eine umfassende tierärztliche Untersuchung und mehrere Diagnoseschritte. Diese Kombination von Verfahren ermöglicht eine präzise Bestimmung der Art und Schwere der Lebererkrankung, was entscheidend für die Wahl der richtigen Behandlung ist. Die häufigsten Diagnosemethoden sind:

  • Anamnese: Der/die Tierärzt:in erfragt Symptome, den Krankheitsverlauf sowie relevante Faktoren wie Auslandsaufenthalte und den Entwurmungs- oder Impfstatus.

  • körperliche Untersuchung: Durch Abtasten und visuelle Inspektion werden Anzeichen wie eine vergrößerte Leber, Gelbsucht, Bauchschmerzen und andere auffällige Symptome überprüft.

  • Blutuntersuchungen: Diese sind entscheidend für die Diagnose von Lebererkrankungen. Dabei werden Werte wie Leberenzyme (ALT, AST, ALP), Bilirubin, Albumin und Gesamtprotein gemessen, um die Leberfunktion zu beurteilen.

  • Urinuntersuchung: Auffällige Bilirubinwerte im Urin können ebenfalls auf Leberprobleme hinweisen.

  • bildgebende Verfahren: Mithilfe von Röntgen, Ultraschall sowie möglicherweise CT oder MRT wird die Leber auf ihre Größe, Form und Struktur untersucht. Tumore oder andere Abnormalitäten können so sichtbar gemacht werden.

  • Biopsie: Zur genaueren Untersuchung kann eine Leberbiopsie notwendig sein. Hierbei wird eine Gewebeprobe entnommen und mikroskopisch analysiert. Dies hilft, die Ursache und das Ausmaß der Erkrankung zu bestimmen. Biopsien können per Nadel oder laparoskopisch erfolgen.

  • Endoskopie: In bestimmten Fällen kann eine Endoskopie eingesetzt werden, um die Leber und Gallenwege direkt zu betrachten und Gewebeproben zu entnehmen.

Wichtige Blutwerte bei Lebererkrankungen

Blutwerte, die entscheidend für die Diagnose von Lebererkrankungen bei Hunden und Katzen sind, werden oft auch Leberwerte genannt. Sie bieten einen umfassenden Überblick über den Gesundheitszustand der Leber und können Hinweise auf mögliche Funktionsstörungen liefern. Nachfolgend einige wichtige Blutwerte:

  • Alaninaminotransferase (ALT): Ein Enzym, das in den Leberzellen vorkommt. Erhöhte Werte weisen auf Leberzellschäden hin. Normalwerte: Hunde 18 - 86 U/l, Katzen 29 - 145 U/l.

  • Aspartat-Aminotransferase (AST): Dieses Enzym kommt in der Leber und anderen Organen vor. Erhöhte Werte können auf Schäden in der Leber oder anderen Organen hinweisen. Normalwerte: Hunde 16 - 54 U/l, Katzen 12 - 42 U/l.

  • Alkalische Phosphatase (AP): Erhöhte AP-Werte können auf Leber- oder Gallenprobleme hindeuten. Normalwerte: Hunde 12 - 121 U/l, Katzen 10 - 72 U/l.

  • Bilirubin: Erhöhte Bilirubinwerte, die Gelbsucht (Ikterus) verursachen, deuten auf eine beeinträchtigte Leber- oder Gallenfunktion hin. Normalwerte: 0,1 - 0,3 mg/dl bei Hunden und Katzen.

  • Albumin: Dieses Eiweiß wird in der Leber gebildet. Niedrige Werte können auf Leber- oder Nierenerkrankungen hinweisen. Normalwerte: Hunde 2,8 - 4,0 g/dl, Katzen 2,4 - 4,0 g/dl.

  • Gesamtprotein: Besteht aus Albumin und Globulinen. Abweichungen können auf Leber- oder Nierenprobleme hindeuten. Normalwerte: Hunde 5,5 - 7,8 g/dl, Katzen 6,0 - 8,4 g/dl.

  • Ammoniak: Ein erhöhter Ammoniakspiegel kann auf eine gestörte Entgiftungsfunktion der Leber hinweisen. Normalwerte: Hunde 1 - 55 U/l, Katzen 30 - 65 U/l.

  • Gerinnungsprofile: Blutgerinnungsfaktoren wie Prothrombinzeit (PT) und partielle Thromboplastinzeit (PTT) werden zur Beurteilung der Blutgerinnung gemessen. Veränderungen dieser Werte können auf Lebererkrankungen hinweisen.

Können erhöhte Leberwerte harmlos sein?

Ja, in manchen Fällen können erhöhte Leberwerte harmlos oder nur vorübergehend sein und müssen nicht auf eine schwerwiegende Lebererkrankung hinweisen. Verschiedene Faktoren können die Leberwerte beeinflussen, ohne dass eine ernsthafte Erkrankung vorliegt. Hier einige Beispiele:

  • Medikamente: Bestimmte Medikamente können die Leberwerte vorübergehend erhöhen, besonders bei längerer oder intensiver Anwendung.

  • Stress: Stress, wie er etwa bei einem Tierarztbesuch auftreten kann, kann die Leberwerte vorübergehend in die Höhe treiben.

  • Ernährung: Eine fett- oder eiweißreiche Ernährung kann bei manchen Tieren zu erhöhten Leberwerten führen.

  • Infektionen: Bakterielle oder virale Infektionen können die Leber vorübergehend belasten und erhöhte Werte verursachen.

  • körperliche Anstrengung: Intensive körperliche Aktivitäten können kurzfristig einige Leberwerte beeinflussen.

Es ist wichtig zu betonen, dass leicht erhöhte Leberwerte nicht immer besorgniserregend sind. Tierärzt:innen werten die Leberwerte stets im Zusammenhang mit anderen Symptomen und Befunden aus. Dennoch sollten erhöhte Werte nicht ignoriert werden, da sie auch auf ernsthafte Probleme hindeuten können. Bleiben die Werte erhöht oder treten zusätzliche Symptome auf, sind weitere Untersuchungen erforderlich, um die Ursache zu ermitteln und die bestmögliche Behandlung einzuleiten.

Mit einem Bauchultraschall können Veränderungen an der Leber festgestellt werden.

Bild: freepik | Freepik

Was kostet ein Ultraschall bei Hund und Katze?

Die Kosten für eine Ultraschalluntersuchung bei Hunden und Katzen sind durch die Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) geregelt. Die Mindestgebühr für eine solche Untersuchung beträgt 58,92 € brutto. Je nach Umständen kann der Betrag bis auf das Dreifache steigen, im Notdienst sogar auf das Vierfache, was Kosten von bis zu 235,68 € bedeuten kann.

Zusätzlich fallen Gebühren für die allgemeine Untersuchung an, die mindestens 28,11 € betragen. Sollten weitere diagnostische Maßnahmen nötig werden, können sich die Gesamtkosten erhöhen.

Auch wenn die Kosten beachtlich sein können, sollte man bei Verdacht auf eine Lebererkrankung nicht aus Angst vor den Ausgaben den Tierarztbesuch aufschieben. Eine rechtzeitige Diagnose ist entscheidend, um die Gesundheit des Tieres zu sichern. Viele Tierärzt:innen bieten zudem Ratenzahlungen oder Finanzierungsoptionen an, um die finanzielle Belastung zu verringern. Eine Tierkrankenversicherung kann ebenfalls helfen, unerwartete Kosten zu decken, sollte jedoch abgeschlossen werden, bevor das Tier erkrankt.

Behandlungsmöglichkeiten: Was tun bei Leberproblemen bei Hunden und Katzen?

Die Therapie von Lebererkrankungen bei Hunden und Katzen richtet sich nach der Art der Erkrankung, dem Stadium und den individuellen Bedürfnissen des Tieres. Tierärzt:innen erstellen in der Regel einen maßgeschneiderten Behandlungsplan basierend auf einer gründlichen Diagnose. Nachfolgend sind einige allgemeine Maßnahmen und Ansätze, die bei der Behandlung von Leberproblemen eingesetzt werden können:

  • medikamentöse Behandlung: Abhängig von der Art der Lebererkrankung und ihren Ursachen können Medikamente verschrieben werden, um Symptome zu lindern, Schmerzen zu reduzieren, Entzündungen zu hemmen oder die Leberfunktion zu stabilisieren.

  • Diät: Da die Leber stark in den Stoffwechsel und die Verdauung eingebunden ist, kann eine spezielle Diät, die auf die Bedürfnisse des erkrankten Tieres abgestimmt ist, von großem Nutzen sein (weitere Informationen weiter unten).

  • Antioxidantien: Vitamine wie Vitamin E und C haben antioxidative Eigenschaften, die die Lebergesundheit unterstützen und entzündliche Prozesse verringern können.

  • chirurgische Eingriffe: Bei strukturellen Problemen wie Tumoren, Abszessen oder einem Lebershunt kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein, um beispielsweise einen Tumor zu entfernen oder einen Bypass anzulegen.

  • Behandlung von Begleiterkrankungen: Da Lebererkrankungen häufig mit anderen Erkrankungen wie Diabetes oder Herzproblemen einhergehen, müssen diese mitbehandelt werden, um das allgemeine Wohlbefinden des Tieres zu sichern.

  • regelmäßige tierärztliche Kontrollen: Die kontinuierliche Überwachung durch den/die Tierärzt:in ist essentiell, um den Krankheitsverlauf zu beurteilen und die Therapie anzupassen.

  • Vermeidung von Toxinen: Hunde und Katzen sollten vor giftigen Substanzen geschützt werden, da diese die Leber zusätzlich belasten und den Krankheitsverlauf verschlimmern können.

Je nach Art der Lebererkrankung stehen verschiedene Medikamente zur Behandlung zur Verfügung.

Bild: freepik | Freepik

Welche Medikamente kommen bei Lebererkrankungen zum Einsatz?

Die Wahl der Medikamente zur Behandlung von Leberproblemen bei Hunden und Katzen hängt von der genauen Diagnose und dem Krankheitsstadium ab. Oft müssen Tiere zunächst stabilisiert werden, bevor die eigentliche Behandlung beginnt. Dazu gehören Infusionen und Elektrolyte, um Dehydration und Elektrolytstörungen auszugleichen. Hier sind einige gängige Medikamente und Behandlungsansätze:

  • Ursodesoxycholsäure: Wird bei Lebererkrankungen wie der primären biliären Zirrhose und Gallenwegserkrankungen eingesetzt. Sie hilft, Gallensäuren zu entfernen und die Leberfunktion zu verbessern. Die Dosierung liegt bei 10-15 mg/kg Körpergewicht täglich.

  • S-Adenosylmethionin (SAMe): Ein körpereigener Stoff, der die Leberfunktion unterstützt und bei Erkrankungen wie Fettleber hilfreich sein kann.

  • Schmerzmittel: Lebererkrankungen sind oft schmerzhaft, weshalb Schmerzmittel verabreicht werden, um das Wohlbefinden zu verbessern. Die Wahl des Schmerzmittels ist jedoch kritisch, da einige NSAIDs schädlich für die Leber sein können.

  • Antibiotika: Bei Infektionen der Leber oder bakteriellen Komplikationen kommen Antibiotika zum Einsatz.

  • Antiparasitika: Lebererkrankungen, die durch Parasiten verursacht werden, erfordern den Einsatz entsprechender Medikamente.

  • entzündungshemmende Medikamente: In bestimmten Fällen werden Kortikosteroide eingesetzt, um Entzündungen in der Leber zu reduzieren.

  • Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen: Leberprobleme können Übelkeit und Erbrechen auslösen. Medikamente wie Metoclopramid oder Maropitant (Cerenia) werden zur Linderung dieser Symptome eingesetzt. Protonenpumpenhemmer wie Pantoprazol können zudem als Magenschutz dienen.

  • Antioxidantien: Vitamine wie Vitamin E schützen die Leberzellen und verringern Entzündungen.

Behandlungsmethoden für Katzen mit hepatischer Lipidose

Die hepatische Lipidose, auch bekannt als Fettleber oder Leberverfettung, ist eine schwerwiegende Lebererkrankung, die vor allem bei Katzen auftritt. Hunde sind selten betroffen, und wenn, dann meist junge Hunde oder Toy-Rassen. Bei dieser Erkrankung sammelt sich überschüssiges Fett in den Leberzellen, was die Funktion der Leber stark beeinträchtigt. Oft ist die genaue Ursache unbekannt, doch eine plötzliche Gewichtsabnahme kann eine Rolle spielen. Besonders gefährdet sind übergewichtige Katzen, bei denen der Körper bei Futterentzug zu viele Fettreserven mobilisiert, die dann in der Leber abgelagert werden.

Symptome einer Fettleber bei Katzen und Hunden umfassen Appetitlosigkeit, Erbrechen, Durchfall, vermehrten Speichelfluss, Gelbsucht (Ikterus), Schwäche, Lethargie und Gewichtsverlust. Wird die Krankheit nicht rechtzeitig behandelt, kann sie lebensbedrohlich sein.

Die Therapie der hepatischen Lipidose erfordert eine umfassende Vorgehensweise, die auf die Stabilisierung der Leberfunktion und des Elektrolythaushalts abzielt sowie das Tier beim Wiedererlangen eines gesunden Gewichts unterstützt. Hier sind einige der wichtigsten Behandlungsansätze:

  • enterale Ernährung: Eine zentrale Maßnahme ist die Sicherstellung der Nahrungsaufnahme. Wenn das Tier nicht von selbst frisst, ist es oft notwendig, eine Ernährungssonde (Nasen-Dünndarm-Sonde oder Ernährungssonde) zu legen, um dem Tier ausreichend Nährstoffe zuzuführen.

  • Flüssigkeitstherapie: Um den Elektrolythaushalt auszugleichen und Dehydration zu verhindern, ist oft eine Flüssigkeitstherapie erforderlich.

  • Unterstützung der Leberfunktion: Je nach Schwere der Erkrankung können Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel verabreicht werden, die die Leberfunktion unterstützen. Dazu gehören S-Adenosylmethionin (SAMe), Ursodeoxycholsäure, Thiamin, Vitamin B12, L-Carnithin, Taurin, Vitamin E und Fischöl.

  • Antiemetika: Bei Übelkeit und Erbrechen helfen Antiemetika, um den Appetit zu fördern und das Tier zum Fressen zu animieren.

Die Genesung von einer hepatischen Lipidose kann mehrere Wochen dauern, wobei die Ernährung und Pflege konsequent fortgeführt werden müssen, bis die Leberfunktion wiederhergestellt ist. Eine frühzeitige Diagnose und sofortige Behandlung sind entscheidend für den Erfolg der Therapie. Wenn du Anzeichen einer Fettleber bei deinem Tier bemerkst, solltest du umgehend tierärztlichen Rat einholen.

Leberkranke Tiere benötigen spezielles Futter, das die Leber entlastet.

Bild: freepik | Freepik

Ernährungsrichtlinien für Hunde und Katzen mit Lebererkrankungen

Die Ernährung spielt eine zentrale Rolle bei der Behandlung von Lebererkrankungen bei Hunden und Katzen. Eine gezielte Ernährung unterstützt die Leberfunktion, reduziert die Belastung der Leber und fördert die allgemeine Gesundheit. Es gibt spezielle Diätfuttermittel für Tiere mit Leberproblemen, die ausgewogen sind und alle wichtigen Nährstoffe enthalten. Für selbst zubereitete Rationen ist es wichtig, sich über die besonderen Bedürfnisse des Tieres zu informieren und das Futter entsprechend anzupassen.

Wichtige Ernährungsempfehlungen:

  • fettarme Kost: Da die Leber für die Fettverdauung verantwortlich ist, kann zu viel Fett die Leber überlasten. Eine fettarme Diät mit einem Fettanteil von 5 % bis 15 % wird empfohlen.

  • Kohlenhydrate: Kohlenhydrate dienen als wichtige Energiequelle. Reis, Haferflocken, Nudeln und Kartoffeln sind leicht verdaulich und sollten für eine bessere Verwertung länger gekocht werden.

  • leicht verdauliches Eiweiß: Hochwertiges Eiweiß hilft, den Bedarf des Körpers zu decken, sollte aber in reduzierter Menge gefüttert werden. Hunde benötigen zwischen 1,8 g und 3,3 g verdauliches Protein pro kg Körpergewicht pro Tag, Katzen etwa 7 g pro kg. Gut verdauliche Proteinquellen sind Muskelfleisch von Huhn oder Pute, Quark, Hüttenkäse und Soja.

  • Rohfasern: Fermentierbare Rohfasern senken den pH-Wert im Darm und reduzieren die Ammoniakbildung. Geeignete Quellen sind Zellulose, Karotten und Äpfel.

  • Lactulose: Lactulose kann den Darm-pH ebenfalls senken und die Ammoniakbildung verringern. Die Dosierung beträgt bis zu 1 g pro kg Körpergewicht täglich.

  • Ergänzungsfuttermittel: Vitamin B1, Vitamin B12, L-Carnithin, Taurin, Vitamin E und Omega-3-Fettsäuren schützen die Leber vor oxidativem Stress und gleichen Nährstoffdefizite aus.

  • kleine, häufige Mahlzeiten: Um die Leber nicht zu überlasten, sollten kleinere und häufigere Mahlzeiten gefüttert werden.

  • Wasseraufnahme: Ausreichend Wasser ist notwendig, um den Flüssigkeitshaushalt zu stabilisieren und Giftstoffe aus dem Körper zu spülen.

Bei Hunden und Katzen mit Lebererkrankungen können je nach Ursache und Stadium der Erkrankung unterschiedliche Ernährungsbedürfnisse bestehen. Daher ist es wichtig, die Ernährung mit deinem/deiner Tierärzt:in zu besprechen und spezielle Empfehlungen zu erhalten, die auf die individuellen Bedürfnisse deines Tieres abgestimmt sind.

Was sollten leberkranke Hunde und Katzen nicht fressen?

Bei Lebererkrankungen ist die Fähigkeit der Leber, den Körper von Abfallprodukten zu befreien, eingeschränkt. Um die Leber zu entlasten und die Genesung zu fördern, sollten betroffene Tiere auf eine spezielle Diät umgestellt werden. Diese sollte fettarm, eiweißreduziert und reich an Kohlenhydraten sein. Bestimmte Nahrungsmittel sind dabei unbedingt zu meiden, da sie die Leber zusätzlich belasten können. Eine angepasste Ernährung ist entscheidend, um die Genesung und das Wohlbefinden der Tiere zu unterstützen.

Futter, das leberkranke Hunde und Katzen meiden sollten:

  • fettreiche Nahrung: Fett überlastet die Leber, da diese für die Fettverdauung zuständig ist. Der Fettgehalt im Futter sollte 15 % nicht überschreiten.

  • Rohfütterung (BARF): Rohfleischdiäten sind oft sehr eiweißreich. Eiweiß wird im Darm zu Ammoniak abgebaut, das eine geschädigte Leber nur schlecht verarbeiten kann, was den Organismus zusätzlich belastet.

  • Innereien: Viele Innereien enthalten Bindegewebe, das schwer verdaulich ist und die Ammoniakproduktion fördert. Besonders Leber ist ungeeignet, da sie viel Vitamin A enthält, das leberschädlich wirken kann. Herz besteht überwiegend aus Muskelfleisch und kann in Maßen gefüttert werden.

  • Schweinefleisch: Die Zusammensetzung von Schweinefleisch, insbesondere der Gehalt an aromatischen Aminosäuren, ist für Tiere mit Leberproblemen ungünstig und belastet die Verdauung.

  • Eier: Eier enthalten schwefelhaltige Aminosäuren, die die Leber ebenfalls übermäßig beanspruchen und daher vermieden werden sollten.

Da die individuellen Ernährungsbedürfnisse leberkranker Tiere variieren, sollte die Ernährung immer in enger Abstimmung mit einem/einer Tierärzt:in erfolgen. Fachleute können spezielle Diätpläne erstellen, die den Zustand der Leber berücksichtigen und das Tier optimal mit den benötigten Nährstoffen versorgen.

Spezielle Diätfuttermittel für Hunde und Katzen mit Lebererkrankungen sind im Handel erhältlich.

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Empfehlung: Nassfutter für leberkranke Hunde und Katzen

Die Auswahl des richtigen Nassfutters für leberkranke Hunde und Katzen sollte in enger Abstimmung mit einem/einer Tierärzt:in erfolgen. Je nach Ursache und Fortschreiten der Erkrankung können die Ernährungsbedürfnisse variieren. Tierärzt:innen können spezielle Diäten empfehlen, die auf die individuellen Anforderungen des Tieres abgestimmt sind. Dabei kommen häufig therapeutische Diätfutter zum Einsatz, die speziell entwickelt wurden, um die Leberfunktion zu unterstützen und die Belastung der Leber zu verringern.

Mehrere führende Hersteller bieten solches Diätfutter für Hunde und Katzen mit Leberproblemen an. Diese Futtermittel sind darauf ausgelegt, die Gesundheit des Tieres zu fördern und die Leber zu entlasten. Hier eine Auswahl bekannter Marken:

  • Hill's Prescription Diet: Das „Hill's Prescription Diet l/d Liver Care“ ist sowohl als Nass- als auch als Trockenfutter für Hunde und als Trockenfutter für Katzen erhältlich.

  • Royal Canin: Mit „Royal Canin Veterinary Canine Hepatic“ bietet Royal Canin eine Nass- und Trockenfutteroption für Hunde sowie mit „Royal Canin Veterinary Feline Hepatic“ ein entsprechendes Trockenfutter für Katzen an.

  • Purina Pro Plan: Die „Purina Pro Plan Veterinary Diets NF Renal Function“-Reihe ist als Nass- und Trockenfutter für Hunde und Katzen erhältlich und kann auch für Tiere mit Lebererkrankungen geeignet sein.

Geeignetes Fleisch für Hunde und Katzen mit Lebererkrankungen

Da die Leber eine Schlüsselrolle bei der Proteinverarbeitung spielt, sollten bei leberkranken Tieren nur leicht verdauliche Fleischsorten und eine angepasste Proteinmenge gefüttert werden. Die richtige Wahl der Fleischquelle hilft, die Leber nicht unnötig zu belasten.

Empfohlene Fleischquellen für Hunde und Katzen mit Leberproblemen sind:

  • Huhn: Sehr leicht verdaulich und daher gut geeignet.

  • Truthahn: Ebenfalls leicht verdaulich und eine geeignete Eiweißquelle.

  • mageres Rindfleisch: Kann in kleinen Mengen gefüttert werden, sollte jedoch fettarm sein, um die Leber nicht zu belasten.

  • mageres Lammfleisch: Lammfleisch kann gefüttert werden, solange es fettarm ist.

  • Fisch: Arten wie Kabeljau oder Scholle sind in Maßen eine gute Eiweißquelle. Fettreiche Fischarten wie Lachs sollten jedoch vermieden werden.

Da Rohfütterung (BARF) oft einen hohen Anteil an schwer verdaulichen Innereien und rohem Fleisch beinhaltet, ist sie für leberkranke Tiere nicht geeignet. Zudem sollte Fleisch immer gut erhitzt werden, um das Risiko von Infektionen zu minimieren.

Die Auswahl der geeigneten Fleischquelle sollte stets mit dem/der Tierärzt:in abgestimmt werden, da die Ernährungsanforderungen je nach Art und Schwere der Lebererkrankung variieren können.

Die Mariendistel ist ein bekanntes Hausmittel bei Lebererkrankungen.

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Hausmittel zur Unterstützung der Lebergesundheit

Die Leber spielt eine zentrale Rolle für die Gesundheit von Hunden und Katzen, und es gibt verschiedene Hausmittel, die zur Unterstützung der Leberfunktion beitragen können. Diese Hausmittel ersetzen jedoch keine tierärztliche Behandlung und sollten nur ergänzend verwendet werden, insbesondere bei Tieren mit bestehenden Lebererkrankungen.

Hier einige Hausmittel, die die Leber deines Haustieres unterstützen können:

  • Alpha-Liponsäure: Fördert die Leberfunktion bei Erkrankungen wie chronischer Hepatitis oder Cholangiohepatitis. Dosierung: Hunde erhalten 1-5 mg/kg Körpergewicht täglich, maximal 200 mg. Katzen erhalten bis zu 25 mg täglich.

  • Cholin: Unterstützt die Leberfunktion. Die empfohlene Dosierung beträgt 20-40 mg pro Tier und Tag.

  • Hyaluronsäure: Kann helfen, erhöhte Leberenzyme zu normalisieren.

  • Mariendistel: Wirkt schützend auf die Leber, senkt Leberenzyme und wirkt gegen Hepatotoxine. Sie hat zudem krebshemmende Eigenschaften. Dosierung: Hunde und Katzen erhalten 10-15 mg/kg Körpergewicht täglich (aufgeteilt) des Trockenextrakts (standardisiert auf 70 % Mariendistel) oder 1-2 ml pro 10 kg Körpergewicht eines 1:1-Extrakts.

  • S-Adenosylmethionin (SAMe): Unterstützt die Leberfunktion, besonders bei Fettleber und anderen Lebererkrankungen. Die empfohlene Dosierung beträgt 10-20 mg/kg Körpergewicht einmal täglich.

  • Vitamin E: Als Antioxidans schützt Vitamin E die Leberzellen vor oxidativem Stress und reduziert Entzündungen. Dosierung: 20 IE/kg Körpergewicht täglich für Hunde und Katzen.

Ist eine „Leberreinigung“ möglich?

Die Vorstellung, die Leber durch eine „Reinigung“ zu entgiften, ist weit verbreitet, insbesondere in der Alternativmedizin. Es gibt viele Produkte und Programme, die eine Entgiftung oder Reinigung der Leber versprechen. Wissenschaftlich ist jedoch nicht belegt, dass solche Maßnahmen die Leber tatsächlich reinigen können. Im Gegenteil, manche dieser Methoden können für Hunde und Katzen schädlich sein. Es ist entscheidend, dass jede Behandlung oder Ernährungsumstellung mit einem/einer Tierärzt:in abgesprochen wird, besonders bei Tieren mit bestehenden Leberproblemen.

Kann sich die Leber bei Hund und Katze regenerieren?

Ja, die Leber von Hunden und Katzen hat eine beeindruckende Fähigkeit, sich selbst zu regenerieren. Das bedeutet, dass sie in der Lage ist, beschädigtes Gewebe zu reparieren und neue, gesunde Zellen zu bilden, um ihre Funktionen wieder aufzunehmen. Diese Regenerationsfähigkeit ist besonders hilfreich, um nach Schädigungen der Leber, einschließlich verschiedener Erkrankungen, die Funktion wiederherzustellen.

Allerdings gibt es auch Grenzen. Wie gut die Leber regenerieren kann, hängt von der Art und dem Ausmaß der Schädigung ab, aber auch vom allgemeinen Gesundheitszustand des Tieres und weiteren Vorerkrankungen. Bei leichten Leberproblemen kann die Leber sich oft vollständig erholen, wenn die Ursache rechtzeitig behandelt wird. Bei schweren oder fortgeschrittenen Erkrankungen kann die Fähigkeit zur Selbstheilung jedoch eingeschränkt sein.

Wie lange dauert die Regeneration der Leber bei Hunden und Katzen?

Die Dauer der Leberregeneration variiert und hängt vom individuellen Tier sowie von der Schwere und Art der Leberschädigung ab. In manchen Fällen zeigen sich erste Verbesserungen bereits nach einigen Wochen oder Monaten, während eine vollständige Heilung länger dauern kann.

Akute Leberschäden regenerieren in der Regel schneller als chronische oder fortschreitende Erkrankungen. Je größer die Schädigung ist, desto länger dauert die Erholung. Bei sehr schweren Leberschäden kann die Regeneration an einem bestimmten Punkt nicht mehr erfolgen. Auch der allgemeine Gesundheitszustand des Tieres spielt eine wichtige Rolle: Gesunde Tiere regenerieren sich meist besser als solche mit zusätzlichen Gesundheitsproblemen.

Die richtige Pflege und Behandlung sind entscheidend für eine erfolgreiche Regeneration. Ein gut abgestimmter Behandlungsplan, der Medikamente, angepasste Ernährung und Stressreduktion umfasst, unterstützt die Leber dabei, sich zu erholen.

Um die richtige Futtermenge zu füttern, sollte das Futter gewogen werden. Oft verschätzt man sich nämlich.

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Wie kann man Lebererkrankungen bei Hunden und Katzen vorbeugen?

Obwohl nicht alle Lebererkrankungen bei Hunden und Katzen verhindert werden können, gibt es Maßnahmen, um das Risiko zu reduzieren und die Lebergesundheit zu unterstützen:

  • ausgewogene Ernährung: Füttere dein Haustier mit hochwertigem Futter, das seinen Bedürfnissen entspricht. Achte darauf, dass es keine schädlichen Stoffe wie Schwermetalle oder Schimmel enthält.

  • Gewichtskontrolle: Überwache das Gewicht deines Tieres, da Übergewicht zu einer Fettleber führen kann, die die Leber belastet.

  • Giftstoffe vermeiden: Halte dein Haustier fern von giftigen Pflanzen, Chemikalien, bestimmten Lebensmitteln und Medikamenten. Weitere Informationen zu giftigen Substanzen findest du im confidu Gift-Lexikon.

  • regelmäßige Tierarztbesuche: Routineuntersuchungen helfen, Leberprobleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

  • Impfungen: Stelle sicher, dass dein Haustier gegen Infektionen geimpft ist, die die Leber betreffen können, wie z.B. HCC bei Hunden.

  • Bewegung: Regelmäßige Bewegung fördert die Gesundheit und unterstützt die Gewichtskontrolle.

Lebenserwartung: Wie lange kann ein Tier mit Lebererkrankungen leben?

Die Lebenserwartung eines Tieres mit Leberproblemen variiert stark und hängt von der Art und Schwere der Erkrankung ab. Einige Tiere können mit entsprechender Behandlung viele Jahre leben, während bei schweren Fällen die Lebenserwartung eingeschränkt sein kann. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um die Lebensqualität zu verbessern und die Lebensdauer zu verlängern.

Eine enge Zusammenarbeit mit einem/einer Tierärzt:in, ein individuell angepasster Behandlungsplan sowie regelmäßige tierärztliche Kontrollen sind essentiell, um die bestmögliche Versorgung und Lebensqualität für dein leberkrankes Haustier sicherzustellen.

Endstadium: Welche Anzeichen deuten auf Leberversagen hin?

Im fortgeschrittenen Stadium eines Leberversagens ist die Funktion der Leber erheblich beeinträchtigt, was lebensbedrohliche Folgen für das Tier haben kann. Bestimmte Symptome deuten darauf hin, dass die Leber versagt:

  • Gelbsucht (Ikterus): Eine gelbliche Verfärbung der Haut, des Zahnfleisches und der Augen tritt auf, wenn die Leber nicht mehr in der Lage ist, Bilirubin, ein Abbauprodukt von roten Blutkörperchen, zu verarbeiten.

  • Magen-Darm-Beschwerden: Häufige Symptome sind Erbrechen, Durchfall, Appetitverlust und Gewichtsabnahme.

  • Veränderungen im Verhalten: Tiere mit Leberversagen entwickeln oft eine hepatische Enzephalopathie, die sich in Verwirrung, Desorientierung, Apathie oder Depression äußert. Diese entsteht durch den Anstieg toxischer Stoffe im Blut.

  • Krämpfe: Einige Tiere zeigen Krampfanfälle, da sich giftige Substanzen im Blut anreichern und die Gehirnfunktion beeinträchtigen.

  • Blutungsneigung: Die Leber kann nicht mehr ausreichend Gerinnungsfaktoren produzieren, was zu einer erhöhten Blutungsgefahr führt.

  • Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum (Aszites): Bei gestörtem Blutfluss durch die Leber kann sich Flüssigkeit im Bauchraum ansammeln.

In diesem Stadium ist es wichtig, dass dein:e Tierärzt:in das Tier engmaschig betreut, um die Symptome zu lindern und die Lebensqualität bestmöglich zu erhalten. Falls dies nicht mehr möglich ist, sollte eine humane Entscheidung in Betracht gezogen werden, um das Tier von seinen Leiden zu befreien.



Fazit zu Lebererkrankungen bei Hund und Katze

Lebererkrankungen sind eine ernsthafte Herausforderung für Haustiere und ihre Besitzer:innen. Eine frühzeitige Diagnose und umfassende Behandlung durch den/die Tierärzt:in sind entscheidend, um die Lebensqualität des Tieres zu verbessern und die Chancen auf eine erfolgreiche Therapie zu erhöhen. Enge Zusammenarbeit mit dem/der Tierärzt:in ist unerlässlich, um die bestmögliche Versorgung für dein leberkrankes Haustier sicherzustellen.


Das confidu-Magazin wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellen wissenschaftlichen Standards verfasst. Die Artikel ersetzen keine tierärztliche Diagnose, sondern sollen dir erste Informationen zu vielen Themen rund um dein Tier geben. Bei spezifischen Fragen zu deinem Tier beraten dich unsere Tierärzt:innen gerne über die confidu App.


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