Halskrause für Katzen: Wie die Katze unterstützen?

Verarzten | Vom 22.01.25

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Halskrause für Katzen: Wie die Katze unterstützen?

Titelbild: Ivan Yerokhin | Unsplash

Halskrause für die Katze. Unsere Samtpfoten sind neugierig, verspielt und manchmal etwas tollpatschig. Doch was passiert, wenn nach einer Operation oder Verletzung eine Halskrause getragen werden muss? Kein Grund zur Panik! Auch wenn der Anblick deiner Katze mit dem „Lampenschirm“ zunächst ungewohnt ist, ist die Halskrause in vielen Fällen eine wichtige Hilfe auf dem Weg zur Genesung.

In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über die Halskrause bei Katzen: Warum sie eingesetzt wird, wie du deine Katze dabei unterstützen kannst und welche Tipps und Tricks es gibt, um die Situation für euch beide so angenehm wie möglich zu gestalten. Denn mit dem richtigen Wissen und ein bisschen Geduld meistern wir diese Herausforderung gemeinsam!

Warum Halskrause bei Katzen?

Vielleicht fragst du dich, warum deine Katze überhaupt eine Halskrause tragen muss? Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Es dient dem Schutz. Nach Operationen, Verletzungen oder bei Hautproblemen haben Katzen oft den natürlichen Drang, an der betroffenen Stelle zu lecken, zu kratzen oder zu knabbern. Das ist verständlich, aber leider kontraproduktiv, denn es kann die Heilung verzögern, Entzündungen verschlimmern oder sogar zu Infektionen führen.

Hier kommt die Halskrause ins Spiel. Sie verhindert, dass die Katze an die Wunde gelangt und ermöglicht so eine ungestörte und schnelle Heilung. Auch bei Hauterkrankungen, die durch Lecken und Kratzen verschlimmert werden, kann die Halskrause helfen, den Teufelskreis zu durchbrechen und die Haut zu beruhigen. Es ist also ein wichtiges Hilfsmittel, das vielleicht nicht schön aussieht, aber eine sehr wichtige Funktion erfüllt.

Bild: .Anja. | Wikimedia Commons

Wann macht eine Halskrause Sinn?

Die Halskrause ist ein medizinisches Hilfsmittel, das bei Katzen eingesetzt wird, um das Lecken, Kratzen oder Beißen an bestimmten Körperstellen zu verhindern. Dies ist besonders wichtig, da Katzen durch ihr Putzverhalten und ihre natürlichen Instinkte sonst die Heilung von Wunden, Verletzungen oder Hautproblemen erheblich verzögern oder sogar verschlimmern können. Grundsätzlich kommt die Halskrause immer dann zum Einsatz, wenn eine Körperstelle der Katze geschützt werden muss, damit sie heilen kann.

Konkrete Fälle, in denen eine Halskrause sinnvoll ist:

Nach Operationen

  • Kastration: Eine der häufigsten Operationen bei Katzen. Die Wunde im Bauchbereich kann durch Lecken und Kratzen schnell wieder aufbrechen oder sich entzünden. Eine Halskrause ist hier unerlässlich, um die Naht zu schützen und eine ungestörte Heilung zu gewährleisten.

  • Entfernung von Tumoren oder Zysten: Ob oberflächlich oder tief, jede Operation hinterlässt eine Wunde, die vor der Katze geschützt werden muss.

  • Operationen am Bewegungsapparat: Nach Knochenbrüchen, Bänderrissen oder anderen Eingriffen an Gelenken wird oft eine Halskrause angelegt, um zu verhindern, dass die Katze an der Wunde oder am Verband leckt.

  • Augenoperationen: Auch nach Augenoperationen, z.B. bei Lidfehlstellungen oder Hornhautverletzungen, kann das Tragen einer Halskrause notwendig sein, damit sich die Katze nicht am Auge reibt oder kratzt.

Bei Verletzungen

  • Wunden: Bisswunden, Kratzwunden, Schnittwunden oder andere Hautverletzungen können durch das Lecken der Katze immer wieder aufgerissen werden und nicht heilen. Die Halskrause schützt die Wunde, bis sie verheilt ist.

  • Abszesse: Nach der Behandlung und Öffnung eines Abszesses ist es wichtig, dass die Katze die Wunde nicht immer wieder aufkratzt.

Bei Hautkrankheiten

  • Allergien: Allergiebedingter Juckreiz kann zu ständigem Kratzen und Lecken führen, was die Hautirritationen verschlimmert. Die Halskrause kann hier helfen, den Teufelskreis zu durchbrechen und die Haut zu beruhigen.

  • Pilzinfektionen: Ähnlich wie bei Allergien kann Kratzen und Lecken die Ausbreitung von Pilzinfektionen begünstigen.

  • Parasitenbefall: Auch bei Floh- oder Milbenbefall kann der Juckreiz so stark sein, dass sich die Katze kratzt. Eine Halskrause kann hier unterstützend wirken.

Bei anderen medizinischen Behandlungen

  • Medikamente auf der Haut: Wenn Medikamente in Form von Salben oder Cremes aufgetragen werden, soll die Halskrause verhindern, dass die Katze die Wirkstoffe direkt wieder ableckt und damit unwirksam macht.

  • Verbandswechsel: Manchmal ist es notwendig, dass Verbände oder Wundauflagen an der Katze haften bleiben. Der Halskragen kann dabei helfen.

  • Bei Verhaltensstörungen: In sehr seltenen Fällen kann das Tragen einer Halskrause kurzzeitig bei Verhaltensstörungen wie exzessivem Belecken von Körperteilen eingesetzt werden. In diesem Fall sollte jedoch immer der Tierarzt konsultiert werden.

Bild: Benzoyl | Wikimedia Commons

Wie lange muss die Katze die Halskrause tragen?

Wie lange deine Katze die Halskrause tragen muss, hängt ganz von der Situation ab. Nach einer Operation sind es in der Regel 7 bis 14 Tage, manchmal auch länger. Dein:e Tierärzt:in wird dir die genaue Tragedauer mitteilen, je nachdem, wie gut die Wunde verheilt ist. Auch bei Hautproblemen kann die Tragedauer variieren, je nachdem, wie schnell die Symptome abklingen.

Wichtig ist, dass du die Halskrause nicht zu früh abnimmst, auch wenn deine Katze dagegen protestiert. Wenn die Halskrause tierärztlich verordnet wurde, ist die Regel ganz einfach: Die Halskrause wird abgenommen, wenn der/die Tierärzt:in grünes Licht gibt. Es ist wichtig, dass die Wunde oder die Hautirritation vollständig verheilt ist, bevor deine Katze wieder freien Zugang hat. Lieber ein paar Tage länger mit dem „Lampenschirm“, als eine erneute Behandlung oder gar eine Verschlimmerung zu riskieren. Sprich im Zweifelsfall noch einmal mit deinem/deiner Tierärzt:in.

Wie lange Leckschutz nach OP bei der Katze?

Direkt nach einer Operation ist es besonders wichtig, dass deine Katze die Wunde nicht durch Lecken oder Kratzen reizt. Der Leckschutz, meist in Form einer Halskrause, ist daher unmittelbar nach der Operation notwendig. In der Regel legt der/die Tierärzt:in die Halskrause an, wenn du deine Katze aus der Praxis abholst, und gibt dir genaue Anweisungen.

Die Dauer der Halskrause hängt davon ab, wie schnell die Wunde verheilt. Wie bereits erwähnt, beträgt sie in der Regel 7 bis 14 Tage. Es ist wichtig, dass du diesen Zeitraum konsequent einhältst, auch wenn es dir schwer fällt. Denn ein kurzer Moment, in dem die Katze an der Wunde leckt, kann den gesamten Heilungsprozess unnötig verzögern. Es ist z.B. schon vorgekommen, dass sich Katzen Wunden am Bauch geöffnet haben und notoperiert werden mussten. Auch wenn du deiner Katze vertraust und glaubst, dass sie die Wunde nicht auflecken wird, gibt es dafür leider keine Garantie. Halte dich also genau an die tierärztlichen Anweisungen und habe Geduld.

Bild: Lilia Solonari | Shutterstock

Kann eine Katze mit Halskrause fressen?

Ja, deine Katze kann auch mit einer Halskrause fressen, aber am Anfang kann es etwas ungewohnt sein. Manche Katzen haben Schwierigkeiten, den Napf zu erreichen, weil die Halskrause im Weg ist. Hier kannst du ganz einfach Abhilfe schaffen, indem du den Napf auf eine leicht erhöhte Unterlage stellst, zum Beispiel auf ein Buch oder eine kleine Kiste. So kann deine Katze das Futter besser erreichen. Auch ein flacher Napf kann helfen. Stelle den Fressnapf an einer leicht zugänglichen Stelle auf, eventuell mit einer rutschfesten Unterlage. Sonst kann es passieren, dass deine Katze die Näpfe herumschiebt oder umstößt.

Beobachte deine Katze beim Fressen und greife ein, wenn sie Schwierigkeiten hat. Geduld und liebevolle Unterstützung sind das A und O. Wenn deine Katze mit dem Halskragen gefressen hat, solltest du jedes Mal nachsehen, ob Futter daran hängengeblieben ist und ihn gegebenenfalls reinigen. Sonst wird die Halskrause schnell zur stinkenden Last für dich und deine Katze. Halskragen aus Kunststoff lassen sich leichter reinigen als solche aus Stoff.

Wie trinkt eine Katze mit Halskrause?

Das Trinken kann mit einer Halskrause genauso schwierig sein wie das Fressen. Auch hier kann ein erhöhter Napf helfen, damit die Katze leichter an das Wasser kommt. Manche Katzen tun sich auch mit einem Trinkbrunnen leichter, weil das Wasser nicht in einer tiefen Schale steht. Achte darauf, dass deiner Katze immer genügend Wasser zur Verfügung steht und beobachte sie beim Trinken. Wenn sie Schwierigkeiten hat, kannst du ihr das Wasser auch mit einer Spritze oder einem Löffel geben. Besonders nach einer Operation ist es wichtig, dass deine Katze ausreichend trinkt. Sei kreativ und probiere verschiedene Methoden aus, um ihr das Trinken so leicht wie möglich zu machen.

Können Tiere mit Halskrause schlafen?

Ja, Katzen können auch mit Halskrause schlafen, auch wenn es anfangs etwas unbequem ist. Es kann sein, dass deine Katze ihre gewohnte Schlafposition ändern muss oder sich einen neuen Lieblingsplatz zum Schlafen sucht. Biete ihr weiche und gemütliche Plätze an, an denen sie sich sicher und geborgen fühlt. Du kannst ihr auch ein zusätzliches Kissen oder eine Decke anbieten. Geduld und Verständnis sind sehr wichtig. Deine Katze wird sich mit der Zeit an den Halskragen gewöhnen und einen Weg finden, entspannt zu schlafen.

Bild: ANUCHID.L | Shutterstock

Kann die Halskrause gefährlich sein?

Im Allgemeinen ist eine Halskrause nicht gefährlich, solange sie richtig sitzt und die Katze beaufsichtigt wird. Die Halskrause ist für die Katze anfangs ungewohnt und kann manchmal Abwehrverhalten auslösen. Sie schränkt die Bewegungsfreiheit der Katze etwas ein und kann unangenehme Geräusche verursachen. Es ist auch wichtig, dass die Katze nicht in engen Räumen oder an Gegenständen hängen bleibt, da sie sich durch die eingeschränkte Bewegungsfreiheit verletzen kann. Auch wenn die Katze versucht, die Halskrause abzustreifen, sollte sie nicht entfernt werden, um sie vor Selbstverletzungen durch Kratzen und Lecken zu schützen.

Überprüfe regelmäßig, ob die Halskrause noch richtig sitzt und keine Scheuerstellen verursacht. Es gibt auch alternative Halskragen, die aus weicheren Materialien bestehen und daher angenehmer zu tragen sein können (mehr dazu weiter unten im Text).

Um deiner Katze die Zeit mit dem Halskragen angenehmer zu machen, solltest du ihr viele Streicheleinheiten geben. Du kannst auch so genannte Wohlfühlhormone verwenden, die nur auf Katzen beruhigend wirken. Ein Beispiel ist Feliway, das in die Steckdose gesteckt wird und über einen Verdampfer Pheromone in die Luft abgibt.

Kann man eine Katze mit Halskrause alleine lassen?

Es ist ratsam, eine Katze mit Halskrause nicht unbeaufsichtigt zu lassen, besonders am Anfang. Beobachte sie genau, wie sie sich mit der Halskrause bewegt und ob sie Probleme hat. Wenn du das Haus verlassen musst, achte darauf, dass die Umgebung katzensicher ist und deine Katze sich nicht verletzen kann. Wenn du dir nicht sicher bist, frage eine:n Freund:in oder Nachbarn:in, ob er/sie während deiner Abwesenheit kurz auf deine Katze aufpassen kann. Je sicherer die Umgebung ist, desto entspannter kannst du sein.

Sind Halskragen bei Freigängerkatzen möglich?

Eine Katze, die an das Leben im Freien gewöhnt ist, wird mit einer Halskrause wahrscheinlich noch unglücklicher sein als eine Wohnungskatze, die in ihrer gewohnten Umgebung bleibt. Hier sind die Probleme:

  • eingeschränkte Bewegungsfreiheit: Die Halskrause schränkt die Bewegungsfreiheit im Freien erheblich ein. Die Katze kann nicht mehr so gut klettern, springen und sich unbemerkt bewegen. Dies kann zu Unfällen und Verletzungen führen.

  • Gefahr durch andere Tiere: Durch die eingeschränkte Bewegungsfreiheit ist eine Freigängerkatze ein leichteres Ziel für andere Tiere, wie andere Katzen oder Hunde, mit denen sie sich normalerweise auf natürliche Weise auseinandersetzen könnte.

  • unkontrollierbare Umgebung: Im Freien gibt es unzählige Gefahrenquellen, die man nicht kontrollieren kann. Die Katze könnte sich irgendwo verfangen, in einen Teich fallen oder unter ein Auto geraten.

  • Stress und Frustration: Eine Freigängerkatze, die durch den Halskragen an ihrem natürlichen Verhalten gehindert wird, kann frustriert und gestresst sein.

Konkrete Empfehlungen für Freigänger mit Halskragen:

  • beschränke den Freigang: Idealerweise sollte man eine Freigängerkatze mit Halskrause nicht mehr unbeaufsichtigt ins Freie lassen. Das Risiko ist einfach zu groß.

  • gesicherter Freigang: Wenn es unbedingt sein muss, dass deine Katze ins Freie darf, dann nur unter ständiger Aufsicht und in einem gesicherten Bereich, z.B. einem eingezäunten Garten.

  • Innenhaltung: Versuche, deine Katze während der Genesungsphase möglichst in der Wohnung zu halten. Biete ihr dort ausreichend Beschäftigungsmöglichkeiten und Abwechslung.

  • alternative Beschäftigung: Sorge für ausreichend Spiel und Beschäftigung in der Wohnung, um die Katze abzulenken.

  • Tierärzt:in konsultieren: Sprich mit deinem/deiner Tierärzt:in über die besondere Situation deiner Katze. Er/sie kann dir möglicherweise alternative Lösungen vorschlagen oder dir spezielle Verhaltensregeln geben.

An einem Halsband befestigter Halskragen

Bild: CallyMc | Wikimedia Commons

Wie sitzt der Halskragen richtig?

Ein gut sitzender Halskragen ist entscheidend für den Komfort und die Wirksamkeit. Er sollte weder zu eng sein, so dass die Katze stranguliert wird, noch zu locker, so dass die Katze nicht daran vorbeikommt. Idealerweise sollte der Halskragen so sitzen, dass man bequem zwei Finger zwischen Halskragen und Hals der Katze schieben kann. Um ein Verrutschen des klassischen Plastikkragens zu verhindern, muss dieser mit einem Halsband, einer Mullbinde o. Ä. am Hals befestigt werden. Es gibt auch Plastikkragen mit Klettverschluss, die nicht zusätzlich befestigt werden müssen.

Die Länge des Kragens sollte so bemessen sein, dass die Schnauze der Katze die Wunde nicht berührt. Wenn der Halskragen jedoch zu lang ist, kann es dazu führen, dass sich deine Katze unsicherer bewegt oder an Möbeln hängen bleibt. Es ist also wichtig, das richtige Maß zu finden.

Kann ich meine Katze an die Halskrause gewöhnen?

Ja, du kannst deine Katze an die Halskrause gewöhnen, indem du es ihr in Ruhe und mit positiver Verstärkung anbietest. Lass deine Katze die Halskrause zuerst beschnuppern und gib ihr ein Leckerli, wenn sie es akzeptiert. Lege dann die Halskrause kurz an und belohne sie sofort. Steigere langsam die Tragezeit, bis sich deine Katze an die Halskrause gewöhnt hat. Sei geduldig und zwinge deine Katze nicht. Mit viel Liebe und positiver Verstärkung wird deine Katze die Halskrause eher akzeptieren.

Um deiner Katze ein besseres Gefühl für die Koordination mit der Halskrause zu geben, kannst du mit ihr üben. Führe deine Katze mit einer Spielangel durch Alltagssituationen, die ihr Probleme bereiten könnten, z.B. zwischen zusammengestellten Stühlen, eine Treppe hinauf und hinunter etc. So lernt sie, sich mit dem Halskragen zu bewegen. Lege ihr den Kragen auch bei den Mahlzeiten an, damit sie lernt, damit zu fressen. Belohne sie danach mit Leckerlis oder Streicheleinheiten, je nachdem, was sie am liebsten mag.

Klassischer Halskragen aus Plastik

Alternativen zum Plastiktrichter

Wenn deine Katze mit dem klassischen Halskragen nicht gut zurechtkommt, weil er z.B. laute Geräusche macht, wenn sie dagegen schlägt, gibt es einige Alternativen. Aus tierärztlicher Sicht ist jedoch ein Plastikkragen die sicherste Lösung, um deine Katze vom Lecken und Kratzen abzuhalten. Er schützt den Kopf sicher, ist leicht zu reinigen und stabil. Alle Alternativen haben auch Nachteile. Überlege dir also gut, welcher Leckschutz für deine Katze und ihr Problem am besten geeignet ist. Probiere im Zweifelsfall verschiedene Methoden aus.

Weiche Halskrause

Weiche Halskrause

Diese Halskrausen bestehen aus weichen Materialien wie Stoff, Filz oder Schaumstoff. Sie sind flexibler und leichter als Plastikkragen und fühlen sich oft angenehmer an. Sie werden auch Comfy Cone genannt.

Vorteile:

  • höherer Tragekomfort: Die weichen Materialien sind für die Katze angenehmer und scheuern weniger.

  • weniger Einengung: Die Katze kann sich mit einem weichen Halskragen oft freier bewegen und hat weniger das Gefühl, eingeengt zu werden.

  • leiser: Stoff- oder Schaumstoffhalskragen sind leiser und verursachen weniger Geräusche beim Anstoßen.

  • Schlafen: Das Schlafen fällt vielen Katzen mit diesen Halskragen leichter.

Nachteile:

  • weniger Schutz: Sie sind oft weniger wirksam als Plastikkragen, da sie leichter verrutschen oder umklappen können, sodass die Katze an die Wunde gelangen kann.

  • Sichtbehinderung: Der Kragen schränkt die Sicht stark ein.

  • leichtere Beschädigung: Sie können leichter durch Kratzen oder Kauen beschädigt werden.

  • Reinigung: Stoffkrausen können schwieriger zu reinigen sein und Flüssigkeiten aufsaugen.

Aufblasbarer Halskragen

Aufblasbarer Schutzkragen

Der aufblasbare Schutzkragen ähnelt einem aufblasbaren Kissen oder Schwimmring, der um den Hals der Katze gelegt wird. Er verhindert, dass die Katze sich bewegen kann, wenn sie sich die Brust oder den Rücken lecken möchte. Er wird auch Donut-Kragen genannt.

Vorteile:

  • hoher Tragekomfort: Durch das weiche Material sind sie angenehm zu tragen und scheuern nicht.

  • gute Bewegungsfreiheit: Die Katze kann sich mit dem Halskragen relativ gut bewegen, schlafen und fressen.

  • Sichtfeld: Das Sichtfeld der Katze wird kaum eingeschränkt.

Katze mit aufblasbarem Halskragen

Bild: AslanEntropy | Wikimedia Commons

Nachteile:

  • geringere Effektivität: Nicht jede Katze kann zuverlässig daran gehindert werden, an die Wunde zu gelangen. Der Kragen verhindert nicht das Kratzen am Kopf. Die Katze kann auch mit der Zunge ihr Hinterteil und ihre Pfoten erreichen. 

  • Beschädigungsgefahr: Der aufblasbare Kragen kann durch spitze Gegenstände oder Katzenkrallen beschädigt werden und Luft verlieren.

  • Unsicherheit: Manche Katzen fühlen sich mit dem breiten, etwas sperrigen Kragen unsicher.

  • starker Eigengeruch: Einige aufblasbare Kragen riechen stark nach dem Material und sind somit irritierend für deine Katze.

Leckschutzring

Ringförmiger Halskragen

Diese Halskragen bestehen aus einem festen, aber weichen Ring aus Schaumstoff oder ähnlichem Material, der um den Hals der Katze gelegt wird. Sie werden auch Leckschutzring genannt. Es gibt praktische, einfarbige Modelle aus abwaschbarem Material oder farbige Modelle, die die Katze niedlicher aussehen lassen. Diese bunten Halskragen sind jedoch oft von schlechter Qualität, instabil und schwer zu reinigen.

Vorteile:

  • guter Schutz: Der Ring schützt den gesamten Körper und den Kopf vor dem Kratzen und Lecken.

  • Sichtfeld: Das Sichtfeld ist relativ frei.

  • gute Bewegungsfreiheit: Die Katze kann mit dem Halskragen gut fressen und trinken.

  • leicht und bequem: Sie sind leichter als Plastikkragen und in der Regel angenehmer zu tragen.

Umgeklappter ringförmiger Halskragen

Bild: Nutmeghan | Wikimedia Commons

Nachteile:

  • weniger flexibel: Der feste Ring kann beim Schlafen etwas unbequem sein.

  • Umklappen: Einige Katzen schaffen es, den Kragen mit etwas Mühe nach hinten umklappen, um ihre Pfoten und ihr Hinterteil zu erreichen.

Halsmanschette

Halsmanschette

Eine Halsmanschette ist eine gepolsterte oder mit Stoff überzogene Manschette. Sie schränkt die Bewegung des Halses und des Kopfes so ein, dass die Katze sich nicht am Körper lecken kann.

Vorteile:

  • Sichtfeld: Die Halsmanschette bedeckt den Kopf nicht und schränkt die Sicht daher nicht ein.

  • gute Bewegungsfreiheit:  Sie stellt daher kein Hindernis beim Fressen und Trinken dar.

Nachteile:

  • begrenzter Schutzbereich: Bietet nur Schutz bei Wunden am Bauch nach Operationen.

Katzenbody

Katzenbody

Der Katzenbody ist ein Kleidungsstück aus Stoff, ähnlich einem Babybody. Er bedeckt den Körper, lässt aber Kopf, Hinterteil, Beine und Schwanz frei. Der Body schützt Wunden am Körper vor dem Belecken, zum Beispiel nach einer Operation wie einer Kastration.

Vorteile:

  • guter Schutz: Der Body schützt die Wunde zuverlässig vor Lecken und Kratzen.

  • Komfort: Er ist oft angenehmer zu tragen als ein Halskragen. Der Body stört nicht beim Fressen, Trinken und Liegen. Er schränkt das Sichtfeld nicht ein und macht keine Geräusche.

  • vielseitig: Kann auch bei Hautproblemen eingesetzt werden.

Nachteile:

  • An- und Ausziehen: Das An- und Ausziehen kann für manche Katzen stressig sein. Deshalb ist es bei Operationen am besten, den Body dann anzuziehen, wenn die Katze noch in Narkose ist.

  • richtige Größe: Viele Katzen müssen sich erst an den Body gewöhnen. Deshalb ist es wichtig, dass er die richtige Größe hat und gut sitzt. Sonst kann sich die Katze leicht herauswinden.

  • Hygiene: Der Body muss regelmäßig gewaschen werden.

  • weniger Schutz: Nicht optimal für Wunden im Hals- und Kopfbereich. Schützt nicht vor dem Kratzen.

Katze mit Katzenbody nach einer Operation am Bauch

Bild: MabelAmber | Pixabay

Wo kann man Halskrausen kaufen?

Halskrausen und Katzenbodys kannst du in jeder Tierarztpraxis, im Zoofachhandel oder auch online kaufen. In der Tierarztpraxis wird dir meist schon die passende Größe für deine Katze angelegt. Im Zoofachhandel kannst du dich auch beraten lassen. Online hast du oft eine größere Auswahl, aber achte auf die richtige Größe. Es gibt Halskragen aus Kunststoff, Stoff oder aufblasbare Varianten. Wähle die Halskrause, die für deine Katze am besten geeignet ist und am besten sitzt.

Die Preise sind sehr unterschiedlich, klassische Halskragen aus Hartplastik kosten wenige Euro, aufwändigere Modelle bis zu 30 €.

Tipp: Wir empfehlen dir, gebrauchte Halskragen nicht wegzuwerfen. Außerdem solltest du das Tragen mit deiner Katze regelmäßig üben. So kannst du ihr die Halskrause anlegen, wenn sie sich verletzt hat oder ein Augen- oder Ohrenproblem hat, bevor du in die Tierarztpraxis gehst. So verhinderst du, dass sie das Problem durch Kratzen oder Lecken selbst verschlimmert. Außerdem wird ihr in der Tierarztpraxis wahrscheinlich sowieso ein Halskragen verordnet und du hast dein Exemplar schon dabei.

Halskrause für die Katze selber machen

Die Idee, eine Halskrause für deine Katze selbst zu basteln, ist verlockend - vor allem, wenn man schnell eine Lösung braucht oder Geld sparen möchte. Auf Youtube gibt es zahlreiche Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Bevor du dich ans Werk machst, solltest du jedoch einige Dinge beachten.

Vorteile des Selbermachens:

  • Kostenersparnis: Gekaufte Halskrausen können manchmal teuer sein, besonders wenn sie nicht als Standard in der Tierarztpraxis erhältlich sind. Selbermachen ist oft billiger, vor allem, wenn du die benötigten Materialien schon zu Hause hast.

  • schnelle Verfügbarkeit: Wenn du dringend eine Halskrause brauchst und keine Zeit hast, auf eine Lieferung zu warten oder in die Tierarztpraxis zu fahren, kann eine selbstgemachte Halskrause eine schnelle Übergangslösung sein.

  • Personalisierung: Du kannst die Halskrause an die spezifischen Bedürfnisse und die Größe deiner Katze anpassen. Du hast die volle Kontrolle über Material, Form und Größe.

  • Materialauswahl: Du kannst Materialien wählen, die du als angenehmer für deine Katze empfindest, z.B. weichere Stoffe statt hartem Plastik.

  • Flexibilität: Du kannst verschiedene Designs ausprobieren, z.B. eine weiche Halskrause oder ein Donut-Halskragen.

  • kreativer Spaß: Für manche Tierbesitzer:in kann das Basteln eine angenehme Beschäftigung sein.

Nachteile des Selbermachens:

  • Wirksamkeit: Selbstgemachte Halskragen sind oft weniger wirksam als gekaufte. Sie können leichter verrutschen, sich verbiegen oder von der Katze abgenommen werden, wodurch sich das Risiko erhöht, dass sie in die Wunde gelangt.

  • Sicherheit: Eine Halskrause von schlechter Qualität kann gefährlich sein. Sie kann scheuern, die Bewegungsfreiheit der Katze zu stark einschränken oder sogar zu Verletzungen führen (z.B. durch scharfe Kanten oder lose Teile).

  • Haltbarkeit: Selbstgemachte Halskragen sind oft nicht so haltbar wie gekaufte. Das Material kann leichter reißen oder sich abnutzen.

  • Zeitaufwand: Selbermachen erfordert Zeit und Geschick. Nicht jeder hat die Zeit oder das handwerkliche Geschick.

  • Hygiene: Die Verwendung von Materialien, die nicht leicht zu reinigen sind, kann zu Hygieneproblemen führen.

  • Passform: Es kann schwierig sein, eine Halskrause selbst anzufertigen, die perfekt passt und weder zu locker noch zu fest sitzt.

  • kein medizinisches Fachwissen: Als Laie hast du möglicherweise nicht das nötige Fachwissen, um die Halskrause optimal an die Bedürfnisse deiner Katze anzupassen.

Wann ist es sinnvoll, die Halskrause selbst anzufertigen?

  • Notlösung: Wenn du schnell eine provisorische Lösung brauchst, während du auf eine professionelle Halskrause wartest oder unterwegs bist.

  • Ergänzung: Als Ergänzung zu einer gekauften Halskrause, z.B. eine weichere Alternative für die Nacht, die etwas mehr Komfort bietet.

  • besondere Bedürfnisse: Wenn deine Katze eine besondere Anatomie hat und du keine passende Halskrause im Handel findest.

  • geringe Anforderungen: Wenn der Schutz nur für kurze Zeit und nicht so stark sein muss.

Wann ist es besser, eine Halskrause zu kaufen?

  • nach einer Operation: Nach einer Operation ist es wichtig, dass die Halskrause optimal sitzt und zuverlässig schützt. Hier ist eine professionelle Halskrause meist die bessere Wahl.

  • bei schweren Verletzungen oder Hautkrankheiten: Bei schweren Verletzungen oder Hauterkrankungen, die einen zuverlässigen Schutz erfordern, sollte man sich nicht auf eine selbstgemachte Halskrause verlassen.

  • längere Tragezeit: Wenn deine Katze die Halskrause über einen längeren Zeitraum tragen muss, ist eine professionell hergestellte Halskrause in der Regel bequemer und haltbarer.

  • bei Unsicherheit: Wenn du dir nicht sicher bist, ob du eine Halskrause selbst anfertigen kannst, solltest du lieber auf eine gekaufte Halskrause zurückgreifen.

  • aus hygienischen Gründen: Wenn du Wert auf gute Reinigungsmöglichkeiten legst.



Fazit

Auch wenn der Anblick deiner Katze mit Halskrause gewöhnungsbedürftig ist, ist sie ein wichtiges Hilfsmittel, um die Heilung nach einer Operation oder bei anderen Beschwerden zu unterstützen. Mit Geduld, Liebe und den richtigen Tipps und Tricks könnt ihr diese Herausforderung gemeinsam meistern. Denk daran: Die Halskrause ist ein Freund, der deiner Katze hilft, schnell wieder gesund zu werden. Also Kopf hoch und mit viel Liebe und Zuneigung geht es bald wieder aufwärts!


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