Kurkuma: vom Küchenregal in den Hundenapf

Füttern | Vom 26.08.24

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Kurkuma: vom Küchenregal in den Hundenapf

Titelbild: frank60 | Shutterstock

Kurkuma für Hunde. Kurkuma, auch bekannt als das "goldene Gewürz", hat in den letzten Jahren nicht nur in der Küche, sondern auch in der Tiermedizin an Bedeutung gewonnen. Was früher vor allem wegen seiner kulinarischen und medizinischen Eigenschaften in der menschlichen Ernährung geschätzt wurde, findet heute auch den Weg in den Hundenapf. Das leuchtend gelbe Pulver, das aus der Wurzel der Kurkumapflanze gewonnen wird, bietet eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen, von denen auch Hunde profitieren können. Von entzündungshemmenden Eigenschaften über die Unterstützung des Immunsystems bis hin zur Förderung der Verdauung - Kurkuma wird als vielseitiges Hausmittel immer beliebter.

In diesem Artikel untersuchen wir, wie dieses alte Gewürz in die Fütterung unserer vierbeinigen Freunde integriert werden kann und welche positiven Auswirkungen es auf ihre Gesundheit haben kann.

Was ist Kurkuma?

Kurkuma, wissenschaftlich Curcuma longa, ist eine Pflanze aus der Familie der Ingwergewächse, deren Wurzel als Gewürz und Heilmittel verwendet wird. Ursprünglich aus Südasien stammend, wird Kurkuma in der traditionellen indischen und chinesischen Medizin seit Jahrtausenden geschätzt. Die Wurzel kann frisch verwendet oder getrocknet und zu einem leuchtend gelben Pulver gemahlen werden, das in der Küche als Hauptbestandteil von Currypulver bekannt ist.

Kurkuma ist aber nicht nur für seine kulinarische Verwendung bekannt, sondern auch für seine gesundheitsfördernde Wirkung, die vor allem dem darin enthaltenen Wirkstoff Curcumin zugeschrieben wird. Curcumin ist ein starkes Antioxidans mit entzündungshemmenden Eigenschaften, das in zahlreichen Studien untersucht wurde und sowohl in der Human- als auch in der Tiermedizin zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Gut zu wissen: Lagere Kurkuma immer dunkel und nur über kurze Zeiträume, da sie bei Licht schnell an Farbe und Aroma verliert. Und ja, du hast richtig gelesen. Es heißt DIE Kurkuma.

Frische Kurkuma und Kurkumapulver

Bild: Cozine | Shutterstock

Wie schmeckt Kurkuma?

Kurkuma hat einen charakteristischen, leicht bitteren und erdigen Geschmack, kombiniert mit einer leichten Schärfe und einem Hauch von Wärme. Der Geschmack wird oft als würzig mit einer leicht holzigen und muskatnussartigen Note beschrieben.

Da Kurkuma in großen Mengen eine ausgeprägte Bitterkeit aufweisen kann, wird es in der Küche normalerweise in kleineren Mengen verwendet, wodurch sein Geschmack subtiler und angenehmer wird. Dieser einzigartige Geschmack macht Kurkuma zu einem vielseitigen Gewürz, das sowohl in salzigen als auch in einigen süßen Gerichten verwendet werden kann.

Wie Kurkuma für den Hund schmeckt, ist nicht ganz klar, aber die meisten Hunde nehmen sie gerne an. Im Artikel Goldene Paste, Goldene Milch, Goldener Hund findest du einfache Rezepte mit Kurkuma für deinen Hund.

Superfood: Was bewirkt Kurkuma beim Hund?

Was Kurkuma zum Superfood macht, ist das enthaltene Curcumin. Als sogenanntes Antioxidans wirkt es u.a. gegen Zellalterung, Entzündungen und die Entstehung von Krebs.

Gesundheitliche Vorteile von Kurkuma:

  • entzündungshemmend: Curcumin ist für seine stark entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt. Es kann bei der Behandlung chronischer Entzündungen helfen, die bei Krankheiten wie Arthrose, Herzerkrankungen und entzündlichen Darmerkrankungen auftreten.

  • antioxidative Wirkung: Curcumin ist ein starkes Antioxidans, das freie Radikale neutralisiert und so die Zellen vor Schäden schützt. Dies trägt zur Vorbeugung von Krankheiten wie Krebs und altersbedingten Beschwerden bei.

  • Unterstützung des Immunsystems: Kurkuma kann das Immunsystem stärken und die Abwehrkräfte des Körpers gegen Infektionen und Krankheiten verbessern.

  • Unterstützung der Verdauung: Kurkuma regt die Produktion von Magensaft und Gallenflüssigkeit an und ist daher ein hervorragendes Mittel bei Verdauungsproblemen. Es kann bei Durchfall, Blähungen und anderen Magen-Darm-Beschwerden helfen.

  • appetitanregend: Kurkuma kann auch den Appetit anregen. Durch die Förderung einer gesunden Verdauung und die Linderung von Magenbeschwerden kann sie dazu beitragen, den Appetit zu steigern, insbesondere bei Tieren, die aufgrund gesundheitlicher Probleme an Gewicht verlieren.

  • Schutz und Unterstützung der Leber: Kurkuma hat leberschützende Eigenschaften. Sie kann die Lebergesundheit unterstützen, indem sie Entgiftungsprozesse fördert und die Leber vor Schäden durch freie Radikale schützt. Diese Eigenschaft ist besonders nützlich bei Tieren, die an Lebererkrankungen leiden.

  • Herz-Kreislauf-Gesundheit: Curcumin kann dazu beitragen, das Risiko von Herzerkrankungen zu senken, indem es den Cholesterinspiegel reguliert, die Endothelfunktion verbessert und Entzündungsprozesse im Körper reduziert.

  • Gesundheit des Gehirns: Es gibt Hinweise darauf, dass Curcumin das Wachstum von Neurotransmittern fördert und das Risiko neurodegenerativer Erkrankungen wie Demenz senken kann.

  • Schmerzlinderung: Aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkung kann Kurkuma auch zur Linderung von Schmerzen beitragen, insbesondere bei Gelenkentzündungen.

  • Förderung der Hautgesundheit: Kurkuma wird auch in der Hautpflege verwendet, da sie helfen kann, bei Juckreiz die Haut zu beruhigen und das Auftreten von Narben zu minimieren.

Auch wenn die genannten Vorteile von Kurkuma größtenteils durch Studien belegt sind, gibt es auch fragwürdige Ergebnisse. Die meisten Studien wurden an Menschen oder Mäusen durchgeführt und sind nicht immer von hoher wissenschaftlicher Qualität. Oft sind die Studien ungenau beschrieben oder die Ergebnisse nicht reproduzierbar, weil gleichzeitig andere Substanzen verabreicht wurden, so dass die Wirkung von Kurkuma isoliert schwer nachzuweisen ist.

Andererseits berichten viele Tierhalter:innen und Tierärzt:innen von positiven Erfahrungen mit Kurkuma bei Hunden. Aus medizinischer Sicht kann Kurkuma unterstützend eingesetzt werden, ersetzt aber nicht den tierärztlichen Rat und sollte nicht als Wundermittel angesehen werden.

Ist Kurkuma wirklich entzündungshemmend?

Ja, Kurkuma ist tatsächlich entzündungshemmend, und diese Eigenschaft wird vor allem dem Wirkstoff Curcumin zugeschrieben. Curcumin blockiert bestimmte Enzyme und Moleküle, die an Entzündungsprozessen beteiligt sind, was es zu einem natürlichen Mittel gegen Entzündungen macht.

Die entzündungshemmende Wirkung von Kurkuma ist besonders vorteilhaft für Tiere mit Gelenkbeschwerden wie Arthrose oder anderen entzündlichen Gelenkerkrankungen. Studien haben gezeigt, dass Curcumin die Symptome von Arthrose lindern kann, indem es Schwellungen reduziert, die Beweglichkeit verbessert und Schmerzen lindert. Es kann eine natürliche Alternative oder Ergänzung zu herkömmlichen entzündungshemmenden Medikamenten sein.

Kurkuma kann auch bei Hautproblemen helfen, die mit Entzündungen und Juckreiz einhergehen. Die entzündungshemmenden Eigenschaften von Curcumin helfen, die Haut zu beruhigen und Reizungen zu lindern. Es kann innerlich eingenommen oder äußerlich auf die Haut aufgetragen werden, um Juckreiz und Entzündungen zu lindern.

Wie lange dauert es, bis Kurkuma wirkt?

Wie lange es dauert, bis Kurkuma seine Wirkung entfaltet, ist unterschiedlich und hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von der Art der Anwendung, der Dosierung, der individuellen Reaktion des Körpers und der Schwere des Gesundheitsproblems. Hier einige allgemeine Richtwerte:


  1. entzündungshemmende Wirkung: Wenn Kurkuma zur Linderung von Entzündungen, z.B. bei Arthrose, verwendet wird, sind die ersten positiven Effekte oft schon nach 1 bis 2 Wochen spürbar. Die volle Wirkung kann jedoch mehrere Wochen dauern, insbesondere bei regelmäßiger Einnahme.

  2. Verdauungsprobleme: Wenn Kurkuma zur Unterstützung der Verdauung verwendet wird, z.B. bei Blähungen oder Verdauungsstörungen, kann eine Besserung innerhalb weniger Tage bis zu einer Woche eintreten.

  3. Hautprobleme: Wenn Kurkuma zur Behandlung von Hautproblemen wie Juckreiz oder Entzündungen verwendet wird, können Verbesserungen bei äußerlicher Anwendung nach 1 bis 2 Wochen auftreten.

  4. langfristige Gesundheitsförderung: Bei allgemeinen gesundheitsfördernden Wirkungen wie der Unterstützung des Immunsystems oder der Förderung der Herzgesundheit kann es mehrere Wochen bis Monate dauern, bis sich die Vorteile von Kurkuma bemerkbar machen.

Kurkumapulver

Bild: cgdsro | Pixabay

Dosierung von Kurkuma für den Hund

Als Futterzusatz ist Kurkuma in Form von Pulver, Fertigpaste, Kapseln und Tropfen erhältlich. Die Dosierung von Kurkuma hängt von der Größe des Hundes ab. Empfohlen werden 1 g frische Kurkuma pro 10 kg Körpergewicht oder ¼ - ½ Teelöffel Kurkumapulver pro 10 kg Körpergewicht, verteilt auf mehrere Gaben pro Tag. Beachte bei Fertigprodukten die Dosierungshinweise auf der Verpackung.

Tagesdosis Kurkumapulver für Hunde:

  • kleine Hunde (bis 10 kg): ¼ - ½ Teelöffel

  • mittlere Hunde (10-25 kg): ½ - 1 Teelöffel

  • große Hunde (über 25 kg): 1 - 2 Teelöffel

Wichtige Hinweise zur Anwendung:

  • nur Produkte für Tiere: Gib deinem Hund keine Kurkuma-Präparate für Menschen, die Polysorbat 80 enthalten. Dieser häufig verwendete Emulgator kann einen heftigen allergischen Schock auslösen. Lies deshalb immer vorher die Inhaltsstoffe oder greife besser zu Präparaten für Hunde.

  • Kombination mit Fett: Kurkuma wird am besten in Kombination mit Fett (z.B. Kokosöl oder Butter) aufgenommen, da Curcumin fettlöslich ist.

  • Kombination mit schwarzem Pfeffer: Die Zugabe von einer Prise schwarzem Pfeffer erhöht die Bioverfügbarkeit von Curcumin.

  • Eingewöhnung: Beginne mit einer niedrigen Dosis und steigere diese langsam, um mögliche Verdauungsprobleme zu vermeiden.

  • Überwachung der Reaktion: Beobachte deinen Hund auf mögliche Nebenwirkungen wie Verdauungsstörungen oder Allergien. Reduziere die Dosis oder setze die Anwendung ab, wenn Probleme auftreten.

  • unangenehmer Geruch: Tierbesitzer:innen haben berichtet, dass ihre Hunde nach der Einnahme von Kurkuma leicht nach Katzenurin gerochen haben. Die gleichzeitige Gabe von Zimt soll dies verhindern.

  • Gelbfärbung: Kurkuma ist sehr farbintensiv und kann Gegenstände und Kleidung leuchtend gelb färben. Daher ist beim Umgang Vorsicht geboten.

Wann darf man Kurkuma nicht nehmen?

Kurkuma kann für Hunde viele Vorteile haben, aber es gibt bestimmte Situationen, in denen es nicht geeignet oder sogar schädlich sein kann. Im Folgenden sind einige Umstände aufgeführt, unter denen Kurkuma nicht an Hunde verfüttert werden sollte:

  • Allergien oder Unverträglichkeiten: Wenn ein Hund allergisch auf Kurkuma oder andere Inhaltsstoffe reagiert, sollte Kurkuma nicht verabreicht werden. Beobachte deinen Hund auf Anzeichen einer Allergie wie Hautausschlag, Juckreiz oder Magen-Darm-Probleme.

  • Leber- und Gallenerkrankungen: Obwohl Kurkuma leberschützend wirkt, kann es in hohen Dosen oder bei bereits bestehenden schweren Lebererkrankungen problematisch sein. Kurkuma regt auch die Gallenproduktion an, was bei Hunden mit bestehenden Gallenwegserkrankungen oder Gallensteinen zu Problemen führen kann.

  • Störungen der Blutgerinnung: Curcumin kann die Blutgerinnung beeinflussen und das Blutungsrisiko erhöhen, daher sollte Kurkuma bei Hunden mit Blutgerinnungsstörungen oder bei Hunden, die Blutgerinnungshemmer (Antikoagulanzien) bekommen, vermieden werden. Auch vor Operationen sollten Hunde daher keine Kurkuma bekommen.

  • Trächtigkeit: Tragende Hündinnen sollten sicherheitshalber keine Kurkuma verabreicht bekommen, da sie in sehr hohen Dosen Blutungen und Krämpfe in der Gebärmutter auslösen kann.

  • Wechselwirkungen: Wenn dein Hund andere Medikamente bekommt, insbesondere solche, die die Blutgerinnung beeinflussen oder die Leberenzyme beeinflussen, kann es zu Wechselwirkungen kommen. In solchen Fällen sollte Kurkuma nur nach Rücksprache mit einem/einer Tierärzt:in gegeben werden.

  • Verdauungsprobleme: Bei Hunden mit empfindlichem Magen oder Verdauungsproblemen kann Kurkuma zu Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall führen. Beginne mit einer niedrigen Dosis und beobachte die Reaktion deines Hundes.

  • Überdosierung: Hohe Dosen von Kurkuma können zu Magenbeschwerden und Verdauungsstörungen führen. Es ist wichtig, sich an die empfohlene Dosierung zu halten.

  • unsichere Quellen oder Formulierungen: Vermeide die Verwendung von Kurkuma-Präparaten, die nicht für den veterinärmedizinischen Gebrauch bestimmt sind oder die Zusatzstoffe enthalten, die für Hunde nicht sicher sind, z.B. Polysorbat 80.

Frische Kurkumawurzel

Bild: Karen S | Pixabay

Ist Kurkuma für Katzen geeignet?

Ja, Kurkuma ist auch für Katzen geeignet, aber nur in sehr geringen Dosen. Kurkuma enthält ätherische Öle, die in hohen Dosen für Katzen giftig sein können. Daher ist es wichtig, die Dosierung sorgfältig zu überwachen. Die empfohlene Dosis beträgt 20-40 mg Kurkumapulver pro Kilogramm Körpergewicht der Katze. Für eine 5 kg schwere Katze wären also nur 100 bis 200 mg Pulver ausreichend. Zum Abwiegen ist eine Feinwaage erforderlich.

Wenn du deiner Katze Kurkuma geben möchtest, ist es am besten, bereits dosierte Präparate für Katzen wie Kapseln zu verwenden und diese gemäß den Anweisungen auf der Verpackung zu verabreichen. Eine genaue Dosierung ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Katze von den potenziellen gesundheitlichen Vorteilen von Kurkuma profitiert, ohne das Risiko einer Überdosierung einzugehen.

Goldene Paste für die Katze

Goldene Paste, auch Kurkuma-Paste genannt, ist ein beliebtes Hausmittel aus Kurkuma. Sie wird häufig bei Menschen eingesetzt, kann aber bei richtiger Zubereitung und Dosierung auch Tieren, einschließlich Katzen, helfen. Ein Rezept für Goldene Paste und weitere Rezepte für Tiere mit Kurkuma finden sich im Artikel Goldene Paste, Goldene Milch, Goldener Hund.



Fazit

Kurkuma ist eine wertvolle Futterergänzung für Hunde, insbesondere bei entzündlichen und degenerativen Erkrankungen. Die Anwendung sollte jedoch sorgfältig überwacht werden, um maximale Sicherheit und Wirksamkeit zu gewährleisten. Kurkuma ist kein Ersatz für eine tierärztliche Behandlung, sondern ein unterstützendes Mittel zur Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens deines Hundes.


Das confidu-Magazin wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellen wissenschaftlichen Standards verfasst. Die Artikel ersetzen keine tierärztliche Diagnose, sondern sollen dir erste Informationen zu vielen Themen rund um dein Tier geben. Bei spezifischen Fragen zu deinem Tier beraten dich unsere Tierärzt:innen gerne über die confidu App.


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