Katzen und Käse: Dürfen Katzen Käse essen?

Füttern | Vom 09.11.22

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Katzen und Käse: Dürfen Katzen Käse essen?

Titelbild: SamAn7 | Pixabay

Dürfen Katzen Käse essen? Käse ist von unseren Tellern nicht wegzudenken und landet sicher auch öfter im Magen deiner Samtpfote. Doch was ist in Käse enthalten und kann er deiner Katze schaden? Wir erklären dir alles zum Thema Katzen und Käse und können schon einmal vorweg nehmen, dass Käse nicht nur etwas für Mäuse ist.

Käse und Katzen

Katzen und Milch, das gehört zusammen, oder? Viele haben das Bild der Bauernhofkatzen im Kopf, die im Kuhstall zu finden sind und darauf hoffen, etwas von der frisch gemolkenen Milch zu bekommen. Milch ist nahrhaft und wenn Katzen daran gewöhnt sind, sind Milch und Milchprodukte wertvolle Futtermittel.

Käse wird aus Milch hergestellt. Üblicherweise wird Kuhmilch verwendet, doch auch Schafs-, Ziegen- oder Büffelmilchkäse sind mittlerweile überall erhältlich. Hierbei gibt es die unterschiedlichsten Käsesorten, die alle etwas anders zusammengesetzt sind. Gemein haben sie aber, dass sie gut verdaulich sind, einen hohen Eiweißanteil besitzen und viel Kalzium, Phosphor, Kalium und Natrium (durch das Salzen) enthalten. Die enthaltene Menge Fett variiert erheblich bei den verschiedenen Sorten. An Spurenelementen, fettlöslichen Vitaminen und essentiellen Fettsäuren mangelt es dem Käse.

Käse und Laktose

Je nach Herstellungsart gibt es Käse mit viel, wenig oder gar keinem Milchzucker. Laktose ist ein wichtiger Nährstoff in der Milch für Säugetierkinder, so lange sie bei der Mutter trinken. Sie produzieren das Enzym Laktase, das den Milchzucker aufspaltet und ihn dem Körper verfügbar macht. Werden die Tierkinder abgesetzt und auf feste Nahrung umgestellt, geht die Produktion des Enzyms zurück und die Tiere bekommen Durchfall, wenn sie zu viel Laktose aufnehmen.

Gut zu wissen: Katzenmilch enthält weniger Laktose als Kuhmilch. Deshalb solltest du Katzen generell keine normale Kuhmilch geben, da sie diese nicht gut vertragen. Denn nehmen Katzen zu viel Laktose auf, kann diese nicht vom Körper verarbeitet werden. So wird sie in den Dickdarm weitertransportiert und dort von der Darmflora, den im Darm sitzenden Bakterien und anderen Mikroorganismen, fermentiert. Dies führt zu einer sogenannten Fehlgärung mit Bauchschmerzen und Durchfall. Käsesorten mit wenig oder keiner Laktose sind also besser verträglich für Katzen.

Milchprodukte, aufsteigend nach Laktoseanteil pro 100 g:

  • Hartkäse (< 0,1 g)

  • Weichkäse (0,1 - 1 g)

  • Butter (0,6 - 0,7 g)

  • Frischkäse (2 - 3,8 g)

  • Speisequark (2 - 3,8 g)

  • Schmelzkäse (2,8 - 6,3 g)

  • Hüttenkäse (3,3 g)

  • Buttermilch (3,5 - 4 g)

  • Kefir (3,6 - 6 g)

  • Dickmilch (3,7 - 5,3 g)

  • Sahne (3,8 - 4,0 g)

  • Joghurt natur (4 g)

  • Kaffeesahne (4,1 g)

  • Magerquark (4,1 g)

  • Mager- und Vollmilch (4,8 - 5 g)

  • Kondensmilch (12,5 g)

Dürfen alle Katzen Käse essen?

Katzen mit bestimmten Vorerkrankungen oder Übergewicht sollten auf Käse bzw. einige Käsesorten verzichten.

Hierzu zählen Tiere mit einer akuten oder chronischen Nierenerkrankung. Der hohe Anteil an Natrium ist schädlich für die Nieren und belastet diese zusätzlich. Nierenkranke Katzen sollten spezielles Nierenfutter bekommen.

Übergewichtige Katzen sollten nur fettarmen Käse fressen, da sie sonst mit wenig Futter viele Kalorien zu sich nehmen, was das Übergewicht noch verstärken kann. Im Artikel Reduktionsdiät bei der Katze | Das A und O, um erfolgreich abzunehmen findest du alle Informationen dazu, wie adipöse Katzen gesund abnehmen können.

Für Katzen in Maßen verträglich: Hüttenkäse, auch körniger Frischkäse genannt.

Bild: Enotovyj | Pixabay

Welchen Käse dürfen Katzen essen?

Theoretisch dürfen Katzen jede Sorte Käse essen, die nicht übermäßig gewürzt oder zum Beispiel mit Chili verfeinert wurde. Wichtig ist, dass sie nicht zu viel davon bekommen. Am besten verträglich sind Käsesorten, die wenig Fett und keine Laktose enthalten.

Käse ist vor allem dann ein gutes Futtermittel, wenn Katzen Schonkost bekommen sollen, zum Beispiel bei Durchfall und Erbrechen. Dann ist Hüttenkäse zusätzlich zu gekochtem Hähnchenfilet eine wertvolle Zutat, die leicht verdaulich ist und deine Katze mit Protein versorgt.

Gut verträgliche Käsesorten für Katzen:

  • Hüttenkäse

  • Magerquark

  • Speisequark (20 % Fett in TS)

  • Emmentaler (45 % Fett in TS)

  • Frischkäse (50 % Fett in TS)

Was passiert, wenn meine Katze Käse gefressen hat?

Das hängt ganz von der Käsesorte und der gefressenen Menge ab. In der Regel wird gar nichts passieren. Wenn deine Katze keinen Käse gewöhnt ist, eine große Menge gefressen oder mit dem Käse viel Fett oder Laktose aufgenommen hat, kann sie Durchfall bekommen.

Allerdings sollte der Durchfall nicht lange anhalten und wieder von alleine verschwinden, wenn deine Katze die Käsereste ausgeschieden hat. Verzichte in diesem Fall vorerst darauf, ihr Käse zu geben und füttere ihr die normale Ration.

Gouda, Camembert etc.: Wie viel ist erlaubt?

Käse ist also für Katzen eine schmackhafte Ergänzung im Futternapf. Allerdings dürfen Käse und andere Milchprodukte nur einen Anteil von maximal 30 % der Ration ausmachen, damit diese ausgewogen ist und dem Bedarf der Katze entspricht. Empfohlen wird für eine Ration eine maximale Menge von 1–1½ EL Milchprodukten pro kg Körpergewicht, was ca. 30 g entspricht. Eine 4 kg schwere Katze könnte also 4 EL Käse bekommen. Biete deiner Katze vor allem fettarme und laktosefreie Produkte an.

Trotz Empfehlungen sollte man aber nicht vergessen, dass jede Katze unterschiedlich auf das Futter reagiert und lieber zu Beginn weniger anbieten, damit sich der Verdauungstrakt daran gewöhnen kann. Außerdem können Katzen Verdauungsprobleme von enthaltenem Milchzucker (Laktose) bekommen und dürfen daher nicht zu viel davon aufnehmen. Da unsere Samtpfoten oft schwer an neue Futtermittel zu gewöhnen sind, wenn sie diese nicht von klein auf kennen, kann es auch vorkommen, dass sie den Käse nicht annehmen werden.

Je länger ein Käse reift, desto weniger Laktose enthält er.

Bild: PublicDomainPictures | Pixabay

Wie sieht es mit laktosefreiem Käse aus?

Laktosefreie Käsesorten sind besser verträglich für Katzen. Viele Käse enthalten von Natur aus keine Laktose. Das kommt daher, dass der ursprünglich in der Milch enthaltene Milchzucker beim Reifeprozess des Käses von den enthaltenen Milchsäurebakterien aufgespalten wird.

Generell gilt die Regel: Je länger der Käse gereift ist, desto weniger Laktose enthält er. Käse mit einer Reifezeit ab 3 Monaten gilt als laktosefrei. Zudem hat Hartkäse (z.B. Parmesan, Cheddar, Bergkäse) einen geringeren Laktoseanteil als Weichkäse (z.B. Camembert, Brie). 

Katzen können mit einer Ration etwa 60 g bzw. 2–3 EL pro kg Körpergewicht laktosefreie Produkte fressen. Das entspricht 8-12 EL bei einer 4 kg schweren Katze.

Fazit

Käse ist für gesunde Katzen ein wertvolles Futtermittel, wenn es in Maßen gefressen wird. Käse versorgt deine Katze mit Protein, Kalzium und vielem mehr. Achte aber bei der Auswahl der Käsesorte darauf, dass sie fettarm und laktosefrei ist, um die Gesundheit deiner Katze nicht zu belasten.


Das confidu-Magazin wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellem wissenschaftlichen Standard verfasst. Die Artikel ersetzen keine tierärztliche Diagnose, sondern sollen dir Erstinformationen zu vielen Themen rund um dein Tier liefern. Bei spezifischen Fragen zu deinem Tier, beraten unsere Tierärzt:innen dich gern über die confidu App.


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