Vorsorge für Seniorenhunde | Hausmittel gegen Demenz und das Altern

Vorsorgen | Vom 29.03.24

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Vorsorge für Seniorenhunde | Hausmittel gegen Demenz und das Altern

Titelbild: Šaer_78 | Pixabay

Vorsorge für Seniorenhunde: Hausmittel gegen Demenz und Alterserscheinungen. Jeder Hund benötigt mit zunehmendem Alter eine besondere Pflege, um vital und lebendig zu bleiben. Neben einer ausgewogenen Ernährung, ausreichend Bewegung und regelmäßigen Tierarztbesuchen können auch Hausmittel dazu beitragen, altersbedingte Beschwerden beim Seniorhund zu lindern und vorzubeugen.

Unser Artikel beleuchtet die Ursachen für den altersbedingten Abbau der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit bei Hunden. Anschließend stellen wir wirksame Hausmittel vor, die deinem älteren Hund helfen können, und erläutern deren Anwendung.

Was sind typische Altersanzeichen beim Hund?

Wenn Hunde älter werden, zeigen sie häufig typische Alterserscheinungen wie Ergrauen, Trübung der Augenlinse, Verlust von Muskel- und Knochenmasse und verschiedene Verhaltensänderungen aufgrund nachlassender kognitiver Leistungen. Ältere Hunde sind auch anfälliger für bestimmte Krankheiten wie Arthrose, Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen.

Typische Symptome altersbedingter Erkrankungen bei Hunden:

  • Gelenkprobleme: Hunde können Arthrose entwickeln, die zu Schmerzen, Steifheit, Lahmheit und eingeschränkter Beweglichkeit führt.

  • Seh- und Hörverlust: Eine Einschränkung der Seh- und Hörfähigkeit im Alter kann bei Hunden zu Desorientierung und Unsicherheit führen. Meist sind eine Linsentrübung (Grauer Star) und eine Abnahme oder Schädigung der Sinneszellen im Ohr dafür verantwortlich.

  • Verhaltensänderungen: Häufig entwickeln Hundesenioren eine Hundedemenz oder Canine kognitive Dysfunktion (CCD). Dadurch können sie im Alter ruhiger oder unruhiger werden, ihre Persönlichkeit kann sich verändern und sie können anfälliger für Angst und Verwirrung werden.

  • Verdauungs- und Ausscheidungsprobleme: Ältere Hunde können an Verstopfung, Durchfall, Inkontinenz und anderen Problemen des Verdauungs- und Ausscheidungssystems leiden.

  • Zahnerkrankungen: Mit zunehmendem Alter haben viele Hunde Probleme mit ihren Zähnen und können an Zahnfleischentzündungen, Karies und Zahnausfall leiden.

  • erhöhte Infektionsanfälligkeit: Ältere Hunde haben oft ein geschwächtes Immunsystem und sind daher anfälliger für Infektionen, z.B. Blasenentzündungen.

  • Abnahme der Muskelmasse: Durch eine Verminderung von Stoffwechsel, körperlicher Aktivität und Hormonproduktion verlieren Hunde mit zunehmendem Alter an Muskelmasse. Dies kann zu einem Verlust an Beweglichkeit und Ausdauer sowie einem allgemeinen Verlust an Lebensqualität führen. Muskelschwund macht betroffene Hunde auch anfälliger für Verletzungen und Stürze.

Senior Shiba Inu mit ergrautem Gesicht und Linsentrübung (Grauer Star).

Bild: David_Will | Pixabay

Was ist Demenz beim Hund?

Hundedemenz, in der Fachsprache Canine kognitive Dysfunktion (CCD) genannt, ist ein Zustand, der mit dem Altern des Gehirns einhergeht. Sie tritt bei älteren Hunden auf und ist durch den Verlust von Nervenzellen, eine Verkleinerung des Vorderhirns und eine Erweiterung der Hirnventrikel gekennzeichnet. Zusätzlich lagern sich schädliche Proteine wie Lipofuszin und Beta-Amyloid im Gehirn ab. Dies kann zu Veränderungen des Bewusstseins, Lern- und Gedächtnisstörungen, Unruhe und Angstzuständen führen.

Eine Verschlechterung von Gedächtnis und Lernfähigkeit tritt oft schon bereits im Alter von 6-8 Jahren ein, erste Anzeichen werden aber oft nur bei Hunden festgestellt, die für die Ausführung von Aufgaben ausgebildet wurden (z. B. Blindenhunde, Drogenspürhunde, Agility-Sporthunde).

Ab einem Alter von 10 Jahren zeigen dann mindestens ein Fünftel der Hunde klinische Anzeichen einer Hundedemenz, ab 14 Jahren sogar mehr als die Hälfte. Nach dem Auftreten der ersten Symptome schreitet die Erkrankung bei vielen Hunden innerhalb von wenigen Monaten voran. Mit der richtigen tierärztlichen Betreuung und Pflege können viele Hunde mit CCD trotzdem noch viele glückliche Jahre erleben.

Die genaue Ursache für die Canine kognitive Dysfunktion ist unbekannt, möglicherweise gibt es prädisponierende genetische Faktoren. Ernährung, Auslauf und Stressbewältigung können zum Teil vorbeugend wirken.

Symptome: Wie verhalten sich demente Hunde?

Ein häufiges Anzeichen für Demenz bei Hunden ist ein veränderter Schlaf-Wach-Rhythmus. Der Hund schläft tagsüber mehr und ist dafür nachts aktiver. Eine weitere Verhaltensänderung kann eine verminderte Interaktion mit anderen Hunden oder Menschen sein. Der Hund kann weniger Interesse an Aktivitäten zeigen, die ihm früher Spaß gemacht haben, und allgemein weniger Interesse an seiner Umgebung zeigen. Es kann aber auch vorkommen, dass betroffene Hunde plötzlich mehr Aufmerksamkeit bei ihren Besitzer:innen suchen.

Hunde mit Caniner kognitiver Dysfunktion können auch Schwierigkeiten haben, sich an vertraute Routinen zu erinnern. Sie können sich verlaufen oder Schwierigkeiten haben, ihren Weg zurückzufinden. Es kann auch vorkommen, dass sie ihre Notdurft im Haus verrichten, obwohl sie zuvor stubenrein waren.

Kognitive Defizite können auch dazu führen, dass Hunde Ängste und Phobien entwickeln. Sie können sich in bestimmten Situationen unsicher oder ängstlich fühlen, z.B. wenn sie allein gelassen werden oder laute Geräusche hören.

Hunde mit Demenz zeigen oft auch eine verminderte Selbstfürsorge und pflegen sich nicht mehr wie früher. Dies kann zu unangenehmem Körpergeruch und verfilztem Fell führen. Im weiteren Verlauf der Krankheit kann die Aktivität wieder zunehmen. Anzeichen sind Unruhe, Umherlaufen, zielloses Umherwandern, Lautäußerungen oder exzessives Belecken.

Wie schnell schreitet Demenz beim Hund voran?

Der Verlauf der Demenz bei Hunden kann sehr unterschiedlich sein und hängt von verschiedenen Faktoren wie der Art der Demenz, dem Schweregrad und der Wirksamkeit der Behandlung ab. Bei einigen Hunden kann die Demenz langsam fortschreiten, während sie bei anderen Hunden schneller und aggressiver verläuft.

Die Symptome der Demenz beginnen meist schleichend und nehmen mit der Zeit zu. Zu Beginn können sie sehr subtil sein, z.B. leichte Verwirrtheit oder verminderte Aufmerksamkeit. Später können sich die Symptome verschlimmern und zu Desorientierung, Verhaltensänderungen, Inkontinenz und anderen Problemen führen.

Es ist wichtig, Demenz bei Hunden frühzeitig zu erkennen, um die bestmögliche Pflege und Behandlung zu gewährleisten. Wenn du vermutest, dass die kognitiven Fähigkeiten deines Hundes nachlassen, wende dich an deine:n Tierärzt:in, damit er/sie eine gründliche Untersuchung durchführen und eine geeignete Behandlung empfehlen kann. Zusätzlich kannst du damit beginnen, deinem Hund Hausmittel gegen Demenz und andere Alterserscheinungen zu geben. Welche Hausmittel geeignet sind und was du dabei beachten solltest, erfährst du weiter unten im Text.

Wie lange kann ein Hund mit Demenz leben?

Die Lebenserwartung eines demenzkranken Hundes hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Alter des Hundes, dem Schweregrad der Demenz, der Wirksamkeit der Behandlung und der Pflege, die der Hund erhält. Im Allgemeinen können Hunde mit Demenz noch mehrere Jahre leben, wenn sie eine angemessene Pflege und Behandlung erhalten.

Auch Senior Hunde brauchen Bewegung und Spiel, um geistig und körperlich fit zu bleiben.

Bild: Matthias Koll | Pixabay

Wie kannst du deinen Hund agil halten?

Es ist wichtig, dass ältere Hunde sich ausreichend bewegen, um ihre Gelenke und Muskeln zu stärken und ihr Gewicht zu kontrollieren. Wenn dein Hund älter wird, solltest du die Aktivitäten an seine körperliche Verfassung anpassen. Lange Spaziergänge können durch kurze Spaziergänge und sanfte Übungen ersetzt werden. Auch Schwimmen ist eine gute Möglichkeit, ältere Hunde zu trainieren, da es die Gelenke entlastet. Spiele und interaktives Spielzeug können ebenfalls dazu beitragen, die geistige und körperliche Fitness deines Hundes zu erhalten.

Weitere Informationen und Anregungen zur Beschäftigung findest du im Artikel Vorsorge für Seniorenhunde | Wie den Hund bei Langeweile beschäftigen?

Wirksame Hausmittel gegen Alterserscheinungen bei Hunden

Es gibt einige Hausmittel, die gegen Alterserscheinungen wie Demenz und Arthrose bei Hunden helfen und Organe wie die Leber stärken können. Sie sollten immer ergänzend zu einer ausgewogenen Ernährung mit hochwertigem Futter und ausreichend Wasser, regelmäßiger Bewegung und mäßiger körperlicher Aktivität angewendet werden. Die meisten davon sind Ergänzungsfuttermittel, die du deinem Hund pur, im Futter oder versteckt in einem Leckerli geben kannst.

Wichtig ist, dass du qualitativ hochwertige Produkte verwendest, die frei von Schadstoffen und anderen für Hunde schädlichen Inhaltsstoffen sind. Birkenzucker (Xylit) beispielsweise ist für Hunde giftig. Außerdem solltest du immer die empfohlenen Dosierungen einhalten, da dein Hund sonst mögliche Nebenwirkungen entwickeln kann. Beachte auch, dass die Hausmittel nicht für jeden Hund geeignet sind und schädlich bei bestimmten Vorerkrankungen sein können.

Ginkgo ist wirksam bei Hunden mit Demenzerscheinungen.

Bild: Marzena7 | Pixabay

Ginkgo

Ginkgo gilt als traditionelles pflanzliches Arzneimittel und stammt ursprünglich aus China, wo er bereits vor ca. 5000 Jahren beim Menschen eingesetzt wurde. Die Wirksamkeit ist wissenschaftlich belegt und Ginkgo-Extrakt wird auch bei Hunden erfolgreich gegen Alterserscheinungen eingesetzt. Er trägt dazu bei, die Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Gehirns und damit die kognitiven Fähigkeiten des Hundes zu verbessern.

Zum wissenschaftlichen Nachweis wurde in einer Studie¹ die alleinige Wirkung von Ginkgo-Blattextrakt bei älteren Hunden mit Demenz-Symptomen untersucht. Das Ergebnis zeigte eine signifikante Reduktion der Alterserscheinungen, bei einem Teil der teilnehmenden Hunde verschwanden die Symptome sogar vollständig. Die Wirkung von Ginkgo zeigte sich in der Studie etwa vier Wochen nach Beginn der Gabe.

Ginkgo ist als Ergänzungsfuttermittel in Form von Pulver oder Flüssigextrakt erhältlich. Die empfohlene Dosierung liegt bei 4 mg/kg Körpergewicht einmal täglich. Ein 20 kg schwerer Hund benötigt also 80 mg Ginkgo-Blattextrakt pro Tag. Ältere Hunde sollten Ginkgo dauerhaft erhalten, die Wirkung tritt frühestens nach 2-3 Wochen ein. Empfehlenswerte Produkte für Hunde sind Ginkgo Pur von 5E oder tierlieb Ginkgo-Pulver.

Überdosierungen können zu Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen und allergischen Reaktionen führen. Ginkgo sollte nicht bei Hunden mit Krampfanfällen oder Blutungsstörungen eingesetzt werden.

¹ Reduction of behavioural disturbances in elderly dogs supplemented with a standardised Ginkgo leaf extract., Reichling, J. et al., Schweizer Archiv für Tierheilkunde. 2006, Bd. 148, 5, S. 257-263

Bei Arthrose und Gelenkschmerzen können Grünlippmuscheln die Symptome lindern.

Bild: Sabrina Eickhoff | Pixabay

Grünlippmuschel

Grünlippmuscheln sind ein natürliches und wirksames Mittel² zur Behandlung und Vorbeugung von Gelenkproblemen aufgrund von Arthrose bei Hunden. Sie enthalten wichtige Nährstoffe wie Omega-3-Fettsäuren, Glucosamin und Chondroitin, die dazu beitragen können, die Beweglichkeit des Hundes zu verbessern und Schmerzen zu lindern. Omega-3-Fettsäuren reduzieren Entzündungen im Körper, während Glucosamin und Chondroitin Knorpel und Gelenke stärken und schützen können.

Grünlippmuscheln können als Ergänzungsfuttermittel in Form von Kapseln oder Pulver unter das Hundefutter gemischt werden. Die Dosierung richtet sich nach dem Körpergewicht des Hundes und ist auf den Präparaten angegeben. In der Regel erhalten kleine Hunde bis 10 kg Körpergewicht 0,5 g Grünlippmuschelpulver pro Tag, große Hunde bis 30 kg 1 g pro Tag und sehr große Hunde über 30 kg 1,5 Gramm pro Tag. Die Wirkung tritt normalerweise innerhalb von 2-3 Wochen ein, aber es kann einige Monate dauern, bis die volle Wirkung sichtbar wird. Daher sollten Grünlippmuschelpulver dauerhaft verabreicht werden.

Es gibt viele verschiedene Marken von Grünlippmuschelprodukten auf dem Markt und es kann schwierig sein, das richtige zu finden. Wichtige Faktoren bei der Auswahl sind die Reinheit des Produkts, der Gehalt an Omega-3-Fettsäuren, Glucosamin und Chondroitin sowie die Art der Verarbeitung. Empfehlenswerte Produkte sind LaPura Grünlippmuschelpulver und Grünlippmuschel Plus von AniForte, die eine hohe Reinheit aufweisen und keine künstlichen Zusätze enthalten.

² Effect of a diet enriched with green-lipped mussel on pain behavior and functioning in dogs with clinical osteoarthritis., Rialland P et al., Can J Vet Res. 2013 Jan;77(1):66-74

Ingwer wirkt entzündungshemmend, kann Übelkeit und Erbrechen lindern, die Verdauung fördern und die Durchblutung verbessern.

Bild: WebTechExperts | Pixabay

Ingwer

Ingwer ist eine vielseitige Wurzel, die auch für Hunde viele Vorteile bieten kann. Er hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann Übelkeit und Erbrechen lindern. Außerdem kann er die Verdauung fördern und die Durchblutung verbessern.

Die Wirkung von Ingwer tritt normalerweise innerhalb von 24 bis 48 Stunden ein. Ingwer kann in Form von Ingwerpulver, frischem Ingwer oder Ingwertee gegeben werden. Wenn du deinem Hund Ingwerpulver geben möchtest, z.B. von AniForte als Ingwer für Hunde, wird eine Dosierung von ¼ bis ½ Teelöffel Ingwerpulver pro 10 kg Körpergewicht täglich empfohlen. Frischer Ingwer kann gerieben und dem Hundefutter beigemischt werden, oder du kannst Ingwertee zubereiten, indem du frischen Ingwer in Wasser aufkochst und abkühlen lässt.

Bedenke, dass Ingwer einen sehr intensiven Geschmack hat und dein Hund ihn vielleicht nicht mag. In diesem Fall solltest du Kapseln mit Ingwerpulver oder Ingwertabletten wie astoral Ingwer Tabs von almapharm verwenden, die dein Hund im Ganzen schlucken kann.

Ein übermäßiger Verzehr von Ingwer kann zu Magenreizungen und Durchfall führen. Auch bei Hunden mit Blutgerinnungsstörungen oder Diabetes mellitus sollte Ingwer mit Vorsicht verabreicht werden.

Bei Hunden wird Mariendistel eingesetzt, um die Leber zu schützen und Entzündungen im Körper zu reduzieren.

Bild: anncapictures | Pixabay

Mariendistel

Die Mariendistel ist eine Pflanze, die seit langem in der Naturheilkunde verwendet wird und nachweislich wirkt³. Ihre Hauptwirkstoffe sind Silymarin und Silybin, die antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften besitzen. Bei Hunden kann die Mariendistel helfen, die Leber zu schützen und Entzündungen im Körper zu reduzieren. Dies ist besonders wichtig, da die Leber häufig vom Alterungsprozess betroffen ist.

Die Wirkung der Mariendistel tritt normalerweise innerhalb von 2-3 Wochen ein. Sie kann in Form von Pulver, Kapseln oder Tropfen eingenommen werden. Die empfohlene Dosis beträgt 75 - 100 mg Mariendistel pro Tag. Es ist wichtig, sich an die Dosierungsempfehlungen auf den Produkten zu halten, da eine Überdosierung zu Durchfall führen kann. Empfehlenswert ist die Firma SINGULARES, die verschiedene Mariendistelprodukte vertreibt.

³ Use of Milk Thistle in Farm and Companion Animals: A Review, Tedesco DEA et al., Planta Med. 2023 Jan 10

Kurkuma kann Hunden helfen, Entzündungen im Körper zu reduzieren, die kognitive Funktion zu verbessern und das Immunsystem zu stärken.

Bild: Karl Solano | Pexels

Kurkuma

Kurkuma ist eine Gewürzpflanze, die vor allem in der asiatischen Küche verwendet wird. Der Hauptwirkstoff ist Curcumin, das starke antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften besitzt. Es kann helfen, Entzündungen im Körper zu reduzieren, die kognitive Funktion zu verbessern und das Immunsystem zu stärken.

Die Wirkung von Kurkuma tritt in der Regel innerhalb von 2-3 Wochen ein. Kurkuma kann als Pulver dem Hundefutter beigemischt, als “goldener Quark” verfüttert oder in Form von Kapseln verabreicht werden. Die empfohlene Dosis beträgt 15 - 20 mg pro kg Körpergewicht. In den Artikeln Kurkuma: vom Küchenregal in den Hundenapf und Kurkuma: Goldene Paste, Goldene Milch, Goldener Hund findest du weitere Informationen und leckere Rezepte mit Kurkuma für deinen Hund.

Kurkuma hat wie Ingwer einen intensiven Geschmack und wird leider nicht von allen Hunden akzeptiert. Wir empfehlen in diesem Fall die Verwendung von Kapseln, wie z.B. Bio Curcuma Vita Kapseln.

Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass Kurkuma auch Risiken birgt. In hohen Dosen kann es beispielsweise die Blutgerinnung beeinträchtigen, was bei Hunden, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, ein Problem darstellen kann. Außerdem kann Kurkuma bei manchen Hunden Verdauungsprobleme oder Durchfall verursachen.

Die in Fischöl enthaltenen Fettsäuren wirken entzündungshemmend.

Bild: monicore | Pixabay

Fischöl

Fischöl ist eine beliebte Nahrungsergänzung für Hunde, da es reich an den Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA ist. Diese Fettsäuren haben starke entzündungshemmende Eigenschaften und können dazu beitragen, die Gelenke deines Hundes zu schützen, die kognitive Funktion zu verbessern und das Immunsystem zu stärken.

Die Wirkung von Fischöl tritt normalerweise innerhalb von 2-3 Wochen ein. Es kann in Form von Kapseln oder als flüssiges Öl verabreicht werden. Die empfohlene Dosis beträgt 1000 mg EPA und DHA pro 10 kg Körpergewicht. Am besten eignet sich Lachsöl, z.B. LaPura Lachsöl für Hunde, Katzen und Pferde oder PHA Lachsöl f. Hunde / Katzen / Pferde.

Fischöl kann jedoch auch Nebenwirkungen haben. Zum Beispiel kann es die Insulinempfindlichkeit der Körperzellen erhöhen und dadurch den Blutzuckerspiegel senken, was bei Hunden mit Diabetes mellitus problematisch sein kann. Bei manchen Hunden kann es auch zu Verdauungsproblemen oder Durchfall kommen. Außerdem kann eine Überdosierung von Fischöl zu Blutgerinnungsstörungen führen und sollte nicht bei Hunden verwendet werden, die bereits blutverdünnende Medikamente einnehmen.

Propentofyllin wirkt bei Durchblutungsstörungen und altersbedingten neurologischen Erkrankungen wie Demenz bei Hunden.

Bild: tndoit | Pixabay

Propentofyllin

Obwohl kein klassisches Hausmittel, sondern ein Medikament, ist Propentofyllin ein wirksames Mittel zur Behandlung von Durchblutungsstörungen und altersbedingten neurologischen Erkrankungen wie Demenz bei Hunden. Es erhöht die Sauerstoffversorgung des Gewebes, wirkt entzündungshemmend und schützt die Zellen vor Schäden durch freie Radikale. Dadurch kann es die kognitiven Funktionen von Hunden verbessern und die körperliche Leistungsfähigkeit steigern.

Propentofyllin wird in Deutschland unter anderem unter den Handelsnamen Canergy®, Karsivan®, Propentotab® und Vitofyllin® in Tablettenform bei Hunden eingesetzt. Da es sich um ein apothekenpflichtiges Tierarzneimittel handelt, kannst du es rezeptfrei in Apotheken oder Tierarztpraxen erwerben.

Propentofyllin wirkt innerhalb von 30 bis 60 Minuten nach der Einnahme und sollte dauerhaft eingenommen werden. Die Dosierung von Propentofyllin beträgt 3 - 5 mg/kg Körpergewicht zweimal täglich. Ein 20 kg schwerer Hund benötigt also 60 - 100 mg Propentofyllin zweimal pro Tag. Die Dosierung hängt von verschiedenen Faktoren wie Gewicht, Alter und Gesundheitszustand des Hundes ab.

Wann muss ein Senior Hund zum Tierarzt?

Es ist wichtig, dass ältere Hunde regelmäßig tierärztlich untersucht werden. Für ältere Hunde wird empfohlen, alle 6 Monate eine Tierarztpraxis aufzusuchen. So können Alterserscheinungen und chronische Krankheiten frühzeitig erkannt und behandelt werden. Bei Bedarf können bei diesen Terminen auch die Krallen gekürzt, die Zähne gereinigt und verfilztes Fell entfernt werden - dein Hund erhält also eine Rundum-Wohlfühlbehandlung, damit seine Lebensqualität so lange wie möglich hoch bleibt.

Es gibt jedoch eine Reihe von Symptomen, die über die typischen Alterserscheinungen hinausgehen und darauf hinweisen , dass dein alter Hund medizinische Hilfe benötigt. Zeigt er plötzlich diese Symptome, solltest du handeln und zeitnah eine Tierarztpraxis aufsuchen. Sie können Anzeichen für eine ernste Erkrankung sein und sich innerhalb weniger Tage stark verschlimmern. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann das Risiko von Komplikationen verringern und die Chancen auf eine vollständige Genesung erhöhen.

Symptome, bei denen dein Senior Hund zum Tierarzt muss:

  • plötzliche Gewichtsabnahme oder -zunahme

  • vermehrtes Trinken oder Urinieren

  • Erbrechen oder Durchfall, der länger als 24 Stunden anhält

  • Appetitlosigkeit oder plötzliche Appetitsteigerung

  • Anzeichen von Schmerzen

  • Schwäche, Lethargie oder allgemeine Schwierigkeiten beim Gehen oder Stehen

  • Atembeschwerden oder schnelle Atmung

  • Augenprobleme wie Tränenfluss, Rötung oder plötzlicher Sehverlust

  • Blut im Urin oder Stuhl



Fazit zu Hausmitteln gegen Alterserscheinungen

Hausmittel können eine wertvolle Ergänzung zur tierärztlichen Behandlung sein, um altersbedingte Beschwerden bei deinem älteren Hund zu lindern und vorzubeugen. Es ist jedoch wichtig, die empfohlenen Dosierungen einzuhalten und den Hund regelmäßig tierärztlich untersuchen zu lassen. Mit einer ausgewogenen Ernährung, ausreichend Bewegung und der richtigen Pflege kannst du deinem Hund zu einem langen und glücklichen Leben verhelfen.


Das confidu-Magazin wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellem wissenschaftlichen Standard verfasst. Die Artikel ersetzen keine tierärztliche Diagnose, sondern sollen dir Erstinformationen zu vielen Themen rund um dein Tier liefern. Bei spezifischen Fragen zu deinem Tier, beraten unsere Tierärzt:innen dich gern über die confidu App.


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