Blasenentzündung bei Hund und Katze: Ursachen und Hilfe

Verarzten | Vom 31.10.24

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Blasenentzündung bei Hund und Katze: Ursachen und Hilfe

Titelbild: cunaplus | Shutterstock

Blasenentzündung bei Hund und Katze. Blasenentzündung, medizinisch Zystitis genannt, ist ein häufiges und oft schmerzhaftes Problem, das sowohl Hunde als auch Katzen betreffen kann. Die Symptome sind oft eindeutig und können von häufigem Wasserlassen über Schmerzen beim Urinieren bis hin zu Blut im Urin reichen. Die Ursachen einer Blasenentzündung sind jedoch vielfältig und reichen von bakteriellen Infektionen über Harnsteine bis hin zu bestimmten Verhaltensweisen und Ernährungsfaktoren.

In diesem Artikel werden die verschiedenen Ursachen einer Blasenentzündung bei unseren vierbeinigen Freunden näher beleuchtet und wirksame Behandlungsmöglichkeiten sowie vorbeugende Maßnahmen vorgestellt, um die Gesundheit von Hunden und Katzen langfristig zu fördern. Ob es um die Wahl des richtigen Futters oder die Notwendigkeit regelmäßiger Tierarztbesuche geht, wir möchten dir dabei helfen, das Wohlbefinden deines Haustiers zu gewährleisten und das Risiko einer Blasenentzündung zu minimieren.

Was sind die Auslöser einer Blasenentzündung bei Hunden und Katzen?

Eine Blasenentzündung, auch Zystitis genannt, kann bei Hunden und Katzen durch verschiedene Faktoren und Bedingungen ausgelöst werden. Die häufigsten Auslöser sind:

Bakterielle Infektionen

Bakterien sind überall. Viele sind harmlos, aber einige können deinen Hund oder deine Katze krank machen. Kommt die Schleimhaut der Harnröhre z.B. beim Baden im See oder Spielen in einer Pfütze mit Infektionserregern in Kontakt, können diese in die Blase wandern und dort eine Entzündung auslösen. Auch Bakterien aus dem Darm oder von der Haut können in die Harnwege gelangen und dort eine Entzündung verursachen. Tiere mit einem geschwächten Immunsystem sind anfälliger für Blasenentzündungen. Auch Diabetes mellitus oder Lebererkrankungen können das Risiko für Harnwegsinfektionen erhöhen.

Harnkristalle und Harnsteine

Harnkristalle und Harnsteine entstehen im Körper. Ein gesundes Tier scheidet gelöste Mineralstoffe mit dem Harn aus. Ist die Menge erhöht, z.B. durch einen anormalen pH-Wert des Urins (z.B. zu alkalisch oder zu sauer) oder einseitige Fütterung, sinkt die Löslichkeit der Mineralstoffe und sie fällen aus. Eine Ausnahme bilden die Struvitkristalle beim Hund: Sie entstehen meist als Folge einer bakteriellen Blasenentzündung. Wenn sich die Harnkristalle zusammenlagern, entstehen zunächst kleine Harnsteine. Je mehr Kristalle sich ansammeln, desto größer werden die Harnsteine und können im schlimmsten Fall die Harnröhre verschließen.

Stress

Stress ist ein wichtiger Faktor bei der Entstehung von Blasenentzündungen bei Katzen, insbesondere bei der idiopathischen Zystitis, einer sterilen Entzündung ohne bakterielle Ursache. Stress kann durch Umweltveränderungen wie Umzug, neue Familienmitglieder, laute Geräusche oder das Eindringen fremder Tiere in das Revier der Katze ausgelöst werden. Bei empfindlichen Katzen kann dies zur Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol führen, die das Immunsystem schwächen und eine Entzündungsreaktion in der Blase begünstigen.

Außerdem kann Stress zu Veränderungen des Blasenepithels führen, wodurch die Schutzschicht der Blase geschädigt wird und die Blasenwand empfindlicher auf reizende Substanzen im Urin reagiert. Dieser Zustand wird häufig durch eine geringe Wasseraufnahme verschlimmert, da gestresste Katzen oft weniger trinken und seltener urinieren, wodurch sich der Urin konzentriert und die Blase zusätzlich belastet wird. In schweren Fällen können diese Faktoren das Risiko für chronische Blasenerkrankungen und wiederkehrende Blasenentzündungen erhöhen.

Können Katzen durch Kälte Blasenentzündung bekommen?

Ja, Katzen können indirekt durch Kälte eine Blasenentzündung bekommen. Kälte schwächt das Immunsystem und verringert die lokale Durchblutung, was die Abwehrkräfte gegen Infektionen in der Blase beeinträchtigen kann. Wenn Katzen längere Zeit auf kalten Oberflächen wie Fliesen oder im Freien bei niedrigen Temperaturen verbringen, steigt das Risiko, dass die Blase gereizt wird und sich Bakterien leichter einnisten können. Ältere Katzen oder Tiere mit einer bestehenden Blasenerkrankung sind besonders gefährdet. Warme Schlafplätze und Schutz vor Zugluft sind daher wichtig, um das Risiko einer kältebedingten Blasenentzündung zu minimieren.

Bild: freepik | Freepik

Wie macht sich eine Blasenentzündung bemerkbar?

Eine Blasenentzündung bei Hunden und Katzen äußert sich durch verschiedene Symptome, die häufig auf Unwohlsein und Beschwerden im Harntrakt hinweisen. Hier sind die häufigsten Symptome:

Symptome bei Hunden

  • häufiges Wasserlassen: Hunde müssen häufiger als gewöhnlich urinieren, zeigen jedoch oft nur geringe Mengen.

  • Schmerzen beim Urinieren: Anzeichen von Schmerzen können durch Krümmen des Rückens, Winseln oder Zappeln beim Urinieren erkennbar sein.

  • Blut im Urin: Rötliche Verfärbungen des Urins oder Blutgerinnsel können auftreten.

  • Unsauberkeit: Plötzliches Urinieren in der Wohnung kann auf eine Blasenentzündung hinweisen.

  • Unruhe: Hunde können unruhig sein und versuchen, ihre Position zu ändern oder sich häufig zu belecken.

  • Leistungsabfall: Allgemeine Müdigkeit oder Appetitlosigkeit können ebenfalls auftreten.

Symptome bei Katzen

  • häufiges Wasserlassen: Katzen urinieren häufiger, oft mit sehr wenig Urin.

  • Anstrengung beim Urinieren: Es kann schwierig sein, Urin abzusetzen, was mit Schreien oder Unruhe einhergehen kann.

  • Blut im Urin: Sichtbare Blutspuren im Urin oder auf der Katzentoilette.

  • Unsauberkeit: Katzen, die normalerweise stubenrein sind, können außerhalb der Katzentoilette urinieren.

  • Lecken im Genitalbereich: Übermäßiges Lecken kann auf Unwohlsein hinweisen.

  • Verhaltensänderungen: Die Katze kann sich zurückziehen, weniger aktiv sein oder das Fressen einstellen.

Wie äußert sich eine Nierenentzündung beim Hund?

Die Nierenentzündung, auch Nephritis genannt, ist eine ernste Erkrankung des Hundes, die verschiedene Symptome hervorrufen kann. Je nachdem, ob es sich um eine akute oder chronische Form handelt, können die Anzeichen variieren und anfangs sogar einer Blasenentzündung ähneln. Im Folgenden sind die häufigsten Symptome einer Nierenentzündung bei Hunden aufgeführt:

  • häufiges Urinieren: Hunde können häufiger als gewöhnlich urinieren, oft mit einer erhöhten Urinmenge.

  • Veränderungen im Urin: Der Urin kann trüb oder blutig sein. Auch ein unangenehmer Geruch kann auftreten.

  • Schmerzen im Nierenbereich: Hunde können Anzeichen von Schmerzen oder Unwohlsein im Bereich des Rückens oder der Flanken zeigen, z.B. durch übermäßiges Lecken oder eine veränderte Körperhaltung.

  • Fieber: Eine erhöhte Körpertemperatur kann auf eine Entzündungsreaktion im Körper hinweisen.

  • Veränderungen von Durst und Appetit: Erhöhter Durst (Polydipsie) und veränderte Futteraufnahme (weniger oder mehr essen) sind häufig.

  • Erbrechen und Durchfall: Magen-Darm-Beschwerden wie Erbrechen oder Durchfall können ebenfalls auftreten.

  • Müdigkeit und Schwäche: Hunde mit Nierenentzündung zeigen oft allgemeine Schwäche, Müdigkeit oder Antriebslosigkeit.

  • Gewichtsverlust: Langfristig kann eine Nierenentzündung zu Gewichtsverlust führen, da das Tier möglicherweise weniger frisst.

Wenn du bei deinem Hund eines oder mehrere dieser Symptome bemerkst, ist es wichtig, sofort eine Tierarztpraxis aufzusuchen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um mögliche Nierenschäden zu minimieren und das Wohlbefinden deines Hundes zu gewährleisten.

Kann eine Blasenentzündung bei Hunden und Katzen von selbst heilen?

Nein, Blasenentzündungen bei Hunden und Katzen heilen in der Regel nicht von selbst und sollten immer tierärztlich behandelt werden. Unbehandelt kann sich eine leichte Blasenentzündung verschlimmern und zu chronischen Beschwerden oder aufsteigenden Infektionen mit Nierenbeteiligung führen. Insbesondere bei bakteriellen Entzündungen ist eine gezielte Behandlung mit Antibiotika notwendig, um die Infektion vollständig zu beseitigen. Auch nicht bakteriell bedingte Blasenentzündungen, wie die idiopathische Zystitis bei Katzen, bedürfen einer besonderen Betreuung, da Schmerzmittel, Stressmanagement, Diätanpassung und Flüssigkeitszufuhr eine entscheidende Rolle für die Genesung spielen.

In der tierärztlichen Praxis können Harnsteine u.a. durch Ultraschalluntersuchungen festgestellt werden.

Bild: Studio Peace | Shutterstock

Wann sollte man mit einem Hund oder einer Katze wegen einer Harnwegsinfektion zum Tierarzt gehen?

Wenn ein Hund oder eine Katze Anzeichen einer Harnwegsinfektion zeigt, sollte so schnell wie möglich eine Tierarztpraxis aufgesucht werden. Zu diesen Symptomen gehören häufiges Urinieren in kleinen Mengen, Schwierigkeiten oder Schmerzen beim Urinieren, unsauberes Urinieren oder Urinieren außerhalb des üblichen Bereichs, Blut im Urin oder intensives Lecken der Genitalien. Weitere Warnzeichen sind ein ungewöhnlich starker Uringeruch, Fieber oder allgemeine Unruhe und Abgeschlagenheit.

Besonders kritisch ist es, wenn das Tier nur sehr wenig oder gar keinen Urin absetzt, da dies auf eine Verstopfung der Harnwege hindeuten kann, die sofortige ärztliche Hilfe erfordert. Ein rascher Tierarztbesuch hilft, die Ursache der Infektion abzuklären und eine gezielte Behandlung einzuleiten, um Komplikationen wie Nierenschäden zu vermeiden.

Aber nicht immer ist der Fall klar und du weißt sofort, was zu tun ist. Um zu unterscheiden, ob es sich um ein harmloses oder ernstes Problem handelt, kann dir der confidu Diagnose Finder helfen. Er wurde von Tierärzt:innen entwickelt und bewertet die Symptome für dich. Nach der Beantwortung einfacher Fragen erhältst du eine Einschätzung, ob und wann du eine Tierarztpraxis aufsuchen solltest, damit dein Liebling untersucht und behandelt werden kann. Ist der Fall harmlos, bekommst du leicht verständliche Anweisungen, wie du deinem Liebling selbst helfen kannst.

Ist eine Blasenentzündung ein Notfall beim Hund?

Nein, eine Blasenentzündung beim Hund ist in den meisten Fällen kein unmittelbarer Notfall, sollte aber dennoch rasch behandelt werden. Erste Anzeichen wie häufiges Urinieren in kleinen Mengen, Blut im Urin, Schmerzen beim Urinieren oder Unsauberkeit deuten auf eine mögliche Blasenentzündung hin, die den Hund stark beeinträchtigen und unbehandelt zu ernsteren Problemen wie einer Niereninfektion führen kann.

Ein Notfall liegt vor, wenn der Hund wenig oder gar keinen Urin absetzt, was auf eine Blockade der Harnwege hindeuten kann, insbesondere bei Rüden. Eine solche Harnwegsverstopfung ist akut lebensbedrohlich und erfordert sofortige tierärztliche Behandlung.

Harnuntersuchung mit Teststreifen

Bild: Alexander Raths | Shutterstock

Wie die Ursachen einer Blasenentzündung feststellen?

Nur ein:e Tierärzt:in kann die genaue Ursache einer Blasenentzündung feststellen. Da die Symptome sehr ähnlich sind, müssen weitere Untersuchungen durchgeführt werden. Um die Ursache einer Blasenentzündung bei Hunden und Katzen festzustellen, werden mehrere diagnostische Schritte durchgeführt:

  • klinische Untersuchung: Der/die Tierärzt:in untersucht zunächst allgemeine Symptome wie Schmerzen beim Wasserlassen, häufiges Urinieren oder Blut im Urin.

  • Urinuntersuchung: Eine Urinprobe wird auf Anzeichen einer Infektion (z.B. Bakterien, Blut oder Leukozyten) untersucht. Auch der pH-Wert und das Vorhandensein von Kristallen können Hinweise auf Harnsteine oder Stoffwechselstörungen geben.

  • Urinkultur: Bei Verdacht auf eine bakterielle Infektion kann eine Urinkultur angelegt werden, um die beteiligten Bakterienarten zu identifizieren und ein geeignetes Antibiotikum auszuwählen.

  • bildgebende Verfahren: Ultraschall oder Röntgen der Blase helfen, Harnsteine, Tumore oder anatomische Anomalien auszuschließen, die eine Entzündung begünstigen könnten.

  • Blutuntersuchung: Ein Blutbild kann auf systemische Ursachen wie Nierenerkrankungen oder Stoffwechselstörungen hinweisen, die das Risiko für eine Harnwegserkrankung erhöhen.

Was macht der Tierarzt bei Blasenentzündung?

Die Behandlung einer Blasenentzündung bei Hunden und Katzen hängt von der Ursache ab. Hier sind die häufigsten Auslöser und geeignete Therapieansätze:

  • bakterielle Blasenentzündung: Bei einer bakteriellen Infektion verschreibt der/die Tierärzt:in Antibiotika, die anhand einer Urinkultur ausgewählt werden und gezielt gegen die auslösenden Bakterien wirken. Zusätzlich hilft eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, um die Blase regelmäßig zu spülen. Oft wird auch empfohlen, die Tiere warm zu halten, da Kälte die Heilung verlangsamen kann.

  • Harnsteine und -kristalle: Struvit- und Kalziumoxalatsteine erfordern eine spezielle Diät, um den pH-Wert des Urins zu regulieren. Struvitsteine können oft mit einer diätetischen Feuchtnahrung, die den Urin ansäuert, aufgelöst werden. Kalziumoxalatsteine hingegen müssen meist operativ entfernt werden. Es wird dringend empfohlen, auf mineralstoffreiche oder stark phosphathaltige Futtermittel zu verzichten und die Trinkmenge zu erhöhen.

  • idiopathische Zystitis bei Katzen: Diese oft stressbedingte Entzündung erfordert eine Kombination aus Stressmanagement und erhöhter Flüssigkeitszufuhr. Der Einsatz von Pheromonprodukten wie FeliwayⓇ und die Schaffung einer stressarmen Umgebung (Rückzugsorte, stabile Routinen) können hilfreich sein. Eine feuchte, angepasste Ernährung und die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln zur Unterstützung der Blasengesundheit werden ebenfalls empfohlen.

  • anatomische Abweichungen und Tumore: Anatomische Abweichungen wie eine Verengung der Harnwege oder Blasenpolypen können eine operative Korrektur erforderlich machen. Tumore müssen chirurgisch oder, wenn möglich, durch eine gezielte Therapie wie Chemotherapie behandelt werden.

Was kann man gegen Blasenentzündung bei Hunden und Katzen tun?

Bei einer Blasenentzündung bei Hunden und Katzen gibt es einige Maßnahmen, die du unterstützend ergreifen kannst, die aber immer als Ergänzung zur tierärztlichen Behandlung zu sehen sind:

  • ausreichend Wasser: Eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr hilft, die Blase regelmäßig zu spülen und Bakterien auszuspülen. Ein Trinkbrunnen oder mit Wasser angereichertes Nassfutter kann die Flüssigkeitsaufnahme stimulieren.

  • geeignetes Futter: Die Ernährung spielt bei Harnsteinen und Harnkristallen eine wichtige Rolle. Warum und wie genau du die Ernährung deines Hundes oder deiner Katze umstellen solltest, kannst du im Artikel Die richtige Fütterung von Hunden und Katzen bei Harnsteinen nachlesen. 

  • Wärme und Ruhe: Wärme kann den Blasenbereich entspannen und Schmerzen lindern. Ein warmes Körbchen und Ruhe fördern die Genesung.

  • Stressreduktion: Da Katzen empfindlich auf Stress reagieren und dieser eine Blasenentzündung begünstigen kann, sollte für eine ruhige, stressfreie Umgebung gesorgt werden. Pheromone können helfen, das Wohlbefinden zu steigern.

  • saubere Umgebung: Saubere Katzentoiletten oder regelmäßige Spaziergänge helfen, das Wasserlassen zu fördern und die Blase nicht unnötig lange zu belasten.

Was füttern bei Blasenentzündung beim Hund?

Bei Hunden mit Blasenentzündung wird Nassfutter empfohlen, da es die Flüssigkeitsaufnahme erhöht und die Blase regelmäßig durchspült. Geeignet sind leicht verdauliche, hochwertige Nassfuttersorten mit reduziertem Salzgehalt, um die Belastung der Harnwege zu verringern. Spezielle Diätfuttermittel für Harnwegs- oder Blasengesundheit, die in der Regel einen idealen pH-Wert unterstützen, können ebenfalls hilfreich sein. Der Einsatz von Harnwegspräparaten wie Cranberry-Extrakt oder D-Mannose kann ebenfalls unterstützend wirken, sollte aber immer mit dem/der Tierärzt:in abgestimmt werden.

Bild: Romina BM | Pexels

Was füttern bei Blasenentzündung der Katze?

Auch für Katzen ist Nassfutter bei einer Blasenentzündung vorteilhaft, da es die Wasseraufnahme erhöht und den Urin verdünnt. Bei Harnwegsproblemen kann spezielles Diätfutter für die Blasengesundheit helfen, das den Urin leicht ansäuert und die Gefahr der Bildung von Harnkristallen verringert. Achte darauf, dass das Futter wenig Magnesium und Phosphor enthält, da diese Mineralien zur Bildung von Struvitsteinen beitragen können. Zusätzlich können Trinkbrunnen das Trinkverhalten fördern.

Hausmittel: Was hilft Katzen bei Blasenentzündung?

Bei Hunden und Katzen können einfache Hausmittel bei einer Blasenentzündung helfen. Sie sollten aber immer zusätzlich zu einer medikamentösen Behandlung und nicht als Alternative eingesetzt werden.

Ein Hausmittel ist Wasser. Hunde und Katzen mit einer Blasenentzündung sollten viel trinken. Das spült die Blase durch und verringert so die Menge möglicher Bakterien und Urinkristalle. Die folgenden Tricks können helfen, dass dein Tier mehr trinkt:

  • mehrere verschiedene Trinkmöglichkeiten anbieten

  • Wasser auf Spaziergänge mitnehmen

  • zimmerwarmes Wasser anbieten

  • Trinkbrunnen anschaffen

  • Trockenfutter mit Wasser aufquellen lassen

  • Wasser aromatisieren

Im Artikel Mehr Wasser bitte! Wie ich mein Haustier zum Trinken animiere findest du weitere Informationen zu diesem Thema.

Ein weiteres Hausmittel sind Cranberries. Sie enthalten den Farbstoff Anthocyan, der als Antioxidans wirkt und Entzündungen lindert. Außerdem enthalten sie Gerbstoffe, die verhindern, dass Bakterien an der Blasenschleimhaut haften bleiben und so vom Immunsystem besser bekämpft werden können. Du kannst deinem Tier einfach ein paar getrocknete Cranberries oder etwas Cranberrysaft (pur oder unter das Futter gemischt) anbieten. Da Cranberries jedoch sehr sauer sind, kann es sein, dass sie von deinem Vierbeiner verschmäht werden. Für diesen Fall gibt es speziell entwickelte Ergänzungsfuttermittel, die Cranberries enthalten und auf den Geschmack von Hunden und Katzen abgestimmt sind.

Auch D-Mannose wird bei Blasenentzündungen sehr wirksam eingesetzt. Ähnlich wie die Cranberry verhindert der Zucker, dass die krankmachenden Bakterien an der Blasenschleimhaut haften bleiben. So können sie sich nicht vermehren und werden durch die erhöhte Trinkmenge leichter ausgespült. Viele Ergänzungsfuttermittel für Hunde und Katzen gegen Blasenentzündung enthalten neben Cranberries auch Mannose.

Wie lange dauert es, bis eine Blasenentzündung bei Hunden und Katzen weg ist?

Die Dauer einer Blasenentzündung bei Hunden und Katzen hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. dem Schweregrad der Entzündung, der zugrunde liegenden Ursache und der Art der Behandlung.

In der Regel treten bei unkomplizierten Blasenentzündungen erste Verbesserungen innerhalb von 2 bis 3 Tagen nach Beginn der Behandlung auf. Die vollständige Heilung kann jedoch bis zu einer Woche oder länger dauern, insbesondere wenn Antibiotika zur Behandlung bakterieller Infektionen eingesetzt werden.

Es ist wichtig, den Heilungsverlauf regelmäßig kontrollieren zu lassen, um sicherzustellen, dass die Entzündung vollständig abgeklungen ist und um mögliche Komplikationen zu vermeiden.

Fazit

Blasenentzündung bei Hunden und Katzen ist ein ernstes Problem, das schnell behandelt werden muss, um Komplikationen zu vermeiden. Symptome wie häufiges Urinieren, Schmerzen beim Urinieren oder Blut im Urin erfordern die Aufmerksamkeit eines/einer Tierärzt:in. Eine rechtzeitige Diagnose und eine geeignete Therapie können die Heilung beschleunigen und das Wohlbefinden des Tieres wiederherstellen. Die richtige Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr spielen dabei eine wichtige Rolle. Vorbeugende Maßnahmen wie Stressreduktion und eine saubere Umgebung können helfen, das Risiko einer Blasenentzündung zu minimieren. Bei Verdacht auf eine Blasenentzündung ist es wichtig, schnell zu handeln und professionelle tierärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.


Das confidu-Magazin wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellen wissenschaftlichen Standards verfasst. Die Artikel ersetzen keine tierärztliche Diagnose, sondern sollen dir erste Informationen zu vielen Themen rund um dein Tier geben. Bei spezifischen Fragen zu deinem Tier beraten dich unsere Tierärzt:innen gerne über die confidu App.


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