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Futterumstellung bei der Katze. Manchmal kann es sinnvoll sein, die Katze auf ein neues Futter umzustellen. Eine Futterumstellung kann jedoch eine Herausforderung sein, da Katzen oft sehr wählerisch sind. Mit der richtigen Vorgehensweise und etwas Geduld gelingt sie jedoch stressfrei und schonend für deine Katze.
In diesem Artikel erfährst du, wie du schrittweise auf ein neues Futter umstellst, was du dabei beachten solltest und was du tun kannst, wenn deine Katze das neue Futter nicht annimmt.
Wie viel Abwechslung brauchen Katzen beim Futter?
Katzen brauchen in der Regel keine ständige Abwechslung beim Futter, da sie Gewohnheitstiere sind und oft am liebsten das Gleiche fressen. Als spezialisierte Fleisch- bzw. Mausfresser haben sie in der Natur wenig Abwechslung.
Wichtig ist jedoch, dass das Futter ausgewogen und nährstoffreich ist. Einige Expert:innen empfehlen, gelegentlich verschiedene Eiweißquellen (z.B. Huhn, Rind oder Fisch) anzubieten, um eine ausreichende Nährstoffvielfalt zu gewährleisten. Zu häufige Futterwechsel können jedoch zu Verdauungsproblemen führen. Wenn Abwechslung eingeführt wird, sollte dies langsam und schrittweise geschehen, um den Verdauungstrakt nicht zu überfordern.
Soll man Katzen immer das gleiche Futter geben?
Ja, Katzen können jeden Tag das gleiche Futter bekommen, wenn es sich um ein hochwertiges Alleinfutter handelt, das alle notwendigen Nährstoffe enthält. Da dieses Futter bereits ausgewogen ist, ist es nicht notwendig, es ständig zu wechseln. Es ist ratsam, bei einem Futter zu bleiben, das die Katze gerne frisst und gut verträgt.
Häufige Futterwechsel können zu Verdauungsproblemen oder Futterverweigerung führen. Solange die Katze zufrieden ist und das Futter mag, gibt es keinen Grund, es zu wechseln. Katzen sind nicht wie Menschen und bevorzugen Kontinuität und Routine.
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Wann sollte das Katzenfutter umgestellt werden?
Es gibt gute Gründe, warum das Katzenfutter gewechselt werden sollte. Zum Beispiel, weil das bewährte Futter nicht mehr erhältlich ist oder weil dein Liebling eine Futterunverträglichkeit entwickelt. Auch bestimmte Krankheiten erfordern eine speziell angepasste Ernährung, zum Beispiel chronische Nierenerkrankung (CNE) oder Diabetes mellitus. Dann kommt man nicht umhin, das bisherige Katzenfutter umzustellen.
Eine Futterumstellung bei Katzen ist in vielerlei Hinsicht oft kein leichtes Unterfangen und kann für deine Katze eine echte Herausforderung sein. Ein Futterwechsel von einem Tag auf den anderen kann zu Fressunlust, Verdauungsproblemen wie Durchfall und Frustpullern außerhalb der Katzentoilette führen. Eine Futterumstellung sollte daher immer schrittweise erfolgen. So hat nicht nur die Katze Zeit, sich an das neue Futter zu gewöhnen, sondern auch die Verdauungsenzyme und die Darmflora können sich langsam anpassen.
Kann man Katzenfutter einfach wechseln?
Nein, Katzenfutter sollte nicht abrupt gewechselt werden, da Katzen sich schwer tun, neues Futter zu akzeptieren und außerdem ein empfindliches Verdauungssystem haben. Ein plötzlicher Futterwechsel kann zu Verdauungsproblemen wie Durchfall oder Erbrechen führen. Stattdessen sollte die Umstellung schrittweise erfolgen, indem das neue Futter langsam unter das alte Futter gemischt und der Anteil des neuen Futters über mehrere Tage erhöht wird. Dies gibt der Katze Zeit, sich an den Geschmack und die Zusammensetzung des neuen Futters zu gewöhnen, und verringert das Risiko von Magen-Darm-Problemen.
Wann Katzenfutter wegwerfen?
Nicht gefressenes Katzenfutter sollte in bestimmten Situationen weggeworfen werden. Im Allgemeinen sollte Trockenfutter nicht länger als 24 Stunden im Napf bleiben und Nassfutter nach 2 Stunden entsorgt werden, um Bakterienwachstum zu vermeiden. Katzen sollten immer nur so viel Futter bekommen, wie sie auf einmal fressen, dafür aber öfter am Tag, am besten mindestens dreimal.
Auch wenn das Futter trocken, ranzig oder verfärbt aussieht oder unangenehm riecht, sollte es nicht mehr gefüttert werden. Wenn das Futter unsachgemäß gelagert wird, z.B. an einem feuchten oder warmen Ort, kann es verderben. Überprüfe die Verpackung auf Anzeichen von Feuchtigkeit oder Schädlingsbefall. Kontrolliere auch das Haltbarkeitsdatum. Wenn das Futter abgelaufen ist, sollte es sofort entsorgt werden, unabhängig davon, ob die Katze es gefressen hat oder nicht.
Wie stelle ich eine Katze auf anderes Futter um?
Katzen lieben ihre Gewohnheiten und eine Futterumstellung kann für Katzenbesitzer:innen zur Herausforderung werden. Daher ist es wichtig, Katzen langsam an die neue Futtersituation heranzuführen und ihnen genügend Zeit zu geben, sich umzugewöhnen. In der Regel dauert es mehrere Wochen, bis die Katze bereit ist, das neue Futter zu testen und sich schließlich daran gewöhnt.
Wenn deine Katze sehr mäkelig ist, kannst du am Anfang eine kleine Menge des neuen Futters neben den Napf mit dem alten Futter stellen, damit sich die Katze an den Geruch gewöhnen kann. Nach einigen Tagen kannst du dann täglich eine kleine Menge des neuen Futters unter das gewohnte Futter mischen. Je nach Akzeptanz wird der Anteil des neuen Futters während der Umstellungszeit langsam erhöht. Je langsamer man dabei vorgeht, desto größer sind die Erfolgschancen.
Wie mische ich neues Katzenfutter?
Um das neue Katzenfutter richtig zu mischen und eine reibungslose Futterumstellung zu gewährleisten, ist es wichtig, einige Schritte zu beachten und das Futter langsam umzustellen:
Tag 1-3: Mische 1 Teelöffel des neuen Futters unter das alte Futter.
Tag 4-6: Mische 25 % des neuen Futters mit 75 % des alten Futters.
Tag 7-10: Erhöhe den Anteil des neuen Futters auf 50 % und reduziere das alte Futter auf 50 %.
Tag 10-14: Mische schließlich 75 % des neuen Futters mit 25 % des alten Futters.
Achte während des gesamten Prozesses darauf, wie deine Katze auf das neue Futter reagiert. Normalerweise zeigt sie Interesse, aber achte auf Anzeichen von Unwohlsein oder Appetitlosigkeit. Wenn deine Katze Schwierigkeiten hat, sich an das neue Futter zu gewöhnen, kannst du den Umstellungsprozess verlängern, indem du die Futtermenge langsamer anpasst. Wenn du diese Schritte befolgst, erhöhen sich die Chancen, dass deine Katze das neue Futter gut annimmt und sich wohl fühlt.
Wie lange brauchen Katzen, um sich an neues Futter zu gewöhnen?
Katzen brauchen in der Regel mehrere Wochen, um sich an ein neues Futter zu gewöhnen. Die Umstellung sollte schrittweise erfolgen, um Akzeptanz- und Verdauungsprobleme zu vermeiden.
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Nützliche Tipps und Tricks
Die Umstellung des Katzenfutters kann schwierig sein und erfordert Geduld und die richtige Vorgehensweise. Um sicherzustellen, dass deine Katze die Umstellung gut übersteht und sich an das neue Futter gewöhnt, gibt es einige nützliche Tipps und Tricks, die dir helfen können:
Fütterungsform beibehalten: Bei der Umstellung ist es am besten, die bisherige Fütterungsform beizubehalten, d.h. Trockenfutter, Nassfutter oder eine Kombination.
Belohnung und Zuwendung: Manche Katzen lassen sich durch zusätzliche Streicheleinheiten, Füttern aus der Hand oder beruhigende Worte zum Fressen animieren.
anwärmen: Gegebenenfalls kann das neue Futter durch einfache Tricks schmackhafter gemacht werden. Erwärme es zum Beispiel auf Körpertemperatur, um den Geruch zu intensivieren.
Geschmacksverstärker: Natürliche Geschmacksverstärker wie Fleischsaft, Thunfischwasser, Muschelwasser oder salzarme Brühen können - in kleinen Mengen untergemischt - das neue Futter anfangs schmackhafter machen.
rohes Futter zuerst anbraten: Zur Gewöhnung an die Rohfütterung (BARF) kann es hilfreich sein, das rohe Fleisch kurz anzubraten. Dann die Garzeit langsam reduzieren, bis das rohe Fleisch gut angenommen wird.
weite Näpfe nutzen: Generell solltest du das Futter in breiten Schüsseln anbieten, damit die Schnurrhaare nicht an den Schüsselrand stoßen, was deine Katze als unangenehm empfindet.
Tagesration aufteilen: Am besten ist es, die Gesamtmenge des neuen Futters auf drei oder mehr Mahlzeiten pro Tag aufzuteilen. Mehrere kleine, frisch zubereitete Portionen können dazu beitragen, dass die Katze das neue Futter besser annimmt.
Tabus bei der Futterumstellung
Es gibt einige Dinge, die du in der Umstellungsphase vermeiden solltest. Denn wenn deine Katze das neue Futter nicht mit einem negativen Erlebnis verbindet, wird sie es auf Dauer nicht fressen.
Folgendes solltest du bei der Futterumstellung vermeiden:
Zwinge deine Katze niemals zum Fressen.
Mische dem neuen Futter keine (schlecht schmeckenden) Medikamente bei.
Biete deiner Katze das neue Futter nicht bei akutem Erbrechen oder Übelkeit an. Greife in solchen Fällen lieber auf das bewährte Futter zurück.
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Futterumstellung der Katze von Trocken- auf Nassfutter
Die Umstellung einer Katze von Trocken- auf Nassfutter kann eine Herausforderung sein, da viele Katzen an die Konsistenz und den Geschmack von Trockenfutter gewöhnt sind. Hier sind einige Schritte, um den Prozess so reibungslos wie möglich zu gestalten:
langsame Einführung: Mische zunächst eine kleine Menge Nassfutter unter das gewohnte Trockenfutter. Dies kann der Katze helfen, sich an den neuen Geschmack und die neue Textur zu gewöhnen.
Mengenanpassung: Erhöhe die Menge des Nassfutters langsam und reduzieren Sie die Menge des Trockenfutters über mehrere Tage oder Wochen. Ein Verhältnis von 75 % Trockenfutter zu 25 % Nassfutter kann ein guter Ausgangspunkt sein.
Wärme und Aroma: Um das Nassfutter attraktiver zu machen, kann es leicht erwärmt werden, um das Aroma freizusetzen. Dies kann die Katze zum Fressen anregen.
biete Variationen an: Wenn deine Katze das erste Nassfutter ablehnt, probiere verschiedene Sorten oder Marken aus. Katzen haben oft Vorlieben für bestimmte Geschmacksrichtungen oder Texturen.
Fütterungszeiten: Stelle sicher, dass die Fütterungszeiten konstant sind und entferne das Futter nach etwa 20-30 Minuten, um die Katze zu ermutigen, das Nassfutter zu fressen, wenn es angeboten wird.
sei geduldig: Sei geduldig und gib deiner Katze Zeit, sich an das neue Futter zu gewöhnen. Es kann einige Tage oder sogar Wochen dauern, bis sie bereit ist, ausschließlich Nassfutter zu fressen.
Wenn du diese Schritte befolgst, kannst du deiner Katze die Umstellung von Trocken- auf Nassfutter erleichtern und sicherstellen, dass sie die Nährstoffe erhält, die sie braucht.
Hat eine Futterumstellung der Katze Nebenwirkungen?
Ja, eine Futterumstellung bei Katzen kann Nebenwirkungen haben, besonders wenn sie zu schnell erfolgt. Hier sind einige mögliche Nebenwirkungen und Dinge, auf die du achten solltest:
Verdauungsprobleme: Eine plötzliche Futterumstellung kann zu Verdauungsproblemen wie Durchfall, Erbrechen oder Blähungen führen. Das Verdauungssystem der Katze braucht Zeit, um sich an die neuen Zutaten und Nährstoffe zu gewöhnen.
Appetitlosigkeit: Manche Katzen reagieren auf eine Futterumstellung mit Appetitlosigkeit. Sie können das neue Futter verweigern, was zu Stress und Frustration führen kann.
Futterverweigerung: In einigen Fällen kann die Katze das neue Futter vollständig verweigern, was die Futteraufnahme beeinträchtigt und zu einer unzureichenden Nährstoffversorgung führen kann.
allergische Reaktionen: Wenn das neue Futter Zutaten enthält, auf die die Katze allergisch reagiert, kann es zu Hautproblemen, Juckreiz oder anderen allergischen Reaktionen kommen.
Um das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren, wird empfohlen, die Futterumstellung wie oben beschrieben schrittweise durchzuführen.
Wann Besserung nach Futterumstellung der Katze?
Die Besserung nach einer Futterumstellung bei Katzen kann je nach individuellen Faktoren variieren, aber normalerweise kannst du innerhalb von ein bis zwei Wochen eine positive Veränderung im Verhalten und im Gesundheitszustand deiner Katze erwarten.
Es ist wichtig, die Katze während dieser Übergangszeit genau zu beobachten und sicherzustellen, dass sie ausreichend frisst und trinkt. Bei anhaltenden Problemen oder ungewöhnlichem Verhalten sollte ein:e Tierärzt:in konsultiert werden, um sicherzustellen, dass die Futterumstellung erfolgreich war und keine gesundheitlichen Probleme vorliegen.
Fazit
Eine Futterumstellung will gut überlegt sein, um erfolgreich zu sein. Mit einer schrittweisen Umstellung vermeidest du Verdauungs- und Akzeptanzprobleme bei deiner Katze. Und wenn sie doch etwas Hilfe braucht, um sich an das neue Futter zu gewöhnen, gibt es einfache Tricks, um es ihr schmackhaft zu machen.
Das confidu-Magazin wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellen wissenschaftlichen Standards verfasst. Die Artikel ersetzen keine tierärztliche Diagnose, sondern sollen dir erste Informationen zu vielen Themen rund um dein Tier geben. Bei spezifischen Fragen zu deinem Tier beraten dich unsere Tierärzt:innen gerne über die confidu App.