Wie groß ist das Parasiten-Risiko für meine Katze?

Vorsorgen | Vom 30.10.24

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Wie groß ist das Parasiten-Risiko für meine Katze?

Titelbild: Andrey Stratilatov | Shutterstock

Parasiten bei Katzen. Als verantwortungsbewusste:r Katzenhalter:in möchtest du sicherstellen, dass deine Katze gesund und glücklich ist. Ein wichtiger Aspekt der Katzenpflege ist die Vorbeugung gegen Parasitenbefall. Parasiten wie Flöhe, Zecken und Würmer können nicht nur das Wohlbefinden deiner Katze beeinträchtigen, sondern auch ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen.

Aber wie groß ist das Risiko überhaupt, dass deine Katze von Parasiten befallen wird? In diesem Artikel gehen wir auf diese Fragen ein und geben dir Tipps, wie du deine Katze vor Parasiten schützen kannst.

Welche Parasiten kommen in Deutschland bei Katzen vor und wie häufig?

In Deutschland kommen verschiedene Arten von Katzenparasiten vor. Dazu gehören vor allem Würmer, einzellige Parasiten und Ektoparasiten.

Die häufigsten Würmer bei Katzen in Deutschland sind Spulwürmer und Bandwürmer. Peitschenwürmer, Hakenwürmer und Herzwürmer sind hingegen selten und werden zum Teil aus wärmeren Ländern mitgebracht. Die Würmer können bei Katzen je nach Wurmart und Schweregrad des Befalls mehr oder weniger starke Symptome hervorrufen. Da einige Würmer auch auf den Menschen übertragbar sind, ist es wichtig, bei Verdacht auf einen Wurmbefall bei der Katze zu handeln.

Einzellige Parasiten wie Giardien kommen auch in Deutschland vor. Giardien sind Darmparasiten, die bei Katzen zu Durchfall, Erbrechen und Gewichtsverlust führen können. Giardien sind wie alle Einzeller nicht mit bloßem Auge erkennbar. Sie können auch auf den Menschen übertragen werden und stellen somit ein Risiko für die öffentliche Gesundheit dar. Andere Einzeller wie Toxoplasmen werden durch rohes Schweinefleisch übertragen. Sie verursachen bei der Katze meist keine Symptome, sind aber eine Gefahr für Schwangere.

Die häufigsten Ektoparasiten bei Katzen in Deutschland sind Flöhe und Zecken, Milben treten seltener auf. Zecken sind wahrscheinlich die am weitesten verbreiteten Parasiten in Deutschland. Sie sind vor allem in den warmen Monaten aktiv und können verschiedene Krankheiten übertragen, darunter Borreliose und Anaplasmose. Auch Flöhe sind weit verbreitet und können das ganze Jahr über auftreten. Sie verursachen oft Juckreiz und allergische Reaktionen. Milben sind weniger häufig, in Deutschland gibt es vor allem die Herbstgrasmilbe, die Pelzmilbe, die Ohrmilbe und die Kopfräudemilbe. Milben können sehr hartnäckig sein und starken Juckreiz, Hautentzündungen und Haarausfall verursachen.

Kann ich mich bei meiner Katze mit Würmern anstecken?

Ja, einige Parasiten von Katzen können auch Menschen befallen und Krankheiten verursachen, vor allem bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Bei Würmern, z.B. Spulwürmern (Toxocara cati) und Bandwürmern (Taenia und Dipylidium), ist eine Übertragung möglich, wenn Wurmeier oder -larven verschluckt werden - meist durch Kontakt mit verunreinigtem Kot, infizierten Flohlarven oder ungewaschenem Gemüse. Spulwürmer können vor allem bei Kindern zur sogenannten Larva migrans führen, bei der die Larven durch den Körper wandern und Entzündungen verursachen.

Auch andere Parasiten wie Flöhe können auf den Menschen übergehen und Reizungen oder allergische Reaktionen auslösen. Giardien, mikroskopisch kleine Darmparasiten, können ebenfalls übertragen werden und führen häufig zu Verdauungsproblemen.

Wie können Würmer von Katzen auf Menschen übertragen werden?

Würmer können von Katzen auf den Menschen übertragen werden, hauptsächlich durch direkten oder indirekten Kontakt mit Wurmeiern, Larven oder infizierten Zwischenwirten wie Flöhen. Die häufigsten Übertragungswege sind:

  • Kontakt mit Katzenkot: Spulwürmer legen ihre Eier im Darm der Katze ab und werden mit dem Kot ausgeschieden. Die Eier können im Sandkasten, im Garten oder an anderen Orten landen, an denen Katzen ihre Notdurft verrichten. Menschen, insbesondere Kinder, die im Sand spielen oder mit dem Boden in Berührung kommen, können die Eier aufnehmen.

  • kontaminierte Oberflächen: Wurmeier können auch an den Pfoten oder im Fell der Katze haften, z.B. nach dem Besuch der Katzentoilette. Durch Streicheln und anschließendes Berühren von Mund oder Nase kann es zu einer Übertragung kommen.

  • Übertragung durch Flöhe: Bandwürmer werden häufig durch Flöhe übertragen. Wenn eine Katze Bandwürmer hat, können die Flohlarven Wurmeier aufnehmen, indem sie den Katzenkot im Fell der Katze fressen. Menschen können sich infizieren, wenn sie versehentlich Flöhe verschlucken, z.B. beim Streicheln einer befallenen Katze oder durch Kontakt mit einer von Flöhen besiedelten Umgebung.

  • kontaminierte Erde oder Wasser: In seltenen Fällen können Wurmeier in die Erde oder ins Wasser gelangen. Gartenarbeit ohne Handschuhe oder das Trinken von unbehandeltem Wasser aus natürlichen Quellen kann zur Aufnahme von Wurmeiern führen.

Um eine Übertragung zu vermeiden, ist es wichtig, sich regelmäßig die Hände zu waschen, insbesondere nach dem Kontakt mit der Katzentoilette oder der Katze selbst. Eine regelmäßige Parasitenkontrolle und Entwurmung der Katze reduzieren das Risiko für den Menschen deutlich.

Spulwürmer der Katze

Bild: MRAORAOR | Shutterstock

Wie äußert sich Wurmbefall bei Katzen?

Ein Wurmbefall macht sich bei Katzen durch verschiedene Symptome bemerkbar, die je nach Art des Parasiten und Schweregrad der Infektion variieren. Hier ein Überblick über die wichtigsten Anzeichen:

  • Verdauungsstörungen: Durchfall, Erbrechen und Blähungen sind häufige Symptome. Bei starkem Wurmbefall können auch Blähbauch und Bauchschmerzen auftreten.

  • Gewichtsverlust: Trotz normalem oder gesteigertem Appetit verlieren infizierte Katzen häufig an Gewicht.

  • veränderter Kot: Manchmal sind Würmer oder Teile von Würmern im Kot sichtbar, besonders bei Bandwürmern.

  • Juckreiz im Analbereich: Katzen reiben sich häufig mit dem Hinterteil am Boden, was auf einen durch Bandwürmer verursachten Juckreiz im Analbereich hindeuten kann (sog. Schlittenfahren).

  • Fellprobleme: Das Fell erscheint oft stumpf, struppig oder glanzlos, da die Katze durch den Wurmbefall nicht genügend Nährstoffe aufnehmen kann.

  • Blutarmut und Schwäche: Bei starkem Befall mit Spul- oder Hakenwürmern kann es zu Blutarmut kommen, die sich durch blasse Schleimhäute und Schwäche äußert.

Wovon hängt das Risiko ab, dass sich eine Katze mit Parasiten infiziert?

Das Risiko einer Katze, sich mit Parasiten zu infizieren, hängt von ihrer Lebensweise ab. Der wichtigste Faktor ist die Haltung, d.h. ob es sich um eine Katze mit Freigang oder um eine Wohnungskatze handelt. Freigängerkatzen haben im Allgemeinen ein wesentlich höheres Risiko, sich mit Parasiten zu infizieren, da sie unbeaufsichtigt herumstreifen, Kontakt zu anderen Katzen und Wildtieren haben und Beutetiere fressen. Doch es gibt weitere Faktoren.

  • Region: Das Risiko eines Parasitenbefalls kann regional sehr unterschiedlich sein. In wald- und wasserreichen Gegenden, wie z.B. in Bayern oder im Schwarzwald, ist das Risiko eines Zeckenbefalls höher als in städtischen Gebieten. Außerdem können sich Katzen im Urlaub im Mittelmeerraum mit Parasiten infizieren und diese nach Deutschland einschleppen.

  • Jahreszeit: Das Risiko eines Parasitenbefalls ist in den wärmeren Monaten des Jahres, insbesondere im Frühjahr und Sommer, höher als in den kälteren Monaten. Dies liegt daran, dass sowohl Parasiten als auch Katzen bei warmem Wetter aktiver sind.

  • Alter der Katze: Junge Katzen sind anfälliger für Parasitenbefall als ältere, da ihr Immunsystem noch nicht voll entwickelt ist. Außerdem werden Parasiten häufig von der Mutterkatze auf die Welpen übertragen.

  • Futteraufnahme: Viele Parasiten benötigen für ihren Entwicklungszyklus andere Tierarten als Zwischenwirte. Daher kann der Verzehr von rohem Fleisch oder Beutetieren zu einem Parasitenbefall führen, wenn das Fleisch Parasitenstadien enthält. Vor allem einzellige Parasiten und Bandwürmer werden auf diese Weise übertragen.

  • Gesundheitszustand der Katze: Katzen, die bereits an einer Krankheit leiden oder deren Immunsystem geschwächt ist, sind anfälliger für Parasitenbefall als gesunde Katzen.

Wie gehen Würmer bei Katzen weg?

Würmer bei Katzen werden in der Regel mit speziellen Wurmmitteln (Anthelminthika) behandelt, die gezielt gegen verschiedene Wurmarten wirken. Diese Medikamente töten die Würmer im Verdauungstrakt ab und fördern ihre Ausscheidung aus dem Körper. Je nach Wurmart und Grad der Infektion gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine Katze wirksam zu entwurmen:

  • Tabletten: Eine gängige Form der Entwurmung, die oral verabreicht wird. Sie wirken schnell und effektiv gegen verschiedene Wurmarten wie Spul-, Band- und Hakenwürmer. Einige Tabletten wirken jedoch nur gegen bestimmte Wurmarten, weshalb eine gezielte Diagnose wichtig ist. Beispiele sind Droncit und Milbemax.

  • Spot-on-Präparate: Diese flüssigen Präparate werden auf die Haut im Nacken der Katze aufgetragen und über die Haut aufgenommen. Sie sind einfach anzuwenden, besonders bei Katzen, die keine Tabletten einnehmen möchten. Beispiele sind Bravecto, Advocate und Stronghold.

  • Paste oder Gel: Für Katzen, die keine Tabletten schlucken können, gibt es auch Pasten oder Gele, die direkt ins Maul gegeben oder unter das Futter gemischt werden. Beispiele sind Banminth und Panacur.

  • Injektionen: Bei starkem Wurmbefall oder besonders resistenten Wurmarten kann der/die Tierärzt:in eine Injektion verabreichen, die sofort wirkt.

Neben der Entwurmung ist Hygiene wichtig, um eine erneute Ansteckung zu verhindern. Regelmäßiges Reinigen der Katzentoilette, Waschen der Liegeplätze und gute Hygiene beim Umgang mit der Katze helfen, Wurmeier zu entfernen und eine Ausbreitung zu verhindern.

Kann ich meine Katze selbst entwurmen?

Ja, grundsätzlich kannst du deine Katze selbst entwurmen. Es ist jedoch wichtig, einige grundlegende Punkte zu beachten, um eine sichere und wirksame Entwurmung zu gewährleisten:

  • tierärztlichen Rat einholen: Lass dich vor der Anwendung eines Wurmmittels von deinem/deiner Tierärzt:in beraten, insbesondere wenn du dir nicht sicher bist, welche Art von Wurmbefall deine Katze hat. Unterschiedliche Wurmarten (z.B. Spulwürmer, Bandwürmer) erfordern unterschiedliche Wirkstoffe, und eine genaue Diagnose hilft bei der Wahl des richtigen Mittels.

  • passende Produkte auswählen: Einige Wurmmittel sind frei verkäuflich, aber nicht alle Produkte wirken gegen alle Wurmarten. Ein Kombinationspräparat kann oft mehrere Wurmarten bekämpfen, aber eine tierärztliche Empfehlung stellt sicher, dass das Produkt für deine Katze geeignet ist.

  • Dosierung beachten: Die richtige Dosierung ist entscheidend, da eine Unterdosierung wirkungslos und eine Überdosierung gefährlich sein kann. Dosiere das Wurmmittel entsprechend dem Gewicht der Katze und halte dich genau an die Gebrauchsanweisung.

  • Hygiene: Nach der Entwurmung ist es sinnvoll, die Umgebung der Katze gründlich zu reinigen, um Wurmeier und -larven zu entfernen. Dazu gehört auch das Entleeren und gründliche Reinigen der Katzentoilette und des Schlafplatzes.

Schema zum Bestimmen der Parasitenrisikogruppe

Welche Parasiten-Risikogruppen gibt es? 

Da das Risiko, sich mit Parasiten zu infizieren, von vielen Faktoren abhängt, hat der ESCCAP Risikogruppen mit individuellen Empfehlungen zu Parasitenvorsorge und Entwurmung entwickelt. Diese Risikogruppen helfen Tierärzt:innen und Hundehalter:innen zu entscheiden, wie oft die Katze entwurmt oder auf Parasiten untersucht werden sollte. Katzen in Risikogruppen mit höherem Risiko sollten häufiger auf Parasiten untersucht und entsprechend behandelt werden, um eine Infektion oder Ausbreitung der Parasiten zu verhindern.

Nach ESCCAP gibt es vier Hauptrisikogruppen für Parasiten bei Katzen, die nach Lebensweise und Alter eingeteilt werden. Die Einteilung in Risikogruppen basiert auf der Wahrscheinlichkeit, dass eine Katze mit bestimmten Parasiten infiziert wird. Die Gruppen sind wie folgt:

Gruppe A: Geringes Risiko

Reine Wohnungskatzen ohne direkten Kontakt zu anderen Tieren haben ein geringes Risiko für einen Parasitenbefall.

Gruppe B: Mittleres Risiko

Katzen in Mehrkatzenhaushalten oder Freigänger, die Kontakt zu anderen Katzen haben, aber kein Aas, rohes Fleisch oder Beutetiere fressen, haben ein mittleres Risiko für einen Parasitenbefall.

Gruppe C: Hohes Risiko

Katzen, die Kontakt zu anderen Katzen haben und Beutetiere fressen, haben ein hohes Risiko für Parasitenbefall.

Gruppe D: Sehr hohes Risiko

Freigängerkatzen, die Aas und Kot von Artgenossen fressen, haben ein sehr hohes Risiko, von Parasiten befallen zu werden.

Darüber hinaus hat der ESCCAP verschiedene Risikofaktoren bei Katzen identifiziert, die das Risiko einer Parasiteninfektion weiter erhöhen. Dementsprechend sind die Entwurmungsempfehlungen für diese Gruppen strenger als für andere Katzen. Die wichtigsten Sondergruppen sind:

Zuchttiere und Kitten

Kitten haben ein höheres Risiko, sich mit Parasiten zu infizieren, da ihr Immunsystem noch nicht voll entwickelt ist und sie anfälliger für Infektionen sind. Sie können bereits im Mutterleib oder über die Muttermilch mit Parasiten infiziert werden und haben noch kein voll ausgebildetes Immunsystem. Deshalb sollte auch die Mutterkatze mehrfach während der Trächtigkeit und der Säugephase entwurmt werden.

Katzen, die rohes Fleisch fressen

Katzen, die rohes Fleisch fressen, haben ein höheres Risiko, an Bandwürmern zu erkranken. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie nur gelegentlich rohes Fleisch fressen oder ob sie gebarft werden. Bandwürmer benötigen für ihre Entwicklung Zwischenwirte. Sie befallen verschiedene Beutetiere, die wiederum von ihrem Endwirt, meist einem Fleischfresser, gefressen werden müssen. Im Endwirt entwickelt sich der Wurm zu einem ausgewachsenen Wurm, der Eier produziert. Diese werden vom Endwirt ausgeschieden und müssen vom Zwischenwirt aufgenommen werden, um den Zyklus zu vervollständigen.

Katzen, die mit krankheitsanfälligen Menschen zusammenleben

Leben Katzen mit immungeschwächten Personen, Kleinkindern und/oder älteren Menschen zusammen, sollten sie häufiger entwurmt werden, um das Risiko einer Parasiteninfektion zu verringern. Diese Personengruppen sind anfälliger für Infektionen und können durch Parasiten verursachte schwerwiegendere Gesundheitsprobleme erleiden.

Katzen in Tierpensionen und Tierheimen

In Katzenpensionen und Tierheimen leben viele Katzen auf engem Raum zusammen, was das Risiko einer Parasiteninfektion erhöht. Um die Einschleppung von Parasiten zu vermeiden, sollten die Katzen vor der Aufnahme in die Tierpension oder das Tierheim entwurmt werden. Auch beim Verlassen der Tierpension oder des Tierheims sollten die Katzen entwurmt werden. Um den Infektionsdruck gering zu halten, werden die Katzen auch während ihres Aufenthaltes regelmäßig auf Wurmbefall untersucht und gegebenenfalls entwurmt.

Katzen auf Reisen

Katzen, die ins Ausland reisen, können je nach Urlaubsregion einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt sein als Katzen, die nur in Deutschland leben. Der ESCCAP empfiehlt daher, Katzen vor der Abreise und nach der Rückkehr zu entwurmen, um einer Infektion mit Parasiten vorzubeugen. Bei Reisen in bestimmte Gebiete wie den Mittelmeerraum sollten auch Vorsichtsmaßnahmen gegen Ektoparasiten wie Mücken, Sandfliegen oder Zecken getroffen werden. Sie können nämlich gefährliche Krankheiten wie Leishmaniose, Babesiose, Ehrlichiose und Dirofilariose (Herzwurmerkrankung) übertragen.

Eine Entwurmung wird häufig mit Tabletten durchgeführt, es gibt aber auch Pasten oder Spot-On-Präparate, die auf die Haut aufgetragen werden.

Bild: kholywood | Shutterstock

Welche Entwurmungsempfehlungen gibt es für die einzelnen Gruppen?

Je nach Parasitenrisiko sind die Empfehlungen des ESCCAP für Entwurmung und Parasitenvorsorge sehr unterschiedlich und reichen von einmal jährlich bis einmal monatlich. 

Gruppe A: Geringes Risiko

Katzen dieser Risikogruppe sollten ein- bis zweimal jährlich auf Würmer untersucht werden. Zusätzlich sollte bei Verdacht, z.B. häufiges Kratzen, auch ein Flohbefall ausgeschlossen werden. Ein Zeckenrisiko besteht bei diesen Katzen nicht.

Gruppe B: Mittleres Risiko

Katzen mit mittlerem Parasitenrisiko sollten alle 3 Monate auf Würmer untersucht werden. Zusätzlich wird empfohlen, sie während der gesamten Zeckensaison (Frühjahr bis Herbst) mit einem Zeckenschutzpräparat und ganzjährig mit einem Flohschutzpräparat zu behandeln. Zusätzlich sollten sie nach jedem Aufenthalt im Grünen auf Zecken abgesucht werden.

Gruppe C: Hohes Risiko

Katzen mit hohem Risiko sollten einmal im Monat auf Spulwürmer untersucht werden. In der Gruppe C besteht zusätzlich ein hohes Risiko für Bandwurmbefall. Der Nachweis gelingt nicht immer durch eine Kotuntersuchung, da Bandwurmeier nur sehr unregelmäßig ausgeschieden werden. Zur Sicherheit können diese Katzen zusätzlich zu den Kotuntersuchungen alle 3 Monate gegen Bandwürmer behandelt werden.

Zusätzlich sollten Katzen mit hohem Parasitenrisiko während der gesamten Zeckensaison (Frühjahr bis Herbst) mit einem Zeckenschutzpräparat und ganzjährig mit einem Flohschutzpräparat behandelt werden. Zusätzlich ist es sinnvoll, sie in der Zeckensaison regelmäßig auf Zecken abzusuchen.

Gruppe D: Sehr hohes Risiko

Katzen mit sehr hohem Parasitenrisiko sollten einmal monatlich auf Spul- und Bandwürmer untersucht werden. Zur Sicherheit können sie zusätzlich gegen Bandwürmer behandelt werden, auch wenn bei der Kotuntersuchung kein Befall festgestellt wurde. Die Zeckenbekämpfung sollte während der gesamten Zeckensaison (Frühjahr bis Herbst), die Flohbekämpfung ganzjährig durchgeführt werden. Nach jedem Freigang sollten die Katzen außerdem nach Zecken abgesucht werden.

Sondergruppen

Kitten, Zuchtkatzen, Katzen in Tierheimen und Katzen, die mit immungeschwächten Personen zusammenleben, sollten einmal im Monat entwurmt werden. Bei ihnen ist die Ansteckungsgefahr für Mensch und Tier besonders hoch und es darf kein Risiko eingegangen werden. Eine Kotuntersuchung reicht bei ihnen nicht aus, da ein bestehender Wurmbefall möglicherweise nicht erkannt wird. Dies liegt daran, dass die Wurmeier nur unregelmäßig ausgeschieden werden.

Katzen, die mit rohem Fleisch gefüttert werden, sollten mindestens alle 6 Wochen gegen Bandwürmer entwurmt werden.

Es ist wichtig zu beachten, dass es sich bei diesen Empfehlungen um allgemeine Richtlinien handelt und jede Katze individuelle Bedürfnisse hat. Tierärzt:innen können für jede Katze eine individuelle Entwurmungsstrategie entwickeln, die auf den spezifischen Risikofaktoren und Bedürfnissen der Katze basiert. Eine regelmäßige Entwurmung und Untersuchung auf Parasitenbefall ist jedoch für alle Katzen wichtig, um eine Infektion und deren mögliche Folgen zu vermeiden.

Was ist ESCCAP?

ESCCAP steht für European Scientific Counsel Companion Animal Parasites und ist ein Zusammenschluss von Expert:innen aus verschiedenen europäischen Ländern, die sich mit der Vorbeugung und Behandlung von Parasiten bei Heimtieren beschäftigen. Ziel von ESCCAP ist es, Tierärzt:innen und Tierhalter:innen über die Risiken von Parasiteninfektionen bei Heimtieren zu informieren und Empfehlungen zur Vorbeugung, Diagnose und Behandlung von Parasiteninfektionen zu geben. Die ESCCAP-Empfehlungen basieren auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und sollen dazu beitragen, die Gesundheit und das Wohlbefinden von Heimtieren zu verbessern.

Die ESCCAP-Organisation hat sich in Europa als führende Instanz auf dem Gebiet der Parasitenvorbeugung und -behandlung etabliert und wird auch von Tierärzt:innen und Tierhalter:innen in anderen Teilen der Welt als wichtige Informationsquelle genutzt. Die Empfehlungen der ESCCAP bilden auch die Grundlage für den confidu-Parasitentest, den du in der confidu-App durchführen kannst, sowie für die darauf basierende Parasitenvorsorge. Bei dem Test werden die Faktoren abgefragt, die das Parasitenrisiko bestimmen.

Für eine Wurmuntersuchung muss etwas Kot aufgesammelt und an ein Labor geschickt oder in einer Tierarztpraxis abgegeben werden. Bei Freigängerkatzen ist dies meist nicht möglich.

Bild: r.classen | Shutterstock

Wie kann ich feststellen, ob meine Katze Würmer hat?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um festzustellen, ob deine Katze Würmer hat. Hier sind die drei gebräuchlichsten Methoden:

  • Kotuntersuchung: Die Kotuntersuchung ist die am häufigsten angewandte Methode zum Nachweis von Würmern. Aber auch einige Einzeller können auf diese Weise nachgewiesen werden. Katzenbesitzer:innen müssen hierzu eine Kotprobe in ein sogenanntes Kotröhrchen sammeln und diese entweder in der Tierarztpraxis abgeben oder sie direkt an ein Labor senden. Dort wird eine kleine Menge Kot unter dem Mikroskop auf Parasiten untersucht. Werden Parasiten oder deren Eier nachgewiesen, muss die Katze entwurmt werden. Es ist wichtig zu beachten, dass ein unauffälliges Testergebnis nicht bedeutet, dass die Katze frei von Parasiten ist. Einzelne Tests können falsch negativ ausfallen, wenn die Katze nur unregelmäßig oder sehr wenige Parasiten ausscheidet. Außerdem ist es bei Freigängerkatzen oft schwierig, eine Kotprobe zu sammeln. Aus diesem Grund und wegen des hohen Parasitenrisikos wird hier oft empfohlen, die Katze ohne vorherige Untersuchung regelmäßig zu entwurmen.

  • Blutuntersuchung: Mit einer Blutuntersuchung kann nach bestimmten Wurmarten gesucht werden, die im Kot nicht sichtbar sind. Ein Beispiel ist der Herzwurm.

  • sichtbare Symptome: In einigen Fällen können Würmer im Kot oder im Fell der Katze sichtbar sein. Wenn du einen Wurmbefall vermutest, kannst du eine Kotprobe zur Bestätigung einschicken. Ist der Befall offensichtlich, sollte die Katze direkt entwurmt werden.

Fazit: Mach den Wurmtest

Du möchtest wissen, wie die individuellen Empfehlungen für deinen Vierbeiner aussehen? Dann mach den Test mit der confidu-App. So erfährst du, wie oft du deine Katze auf Würmer untersuchen oder behandeln solltest.

Trage danach bequem zur Gesundheitsvorsorge bei und lass deine Katze regelmäßig mit dem confidu Forscher Kit auf Parasiten untersuchen. Wenn sie keine Würmer hat, vermeidest du unnötige Entwurmungen. Ist deine Katze von Würmern befallen, bekommst du von confidu die passenden und wirksamen Wurmkuren. Auch wirksame Mittel gegen Flöhe und Zecken kannst du in der confidu-App bestellen.


Das confidu-Magazin wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellen wissenschaftlichen Standards verfasst. Die Artikel ersetzen keine tierärztliche Diagnose, sondern sollen dir erste Informationen zu vielen Themen rund um dein Tier geben. Bei spezifischen Fragen zu deinem Tier beraten dich unsere Tierärzt:innen gerne über die confidu App.


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