Giardien bei Hund und Katze | Unsichtbare Gefahr für Mensch und Tier

Verarzten | Vom 01.08.23

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Giardien bei Hund und Katze | Unsichtbare Gefahr für Mensch und Tier

Titelbild: Kateryna Kon | shutterstock

Giardien bei Hund und Katze: Symptome, Diagnose und Behandlung. Giardien, einzellige Parasiten, können bei Tieren wiederkehrende Durchfälle mit Schleim und Blut verursachen. In diesem Artikel erfährst du, wie du Giardien durch eine Kotuntersuchung nachweisen kannst. Außerdem wird erklärt, wie man einen Giardienbefall erkennt und welche Maßnahmen zur erfolgreichen Behandlung notwendig sind.

Was sind Giardien und wo sitzen sie?

Giardien sind einzellige Parasiten, die im Dünndarm von Säugetieren, einschließlich Hunden, Katzen und Menschen, leben und eine Darminfektion namens Giardiose verursachen können. Giardiose ist weltweit verbreitet und kann bei Hunden und Katzen jeden Alters auftreten. Es wird angenommen, dass Jungtiere und Tiere mit einem geschwächten Immunsystem anfälliger für eine Giardieninfektion sind.

Giardien sehen unter dem Mikroskop sehr charakteristisch aus (siehe Titelbild). So erscheint es, als wenn sie einen mit großen Augen anschauen. Tatsächlich handelt es sich dabei um sogenannte Haftscheiben, mit denen sie sich an der Darmwand anheften. Um sich fortzubewegen, sind sie mit 8 Geißeln ausgestattet. Um sich zu vermehren und zu verbreiten, teilen sie sich und bilden Zysten, die sehr widerstandsfähig sind.

In Pfützen können Giardien lauern.

Bild: Bildagentur Zoonar GmbH | shutterstock

Wo können sich Hunde und Katzen mit Giardien anstecken?

Hunde und Katzen können sich an verschiedenen Orten mit Giardien anstecken. Die häufigste Infektionsquelle sind andere infizierte Tiere, insbesondere durch direkten Kontakt mit Kot, aber auch über die Schleimhäute oder das Fell. Darüber hinaus können Hunde und Katzen auch durch infiziertes Wasser angesteckt werden, z.B. durch stehende Pfützen, verunreinigte Flüsse oder Seen oder auch durch Wasserschüsseln, die von anderen infizierten Tieren benutzt werden. Unter optimalen Bedingungen können Giardien mehrere Monate in Pfützen, Futtermitteln oder Kot überleben.

Giardien können auch durch kontaminiertes Futter oder Spielzeug übertragen werden, insbesondere wenn mehrere Tiere diese Gegenstände gemeinsam nutzen. Ein weiterer Übertragungsweg ist der Mensch, der die Parasiten durch unsaubere Hände oder Kleidung von einem infizierten Tier auf ein anderes überträgt.

Kann eine Wohnungskatze Giardien bekommen?

Ja, auch Wohnungskatzen können sich mit Giardien infizieren. Es ist eine weit verbreitete Annahme, dass Wohnungskatzen weniger anfällig für Parasiten sind als Freigänger, da sie keinen direkten Kontakt zu möglichen Infektionsquellen wie anderen Tieren oder verunreinigtem Wasser haben. Giardien können jedoch auch durch indirekten Kontakt übertragen werden, z.B. über infizierte Gegenstände oder Personen, die mit infizierten Tieren in Kontakt gekommen sind.

Giardien und Menschen: Kann ich mich bei Hunden oder Katzen anstecken?

Ja, eine Ansteckung des Menschen durch Hunde oder Katzen ist möglich, wenn diese mit Giardien infiziert sind. Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit dem infizierten Tier oder durch Kontakt mit dessen Ausscheidungen. Dabei können die Giardien in die menschliche Umgebung gelangen und so auch den Menschen infizieren.

Die Symptome einer Giardieninfektion beim Menschen sind ähnlich wie bei Hund oder Katze. Typisch sind Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem kann eine Giardieninfektion auch schwerer verlaufen.

Symptome: Wie verhalten sich Hund und Katze bei Giardien?

Hunde und Katzen können unterschiedlich auf eine Giardieninfektion reagieren. Einige zeigen überhaupt keine Symptome, während andere Symptome wie Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und Bauchschmerzen entwickeln können. Der Durchfall ist oft breiig bis wässrig und kann von Schleim oder Blut begleitet sein. Es kann auch zu vermehrtem Kotabsatz kommen. Bei manchen Tieren kann der Durchfall auch intermittierend auftreten, d.h. es gibt Phasen mit Durchfall und Phasen ohne Symptome. Problematisch ist, dass auch infizierte Tiere ohne Symptome trotzdem infektiöse Stadien ausscheiden.

Die Symptome können von Tier zu Tier unterschiedlich stark ausgeprägt sein und hängen auch davon ab, ob das Immunsystem des Tieres durch Stress oder andere Faktoren geschwächt ist. In der Regel treten die Symptome bei Hunden und Katzen nach ein bis vier Wochen auf. Bei Jungtieren, Senioren und vorerkrankten Tieren kann die Krankheit jedoch schwerer verlaufen und stärkere Symptome hervorrufen.

Wie sieht der Stuhlgang bei Giardien aus?

Leider ist eine Giardieninfektion nicht eindeutig am Kot zu erkennen, da Hunde- und Katzenkot unterschiedlich aussehen können. In einigen Fällen bleibt der Kot normal, während er in anderen Fällen weich, schleimig oder wässrig werden kann. Häufiger Stuhlgang oder Verstopfung können ebenfalls auftreten. In einigen Fällen kann der Kot auch Blut enthalten.

Haben Hunde und Katzen Schmerzen bei Giardien?

Die meisten Tiere zeigen keine Anzeichen von Unwohlsein oder Schmerzen, wenn sie mit Giardien infiziert sind. Die Symptome von Giardien können jedoch unangenehm sein und Bauchschmerzen auslösen, insbesondere Durchfall und Erbrechen, die häufig auftreten.

Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass Hunde und Katzen ihre Schmerzen oft nicht zeigen, da sie instinktiv versuchen, ihre Schwäche zu verbergen. Daher ist es wichtig, das Tier im Auge zu behalten, um weitere Symptome zu erkennen.

Giardien sind nur unter dem Mikroskop sichtbar.

Bild: PRESSLAB | pixabay

Diagnose von Giardien: Kann man Giardien im Kot sehen?

Giardien sind mit bloßem Auge nicht sichtbar und können nur im Labor nachgewiesen werden. Leidet das Tier unter häufig wiederkehrendem, schleimig-fettigem oder wässrigem Durchfall, ist ein Giardienbefall als Ursache möglich und eine Kotuntersuchung sinnvoll. Je nach Art des Tests wird unterschiedlich vorgegangen, da die infektiösen Zysten nicht kontinuierlich ausgeschieden werden. Bei empfindlicheren Labortests genügt eine Kotprobe, bei anderen ist eine Sammelkotprobe über drei Tage erforderlich. Untersucht werden dann entweder bestimmte Oberflächenproteine der Giardien (Antigen-ELISA) oder eine mikroskopische Untersuchung des Kots, bei der die kleinen Parasiten vor allem an ihren Schwimmbewegungen erkannt werden. Dazu muss die Kotprobe allerdings sehr frisch sein.

Giardien Test: Was kostet eine Untersuchung auf Giardien?

Die Kosten für einen Giardien-Test bei Hunden und Katzen können je nach Tierarztpraxis und Region variieren. In der Regel ist ein Schnelltest auf Giardien im Vergleich zu anderen Tests relativ günstig und kostet in der Regel zwischen 15 € und 30 €. Hinzu kommen jedoch weitere Kosten, wie die Untersuchung des Tieres und die eventuelle Aufbereitung der Proben.

Es gibt auch andere Tests auf Giardien, die genauer, aber auch teurer sind. Eine Kotprobe, die im Labor auf Giardien untersucht wird, kostet in der Regel zwischen 30 € und 50 €. Es ist jedoch zu beachten, dass eine einzelne Kotprobe möglicherweise nicht ausreicht, um eine Giardieninfektion vollständig auszuschließen, da Giardienzysten nicht immer mit dem Kot ausgeschieden werden. In einigen Fällen kann es notwendig sein, mehrere Kotproben über einen Zeitraum von mehreren Tagen zu sammeln und zu untersuchen.

Können Giardien bei Hund und Katze von alleine weggehen?

Es ist möglich, dass Hunde und Katzen Giardien von selbst loswerden, ohne dass eine Behandlung erforderlich ist. Bei einer Infektion wird das Immunsystem aktiviert, um die Infektion zu bekämpfen. Es kann aber auch vorkommen, dass die Giardien über längere Zeit bestehen bleiben, was zu einer chronischen Infektion führen kann. Außerdem haben die Giardien ohne Behandlung viel mehr Zeit, sich in der Umgebung auszubreiten und andere Tiere und Menschen anzustecken.

Die meisten Tierärzt:innen empfehlen eine Behandlung, um sicherzustellen, dass die Infektion erfolgreich bekämpft wird und keine weiteren Probleme verursacht. Wenn dein Haustier Symptome von Giardien zeigt oder du weißt, dass es mit Giardien infiziert ist, solltest du eine:n Tierärzt:in konsultieren, um die bestmögliche Behandlung zu wählen.

Was passiert, wenn man Giardien nicht behandelt?

Werden Giardien bei Hunden oder Katzen nicht behandelt, kann dies zu einer chronischen Infektion führen, die Durchfall, Gewichtsverlust und eine Verschlechterung des Gesundheitszustands zur Folge haben kann. Eine unbehandelte Infektion kann auch dazu führen, dass sich die Giardien in der Umgebung des Tieres ausbreiten und andere Tiere oder sogar Menschen infizieren.

Daher ist es wichtig, eine Giardieninfektion bei Hund oder Katze frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um Komplikationen und eine Ausbreitung der Infektion zu vermeiden. Wichtig ist auch, dass die Hygienemaßnahmen eingehalten werden, um eine Ausbreitung der Infektion zu verhindern.

Was macht der Tierarzt bei Giardien?

Besteht der Verdacht auf eine Giardieninfektion bei Hund oder Katze, wird der/die Tierärzt:in in der Regel eine Kotuntersuchung durchführen, um die Diagnose zu sichern. Dazu wird dem betroffenen Tier eine frische Kotprobe entnommen und im Labor auf Giardien untersucht.

Wird die Diagnose bestätigt, empfiehlt der/die Tierärzt:in in der Regel eine Behandlung mit speziellen Antiparasitika, um die Giardien zu bekämpfen. Je nach Schweregrad der Infektion und den individuellen Bedürfnissen des Tieres können verschiedene Medikamente eingesetzt werden.

Zusätzlich zur medikamentösen Behandlung kann der/die Tierärzt:in Empfehlungen zur Ernährung des Tieres geben, um den Magen-Darm-Trakt zu unterstützen und die Genesung zu fördern. Außerdem ist es wichtig, die Umgebung des Tieres regelmäßig zu reinigen und zu desinfizieren, um eine erneute Ansteckung zu vermeiden.

In schweren Fällen, insbesondere wenn das Tier dehydriert ist oder starke Symptome wie Erbrechen und Durchfall zeigt, kann eine stationäre Behandlung in der Tierarztpraxis oder einer Tierklinik erforderlich sein.

Hundekot aufsammeln ist eine wirksame Maßnahme, um die Verbreitung von Giardien zu verhindern.

Bild: Lucian Milasan | shutterstock

Behandlung: Sind Giardien bei Hund und Katze heilbar?

Ja, Giardieninfektionen bei Hunden und Katzen können in den meisten Fällen behandelt werden, obwohl es schwierig sein kann, Giardien vollständig zu beseitigen. Die Behandlung besteht in der Regel aus einer Kombination von medikamentöser Therapie, Hygiene und eventuell einer Ernährungsumstellung. Die Behandlungsdauer hängt von der Schwere bzw. Hartnäckigkeit der Infektion ab, kann aber mehrere Wochen bis Monate dauern, da oft mehrere Behandlungszyklen benötigt werden, um das Tier vollständig zu heilen.

Medikamente

Die medikamentöse Therapie besteht in der Regel aus Antiparasitika, die oral verabreicht werden. Bei der Katze wird meist der Wirkstoff Metronidazol in Tabletten- oder flüssiger Form verwendet, beim Hund hingegen wird Fenbendazol verabreicht. Wichtig ist hierbei, sich genau an das von dem/der Tierärzt:in empfohlene Behandlungsprotokoll zu halten und die gesamte verschriebene Dosis zu verabreichen, auch wenn die Symptome des Tieres bereits abgeklungen sind. Ein zu frühes Absetzen der Medikamente kann zu einem Wiederaufflammen der Infektion führen.

Hygiene und Reinigung

Da Giardien mit dem Kot ausgeschieden werden, ist außerdem eine gute Hygiene wichtig, um eine erneute Infektion zu vermeiden. Das bedeutet, dass der Kot des Tieres sofort und vollständig entfernt werden muss und dass die Umgebung des Tieres regelmäßig gründlich gereinigt und desinfiziert werden muss. Außerdem ist es wichtig, das Tier bis zur vollständigen Genesung von anderen Haustieren fernzuhalten.

Futterumstellung

In einigen Fällen kann es erforderlich sein, das Tier auf eine spezielle Diät zu setzen, um seine Genesung zu unterstützen. Eine Ernährungsumstellung kann helfen, das Immunsystem des Tieres zu stärken und die Behandlung zu unterstützen.

Kontrolluntersuchung

Da Giardieninfektionen sehr hartnäckig sein können, sollte eine Woche nach Abschluss der Behandlung eine Kontrollkotuntersuchung, z.B. mit dem confidu Forscher Kit - Giardien, durchgeführt werden, um den Behandlungserfolg nachzuweisen. Sind noch Giardien nachweisbar, muss die Behandlung fortgesetzt und die Reinigung wiederholt werden. Wichtig ist, dass die klinischen Symptome wie Durchfall und Erbrechen verschwinden.

Reinigung: Giardien loswerden durch Putzen und Waschen

Um Giardien dauerhaft loszuwerden, ist eine mehrmalige gründliche Reinigung des Vierbeiners und seiner Umgebung unerlässlich. Überall dort, wo sich das Tier aufgehalten hat, können Giardien auch in die Umwelt gelangt sein. Werden dabei unzureichend wirksame Desinfektionsmittel verwendet oder die Umgebung nicht ausreichend desinfiziert, kommt es häufig zu einer Reinfektion durch überlebende Zysten. Wir geben Tipps für eine wirksame Reinigung.

Folgende Reinigungsmaßnahmen werden empfohlen:

  • Sammle immer den Kot deines Vierbeiners in Plastikbeuteln ein, verschließe diese und entsorge sie im Hausmüll.

  • Desinfiziere alle Oberflächen (Böden, Wände usw.), die mit Kot in Berührung gekommen sind, mit wirksamen Reinigungsmitteln. Diese sollten speziell gegen Giardien oder andere parasitäre Einzeller wirksam sein. Die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft (DVG) führt eine entsprechende Liste, die regelmäßig aktualisiert wird.

  • Reinige kontaminierte Gegenstände entweder durch Waschen bei mindestens 65°C (Decken, Kissen, Kuscheltiere) oder durch Übergießen mit kochendem Wasser (Katzentoilette, Futter- und Wassernäpfe, Spielzeug). Anschließend gut trocknen lassen.

  • Entsorge kontaminierte Gegenstände, die nicht waschbar sind, im Hausmüll.

  • Wasche bei Bedarf Hund und Katze mit einem Chlorhexidin-haltigen Shampoo, um im Fell hängende Zysten zu entfernen. Dies ist besonders wichtig, wenn das Fell mit Kot in Berührung gekommen ist.

  • Füttere deinen Vierbeiner während der Behandlung zusätzlich mit Probiotika und speziellem Magen-Darm-Futter, um den Darm zu unterstützen.

  • Wasche dir nach jedem Kontakt mit deinem Vierbeiner gründlich die Hände. Immungeschwächte Personen und Kleinkinder sollten vorerst keinen Kontakt mit dem von Giardien befallenen Tier haben.

Detaillierte Informationen zur Durchführung der Umgebungsbehandlung (Desinfektion, Shampoonieren) stellt der Expert:innenrat für parasitologische Erkrankungen bei Heimtieren (ESCCAP) auf seiner Internetseite zur Verfügung.

Probiotischer Joghurt kann gegen Giardien wirksam sein.

Bild: Alexlukin | shutterstock

Was füttere ich meinem Hund und meiner Katze bei Giardien?

Wenn Hunde und Katzen von Giardien befallen sind, kann die richtige Ernährung dazu beitragen, den Verdauungstrakt zu entlasten und den Heilungsprozess zu beschleunigen. Deshalb wird eine ausgewogene, leichte und leicht verdauliche Nahrung empfohlen, die gleichzeitig sicherstellen sollte, dass das Tier alle notwendigen Nährstoffe erhält. Hier einige Empfehlungen für die Ernährung von Hunden und Katzen mit Giardien:

  • Schonkost: Leichte, leicht verdauliche Kost wie gekochtes Hühnchen, Reis oder Kartoffeln kann den Magen-Darm-Trakt von Hund und Katze beruhigen und ihnen helfen, sich zu erholen. Fettiges und schlecht verdauliches Futter sollte vermieden werden. In den Artikeln Schonkost für Hunde und Schonkost für Katzen findest du weitere Informationen und ausgewählte Rezepte.

  • Probiotika: Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die die Verdauung und die allgemeine Gesundheit unterstützen können. Sie können in Form von Ergänzungsfuttermitteln oder in speziell formulierten Diäten enthalten sein.

  • Flüssigkeitszufuhr: Flüssigkeit ist sehr wichtig, um die Genesung des betroffenen Vierbeiners zu unterstützen. Animiere dein Haustier zum Trinken, damit es nicht austrocknet.

  • kleine, häufige Mahlzeiten: Zu große Futtermengen auf einmal können den Magen-Darm-Trakt überfordern. Es wird empfohlen, Hund und Katze stattdessen kleine, häufige Mahlzeiten zu geben, um die Verdauung zu unterstützen.

Es ist auch wichtig, die Fütterungsgewohnheiten von Hund und Katze zu beobachten und sie gegebenenfalls anzupassen. Wenn das Tier weiterhin Durchfall hat oder nicht frisst, kannst du den Diagnose Finder der confidu App nutzen oder direkt ein:e Tierärzt:in konsultieren, um weitere Empfehlungen zu erhalten.

Hausmittel gegen Giardien

Kein Hausmittel kann die medikamentöse Behandlung von Giardien und eine gründliche Desinfektion und Reinigung ersetzen. Propolis, Kokosöl und homöopathische Mittel werden oft empfohlen und sollen gegen Giardien helfen. Leider ist die Wirksamkeit dieser Hausmittel wissenschaftlich nicht belegt.

Was sich hingegen gut als Hausmittel eignet, sind Lebensmittel mit probiotischer Wirkung. Denn ein Giardienbefall bringt oft die Darmflora aus dem Gleichgewicht. Probiotika können helfen, eine gesunde Darmflora wieder aufzubauen. Das unterstützt die Heilung und schützt den Darm vor einer erneuten Infektion mit Giardien. Gut geeignet sind probiotische Joghurts (am besten laktosefrei) oder Ergänzungsfuttermittel wie Canikur® zum Aufbau der Darmflora.

Bei wässrigem Durchfall kannst du deinem Vierbeiner Moro’sche Karottensuppe kochen. Sie bindet krankmachende Bakterien, die dann schneller ausgeschieden werden. Außerdem versorgt sie deinen Hund mit Flüssigkeit, Ballaststoffen und Elektrolyten.

Wie lange kein Kontakt zu anderen Hunden bei Giardien?

Ein mit Giardien infizierter Hund sollte mindestens zwei Wochen lang keinen Kontakt zu anderen Hunden haben. Der Grund dafür ist, dass Giardien hoch ansteckend sind und sich schnell von Hund zu Hund ausbreiten können, insbesondere an Orten, an denen sich viele Hunde aufhalten, wie z.B. auf Hundewiesen oder in Hundeparks. Es ist jedoch besser, abzuwarten, bis eine Kontrolluntersuchung nach der Behandlung zeigt, dass der Hund keine Giardien mehr hat.

Sollten alle Haustiere behandelt werden?

Eine Mitbehandlung anderer symptomloser Hunde und Katzen aus dem Haushalt des erkrankten Tieres wird empfohlen, wenn die Gefahr einer Ansteckung immungeschwächter Tiere oder Menschen wie Kleinkinder oder Senior:innen besteht. Auch kleine Heimtiere wie Chinchillas, Kaninchen und Frettchen können an Giardiose erkranken.

Es gibt auch Argumente, die gegen eine Mitbehandlung symptomloser Tiere sprechen. So sind Giardienzysten in der Umwelt weit verbreitet und eine Reinfektion ist trotz Hygienemaßnahmen auch außerhalb der eigenen vier Wände jederzeit möglich. Auch steigt die Gefahr der Resistenzbildung gegen die Wirkstoffe bei häufiger Anwendung und die meisten erwachsenen Tiere und Menschen entwickeln trotz Infektion keine Symptome. Es muss also von Fall zu Fall entschieden werden, wie man am besten vorgeht. Berate dich dazu mit deinem/deiner Tierärzt:in.



Fazit zu Giardien bei Hund und Katze

Giardien sind ein häufiges Problem bei Hunden und Katzen, das durch Kontakt mit infizierten Tieren, kontaminiertem Wasser oder Futter übertragen werden kann. Die Symptome können leicht bis schwerwiegend sein und erfordern eine angemessene Diagnose und Behandlung durch eine:n Tierärzt:in.

Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung von Giardien ist wichtig, um die Gesundheit des betroffenen Tieres zu erhalten und eine Übertragung auf andere Tiere und möglicherweise auch auf den Menschen zu verhindern. Die Behandlung von Giardien erfordert in der Regel eine Kombination aus Medikamenten, einer Änderung der Ernährung und einer gründlichen Reinigung der Umgebung des Tieres. Wichtig ist eine ausreichend lange Behandlung und die Verwendung wirksamer Desinfektionsmittel. Hausmittel können helfen, Giardien schneller loszuwerden.

Die Dauer der Behandlung kann von Tier zu Tier unterschiedlich sein, und es ist wichtig, die Anweisungen des/der Tierärzt:in genau zu befolgen. Es kann auch schwierig sein, Giardien vollständig zu beseitigen, und es kann einige Zeit dauern, bis das betroffene Tier wieder als gesund angesehen werden kann.


Das confidu-Magazin wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellem wissenschaftlichen Standard verfasst. Die Artikel ersetzen keine tierärztliche Diagnose, sondern sollen dir Erstinformationen zu vielen Themen rund um dein Tier liefern. Bei spezifischen Fragen zu deinem Tier, beraten unsere Tierärzt:innen dich gern über die confidu App.


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