Struvitsteine bei Katzen erfolgreich behandeln

Verarzten | Vom 31.10.24

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Struvitsteine bei Katzen erfolgreich behandeln

Titelbild: Vera Larina | Shutterstock

Struvite bei Katzen. Struvitsteine gehören zu den häufigsten Harnsteinen bei Katzen und stellen eine ernste Gesundheitsgefahr dar. Diese kristallinen Ablagerungen entstehen häufig durch einen erhöhten pH-Wert im Urin und können schmerzhafte Symptome wie häufiges Urinieren, Schmerzen beim Wasserlassen oder sogar Harnverhalt verursachen.

Die erfolgreiche Behandlung von Struvitsteinen erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl diätetische Anpassungen als auch tierärztliche Interventionen umfasst. In diesem Artikel erfährst du mehr über die Ursachen von Struvitsteinen, wie sie erfolgreich diagnostiziert werden können und welche wirksamen Behandlungsstrategien zur Verfügung stehen, um das Wohlbefinden deiner Katze wiederherzustellen und zukünftige Probleme zu vermeiden.

Wie entstehen Struvitsteine?

Harnsteine (sogenannte Urolithen) treten bei unseren Vierbeinern häufig auf. Sie entstehen unter anderem, wenn sich Mineralien aus dem Urin zusammenlagern. Zuerst bilden sich kleine, für das Auge unsichtbare Kristalle, die sich nach und nach zu sichtbaren Steinen entwickeln können. Die Kristallbildung ist ein langwieriger Prozess, und nicht immer führt ein Überschuss an Mineralstoffen automatisch zur Steinbildung.

Während beim Hund oft Bakterien die Ursache für Struvitkristalle sind, entstehen diese bei der Katze in den meisten Fällen steril, also ohne Beteiligung von Krankheitserregern. Stattdessen führt eine Verschiebung des Urin-pH-Wertes in den basischen Bereich zu einem Anstieg von Phosphat. Wird gleichzeitig zu viel Magnesium, Phosphor und Eiweiß gefüttert, ist der Harn mit diesen Mineralien übersättigt und es kommt zur Ausfällung der Kristalle.

Struvit-Kristall in typischer "Sargdeckel"-Form im Urin.

Bild: Todorean-Gabriel | Shutterstock

Was begünstigt Struvitsteine bei Katzen?

Struvitsteine bei Katzen werden durch verschiedene Faktoren begünstigt, die den pH-Wert im Urin erhöhen und die Kristallbildung fördern. Die wichtigsten Faktoren sind:

  • alkalischer Urin-pH-Wert: Struvitsteine bilden sich vor allem in alkalischem Urin (pH-Wert über 7). Ein hoher Urin-pH-Wert kann durch bestimmte Ernährungsfaktoren oder durch Flüssigkeitsmangel verursacht werden.

  • unzureichende Flüssigkeitszufuhr: Katzen, die nicht genug Wasser trinken oder hauptsächlich Trockenfutter erhalten, haben oft einen konzentrierten Urin. Dies begünstigt die Kristallbildung, da weniger Flüssigkeit im Urin vorhanden ist, um die gelösten Mineralien zu verdünnen.

  • Ernährungsfaktoren: Diäten, die reich an pflanzlichen Proteinen oder bestimmten Mineralien sind, können den Urin-pH-Wert erhöhen. Futtermittel mit einem hohen Gehalt an Magnesium, Phosphor und Kalzium können ebenfalls zur Bildung von Struvitsteinen beitragen.

  • genetische Veranlagung: Bestimmte Katzenrassen wie Perser oder Himalayan können genetisch bedingt anfälliger für die Bildung von Struvitsteinen sein.

  • hormonelle Faktoren: Hormonelle Veränderungen oder Störungen können ebenfalls einen Einfluss auf die Harnzusammensetzung und den pH-Wert haben.

  • Alter und Geschlecht: Jüngere und männliche Katzen sind häufiger von Struvitsteinen betroffen, da sie aufgrund ihrer engeren Harnröhre ein höheres Risiko für Harnstauungen haben.

  • Harnwegsinfektionen (obwohl bei Katzen seltener): Obwohl bakterielle Harnwegsinfektionen hauptsächlich bei Hunden auftreten, können sie auch bei Katzen vorkommen und den pH-Wert des Urins beeinflussen.

Welcher Inhaltsstoff im Katzenfutter verursacht Kristalle im Urin?

Im Katzenfutter sind mehrere Inhaltsstoffe für die Bildung von Kristallen im Urin verantwortlich, insbesondere bei Struvitsteinen. Die wichtigsten Inhaltsstoffe, die zur Kristallbildung beitragen, sind:

  • Magnesium: Magnesium ist ein wichtiger Mineralstoff, der in vielen Futtermitteln enthalten ist. Ein hoher Magnesiumgehalt kann die Bildung von Struvitsteinen fördern, da Magnesium mit Phosphat und Ammonium im Urin reagiert und zur Kristallbildung beiträgt.

  • Phosphor: Phosphor ist ein weiterer Mineralstoff, der in Katzennahrung vorkommt. Hohe Phosphorgehalte können ebenfalls die Bildung von Struvitsteinen begünstigen, insbesondere in Kombination mit Magnesium.

  • Eiweiß: Der Gehalt an tierischem oder pflanzlichem Eiweiß kann den Urin-pH-Wert beeinflussen. Futtermittel mit einem hohen Anteil an pflanzlichen Proteinen können den Harn alkalisch machen, was die Bildung von Struvitsteinen begünstigt.

  • Harnsäure und andere Purine: Futtermittel mit einem hohen Gehalt an Purinen, die in bestimmten tierischen Proteinen enthalten sind, können ebenfalls die Harnsäurekonzentration erhöhen und so zur Kristallbildung beitragen.

Um das Risiko der Kristallbildung zu minimieren, ist es wichtig, auf die Zusammensetzung des Katzenfutters zu achten und speziell für Katzen mit einer Neigung zur Harnsteinbildung entwickelte Produkte zu wählen. Eine ausgewogene Ernährung, bei der die Mengen dieser Inhaltsstoffe kontrolliert werden, kann dazu beitragen, die Gesundheit der Harnwege zu unterstützen.

Welche Symptome bei Struvitsteinen der Katze?

Struvitsteine bei Katzen können eine Vielzahl von Symptomen verursachen, die auf Probleme im Harntrakt hinweisen. Harnkristalle und Harnsteine reizen durch ihre raue Oberfläche die Harnwege und verursachen Harnwegsentzündungen. Zu den häufigsten Symptomen gehört häufiges Urinieren, wobei die Katze oft nur kleine Mengen Urin absetzt. Katzen mit Struvitsteinen zeigen häufig auch Schmerzen beim Wasserlassen, die sich durch eine gekrümmte Haltung, Miauen oder unruhiges Verhalten äußern können. Ist die Entzündung bereits fortgeschritten, kann es zu kleinen Blutungen in der Blase kommen und der Urin verfärbt sich rötlich oder bräunlich.

In schwereren Fällen kann es zu einem Harnverhalt kommen, bei dem die Katze nicht mehr in der Lage ist, Urin abzusetzen, was als medizinischer Notfall betrachtet werden sollte. Darüber hinaus können betroffene Katzen lethargisch wirken, Appetitlosigkeit zeigen und Anzeichen von Unwohlsein oder Schmerzen im Bauchraum aufweisen. Auch Verhaltensänderungen wie exzessives Lecken im Genitalbereich können auftreten. Wenn diese Symptome beobachtet werden, ist es wichtig, sofort eine Tierarztpraxis aufzusuchen, um eine angemessene Diagnose und Behandlung zu gewährleisten.

Urinuntersuchung unter dem Mikroskop

Bild: H_Ko | Shutterstock

Diagnose von Struvitsteinen bei Katzen

Die Diagnose von Struvitsteinen bei Katzen umfasst mehrere Schritte und es ist wichtig, eine bakterielle Harnwegsinfektion von Problemen mit Harnkristallen zu unterscheiden, da diese unterschiedlich behandelt werden.

Zunächst wird der/die Tierärzt:in eine ausführliche Anamnese erheben, um die Symptome, die Ernährung, das Trinkverhalten und frühere Gesundheitsprobleme zu erfassen. Dies kann helfen, mögliche Ursachen der Harnwegsentzündung zu identifizieren.

Der/die Tierärzt:in führt eine gründliche körperliche Untersuchung der Katze durch und achtet dabei auf Anzeichen von Schmerzen, Schwellungen oder Unwohlsein, insbesondere im Bauchbereich und um den Harntrakt herum. Eine Urinprobe wird entnommen und auf pH-Wert, spezifisches Gewicht, Kristalle, Bakterien, Blut oder Eiweiß untersucht. Ein erhöhter pH-Wert und das Vorhandensein von Struvitkristallen können auf Struvitsteine hinweisen.

Bildgebende Verfahren wie Röntgen- oder Ultraschalluntersuchungen können Struvitsteine im Harntrakt sichtbar machen. Struvitsteine sind in der Regel röntgendicht und können leicht erkannt werden. Der/die Tierärzt:in wird auch andere mögliche Ursachen für die Symptome in Betracht ziehen, wie z.B. andere Arten von Harnsteinen (z.B. Kalziumoxalatsteine), Harnröhrenverengungen oder Tumore. Durch diese diagnostischen Schritte kann der/die Tierärzt:in die Ursache der Harnwegsentzündung feststellen und eine gezielte Behandlung für die Katze entwickeln.

Was macht der Tierarzt bei Struvitsteinen?

Bei der Behandlung von Struvitsteinen bei Katzen geht der/die Tierärzt:in in mehreren Schritten vor, um die Gesundheit der Katze zu erhalten und die Steine erfolgreich zu behandeln. Zunächst wird eine gründliche Diagnostik durchgeführt, um Art und Lokalisation der Harnsteine zu bestimmen und mögliche Begleiterkrankungen auszuschließen.

  • akute Behandlung: Bei akuten Symptomen wie Harnverhalt oder starken Schmerzen ist oft eine sofortige medizinische Intervention notwendig. Der/die Tierärzt:in kann den Urin durch Katheterisierung ableiten und so die Harnwege entlasten.

  • medikamentöse Therapie: Zur Linderung der Symptome von Harnwegsentzündungen können entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente verabreicht werden. Bei bakteriellen Infektionen werden Antibiotika verordnet.

  • diätetische Maßnahmen: Der/die Tierärzt:in wird eine spezielle Diät empfehlen, um den pH-Wert des Urins zu senken und die Löslichkeit der Struvitsteine zu erhöhen. Diese Diäten sind in der Regel so formuliert, dass der Magnesium- und Phosphorgehalt reduziert und gleichzeitig die Flüssigkeitsaufnahme erhöht wird.

  • Steigerung der Flüssigkeitsaufnahme: Um die Urinproduktion zu erhöhen und die Verdünnung der Mineralien zu fördern, wird der/die Tierärzt:in empfehlen, die Flüssigkeitsaufnahme der Katze zu erhöhen. Dies kann durch die Gabe von Nassfutter, Trinkbrunnen oder durch das Bereitstellen von frischem Wasser in mehreren Schalen erreicht werden.

  • regelmäßige Nachkontrollen: Nach der Erstbehandlung sind regelmäßige Nachkontrollen wichtig, um den Urin-pH-Wert zu überwachen und sicherzustellen, dass sich keine neuen Struvitsteine bilden. Der/die Tierärzt:in wird gegebenenfalls weitere Urinuntersuchungen und bildgebende Verfahren anordnen.

  • Langzeitmanagement: Das Langzeitmanagement kann spezielle diätetische Anpassungen, Änderungen der Lebensgewohnheiten und möglicherweise die Einführung von Ergänzungsfuttermitteln umfassen, um die Gesundheit der Harnwege der Katze zu fördern und das Risiko eines Rückfalls zu verringern.

Durch diesen umfassenden Behandlungsansatz kann der/die Tierärzt:in helfen, Struvitsteine zu entfernen und das Risiko ihrer Neubildung zu minimieren, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Katze zu erhalten.

Bild: Juice Flair | Shutterstock

Wie viel kostet die Entfernung von Blasensteinen bei Katzen?

Die Kosten für die Entfernung von Blasensteinen bei Katzen können je nach Art und Umfang der Behandlung sowie nach GOT-Satz (Gebührenordnung für Tierärzte) stark variieren. Die GOT legt Mindest- und Höchstsätze für tierärztliche Leistungen fest, d.h. der Endpreis hängt vom gewählten GOT-Faktor (einfacher bis vierfacher Satz) ab und kann von dem/der Tierärzt:in je nach Aufwand und Umständen angepasst werden.

Hier ist ein Beispiel für die Kosten für die Entfernung von Blasensteinen bei Katzen nach der GOT 2022 im einfachen Satz ohne Mehrwertsteuer:

Diagnose und Voruntersuchung:

  • allgemeine Untersuchung: 23,62 €

  • Röntgen zur Diagnosestellung: 2x 26,53 €

  • Ultraschall zur Diagnosestellung: 58,92 €

Anästhesie:

  • Injektionsnarkose, intramuskulär: 23,44 €

  • Narkoseprotokoll, einfach, je 15 Min.: 12,19 €

Blasenkatheterisierung:

  • Katheter legen und Urin ablassen, Kater: 19,78 €

  • Katheter legen und Urin ablassen, Katze: 27,48 €

  • Harnuntersuchung Teststreifen: 5,14 €

  • Harnuntersuchung spezifisches Gewicht: 8,49 €

  • Harnuntersuchung Sedimentuntersuchung: 20,54 €

Operative Entfernung von Blasensteinen:

  • Zystotomie: 207,00 €

  • Schmerzmittel und Antibiotika: 20-40 € (je nach Medikament)

  • Materialkosten: 10-30 € (je nach Aufwand)

Insgesamt belaufen sich die Kosten nach unserem Beispiel für die Behandlung nach dem einfachen Satz der GOT auf mindestens 214 € netto für eine Katheterisierung und mindestens 401,50 € netto für eine Zystotomie.

Trinken hilft gegen Harnsteine.

Bild: Carolien van Oijen | Unsplash

Was tun gegen Struvitsteine bei Katzen?

Als Katzenbesitzer:in kannst du verschiedene Maßnahmen ergreifen, um Struvitsteine bei deiner Katze vorzubeugen und zu behandeln:

Anpassung der Ernährung

Eine spezielle Diät kann helfen, den pH-Wert im Urin niedrig zu halten und die Bildung von Struvitkristallen zu verhindern. Es gibt spezielle Diätfuttermittel, die wenig Magnesium und Phosphor enthalten und die Bildung von Struvitsteinen erschweren. Auch Nassfutter ist oft besser geeignet, da es den Flüssigkeitshaushalt unterstützt.

Flüssigkeitsaufnahme fördern

Die Katze sollte ausreichend trinken, um die Harnwege zu spülen und die Mineralienkonzentration im Urin niedrig zu halten. Mehrere Wasserquellen in der Wohnung, Trinkbrunnen oder die Zugabe von Wasser zum Futter können die Flüssigkeitsaufnahme erhöhen.

Regelmäßige Kontrolle des Urin-pH-Wertes

Mit Hilfe von Urinteststreifen, die zu Hause verwendet werden können, kann der pH-Wert des Urins kontrolliert werden. Ein optimaler Urin-pH-Wert liegt bei Katzen mit Neigung zu Struvitsteinen zwischen 6,2 und 6,4.

Stress reduzieren

Stress kann das Risiko für Harnwegsprobleme erhöhen. Sorge für eine ruhige und stressfreie Umgebung. Rückzugsorte, feste Tagesabläufe und Beschäftigungsmöglichkeiten können helfen, Stress abzubauen.

Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen

Bei Katzen, die bereits einmal Struvitsteine hatten, sind regelmäßige Kontrollen wichtig, um ein erneutes Auftreten frühzeitig zu erkennen. Der/die Tierärzt:in kann den Urin untersuchen und gegebenenfalls die Ernährung oder die Medikation anpassen.

Diese Maßnahmen können dazu beitragen, die Entstehung von Struvitsteinen zu verhindern und die Gesundheit der Harnwege zu unterstützen. Bei Anzeichen wie häufigem Wasserlassen, Blut im Urin oder Schmerzen sollte man schnell handeln, um akute Probleme zu vermeiden. Als erste Anlaufstelle kannst du den kostenlosen Diagnose Finder in der confidu App nutzen. Beantworte einfache Fragen zur Gesundheit deiner Katze und zu ihren Symptomen und erhalte eine Diagnose mit Einschätzung der Dringlichkeit und konkreten Handlungsempfehlungen.

Feuchtfutter ist bei Struvit meist besser.

Bild: Silvio Pelegrin | Pexels

Fütterung bei Struvitproblematik

Katzen mit Struvitsteinen benötigen eine angepasste Ernährung, um das Risiko einer erneuten Steinbildung zu minimieren und die Gesundheit der Harnwege langfristig zu unterstützen. Struvitsteine entstehen häufig durch einen zu hohen pH-Wert im Urin in Kombination mit einem Überschuss an bestimmten Mineralien wie Magnesium und Phosphor. Eine speziell angepasste Diät kann helfen, den Urin leicht anzusäuern und die Konzentration dieser Mineralien zu verringern, wodurch die Bildung von Struvitkristallen gehemmt wird.

Nassfutter oder Trockenfutter bei Struvitsteinen Katze?

Bei Struvitsteinen wird in der Regel Nassfutter bevorzugt, da es die Flüssigkeitsaufnahme der Katze und damit die Durchspülung der Harnwege fördert. Die zusätzliche Flüssigkeit führt zu einer geringeren Konzentration von Mineralstoffen im Urin, was das Risiko der Steinbildung verringern kann. Katzen sind von Natur aus oft schlechte Trinker, da sie ursprünglich aus trockenen Wüstenregionen stammen und Flüssigkeit hauptsächlich über die Nahrung aufnehmen.

Wenn deine Katze Trockenfutter bevorzugt, sollte es sich ebenfalls um ein spezielles, auf Struvitsteine abgestimmtes Diätfutter handeln. Bei der Gabe von Trockenfutter sollte immer auf eine ausreichende Wasseraufnahme geachtet werden, z.B. durch mehrere Wasserschalen oder Trinkbrunnen in der Wohnung. Man kann auch etwas Wasser unter das Trockenfutter mischen, um den Flüssigkeitsanteil zu erhöhen.

Welches Futter löst Struvitsteine auf?

Spezielle Diätfuttermittel können helfen, Struvitsteine bei Katzen aufzulösen und ihre Neubildung zu verhindern. Diese Futtermittel sind so zusammengesetzt, dass sie den pH-Wert im Urin leicht senken und die Konzentration von Magnesium und Phosphor reduzieren, da diese Mineralstoffe die Bildung von Struvitsteinen begünstigen können. Hier einige gängige Fütterungsempfehlungen:

  • Royal Canin Urinary S/O: Zur Auflösung vorhandener Struvitsteine und zur Förderung gesunder Harnwege. Als Nass- und Trockenfutter erhältlich.

  • Hill's Prescription Diet c/d Multicare: Hilft, Harnkristalle aufzulösen und unterstützt die langfristige Gesundheit der Harnwege.

  • Specific CAT FCD - Crystal Management: Zur Vorbeugung von Struvitsteinen und zur Unterstützung einer gesunden Harnblase.

  • Virbac Veterinary Cat Urology Dissolution & Prevention: Diätfuttermittel, das die Auflösung von Struvitsteinen unterstützt und für ein langfristiges Harnwegsmanagement geeignet ist.

Es ist wichtig, Diätfuttermittel nur nach Rücksprache mit dem/der Tierärzt:in zu verwenden, insbesondere wenn bereits Struvitsteine diagnostiziert wurden. Er/sie kann feststellen, ob die Zusammensetzung und der Urin-pH-Wert des Diätfutters für deine Katze optimal sind und ob zusätzliche Medikamente erforderlich sind.

Welches Nassfutter bei Struvitsteinen der Katze?

Es gibt verschiedene diätetische Nassfutter für Katzen mit Struvitproblemen, die den pH-Wert im Urin leicht senken und den Mineralstoffgehalt reduzieren. Hier einige geeignete Nassfutter, die in Deutschland erhältlich sind und häufig von Tierärzt:innen empfohlen werden:

  • Royal Canin Urinary S/O Mousse oder Pouch: Speziell zur Auflösung und Vorbeugung von Struvitsteinen entwickelt. Es enthält wenig Magnesium und ist so formuliert, dass es den Urin ansäuert, was die Auflösung der Steine fördert.

  • Hill’s Prescription Diet c/d Multicare Urinary Care: Hilft, den pH-Wert im Urin anzupassen und das Risiko neuer Struvitsteine zu verringern. Die Rezeptur unterstützt außerdem eine gesunde Blasenfunktion.

  • Specific FCD/FCW Crystal Management: Dieses Nassfutter ist für Katzen mit Struvitkristallen und -steinen geeignet und sorgt für eine Ansäuerung des Urins, wodurch die Auflösung der Kristalle gefördert wird.

  • Virbac Veterinary HPM Cat Urology Struvite Dissolution: Entwickelt, um bestehende Struvitsteine aufzulösen und die Bildung neuer Steine zu verhindern. Dieses Futter unterstützt auch eine gesunde Harnfunktion.

  • Animonda Integra Protect Urinary: Ein leicht verdauliches Diätfutter, das den pH-Wert des Urins senkt und zur Vorbeugung von Struvitsteinen beiträgt. Es wurde speziell für Katzen mit Harnwegsproblemen entwickelt und enthält kein Getreide.

Welches Wasser bei Struvitsteinen?

Bei Struvitsteinen ist es wichtig, der Katze möglichst mineralarmes Wasser anzubieten, um den Mineralgehalt im Urin zu reduzieren und die Bildung neuer Struvitkristalle zu verhindern. Hier einige Empfehlungen:

  • Leitungswasser: Grundsätzlich kann Leitungswasser verwendet werden, es ist jedoch ratsam, sich über den örtlichen Härtegrad zu informieren. In Gegenden mit hartem Wasser (hoher Mineralgehalt) kann es besser sein, auf alternatives Wasser auszuweichen.

  • mineralstoffarmes Flaschenwasser: Ideal ist Wasser mit einem geringen Gehalt an Magnesium, Kalzium und Phosphor. Beispiele in Deutschland sind stille Wasser mit geringem Mineralgehalt wie Volvic oder Lauretana.

  • gefiltertes Wasser: Ein Wasserfilter kann helfen, überschüssige Mineralien im Leitungswasser zu reduzieren. Das gefilterte Wasser sollte jedoch regelmäßig auf seine Frische überprüft und der Filter regelmäßig gewechselt werden, um Verunreinigungen zu vermeiden.

  • Trinkbrunnen zur Förderung der Wasseraufnahme: Für Katzen mit Struvitsteinen ist es besonders wichtig, dass sie viel trinken. Ein Trinkbrunnen regt viele Katzen dazu an, häufiger zu trinken, wodurch die Harnwege besser durchspült werden und die Mineralien im Urin verdünnt werden.

Was dürfen Katzen mit Struvitsteinen nicht essen?

Katzen mit Struvitsteinen sollten bestimmte Futtermittel und Inhaltsstoffe meiden, da diese das Risiko einer erneuten Steinbildung erhöhen können. Die Ernährung sollte sorgfältig angepasst werden, um die Bildung von Struvitkristallen durch zu viel Magnesium, Phosphor oder einen zu hohen pH-Wert im Urin zu vermeiden. Hier eine Übersicht, was vermieden werden sollte:

  • Trockenfutter ohne spezielle Diätformulierung: Trockenfutter hat oft einen höheren Magnesiumgehalt und kann den Harn aufkonzentrieren, was die Steinbildung begünstigen kann. Stattdessen wird empfohlen, auf Nassfutter für die Harnwege umzusteigen.

  • Futtermittel mit hohem Magnesiumgehalt: Dazu gehören bestimmte Fischsorten wie Thunfisch oder Lachs sowie Milchprodukte. Sie erhöhen den Magnesiumspiegel im Urin und begünstigen die Bildung von Struvitsteinen.

  • Getreide und Futtermittel mit hohem pH-Wert: Futtermittel, die Getreide oder pflanzliche Proteine enthalten, können den pH-Wert im Urin erhöhen und die Bildung von Struvitsteinen begünstigen. Futter mit tierischem Eiweiß ist oft besser geeignet, da es den Harn ansäuert.

  • selbst zubereitetes Futter ohne tierärztlichen Rat: Selbst zubereitetes Futter kann schnell unausgewogen werden und versehentlich zu einem Mineralstoffüberschuss führen. Selbst zubereitetes Futter sollte nur unter tierärztlicher Aufsicht und nach einer genauen Rezeptur für Harnwegsprobleme verabreicht werden. Der von Tierärzt:innen entwickelte confidu Futter Rechner kann dir helfen, eine ausgewogene Struvitdiät für deine Katze zu erstellen.

  • phosphorreiche Lebensmittel: Phosphorreiche Lebensmittel wie Leber, bestimmte Fleischsorten und Knochenmehl sollten vermieden werden, da sie zur Kristallbildung beitragen können.



Fazit: Vor dem Stein ist nach dem Stein

Je früher Harnkristalle diagnostiziert werden, desto schneller kann gehandelt und im besten Fall die Bildung von Harnsteinen verhindert werden. Da Harnsteine auch nach erfolgreicher Behandlung wieder auftreten können, ist die Überwachung des Gesundheitszustandes deiner Katze ein wichtiger präventiver Faktor. Mit unserem Forscher Kit - Urin Labor kannst du den Urin deines Tieres bequem von zu Hause aus auf Harnkristalle testen lassen und so aktiv zur Gesunderhaltung deiner Katze beitragen!


Das confidu-Magazin wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellen wissenschaftlichen Standards verfasst. Die Artikel ersetzen keine tierärztliche Diagnose, sondern sollen dir erste Informationen zu vielen Themen rund um dein Tier geben. Bei spezifischen Fragen zu deinem Tier beraten dich unsere Tierärzt:innen gerne über die confidu App.


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