Hot Spot beim Hund: Was hilft und wie verhindern?

Verarzten | Vom 17.04.24

Artikel teilen:

fb twi whatsapp mail print

Autor

@confidu


Hot Spot beim Hund: Was hilft und wie verhindern?

Titelbild: tookapic | Pixabay

Hot Spot beim Hund. Für Hundebesitzer:innen ist es ein beunruhigender Anblick: Der geliebte Vierbeiner leckt sich ständig an einer Stelle des Fells, die plötzlich rot und entzündet erscheint. Dieses Phänomen „Hot Spot“ genannt und kann für Hunde äußerst unangenehm und schmerzhaft sein. Hot Spots sind entzündliche Hautveränderungen, die sich schnell ausbreiten können und deren Behandlung oft eine Herausforderung darstellt.

In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit Hot Spots bei Hunden, ihren Ursachen, Symptomen und vor allem damit befassen, was du als Hundebesitzer:in tun kannst, um sie zu behandeln und ihnen vorzubeugen.

Was ist ein Hot Spot einfach erklärt?

Die Pyodermie, auch Hot Spot genannt, ist eine entzündliche Hauterkrankung des Hundes, die durch Bakterien verursacht wird. Sie beginnt oft mit einem Juckreiz, den der Hund durch Kratzen oder Beißen weiter reizt. Dadurch entstehen kleine Wunden, die sich infizieren können. Die betroffene Stelle wird rot, warm und kann feucht sein. Unbehandelt breitet sich die Infektion aus und verursacht dem Hund Schmerzen und Unwohlsein.

Bilder von Hot Spots beim Hund

Kleiner frischer Hot Spot

Bild: fetrinka | Shutterstock

Frischer Hot Spot im Anfangsstadium. Es sind noch Haare im Zentrum vorhanden.

Bild: Tienuskin | Shutterstock

Dieselbe Bulldogge wie oben. Mittlerweile fast haarloser Hot Spot.

Bild: Tienuskin | Shutterstock

Großer Hot Spot

Bild: Artur_eM | Shutterstock

Abheilender Hot Spot

Bild: Poohmint | Shutterstock

Was bedeutet Hot Spot?

„Hot Spot“ ist Englisch und bedeutet übersetzt „heißer Fleck“. Die Pyodermie wird so genannt, weil sie oft als warme, gerötete und entzündete Stelle auf der Haut des Hundes erscheint. Diese Stellen können sich aufgrund einer bakteriellen Infektion schnell entwickeln und sind oft warm und feucht.

Flöhe können Auslöser für Hot Spots sein.

Bild: KanphotoSS | Shutterstock

Ursache: Woher kommt ein Hot Spot beim Hund?

Ein Hot Spot beim Hund entsteht meist durch das Kratzen oder Beißen an juckenden oder gereizten Hautstellen, die sich dadurch infizieren. Es ist wichtig, die zugrundeliegende Ursache der Hot Spots zu identifizieren und zu behandeln, um weitere Ausbrüche zu verhindern.

Diese Faktoren beeinflussen das Entstehen von Hot Spots:

  • Parasiten: Flohbisse können starken Juckreiz verursachen, der den Hund zu heftigem Kratzen oder Beißen veranlasst, was zu Hautverletzungen und Hot Spots führen kann.

  • Allergien: Allergische Reaktionen auf Futter, Flohbisse, Umweltallergene oder andere Substanzen Hautirritationen und Juckreiz auslösen, die schließlich zu Hot Spots führen können.

  • Hautirritationen: Reizstoffe wie Grannen, Schmutz oder Chemikalien können die Haut des Hundes reizen und dazu führen, dass er sich kratzt oder beißt, was wiederum zu einem Hot Spot führen kann.

  • Grunderkrankungen der Haut: Hauterkrankungen wie Ekzeme, Dermatitis oder Pilzinfektionen können die Haut des Hundes empfindlicher machen und das Risiko von Hot Spots erhöhen.

  • Feuchtigkeit: Feuchtigkeit kann eine ideale Umgebung für das Wachstum von Bakterien schaffen, die wiederum zu Infektionen führen können. Wenn das Fell des Hundes feucht bleibt, sei es durch Schwimmen, Regen oder schlechte Belüftung, erhöht sich das Risiko für die Entwicklung von Hot Spots.

Wie entsteht ein Hot Spot?

Ein Hot Spot entwickelt sich in der Regel in mehreren Stufen:

  1. Hautreizung: Die Haut des Hundes ist in irgendeiner Weise gereizt. Dies kann durch verschiedene Faktoren wie Allergene, Parasiten, Hautinfektionen, Schnitte oder Kratzen verursacht werden.

  2. Kratzen oder Beißen: Als Reaktion auf die Hautreizung beginnt der Hund, die betroffene Stelle intensiv zu kratzen, zu beißen oder zu lecken. Dieses Verhalten führt zu weiteren Verletzungen und Reizungen der Haut.

  3. Feuchtigkeitsbildung: Durch das Kratzen und Beißen wird die Haut verletzt und Wundflüssigkeit tritt aus. Diese bildet einen idealen Nährboden für Bakterien.

  4. bakterielle Infektion: Auf der Haut leben viele Bakterien, die normalerweise nicht krankmachend sind. Dringen sie jedoch in die Wunde ein, können sie eine Infektion auslösen. Die Infektion verschlimmert die Entzündung und den Juckreiz.

  5. Ausbreitung des Hot Spots: Ohne angemessene Behandlung kann sich der Hot Spot schnell ausbreiten, da der Hund aufgrund des Juckreizes weiter kratzt oder leckt. Dadurch wird der Hot Spot größer und kann sich auf andere Hautbereiche ausbreiten.

Die Entwicklung eines Hot Spots ist oft ein sich selbst verstärkender Prozess, bei dem Hautirritationen, Kratzen, Bakterienwachstum und Infektionen eine Rolle spielen. Es ist wichtig, Hot Spots frühzeitig zu erkennen und richtig zu behandeln, um weitere Komplikationen zu vermeiden.

Boxer und andere Rassen neigen zu Hot Spots.

Bild: cortez13 | Pixabay

Welche Rassen haben häufig Hot Spots?

Hot Spots können bei Hunden aller Rassen auftreten, aber einige Rassen können aufgrund ihrer Fellstruktur, ihres Hauttyps oder ihrer genetischen Veranlagung anfälliger für diese Hauterkrankung sein. Zu den Rassen, bei denen Hot Spots häufiger auftreten können, gehören u.a.:

  • Hunde mit dichtem Fell: Rassen mit dichtem Fell, wie Golden Retriever, Labrador Retriever, Berner Sennenhunde und Collies, können anfälliger für Hot Spots sein, da sich Feuchtigkeit und Wärme leicht in ihrem Fell stauen können, was ideale Bedingungen für das Wachstum von Bakterien schafft.

  • Hunde mit langem Fell: Rassen mit langem Fell, das zum Verfilzen oder Verfilzen neigt, wie Malteser, Yorkshire Terrier, Afghanen und Shih Tzu, können ebenfalls anfälliger für Hot Spots sein, da verfilztes Fell Feuchtigkeit und Schmutz einschließen kann, was Hautreizungen begünstigt.

  • Hunde mit Hautfalten: Rassen mit ausgeprägten Hautfalten, wie Bulldoggen, Shar Pei und Möpse, können anfälliger für Hot Spots sein, da sich in den Hautfalten Feuchtigkeit und Schmutz ansammeln können, was zu Hautreizungen führt.

  • Hunde mit Allergien: Hunderassen, die häufiger unter Allergien leiden, wie Boxer, Bulldoggen, Malteser und Terrier, können anfälliger für Hot Spots sein, da Allergien zu vermehrtem Kratzen und Lecken führen können, was die Entstehung von Hot Spots begünstigt.

Ist Pyodermie ansteckend?

Nein, die Pyodermie des Hundes ist in der Regel nicht ansteckend. Es handelt sich um eine primäre bakterielle Hautinfektion, die normalerweise durch Bakterien verursacht wird, die sich bereits auf der Haut des Hundes befinden.

Die Bedingungen, die zur Entwicklung von Pyodermie führen, wie Feuchtigkeit, Hautirritationen oder andere Faktoren, können jedoch von einem infizierten Hund auf einen anderen übertragen werden und indirekt zu ähnlichen Hautproblemen führen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Pyodermie nicht durch direkten Kontakt mit einem infizierten Hund übertragen wird, sondern durch die zugrundeliegenden Bedingungen, die zu einer Infektion führen können.

Ist ein Hot Spot beim Hund gefährlich?

Ein Hot Spot beim Hund kann potenziell gefährlich sein, insbesondere wenn er nicht angemessen behandelt wird. Diese entzündlichen Hautveränderungen können starken Juckreiz, Schmerzen und Unwohlsein verursachen, was dazu führen kann, dass der Hund sich intensiv kratzt oder beißt, um Linderung zu erfahren. Dadurch können sich die Hautläsionen vergrößern und Infektionen entwickeln, die zu ernsthaften Komplikationen führen können.

Darüber hinaus können Hot Spots auf zugrundeliegende Gesundheitsprobleme hinweisen, die ebenfalls behandelt werden müssen, um weitere Hot Spots zu verhindern. Insgesamt ist es wichtig, Hot Spots bei Hunden ernst zu nehmen und rechtzeitig zu behandeln, um das Wohlbefinden des Tieres zu erhalten und mögliche Komplikationen zu vermeiden.

Wann mit Hot Spot zum Tierarzt?

Wenn dein Hund Anzeichen eines Hot Spots zeigt, ist es in den meisten Fällen ratsam, tierärztliche Hilfe zu suchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und eine geeignete Behandlung einzuleiten. Als ersten Schritt musst du nicht einmal das Haus verlassen, sondern du kannst den von Tierärzt:innen entwickelten kostenlosen Diagnose Finder in der confidu App nutzen. Beantworte Fragen zum Symptom und innerhalb weniger Minuten erhältst du eine Verdachtsdiagnose und Informationen darüber, ob und wann du eine Tierarztpraxis aufsuchen solltest, um mögliche gesundheitliche Probleme auszuschließen oder behandeln zu lassen.

Wenn der Hot Spot deines Hundes klein und oberflächlich ist, kannst du i.d.R. zu Hause mit der Reinigung und Behandlung beginnen. Es gibt jedoch einige Situationen, in denen du sofort eine Tierarztpraxis aufsuchen solltest:

  • Wenn der Hot Spot groß, tief oder stark entzündet ist.

  • Wenn dein Hund Fieber hat oder Anzeichen von Unwohlsein zeigt.

  • Wenn sich der Hot Spot nicht innerhalb weniger Tage bessert oder sogar schlimmer wird.

  • Wenn dein Hund Appetitlosigkeit, Teilnahmslosigkeit oder andere Verhaltensänderungen zeigt.

Es ist wichtig, dass der Hund nicht am Hot Spot kratzen oder lecken kann.

Bild: Priscilla Du Preez | Unsplash

Behandlung: Was tun bei Hot Spot beim Hund?

Die Behandlung eines Hot Spots erfordert eine Reihe von Schritten, um die Entzündung zu lindern und die Infektion zu bekämpfen. Ist der Hot Spot klein und oberflächlich, kannst du die Behandlung in der Regel selbst durchführen. Folgende Schritte werden empfohlen:

  1. Haut gründlich untersuchen: Suche den ganzen Körper deines Hundes nach Hot Spots ab. Oft bilden sie sich an mehreren Stellen. Alle Hot Spots müssen behandelt werden, um abheilen zu können.

  2. evtl. das Fell kürzen: Hat dein Hund längeres Fell, solltest du die umliegenden Haare vorsichtig mit einer Schere oder Schermaschine kürzen, damit sie nicht in die Wunde gelangen und die Heilung verzögern. So kann die Wunde auch besser trocknen.

  3. Reinigung: Die betroffene Stelle sollte zweimal täglich vorsichtig mit einem milden, antiseptischen Reinigungsmittel gesäubert werden, um Schmutz, Bakterien und Sekret zu entfernen. Es eignen sich z.B. Shampoos, die Chlorhexidin oder Benzoylperoxid enthalten. Lass das Shampoo 10 Minuten einwirken, bevor du es ausspülst. Bildet sich eine schützende Kruste und geht die Rötung zurück, kannst du das Waschen reduzieren.

  4. trocken halten: Nach der Reinigung ist es wichtig, die betroffene Stelle zu trocknen und trocken zu halten. Feuchtigkeit kann das Bakterienwachstum fördern. Nutze zum Trocknen immer saubere Tücher oder sterile Tupfer. Decke die Wunde auf keinen Fall mit einem Verband oder Pflaster ab, damit sie trocknen kann und trocken bleibt. Bis zur Heilung sollte dein Hund zudem nicht in Seen, Flüssen oder Pfützen baden.

  5. Kratzen und Lecken verhindern: Dein Hund sollte die betroffene Stelle bis zur Heilung nicht lecken oder kratzen, um weitere Reizungen und eine Verschlimmerung zu vermeiden. Befindet sich der Hot Spot am Kopf oder an der Vorderseite des Körpers, reicht meist eine Halskrause aus. Befindet sich der Hot Spot am hinteren Körperteil, kannst du zusätzlich die Krallen kürzen oder einen speziellen Schuh über die Hinterpfote der betroffenen Seite ziehen, um die Krallen zu bedecken.

  6. Behandlung der zugrundeliegenden Ursachen: Hot Spots sind oft ein Symptom für Probleme wie Allergien, Parasitenbefall oder Hauterkrankungen. Daher ist es wichtig, diese zugrundeliegenden Ursachen zu identifizieren und entsprechend zu behandeln, um weitere Ausbrüche zu verhindern.

  7. lokale Behandlung: Bei schlimmeren Infektionen kann dein:e Tierärzt:in eine lokale Behandlung verschreiben, z.B. eine antibiotische oder kortisonhaltige Salbe, um die Entzündung zu lindern und die Infektion zu bekämpfen. Trage die Salbe nach tierärztlicher Anweisung auf die betroffene Stelle auf.

  8. tierärztliche Überwachung: Wenn sich der Hot Spot nicht bessert oder sich der Zustand deines Hundes verschlechtert, solltest du eine Tierarztpraxis aufsuchen. Dort können weitere Untersuchungen durchgeführt und die Behandlung angepasst werden.

Kann man Betaisodona auch beim Hund anwenden?

Ja, Betaisodona (Povidon-Iod) kann bei Hunden äußerlich zur Reinigung und Desinfektion von Wunden angewendet werden. Es ist ein Antiseptikum zur Behandlung von Hautinfektionen und Wunden. Es ist wichtig, Betaisodona nach tierärztlicher Anweisung anzuwenden und darauf zu achten, dass der Hund das Produkt nicht aufleckt, da Povidon-Iod bei oraler Aufnahme giftig sein kann. Auch Silberspray kann bei Hunden mit Hot Spots angewendet werden. Silberspray, das oft Silbersulfadiazin oder andere silberhaltige Verbindungen enthält, wird häufig zur Behandlung von Wunden, Verbrennungen und Hautinfektionen eingesetzt. Es wirkt antibakteriell und fördert die Wundheilung.

Bevor du Betaisodona, Silberspray oder ein anderes Produkt anwendest, solltest du aber immer deine:n Tierärzt:in konsultieren, um sicherzustellen, dass es für deinen Hund sicher und geeignet ist.

Darf ich beim Hot Spot beim Hund die Kruste entfernen?

Es ist wichtig, die Kruste eines Hot Spots beim Hund nicht gewaltsam zu entfernen, da dies zu weiteren Reizungen und Verletzungen der Haut führen kann. Die Kruste bildet sich als Teil des natürlichen Heilungsprozesses, indem sie die betroffene Stelle schützt und das darunter liegende Gewebe vor weiteren Infektionen bewahrt. Der Versuch, die Kruste zu entfernen, kann die Haut verletzen und das Risiko einer Verschlimmerung des Hot Spots erhöhen.

Stattdessen ist es wichtig, den Schorf und die betroffene Stelle sanft zu reinigen und zu pflegen, um die Heilung zu fördern.

Welches Antibiotikum bei Hot Spot beim Hund?

Das Antibiotikum zur Behandlung eines Hot Spots beim Hund wird von dem/der Tierärzt:in auf der Grundlage verschiedener Faktoren wie der Schwere der Infektion, der Art der Bakterien und den individuellen Bedürfnissen des Hundes ausgewählt. Folgende Antibiotika werden häufig zur Behandlung von Hot Spots bei Hunden verschrieben:

  • Amoxicillin/Clavulansäure: Kombination aus einem Penicillin-Antibiotikum (Amoxicillin) und einem Betalaktamase-Hemmer (Clavulansäure)

  • Cephalexin: Dieses Antibiotikum gehört zur Klasse der Cephalosporine.

  • Clindamycin: Clindamycin ist ein Antibiotikum aus der Gruppe der Lincosamide.

  • Enrofloxacin: Enrofloxacin ist ein Breitbandantibiotikum aus der Gruppe der Fluorchinolone.

Es ist wichtig, dass das Antibiotikum gemäß den tierärztlichen Anweisungen verabreicht wird und dass die gesamte Behandlung abgeschlossen wird, auch wenn sich die Symptome des Hot Spots bessern. Dadurch wird sichergestellt, dass die Infektion vollständig beseitigt und das Risiko eines erneuten Auftretens verringert wird.

Kamillentee kann Entzündungen lindern.

Bild: Natalia Koroshchenko | Pixabay

Hausmittel: Was hilft bei Pyodermie und Hot Spot?

Bei Pyodermie und Hot Spots beim Hund können einige Hausmittel eingesetzt werden, um die Symptome zu lindern und die Heilung zu fördern. Wichtig ist jedoch, dass die Wunde trocken bleibt. Mittel und Salben, die fetten und die Haut mit einem Film überziehen, sind daher ungeeignet. Hier einige Hausmittel, die helfen können:

  • Kamillentee: Kamillentee hat entzündungshemmende und beruhigende Eigenschaften. Ein abgekühlter Kamillentee kann als natürliches Mittel verwendet werden, um die betroffene Stelle zu reinigen und zu beruhigen.

  • Apfelessig: Verdünnter Apfelessig kann als antiseptisches Mittel verwendet werden, um die betroffene Stelle zu reinigen und Bakterien abzutöten. Mische dazu Apfelessig und Wasser zu gleichen Teilen und trage die Lösung vorsichtig auf die betroffene Stelle auf.

  • Honig: Manuka-Honig hat antimikrobielle Eigenschaften und kann zur Behandlung von Hautinfektionen verwendet werden. Trage eine kleine Menge Honig auf den Hot Spot auf und lassen Sie ihn einige Stunden einwirken.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Hausmittel nicht für jeden Hund geeignet sind, und es ist ratsam, vor der Anwendung deine:n Tierärzt:in zu konsultieren, um sicherzustellen, dass das Hausmittel sicher ist und keine unerwünschten Reaktionen hervorruft. Außerdem sollten Hausmittel nicht als Ersatz für eine tierärztliche Behandlung angesehen werden, insbesondere bei schwereren Fällen von Pyodermie.

Welche Salbe bei Hot Spot?

Bei der Behandlung von Hot Spots bei Hunden solltest du die Anweisungen deines/deiner Tierärzt:in befolgen. Er/sie wird den Schweregrad des Hot Spots beurteilen und dir eine geeignete Behandlung empfehlen, die je nach Situation eine Salbe, eine Creme oder ein anderes topisches Präparat umfassen kann. In einigen Fällen kann es besser sein, zunächst keine Salbe zu verwenden, insbesondere wenn der Hot Spot stark entzündet oder infiziert ist.

Es ist wichtig zu beachten, dass einige Salben oder Cremes, die für Menschen bestimmt sind, für Hunde nicht sicher sind oder sogar giftige Inhaltsstoffe enthalten können, wenn sie oral aufgenommen werden. Daher ist es wichtig, nur Produkte zu verwenden, die ausdrücklich für Hunde zugelassen sind oder von deinem/deiner Tierärzt:in empfohlen werden. Wenn du Bedenken oder Fragen zur Behandlung Ihres Hundes hast, ist es immer am besten, Rücksprache mit deinem/deiner Tierärzt:in zu halten.

Kann ich meinem Hund Bepanthen geben?

Bepanthen ist eine Creme, die normalerweise zur Behandlung von Hautirritationen, leichten Verbrennungen, kleinen Wunden und Sonnenbrand beim Menschen verwendet wird. Obwohl Bepanthen für Menschen sicher ist, ist es wichtig zu wissen, dass nicht alle Produkte, die für Menschen sicher sind, auch für Hunde geeignet sind.

Es gibt speziell für Hunde entwickelte Cremes und Salben, die von Tierärzt:innen zur Behandlung von Hautproblemen wie Hot Spots, Wunden oder Irritationen empfohlen werden. Diese Produkte sind oft speziell auf die Bedürfnisse der Hundehaut abgestimmt und können sicherer sein als Produkte für den Menschen.

Bevor du deinem Hund Bepanthen oder ein ähnliches Produkt gibst, ist es ratsam, eine:n Tierärzt:in zu konsultieren. Er/sie kann dir die für deinen Hund am besten geeignete Behandlung empfehlen und dir eventuell ein spezielles Produkt für Hunde empfehlen.

Wie lange dauert eine bakterielle Hautentzündung?

Die Dauer eines Hot Spots beim Hund kann je nach Schwere der Infektion, der Behandlung und anderen individuellen Faktoren variieren. Einige Hot Spots können innerhalb weniger Tage abheilen, während andere länger dauern können. Im Allgemeinen können leichte Hot Spots, die frühzeitig erkannt und behandelt werden, innerhalb von etwa einer Woche abheilen.

Eine angemessene Behandlung, die die Reinigung der betroffenen Stelle, die Anwendung topischer Medikamente und gegebenenfalls die Gabe von Antibiotika umfasst, kann die Heilungszeit verkürzen. Es ist wichtig, die Behandlung bis zur vollständigen Abheilung des Herdes fortzusetzen, auch wenn die Symptome scheinbar verschwunden sind.

In schweren Fällen oder wenn die zugrundeliegende Ursache nicht erkannt und behandelt wird, kann ein Hot Spot länger anhalten oder sich sogar verschlimmern. Wenn sich die Symptome nicht innerhalb eines angemessenen Zeitraums verbessern oder sich sogar verschlechtern, ist es wichtig, eine Tierarztpraxis aufzusuchen, um die Behandlung zu überprüfen und anzupassen.

Regelmäßige Fellpflege hilft, Hot Spots vorzubeugen oder frühzeitig zu entdecken.

Bild: Aleksandr Tarlokov | Pixabay

Wie kann man Hot Spots vorbeugen?

Die Vorbeugung von Hot Spots bei Hunden erfordert sorgfältige Pflege und Aufmerksamkeit für die Gesundheit von Haut und Fell. Hier sind einige Maßnahmen, die dazu beitragen können, das Risiko von Hot Spots zu verringern:

  • regelmäßige Fellpflege: Bürste das Fell deines Hundes regelmäßig, um lose Haare, Schmutz und Verfilzungen zu entfernen. Dadurch wird die Luftzirkulation auf der Haut verbessert und das Risiko von Feuchtigkeitsansammlungen verringert. Außerdem fallen dir Hautreizungen frühzeitig auf.

  • trocken halten: Achte darauf, dass das Fell deines Hundes nach dem Baden, Schwimmen oder einem Spaziergang im Regen vollständig trocknet, insbesondere bei Hunden mit dichtem oder langem Fell. Feuchtigkeit im Fell kann zu Hautirritationen führen und das Risiko von Hot Spots erhöhen.

  • Hygiene: Halte das Fell und die Haut deines Hundes sauber und frei von Schmutz, Bakterien und Parasiten. Verwende bei Bedarf milde, hypoallergene Shampoos und Reinigungsmittel, die speziell für Hunde entwickelt wurden. Gegen Parasitenbefall kannst du vorbeugend regelmäßig ein Antiparasitikum verabreichen.

  • vermeide Allergene: Identifiziere potenzielle Allergene, die bei deinem Hund Hautirritationen auslösen können, und versuche, den Kontakt mit ihnen zu minimieren. Dazu können Pollen, Futterallergene, Floh- und Zeckenmittel oder bestimmte Materialien wie Nylon oder Wolle gehören. Ist dein Hund Futtermittelallergiker, sollte er nur Futtermittel bekommen, die er verträgt. Essen vom Tisch ist z.B. tabu.

  • gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an essentiellen Nährstoffen und Vitaminen ist, trägt zu gesunder Haut und gesundem Fell bei und kann das Immunsystem Ihres Hundes stärken und Hautprobleme reduzieren.

  • tierärztliche Untersuchungen: Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen tragen dazu bei, Hautprobleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln sowie mögliche Ursachen von Hautirritationen zu erkennen und zu behandeln.

Fazit zu Hot Spots

Ein Hot Spot beim Hund ist eine schmerzhafte Hauterkrankung, die schnell behandelt werden sollte, um das Wohlbefinden des Hundes zu gewährleisten und weitere Komplikationen zu vermeiden. Die entzündlichen Hautveränderungen können durch verschiedene Faktoren wie Allergien, Parasitenbefall, Hautinfektionen oder Verletzungen verursacht werden.

Die rechtzeitige Erkennung und Behandlung eines Hot Spots ist von entscheidender Bedeutung. Sobald Anzeichen wie gerötete, feuchte und entzündete Hautstellen auftreten, sollte sofort gehandelt werden. Eine gründliche Reinigung der betroffenen Stelle ist wichtig, um Schmutz, Bakterien und Sekrete zu entfernen und eine Infektion zu verhindern. Außerdem ist es wichtig, weitere Reizungen zu vermeiden, indem der Hund daran gehindert wird, an der betroffenen Stelle zu kratzen oder zu lecken. Zusätzlich sollte die Ursache des Hot Spots identifiziert und behandelt werden, um weitere Ausbrüche zu verhindern.


Das confidu-Magazin wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellem wissenschaftlichen Standard verfasst. Die Artikel ersetzen keine tierärztliche Diagnose, sondern sollen dir Erstinformationen zu vielen Themen rund um dein Tier liefern. Bei spezifischen Fragen zu deinem Tier, beraten unsere Tierärzt:innen dich gern über die confidu App.


Auch Interessant

Natürliche Alternative: Hausmittel für Hund und Katze

Verarzten | Hausmittel

Natürliche Alternative: Hausmittel für Hund und Katze

24.09.24

Wann ist ein Notfall ein Notfall? Entscheidungshilfe für Hund und Katze

Verarzten | Notdienst

Wann ist ein Notfall ein Notfall? Entscheidungshilfe für Hund und Katze

29.08.24

Erste Maßnahmen bei Erbrechen | Wie kann ich meinem Hund helfen?

Verarzten | Erbrechen

Erste Maßnahmen bei Erbrechen | Wie kann ich meinem Hund helfen?

16.08.24