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Wie wir den ökologischen Pfotenabdruck unserer Haustiere verkleinern können. Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind wichtig und gehen uns alle an. Auch confidu möchte dazu beitragen, mehr Umweltbewusstsein zu schaffen. Denn Studien zeigen, dass unsere Hunde und Katzen einen erheblichen ökologischen Pfotenabdruck hinterlassen, wenn nicht auf Nachhaltigkeit geachtet wird. Doch warum ist er so groß ? Lass es uns gemeinsam verstehen und Lösungen finden.
Was genau bedeuten Nachhaltigkeit und ökologischer Pfotenabdruck?
Dass auch unsere Hunde und Katzen einen erheblichen ökologische Pfotenabdruck auf unserem Planeten hinterlassen, sollte uns allen klar sein. Und wir müssen uns vor Augen halten, dass die Zahl der Haustiere weltweit immer weiter zunimmt. So waren es 2018 bereits etwa 471 Mio. Hunde und 373 Mio. Katzen und die Zahl steigt stetig an. Deshalb sollte auch die Haustierhaltung so nachhaltig wie möglich gestaltet werden.
Nun zum Verstehen, was Nachhaltigkeit in Bezug auf unsere Vierbeiner bedeutet. Jetzt wird es kurz etwas kompliziert, aber halte durch! Sie wird so definiert: Es ist der gewissenhafte Umgang mit den Ressourcen und Abfällen, die für die artgerechte Haltung von Hund und Katze benötigt werden, ohne künftige Generationen dabei zu beeinträchtigen, wiederum ihre ökologischen, sozialen oder wirtschaftlichen Bedürfnisse zu erfüllen.
Puh, das war eine lange Erklärung, aber sie gibt uns eine Idee, wie komplex das Thema ist. Schädlich für unseren Planeten sind vor allem die erzeugten Treibhausgase wie CO₂, die in Bezug auf unsere Haustiere vor allem durch deren Ernährung beeinflusst werden. Um dies erfassbar und vergleichbar zu machen, hat man den ökologischen Pfotenabdruck als feste Messgröße etabliert. Er berechnet die Gesamtfläche an landwirtschaftlich genutztem Land und Wasser, das für die Produktion des Tierfutters benötigt wird. Der genaue CO₂-Pfotenabdruck hängt hierbei von der Art des Tieres, dessen Größe und der Ernährungsweise ab. So gibt es viele Einflussfaktoren, die eine genaue Berechnung erschweren. “Standardtiere” und eine “Standardfütterung” müssen festgelegt werden, um vergleichbare Werte zu erhalten.
Generell kann man aber festhalten, dass Hunde und Katzen aufgrund der fleischbasierten Ernährung mehr Energie, Land und Wasser verbrauchen als Tiere mit rein pflanzlicher Diät. So verbrauchen Hunde und Katzen in den USA ein Fünftel der Energie, die die dortige Bevölkerung verbraucht. Zudem verursacht das Verfüttern von tierischen Futtermitteln dort bis zu 80 Mio. Tonnen Treibhausgase.
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Fleisch als Klimakiller: Die Fütterung ist der Dreh- und Angelpunkt
Wir wollen unseren Haustieren etwas Gutes tun, dagegen ist auch nichts einzuwenden. Häufig versuchen wir aber, diese Zuwendung über Futter zu zeigen. Dies kann man von mehreren Blickwinkeln aus kritisch sehen. Denn nicht nur, dass wir unsere Lieblinge damit buchstäblich fett- und krankfüttern. Durch die Überversorgung werden auch unnötig Ressourcen verbraucht. Zum einen landet nicht gefressenes Futter oft im Mülleimer, zum anderen haben viele Futtermittel einen Proteingehalt, der die Bedürfnisse übersteigt. Der Ersatz eines Fleischanteils durch beispielsweise Gemüse schont also unsere Umwelt.
Ein weiteres Nachhaltigkeitsproblem stellen die für das Futter ausgewählten Rohstoffe dar. Mit diesem Thema starten wir unsere Reihe Nachhaltigkeit und Tierfutter, in der du tiefere Einblicke in das komplexe Thema Füttern und Ökobilanz bekommst.
Hat die Herstellung einen Einfluss auf die Nachhaltigkeit?
Diese Frage können wir mit einem klaren “Ja” beantworten. So haben die Herstellerfirmen von Fertigfutter wie oben beschrieben einen Einfluss auf die Zusammensetzung des Futters und benutzen – vor allem auf Kund:innenwunsch – meist für den menschlichen Verzehr gedachte Futtermittel.
Auch die Verarbeitung der Zutaten bis hin zum fertigen Produkt verbraucht Energie. Dabei unterscheiden sich die Verfahren und somit der Energieaufwand zwischen den Futtertypen Trocken- und Nassfutter. Aber wie sieht es aus, wenn du das Futter für deine Vierbeiner selbst zusammenstellst oder kochst? Da das Thema Futterherstellung ziemlich umfangreich ist, haben wir ihm einen eigenen Artikel gewidmet. Hier findest du die Antwort.
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Kot und Urin: Auch was hinten herauskommt, belastet die Umwelt
Nicht nur das Füttern, sondern auch die Ausscheidungen unserer Vierbeiner haben einen Einfluss auf die Umwelt. So stellen sie ein potentielles Risiko für die öffentliche Gesundheit dar. Denn sowohl durch direkten Kontakt, als auch durch die Verunreinigung von Grundwasser können krankmachende parasitäre oder antibiotikaresistente Mikroorganismen auf Mensch und Tier übertragen werden.
Zudem gelangen enthaltene Nährstoffe durch Regenwasser in Gewässer und führen dort zu vermehrtem Algenwuchs. Freigesetztes Ammoniak kann zusätzlich den im Wasser lebenden Tieren schaden und die Zersetzung der Fäkalien führt zur Emission von Treibhausgasen. Deshalb ist es wichtig, die Hinterlassenschaften unserer Vierbeiner in kompostierbaren Tüten aufzusammeln und im Hausmüll zu entsorgen.
War’s das jetzt? Fazit
Leider nein. Denn neben Futter und Wasser benötigen unsere Haustiere noch einiges mehr, das einen Einfluss auf die Umwelt hat. Dazu gehören Spielzeug, Gesundheitsversorgung, Wohnraum und viele weitere Ressourcen und Dienstleistungen. Du solltest immer abwägen, was nötig oder unnötig ist und darauf achten, woraus und wie Produkte hergestellt wurden. So kannst du bereits einen bedeutenden Beitrag zum Umweltschutz leisten.
Das confidu-Magazin wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellem wissenschaftlichen Standard verfasst. Die Artikel ersetzen keine tierärztliche Diagnose, sondern sollen dir Erstinformationen zu vielen Themen rund um dein Tier liefern. Bei spezifischen Fragen zu deinem Tier, beraten unsere Tierärzt:innen dich gern über die confidu App.