Hund hat trockene Haut | Was kann man dagegen tun?

Schützen | Vom 01.12.22

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Hund hat trockene Haut | Was kann man dagegen tun?

Titelbild: Edvinas Bruzas | Unsplash

Trockene Haut beim Hund. Trockene Haut zeigt sich beim Hund oft durch Schuppen und Juckreiz. Wir erklären dir, was es für Ursachen gibt und wie du sie herausfinden kannst. Außerdem gibt es viele Tipps, wie du Haut und Fell mit einfachen Maßnahmen und Hausmitteln unterstützen kannst. 

Wie zeigt sich trockene Haut beim Hund?

Trockene Haut beim Hund geht sehr häufig mit einer Schuppenbildung einher. Die trockene, schuppige Haut wird tiermedizinisch als seborrhoische Dermatitis oder kurz Seborrhö bezeichnet. Es handelt sich dabei aber mehr um ein Symptom als eine eigenständige Krankheit, das unter verschiedenen Umständen und bei einigen Erkrankungen auftreten kann. Oft treten Hundeschuppen bei Welpen mit mittellangem und langem Fell auf.

Hunde haben Talgdrüsen in der Haut, die eine ölige Substanz produzieren, um die Haut zu pflegen und zu schützen. Ist die Hundehaut nun ungewöhnlich trocken, werden die Drüsen angeregt, mehr Talg zu produzieren. Das führt aber nicht dazu, dass die Haut mehr Feuchtigkeit erhält, sondern sie wird lediglich fettiger. Ein Teufelskreis entsteht.

Der übermäßige Talg führt dann dazu, dass sich vermehrt Schuppen bilden. Sie bestehen aus abgestorbenen Zellen der obersten Hautschicht, die sich lösen. Schuppen sind auf dem Fell als kleine weiße Flocken erkennbar, die auch auf die Hundedecke oder deine Kleidung rieseln. Zusätzlich kann die Haut gerötet sein und auch das Fell sieht an den betreffenden Stellen meist entweder trocken oder fettig aus. Da die trockene Haut und Schuppenbildung oft mit Juckreiz verbunden sind, kratzen sich betroffene Hunde, was zu Wunden mit Verschorfung und kahlen Stellen führen kann.

Ein Welpe mit trockener Haut kratzt sich.

Bild: Peggy_Marco | Pixabay

Mögliche Ursachen für trockene Haut beim Hund

Oft ist die Ursache für trockene Haut harmlos. Wichtig ist, dass keine weiteren Symptome neben der Schuppenbildung und einem milden Juckreiz auftreten. Hunde sind genauso empfindlich für eine geringe Luftfeuchtigkeit wie wir Menschen. Deshalb kann vor allem im Winter die Haut austrocknen. Und auch bei warmem Wetter kann eine ungenügende Wasseraufnahme zur Austrocknung der Haut führen. Doch auch eine unausgewogene Fütterung kann zu einer trockenen Haut mit glanzlosem Fell führen. Vor allem selbst zusammengestellte Rationen sind häufig unzureichend, wenn sie nicht akribisch berechnet wurden. Aber auch einige als Alleinfuttermittel verkaufte Fertigfutter enthalten nicht alle nötigen Nährstoffe, Vitamine und Mineralien, die versprochen werden.

Treten weitere Symptome neben der trockenen Haut auf, ist das ein Anzeichen für eine Erkrankung. Heftiger Juckreiz, Haarausfall, Schwellungen, unangenehmer Geruch, gerötete oder verdickte Haut weisen auf eine ernsthafte Ursache hin, die wahrscheinlich mit Medikamenten behandelt werden muss. Es kann sich z.B. um einen Parasitenbefall mit Flöhen oder Milben, eine bakterielle Infektion, einen Hautpilz, eine Allergie (z.B. gegen Pollen, Hausstaubmilben) oder eine hormonelle Erkrankung handeln. Möglich ist auch das Auftreten von Begleitsymptomen, die nicht die Haut betreffen. So zeigt sich eine Futtermittelintoleranz häufig zusätzlich durch Erbrechen und Durchfall.

Doch nicht immer ist der Fall klar und du weißt sofort, was zu tun ist. Um zu unterscheiden, ob es ein harmloses oder ernstes Problem ist, kann dir der confidu Diagnose Finder helfen. Er wurde von Tierärzt:innen entwickelt und bewertet für dich die Symptome. Nach dem Beantworten einfacher Fragen erhältst du eine Einschätzung, ob und wann du eine Tierarztpraxis aufsuchen solltest, damit dein Liebling untersucht und behandelt werden kann. Ist der Fall harmlos, bekommst du leicht verständliche Anweisungen, wie du deinem Liebling selbst helfen kannst. Auch nötige Produkte und Medikamente erhältst du dafür über die confidu App.

Ursachen für trockene Haut beim Hund:

  • geringe Luftfeuchtigkeit

  • unzureichendes Trinken

  • unausgewogene Fütterung

  • Parasitenbefall

  • Futtermittelintoleranz

  • bakterielle Infektion

  • Hautpilz

  • Allergie

  • hormonelle Erkrankung

Fellpflege beugt trockener Haut und Schuppen vor.

Bild: rodimov | Shutterstock

Was tun bei trockener Haut beim Hund?

Ist die trockene Haut nicht krankheitsbedingt, kannst du sie mit einfachen Maßnahmen und Hausmitteln selbst behandeln. Zusätzlich beugst du damit einer weiteren Austrocknung der Haut vor.

Pflege die Haut deines Hundes regelmäßig. Auch kurzhaarige Rassen sollten gebürstet werden, weil dabei lose Haare und Hautschuppen entfernt werden. Außerdem regt das Bürsten die Talgdrüsen gezielt an, Talg zu produzieren, was das Fell glänzen lässt.

Ist die Luft besonders im Winter sehr trocken, kannst du die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung mit einem Luftbefeuchter erhöhen. Doch auch das Aufhängen von Wäsche zum Trocknen hilft bereits. Im Sommer solltest du darauf achten, dass dein Hund genug trinkt. Nimm deshalb auch auf Ausflügen immer Wasser und einen Trinknapf für ihn mit. Ist dein Hund kein guter Trinker, kannst du auch sein Futter bei jeder Mahlzeit mit einer halben bis ganzen Tasse Wasser vermischen.

Grundlegend ist es zudem wichtig, dass du deinen Hund ausgewogen ernährst. Wenn du sein Futter selbst zusammenstellst bzw. zubereitest, solltest du unbedingt berechnen, ob er genügend Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe bekommt. Doch es lohnt sich auch, die Qualität von Fertigfutter zu überprüfen. Da das Berechnen nicht ganz einfach ist, hat confidu den Futter Rechner entwickelt. Für Hunde, die häufig Probleme mit der Haut haben, gibt es auch spezielle Diätfutter im Handel, die erprobt wurden. Empfehlenswerte Firmen sind z.B. Hill’s ® und Canin Royal®. Und es gibt auch Futterzusätze, die du über ein herkömmliches Futter geben kannst, können die Hundehaut unterstützen. Oft handelt es sich um Futteröle, aber auch Kapseln oder Pulver werden angeboten.

Schütze deinen Hund vor Parasitenbefall. Hierfür gibt es verschiedene Antiparasitika in Form von Tabletten, Spot-Ons oder Halsbändern. Bitte achte darauf, klinisch geprüfte Präparate zu verwenden. Nur so kannst du sicher sein, dass dein Hund wirklich vor Flöhen, Zecken und über die Blutsauger übertragene Krankheiten wie Ehrlichiose geschützt wird. Alternative Mittel wie Kokosöl und Bernsteinketten sind entweder komplett unwirksam oder haben nur eine sehr eingeschränkte Wirkung. Sicher wirksame Mittel kannst du über die confidu App erhalten.

Leidet dein Hund unter einen Pollenallergie, kannst du ihn ab und zu mit einem speziellen, feuchtigkeitsspendenden Shampoo waschen, um die Pollen aus dem Fell zu entfernen. Das macht vor allem dann Sinn, wenn die Pollenbelastung sehr hoch ist. Trockne deinen Hund danach aber nicht mit einem Haartrockner, da das die Haut auch auf der niedrigsten Stufe austrocknet. Besser ist es, wenn du deinen Hund mit einem Handtuch abrubbelst. Die verbleibende Feuchtigkeit kann so teilweise von der Haut aufgenommen werden und der Rest verdunstet.

Doch Achtung: Von einem generellen Waschen mit Shampoo, auch wenn es als feuchtigkeitsspendend beworben wird, raten wir ab. Durch häufiges Waschen wird die Hautflora, also die auf der Hundehaut lebenden Bakterien, geschädigt. Sie ist wichtig, um die natürliche Barrierefunktion der Haut aufrechtzuerhalten und sie vor Schäden zu schützen. Außerdem kann die Haut durch die Seifenanteile des Shampoos bei häufigem Waschen paradoxerweise austrocknen.

Gibt es helfende Öle und Cremes bei trockener Hundehaut?

Ist die Hundehaut sehr trocken, kannst du die betroffenen Stellen ab und zu mit einem pflegenden Öl oder einer Feuchtigkeitscreme einreiben. Hierfür gibt es speziell für Hunde entwickelte Produkte. Trage nur wenig auf, damit die Haut nicht zu fettig wird. Wichtig ist, dass Öl und Creme nicht parfümiert sind, da Hunde Gerüche viel stärker wahrnehmen als wir. Wenn dein Hund den Geruch nicht mag, kann es nämlich sein, dass er sich beim nächsten Gassigang in etwas Stinkigem wälzt, um ihn zu überdecken.

Außerdem ist es immer wichtig, dass du die Ursache für das Austrocknen der Haut herausfindest und abstellst. Das Eincremen bzw. Einölen behebt sie nämlich nicht und ist nur eine vorübergehende Maßnahme. So ist es oft besser und wirkt langfristiger, wenn du deinem Hund täglich etwas Öl ins Futter gibst, das eine schöne Haut fördert. Auch hierfür gibt es diverse Produkte auf dem Markt, aber auch einige Hausmittel.

Darf ich die Haut auch mit Babyöl einreiben?

Babyöl ist in der Regel unparfümiert und für sensible Haut konzipiert. Deshalb ist es auch für Hunde geeignet und du kannst es hin und wieder auf die trockenen Hautpartien auftragen.

Öle mit ungesättigten Fettsäuren schützen die Haut.

Bild: Konyvesotto | Pixabay

Gibt es Hausmittel bei Problemen mit trockener Haut?

Hat dein Hund eine sehr schuppige Haut, kannst du die Stellen mit etwas verdünntem Apfelessig einreiben. Das hilft, die Schuppen zu lösen. Vermische 250 ml kaltes Wasser mit 2 Teelöffel Apfelessig und massiere es in das Fell oder gieße es über die betroffenen Stellen. Warte 15 Minuten und bürste das Fell anschließend vorsichtig, um die Schuppen zu entfernen. Der Geruch des Apfelessigs verflüchtigt sich, sobald das Fell getrocknet ist. Alternativ kannst du anstelle des Essigs auch Hibiskustee, Hagebuttentee oder Zitronensaft verwenden.

Weitere Hausmittel bei der Bekämpfung trockener Haut sind kaltgepresste, pflanzliche Öle. Olivenöl, Leinöl und Nachtkerzenöl, Distelöl, Kürbiskernöl und Borretschöl enthalten viele ungesättigte Fettsäuren. Sie regen die Talgproduktion an und fördern dadurch eine gesunde Haut und glänzendes Fell. Zusätzlich gibt es einen unterstützenden Effekt auf das Immunsystem. Gib deinem Hund täglich einen Teelöffel Öl in sein Futter. Auch Kokosöl ist hilfreich bei trockener Haut. Du kannst es deinem Hund täglich in den Napf geben oder trockene Hautpartien damit sparsam einreiben.

Ähnliches gilt für Lebertran und Fischöl, wobei vor allem Lachsöl empfehlenswert ist. Diese Öle sind zwar tierischen Ursprungs, enthalten aber ebenfalls ungesättigte Fettsäuren und zusätzlich große Mengen der fettlöslichen Vitamine A, D und E. Ratsam ist es, deinem Hund eine Mischung aus pflanzlichen und tierischen Ölen für ein glänzendes Fell und gesunde Haut zu geben. Hierfür gibt es auch bereits fertig gemischte Produkte im Handel. Möchtest du die Mischung selbst herstellen, solltest du etwa 4 Teile tierisches Öl und 1 Teil pflanzliches Öl vermischen.

Wann zum Tierarzt gehen?

Der von Tierärzt:innen entwickelte confidu Diagnose Finder kann dir dabei helfen, ein harmloses von einem ernsten Problem zu unterscheiden. Vor allem wenn dein Hund einen starken Juckreiz zeigt, die Haut eitrig stinkt, dein Hund Fieber bekommt, teilnahmslos ist oder nichts mehr fressen mag, ist ein Tierarztbesuch nötig. Dort kann dein Hund eingehend untersucht werden, der/die Tierärzt:in kann Proben nehmen und die Behandlung beginnen.

Aber auch nach dem Tierarztbesuch wirst du dich zuhause um den Patienten kümmern. Du setzt die Medikamentengaben fort und kannst die Haut pflegen, damit sie heilen kann. Auch hierbei begleitet sich die confidu App. Trage einfach die diagnostizierte Erkrankung deines Hundes in die CareCard, seine digitale Patientenakte, ein und du erhältst Ratschläge rund um Pflege und Fütterung.



Fazit

Hat dein Hund trockene Haut, solltest du ihn dir genauer anschauen, ob er noch mehr Symptome zeigt. Bei harmlosen Ursachen kannst du die Haut vor allem über eine ausgewogene Fütterung mit Zusatz von speziellen Ölen, die Erhöhung der Luftfeuchtigkeit und das Einreiben der trockenen Stellen mit hautpflegenden Ölen oder Cremes unterstützen. Suche bei ernsten Problemen zuerst eine Tierarztpraxis auf, damit dein Hund dort untersucht und behandelt werden kann.


Das confidu-Magazin wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellem wissenschaftlichen Standard verfasst. Die Artikel ersetzen keine tierärztliche Diagnose, sondern sollen dir Erstinformationen zu vielen Themen rund um dein Tier liefern. Bei spezifischen Fragen zu deinem Tier, beraten unsere Tierärzt:innen dich gern über die confidu App.


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