Halskrause für den Hund: Welche ist die Beste?

Verarzten | Vom 05.06.24

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Halskrause für den Hund: Welche ist die Beste?

Titelbild: Victor Grabarczyk | Unsplash

Halskrause für den Hund. Halskragen dienen als Kratz- oder Leckschutz und sind äußerst sinnvoll – und zugleich unglaublich lästig. Doch es lohnt sich, den Kragen zu nutzen, damit sich dein Hund nicht selbst verletzt und Wunden heilen können. Lerne, wie du ihm das Tragen einer Halskrause erleichtern kannst. Außerdem zeigen wir dir die Vor- und Nachteile von Alternativen zur klassischen Halskrause und verraten, ob es sich lohnt, einen Halskragen selber zu machen.

Wie lange muss der Hund die Halskrause tragen?

Die Antwort darauf ist ganz einfach: Ist der Kragen tierärztlich verordnet worden, kommt er dann ab, wenn der/die Tierärzt:in das Okay gibt. Denn es gibt viele Gründe für den Einsatz einer Halskrause und es ist wichtig, dass das Problem Zeit zum Heilen hat und nicht durch Lecken und Kratzen verschlimmert wird. Oft werden Halskrausen bei Erkrankungen an Augen und Ohren und nach Operationen am Bauch eingesetzt, aber es gibt noch viele weitere Gründe. Der/die Tierärzt:in weiß am besten, wann das Problem ausgeheilt ist, er/sie wird dir gerne Auskunft geben.

Auch wenn du deinem Hund vertraust und denkst, er wird nicht lecken oder kratzen, gibt es leider keine Garantie dafür. Auch dann nicht, wenn er unter Beobachtung steht. Nimmst du den Kragen zu früh ab, kratzt er sich die bestehende Wunde weiter auf und fügt sich vielleicht auch neue hinzu. Ein Lecken an der Wunde bringt Keime in die Tiefe, was zu fiesen Entzündungen und Wundheilungsstörungen führt. Nach Bauchoperationen kann es sogar so weit kommen, dass dein Hund die Wunde durch andauerndes Lecken wieder öffnet und eine Notoperation nötig ist. Hat dein Hund trotz Halskragen den starken Drang, sich zu schubbern oder kratzen, hat er wahrscheinlich Schmerzen und sollte ein Schmerzmittel bekommen.

Wie sitzt der Halskragen richtig?

Damit der Kragen hält, muss er mit einem Halsband, einem Stück Mullbinde oder etwas Ähnlichem am Hals befestigt werden. Beachte dabei, dass er nicht zu fest und nicht zu locker sitzt. Es sollten etwa zwei Fingerbreit Platz zwischen Haut und Band bleiben, je nach Größe des Hundes sonst auch etwas mehr oder weniger. Nur so schnürt das Halsband deinem Hund nicht die Luft ab, der Kragen kann aber auch nicht einfach über den Kopf abgestreift werden. Zum richtigen Sitz von Hundehalsbändern findest du im Artikel Halsband oder Geschirr | Die ewige Frage weitere Informationen.

Hund mit klassischem Hartplastik-Halskragen

Bild: stacy9190 | Pixabay

Kann ein Hund mit Halskrause fressen?

Ja, dein Hund kann mit seinem Halskragen fressen. Hast du einen größeren Hund, kannst du ihm dabei helfen und den Fress- und Trinknapf etwas erhöht stellen. Um die Umkippgefahr zu minimieren, sind erhöhte Futterstation optimal, in denen die Näpfe eingelassen sind.

Vor allem, wenn dein Hund feuchtes Futter bekommt, solltest du jedes Mal nach dem Fressen kontrollieren, ob etwas am Trichter hängen geblieben ist und ihn gegebenenfalls säubern. Ansonsten wird der Halskragen schnell eine stinkende Last für dich und deinen Hund. Das ist auch der Grund, warum Plastik-Halskragen besser sind als alternative Stoff-Halskragen: Sie sind besser zu reinigen.

Alternativen zum Trichter

Viele Hunde kommen nicht auf Anhieb mit der Halskrause klar. Sie stoßen gegen Möbel und Gegenstände der Kragen macht laute Geräusche dabei. Doch lernen sie den Umgang damit nicht, gibt es mittlerweile einige Alternativen. Aus tierärztlicher Sicht ist jedoch der Plastik-Halskragen die sicherste Option, um deinen Hund vom Lecken oder Kratzen abzuhalten. Er schirmt den Kopf sicher ab, ist gut zu reinigen und stabil. Alle Alternativen hierzu haben auch Nachteile. Überlege dir daher gut, welcher Kragen am besten zu deinem Hund und seinem Problem passt. Probiere im Zweifel verschiedene Methoden aus.

Weiche Halskrause

Eine Alternative zum klassischen Plastik-Halskragen ist der Comfy Cone. Er hat die Form einer klassischen Halskrause, ist aber aus einem weichen Material gefertigt. Vorteile sind, dass dein Hund damit besser liegen und schlafen kann. Außerdem verursacht der Kragen keine lauten Geräusche, wenn er gegen etwas stößt. Nachteile sind, dass der Kragen massiv die Sicht einschränkt. Zudem ist er weniger stabil und manche Hunde schaffen es, den Kragen umzuklappen. Dadurch wird er sein Hinterteil und die Pfoten mit der Zunge erreichen können.

Aufblasbarer Schutzkragen

Es gibt aufblasbare Schutzkragen, die auch am Hals angebracht werden. Diese behindern deinen Hund an der Bewegung, wenn er sich an Brust und Rücken lecken möchte. Vorteile sind, dass er besser fressen und trinken kann und die Sicht nicht eingeschränkt wird. Nachteile sind, dass der Kragen nicht unbedingt das Kratzen am Kopf verhindert und dein Hund sein Hinterteil und die Pfoten mit der Zunge erreicht. Außerdem können aufblasbare Modelle je nach Qualität teilweise leicht kaputt gehen und einige Exemplare riechen stark nach dem Material. Außerdem kann der Kragen beim Liegen stören.

Ringförmiger Halskragen

Eine weitere Möglichkeit ist ein Leckschutzring. Es gibt praktische Modelle, die einfarbig und aus leicht abwaschbarem Material gefertigt sind, wie der von Tepaw. Und dann gibt es Modelle, die bunt sind und deinen Hund niedlicher aussehen lassen. Von diesen Kragen raten wir aber dringend ab, da sie oft von schlechter Qualität, instabil und schlecht zu reinigen sind. Vorteile sind, dass er den Kopf nicht bedeckt, weich und leicht ist. Er schränkt weder die Sicht noch das Fressen und Trinken ein. Er schützt den gesamten Körper und den Kopf vor dem Kratzen und Lecken. Nachteile sind, dass sich der Hund erst an das Liegen mit dem Kragen gewöhnen muss. Außerdem können es Hunde mit Anstrengung schaffen, den Kragen nach hinten zu klappen und dann ihre Pfoten und das Hinterteil zu erreichen.

Halsmanschette

Alternativ zu den klassischen Halskrausen gibt es die Halsmanschette. Sie schränkt die Bewegung von Hals und Kopf so ein, dass sich dein Hund nicht am Körper lecken kann. Vorteile sind, dass die Halsmanschette den Kopf nicht bedeckt. Sie stellt daher kein Hindernis beim Fressen und Trinken dar und schränkt die Sicht nicht ein. Nachteile sind, dass die Manschette nur zum Schutz von Wunden nach Bauchoperationen geeignet ist.

Hundebody

Wenn du deinem Hund gar keinen Kragen ummachen möchtest, gibt es den Hundebody als Alternative. Er ist wie ein Strampler für Babys und bedeckt den Körper, lässt aber Kopf, Hinterteil, Beine und den Schwanz frei. Der Body schützt Wunden am Körper vor dem Lecken, z.B. bei Hot Spots oder nach Operationen wie einer Kastration der Hündin oder einer Fremdkörperentfernung. Er sollte deinem Hund am besten schon während der Operation angezogen werden, da das Anziehen im Wachzustand meist schwierig ist. Vorteile sind, dass der Body nicht beim Fressen, Trinken und Liegen stört. Er schränkt auch nicht das Sichtfeld ein und macht keine Geräusche. Nachteile sind, dass er Body nicht bei jeder Verletzung oder Wunde eingesetzt werden kann und nicht vor dem Kratzen schützt. Manche Hunde werden auch nicht von dem Kleidungsstück begeistert sein und müssen sich erst daran gewöhnen. Daher ist es wichtig, dass der Body die passende Größe hat und gut sitzt. Sonst kann sich der Hund leicht herauswinden und das erneute Anziehen wird eventuell ein Kampf.

Kann die Halskrause gefährlich sein?

Halskrausen sind nicht gefährlich für Hunde. Das heißt, sie können sich nicht daran verletzen.

Aber es kann passieren, dass der Trichter und seine Alternativen für den Hund ungewohnt sind und möglicherweise ein Abwehrverhalten auslösen. Der Kragen schränkt den Hund leicht in der Bewegung ein und macht manchmal unheimliche Geräusche. Doch auch wenn er versucht, sich die Halskrause zu entfernen, solltest du sie nicht abnehmen. Denn die Verletzungen, die sich dein Hund ohne Halskragen selbst zufügen kann, sind wesentlich schlimmer. So kann es passieren, dass sich Operationswunden wieder öffnen und eine erneute Operation nötig ist, um sie zu schließen.

Um deinem Hund die Zeit mit der Halskrause angenehmer zu gestalten, solltest du ihm viele Streicheleinheiten geben. Außerdem kannst du sogenannte Wohlfühlhormone einsetzen, die nur auf Hunde beruhigend wirken. Ein Beispiel ist Adaptil®, das in die Steckdose gesteckt wird und die Pheromone über einen Verdampfer in die Luft bringt.

Kann ich meinen Hund an die Halskrause gewöhnen?

Wenn absehbar ist, dass dein Hund bald eine Halskrause benötigt, kannst du bereits vorher mit ihm das Tragen üben. Setze ihm eine Woche lang den Kragen für ein paar Minuten auf. Lass ihn zu Beginn den Halskragen erkunden und daran riechen. Nutze Leckerlis als Anreiz, damit er stillhält und du den Kragen anziehen kannst. Außerdem wird er ihn dadurch mit einer positiven Erinnerung verbinden.

Leite deinen Hund mit ein paar Leckerlis durch alltägliche Situationen, die Probleme bereiten könnten, z.B. zwischen zusammengestellte Stühle, eine Treppe hoch und runter usw. So lernt er, sich mit dem Halskragen zu bewegen. Zieh ihm den Kragen auch zu den Mahlzeiten an, damit er lernt, damit zu fressen. Belohne ihn anschließend mit Leckerlis oder Kuscheln, was er bevorzugt.

Hund mit Hundebody

Bild: Flouffy | Unsplash

Wo kann man Halskrausen kaufen?

Halskrausen sind im Online-Handel und in allen größeren Heimtierbedarfgeschäften erhältlich. Auch Hundebodys kannst du hier erwerben. Die Preise sind sehr unterschiedlich, klassische Hartplastik-Halskrausen kosten wenige Euros, aufwändigere Modelle bis zu 50 €.

Achte beim Kauf darauf, dass du die richtige Größe für deinen Hund auswählst. Sind Kragen oder Body zu eng, werden sie sich nicht schließen lassen. Sind sie zu groß, kann sich dein Hund leicht daraus befreien.

Wir raten dir, benutzte Halskragen nicht wegzuwerfen und immer einen Halskragen zuhause zu haben. Trainiere außerdem das Tragen mit deinem Hund regelmäßig. So kannst du ihm die Halskrause aufsetzen, wenn er sich verletzt hat oder ein Augen- oder Ohrenproblem hat, bevor du in die Tierarztpraxis gehst. Dadurch verhinderst du, dass er das Problem durch Kratzen oder Lecken selbst verschlimmert. Außerdem wird dein Hund sehr wahrscheinlich ohnehin einen Halskragen in der Tierarztpraxis verordnet bekommen und dann hast du bereits dein Exemplar dabei.

Anleitung: Hundebody selber machen

Du kannst deinem Hund alternativ zum gekauften Hundebody ein sauberes T-Shirt anziehen. Schneide für die Vorderbeine je ein Loch hinein. Es sollte so sitzen, dass die Wunde sicher bedeckt ist. Ist die Wunde weiter hinten, kannst du auch für die Hinterbeine und den Schwanz ein Loch hineinschneiden, damit er dort befestigt wird. Beachte aber, dass immer der Genitalbereich freibleiben muss, damit dein Hund Gassigehen kann, ohne sich zu beschmutzen.

Anleitung: Halskrause selber machen

Eine Halskrause selbst herzustellen, ist sehr arbeitsaufwändig und teurer, als wenn du einen fertigen Kragen im Handel kaufst. Außerdem kannst du im Handel einfach verschiedene Größen ausprobieren. Wenn du dich beim Selbermachen vermisst oder verrechnest, werden die Materialien unbrauchbar und du musst von vorn beginnen. Daher lohnt es sich nicht und wir raten dir davon ab.

Was du allerdings machen kannst, ist die einfachen Plastikkragen aufzupeppen und somit den Tragekomfort zu erhöhen. Polstere den inneren Rand beispielsweise mit Rohrisolation oder zugeschnittenem Schaumstoff. Klebe alles großzügig mit breitem Klebeband fest. Muss dein Hund den Kragen über längere Zeit tragen, kannst du auch das Halsband mit Rohrisolation polstern. Das verringert die Reibung und beugt Fellverlust und dem Wundwerden der Haut vor. 

Ist dein Hund sehr geräuschempfindlich, kannst du den äußeren Rand auch mit Fixierpflaster abkleben. Leider wird er dadurch aber schlechter zu reinigen.



Fazit

Halskragen sind nützlich und schützen deinen Hund vor Selbstverletzung. Es gibt viele verschiedene Modelle, informiere dich vor der Wahl über die Vor- und Nachteile. Das gewählte Modell sollte in jedem Fall stabil und leicht zu reinigen sein. Übe mit deinem Hund das Tragen und belohne ihn dabei, damit er sich schnell an die Halskrause gewöhnt.


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