Gefahren für Hunde und Katzen zu Weihnachten

Erleben | Vom 01.12.24

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Gefahren für Hunde und Katzen zu Weihnachten

Titelbild: Crazy nook | Shutterstock

Gefahren zu Weihnachten. Weihnachten ist eine besinnliche Zeit für die ganze Familie – und dazu gehören auch unsere Haustiere. Doch gerade während der Feiertage lauern zahlreiche Gefahren, die Katzen und Hunden zum Verhängnis werden können. Mit einigen Vorsichtsmaßnahmen lässt sich das Risiko minimieren, sodass alle sicher und entspannt feiern können.

Bild: Helena Lopes | Pexels

Gefährliche Weihnachtsdekorationen

Christbaumkugeln, Lametta und Lichterketten verleihen jedem Zuhause eine festliche Atmosphäre, sind jedoch für Haustiere nicht ohne Risiko. Zerbrochene Christbaumkugeln können scharfe Splitter hinterlassen, die Pfoten oder Schnauzen verletzen. Verschlucktes Lametta kann ernste Darmverschlüsse verursachen, was oft nur durch eine Operation behoben werden kann. Zudem stellen Lichterketten mit freiliegenden Kabeln eine Gefahr dar, da Knabbern daran zu einem lebensbedrohlichen Stromschlag führen kann. Auch kleinere Dekorationen wie Glitzersterne oder künstlicher Schnee bergen Risiken, da sie bei Verschlucken zu Magen-Darm-Beschwerden führen können.

Eine weitere Gefahr sind Kerzen: Offenes Feuer zieht neugierige Haustiere an und kann zu Brandverletzungen oder Wohnungsbränden führen, wenn Kerzen umgestoßen werden. Besonders gefährlich ist es, wenn der Weihnachtsbaum echte Kerzen trägt. Hier reicht oft ein Moment der Unachtsamkeit aus.

Tipp: Sichere deinen Weihnachtsbaum stabil und verwende, wenn möglich, unzerbrechliche Dekorationen. Platziere Lichterketten außerhalb der Reichweite deiner Tiere und überprüfe regelmäßig den Zustand der Kabel. Alternativ kannst du auf tierfreundliche Dekorationen ausweichen, die weder scharfkantig noch giftig sind. Vermeide brennende Kerzen oder nutze diese nur unter Aufsicht.

Giftige Pflanzen

Beliebte Weihnachtsgewächse wie Mistelzweige, Weihnachtssterne und Stechpalmen sind hochgiftig für Hunde und Katzen. Bereits kleine Mengen können zu Symptomen wie Erbrechen, Durchfall oder, im schlimmsten Fall, zu schweren Vergiftungen führen. Weniger bekannt, aber ebenfalls problematisch sind Amaryllis und Hyazinthen, die oft in Weihnachtsgestecken verwendet werden. Diese Pflanzen enthalten Toxine, die Magen-Darm-Beschwerden, Krämpfe oder sogar Herzprobleme hervorrufen können.

Auch der Weihnachtsbaum selbst kann eine Gefahr darstellen: Die Nadeln sind zwar nicht giftig, können bei Verschlucken jedoch den Magen-Darm-Trakt reizen. Zudem wird das Baumwasser häufig mit Konservierungsmitteln oder Düngemitteln versetzt, die für Tiere gefährlich sein können.

Tipp: Verzichte auf diese Pflanzen oder stelle sie an Orte, die für deine Haustiere unzugänglich sind. Informiere dich im confidu Gift-Lexikon über die Symptome einer Vergiftung. Bei Verdacht auf eine Vergiftung solltest du sofort handeln und nicht abwarten. Stelle sicher, dass dein Tier keinen Zugang zum Wasser des Weihnachtsbaumes hat.

Bild: Karolina Grabowska | Unsplash

Gefahren durch Weihnachtsessen

Weihnachtsessen ist meist reichhaltig und würzig – genau das, was für Tiere ungeeignet ist. Gewürze, Zwiebeln, Knoblauch, Schokolade, Rosinen und Nüsse können bei Hunden und Katzen gesundheitliche Probleme hervorrufen. Besonders Schokolade enthält Theobromin, das für Tiere hochgiftig ist. Auch fettreiche Speisen können gefährlich werden und zu einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) führen. Selbst kleine Mengen Alkohol oder Kaffee, etwa in Soßen oder Desserts, können schwere Vergiftungen hervorrufen.

Eine unterschätzte Gefahr sind auch Knochen, die oft als "Leckerbissen" gegeben werden. Gekochte Knochen können splittern und innere Verletzungen oder Darmverschlüsse verursachen. Insbesondere Geflügelknochen sind gefährlich.

Tipp: Gib deinem Haustier keine Reste vom Festessen. Stattdessen kannst du ihm spezielle Leckerlis anbieten, die für Hunde und Katzen geeignet sind. Sorge dafür, dass Müllbehälter sicher verschlossen sind, damit neugierige Nasen keinen Zugang zu gefährlichen Speiseresten haben. Achte auch darauf, Essensreste von Gästen direkt zu entsorgen. Vermeide Knochen als "Snack" und biete deinem Tier lieber artgerechte Kauartikel an.

Stress durch Besuch und Lärm

Weihnachtsfeiern bringen oft viele Gäste ins Haus. Dies kann für Tiere stressig sein, besonders wenn sie nicht an Trubel gewöhnt sind. Lauter Lärm und unbekannte Gesichter können Angst und Unruhe auslösen. Auch Veränderungen im Tagesablauf, wie spätere Spaziergänge oder weniger Spielzeit, können sich negativ auf das Wohlbefinden deiner Haustiere auswirken.

Zusätzlich kann das Öffnen und Schließen der Tür bei häufigem Besuch dazu führen, dass ein Haustier entwischt. Gerade Katzen oder Hunde, die schreckhaft sind, laufen Gefahr, in Panik davonzulaufen.

Tipp: Richte für dein Haustier einen ruhigen Rückzugsort ein, an dem es sich entspannen kann. Respektiere den Wunsch nach Ruhe und bitte deine Gäste, das Tier nicht zu bedrängen. Plane Pausen für deinen Hund oder deine Katze ein und halte an vertrauten Routinen fest, um zusätzlichen Stress zu vermeiden. Sichere Türen und Fenster, um ein Entlaufen zu verhindern, und nutze gegebenenfalls ein gut sitzendes Halsband mit Adresse oder einen Chip.

Bild: Igor Normann | Shutterstock

Spielzeug und Geschenke

Geschenke unter dem Weihnachtsbaum können neugierige Tiere anlocken. Verpackungen mit Schleifen, Bändern oder Klebeband stellen eine Gefahr dar, wenn sie zerkaut oder verschluckt werden. Auch Spielzeuge mit Kleinteilen können problematisch sein. Batterien in elektronischen Spielzeugen sind besonders gefährlich, da sie beim Kauen auslaufen und Verätzungen verursachen können. Sogar scheinbar harmlose Gegenstände wie Geschenkpapier können verschluckt werden und den Verdauungstrakt blockieren.

Ein besonderes Augenmerk gilt Duftkerzen oder Parfümgeschenken. Die Inhaltsstoffe können für Tiere toxisch sein, besonders wenn sie direkt damit in Kontakt kommen oder diese anknabbern.

Tipp: Bewahre Geschenke außerhalb der Reichweite von Haustieren auf, bis sie ausgepackt werden. Kontrolliere neue Spielzeuge auf ihre Eignung für Hunde und Katzen. Entferne sofort alle Verpackungsmaterialien, um Unfälle zu vermeiden. Falls du deinem Tier ein eigenes Geschenk machst, achte darauf, dass es robust und ungefährlich ist. Halte Duftkerzen und ähnliche Produkte fern von deinem Haustier.



Fazit

Mit ein wenig Umsicht kannst du Weihnachten für deine Haustiere sicher und angenehm gestalten. Achte darauf, potenzielle Gefahrenquellen zu minimieren und biete deinem Tier eine stressfreie Umgebung. Kontrolliere regelmäßig, ob alle Sicherheitsvorkehrungen noch intakt sind, und beobachte dein Haustier genau. Plane etwas Extra-Zeit für gemeinsame Aktivitäten ein – so steht einem harmonischen Fest mit der ganzen Familie, inklusive deiner vierbeinigen Freunde, nichts im Wege!


Das confidu-Magazin wird von unseren Tierärzt:innen nach aktuellen wissenschaftlichen Standards verfasst. Die Artikel ersetzen keine tierärztliche Diagnose, sondern sollen dir erste Informationen zu vielen Themen rund um dein Tier geben. Bei spezifischen Fragen zu deinem Tier beraten dich unsere Tierärzt:innen gerne über die confidu App.


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