Vitamin D (Calciferol)
Vitamin D (Calciferol)

Vitamin D (Calciferol)

Vitamin D gehört zu den fettlöslichen Vitaminen. Es wird über mehrere Schritte in Leber und Niere in die aktive Form umgewandelt (nicht wie beim Menschen in der Haut durch Sonnenlicht). Die Aufnahme von Vitamin D erfolgt im Dünndarm und hängt von der Anwesenheit von Gallensalzen ab.

Unter dem Begriff Vitamin D werden verschiedene Substanzen mit ähnlicher Wirkung zusammengefasst. Die beiden wichtigsten sind Cholecalciferol (Vitamin D3, tierischen Ursprungs) und Ergocalciferol (Vitamin D2, pflanzlichen Ursprungs).

Vitamin D spielt im Körper des Hundes eine wichtige Rolle. Vitamin D3 und Vitamin D2 unterstützen die Aufnahme von Kalzium und Phosphor im Darm, was für starke Knochen und Zähne wichtig ist. Während Vitamin D3 in der Haut des Hundes nicht durch UV-Strahlung gebildet wird, ist das pflanzliche Vitamin D2 fast genauso wirksam wie das tierische Vitamin D3. In der Leber und den Nieren werden diese Vitamine in die aktive Form 1,25-Dihydroxycholecalciferol umgewandelt, die dann die Knochenmineralisierung und den Kalziumstoffwechsel reguliert.


Eine Unterversorgung mit Vitamin D kommt heute kaum noch vor. Die häufigste Ursache ist die fehlende Ergänzung bei selbst zubereiteten Rationen. Eine Unterversorgung äußert sich u.a. in einer unzureichenden Mineralisierung des Skeletts, Knochenschwund, vergrößerten Rippengelenken, erniedrigten Kalzium- und Phosphorwerten im Blut und einer gestörten Bewegungskoordination. Chronische entzündliche Erkrankungen des Darms (möglicherweise auch anderer Organe) können den Vitamin-D-Status von Hunden negativ beeinflussen.

Es ist zu beachten, dass die Anzeichen eines Vitamin-D-Mangels häufig durch einen gleichzeitigen Kalzium- oder Phosphormangel oder ein Ungleichgewicht zwischen diesen beiden Elementen verschleiert werden können.


Die häufigste Ursache für eine Überversorgung mit Vitamin D ist die übermäßige Verfütterung von Lebertran in hausgemachten Rationen. Die Empfindlichkeit des Hundes ist individuell und hängt von der Menge an Kalzium, Phosphor und Magnesium ab, die dem Hund zur Verfügung steht. Mögliche Folgen einer Überversorgung sind Verkalkungen der Gefäße und des Weichgewebes (vor allem der Nieren), vermehrter Harnabsatz, blutiger Durchfall, Appetitlosigkeit, vermindertes Wachstum bei Jungtieren und Knochenbrüche.


Folgende Futtermittel sind reich an Vitamin D:

    •     Lebertran

    •     Leber

    •     fettreicher Fisch (z.B. Lachs, Thunfisch)

    •     Eigelb

    •     Milchprodukte

Das aus Pflanzen gewonnene Ergocalciferol hat beim Hund eine ähnliche Wirkung wie das im tierischen Organismus vorkommende Cholecalciferol. Allerdings enthalten pflanzliche Futtermittel in der Regel nur wenig oder kein Vitamin D.

Tragende und säugende Hündinnen haben einen doppelt so hohen Bedarf an Vitamin D.

Der Vitamin-D-Bedarf hängt auch vom physiologischen Entwicklungsstadium des Hundes und von der Rassezugehörigkeit ab. Welpen großer Rassen haben einen geringeren maximalen Bedarf als Welpen kleiner Rassen und sind daher empfindlicher gegenüber einer Überversorgung.

Bei Erkrankungen, die mit einer Rückbildung des Nierengewebes einhergehen, ist der Vitamin D-Bedarf aufgrund der eingeschränkten Aktivierung in der Niere erhöht. Bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen kann der Vitamin-D-Status durch eine verminderte Resorptionsleistung beeinträchtigt sein.