Vitamin B6 (Pyridoxin)
Vitamin B6 (Pyridoxin)

Vitamin B6 (Pyridoxin)

Vitamin B6 (Pyridoxin) gehört zur Gruppe der B-Vitamine. Ein Teil davon wird von der Darmflora synthetisiert und kann dann vom Dünndarm aufgenommen werden. B-Vitamine werden fast gar nicht im Körper gespeichert und müssen daher kontinuierlich mit dem Futter zugeführt werden (Ausnahme: Vitamin B12).

Unter dem Begriff Vitamin B6 fasst man eine Reihe verwandter Stoffe mit ähnlicher Wirkung zusammen, die vom Körper ineinander umgewandelt werden können. Neben Pyridoxin gibt es Pyridoxal und Pyridoxamin.

Der Tagesbedarf an Vitamin B6 wird in der Fachliteratur für ausgewachsene Hunde mit 25 µg pro kg Körpergewicht angegeben. Der Bedarf wird jedoch durch die Menge, die von der Darmflora gebildet wird, und der Futterzusammensetzung beeinflusst. Eiweißreiche und fettsäurearme Rationen steigern den Bedarf.

Die Funktion zahlreicher Enzyme des Stoffwechsels ist von B-Vitaminen abhängig. Pyridoxin ist unentbehrlich für die Verwertung von Eiweiß und die Bildung von Niacin, des gefäßerweiternden Hormons Histamin, von Nervensignalstoffen (Neurotransmittern) und vielen anderen Stoffwechselprodukten.

Die meisten Futtermittel enthalten ausreichende Mengen an Vitamin B6. Eine Unterversorgung ist daher nicht zu erwarten und in der tierärztlichen Praxis auch nicht bekannt. Ein erhöhter Bedarf - und damit ein erhöhtes Risiko einer Unterversorgung - besteht bei besonders eiweißreichen Rationen und bei unzureichender Versorgung mit essentiellen Fettsäuren.

Experimentell hervorgerufene Mangelerscheinungen sind Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Wachstumsstörungen, ausgeprägte Anämie, eingeschränkte Reflexe, irreversible Nierenschäden und in fortgeschrittenen Fällen Kreislaufstörungen und epilepsieartige Krämpfe.

Überdosierungen von Vitamin B6 sind selten. Frühe Anzeichen einer Überdosierung ähneln denen eines Mangels. Dazu gehören Appetitlosigkeit, Störungen der Bewegungskoordination, Muskelschwäche und Verlust des Gleichgewichtssinns.

Folgende Futtermittel enthalten viel Vitamin B6:

    •     Fleisch

    •     Vollkornprodukte

    •     Nüsse

Bei der Herstellung von Futtermitteln sind die Vitaminverluste während der Verarbeitung bei Rohstoffen tierischer Herkunft größer als bei Rohstoffen pflanzlicher Herkunft. In diesen Fällen werden die Vitamine in der Regel nachträglich zugesetzt.

Zuchttiere und heranwachsende Hunde haben aufgrund ihres erhöhten Stoffwechsels einen um ca. das 3- bis 3,5-fache erhöhten Bedarf an Vitamin B6.

Der Bedarf wird auch durch die Zusammensetzung des Futters beeinflusst. Proteinreiche und fettsäurearme Rationen erhöhen den Bedarf.