Phosphor
Phosphor

Phosphor

Phosphor ist ein lebenswichtiger Mineralstoff für den Hund, der in fast allen Körperzellen vorkommt. Er ist besonders wichtig für die Bildung und Erhaltung von Knochen und Zähnen, da er zusammen mit Kalzium für die Mineralisierung der Knochen sorgt. 80 % des Phosphors im Körper befinden sich im Skelett. Er ist damit einer der Hauptbestandteile der Knochen. Phosphor ist auch an der Energiegewinnung beteiligt, da es in Form von ATP (Adenosintriphosphat) eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel spielt.

Der tägliche Phosphorbedarf eines ausgewachsenen Hundes im Erhaltungsstoffwechsel liegt bei ca. 60 mg/kg Körpergewicht. Die Aufnahme von Phosphor erfolgt hauptsächlich über die Nahrung. Im Verdauungstrakt wird Phosphor durch spezielle Transportmechanismen in den Blutkreislauf aufgenommen. Überschüssiger Phosphor wird in den Nieren gefiltert und mit dem Urin ausgeschieden.

Doch neben der Deckung des absoluten Bedarfs ist vor allem das Kalzium-Phosphor-Verhältnis wichtig für die Verfügbarkeit beider Stoffe im Körper. Es sollte immer weniger Phosphor als Kalzium in der Ration enthalten sein - optimal ist ein Verhältnis von 1:1,3. Ein Ungleichgewicht, insbesondere ein Überschuss an Phosphor im Verhältnis zu Kalzium, kann zu Gesundheitsproblemen wie Knochenkrankheiten und Nierenschäden führen.

Phosphor ist wichtig für die mechanische Stabilität und Funktion der Knochen und spielt eine zentrale Rolle bei der Energiegewinnung der Zellen. Er ist an der Muskelarbeit, am Fettstoffwechsel und an der Verarbeitung von Kohlenhydraten beteiligt.

In der Ernährungsberatung wird zwischen dem absoluten und dem relativen Phosphorbedarf unterschieden. Ersterer bezeichnet die Gesamtmenge, die der Körper benötigt, letzterer setzt die Phosphormenge ins Verhältnis zur Kalziummenge. Bei einer ausgewogenen Ration liegen beide Werte im optimalen Bereich.

Der absolute Phosphorbedarf von Welpen und Junghunden wird durch die Wachstumsrate in den verschiedenen Lebensmonaten bestimmt. In den ersten 3 Lebensmonaten ist er aufgrund des beschleunigten Skelettwachstums und der zunehmenden Mineralisierung der Knochen besonders hoch. Auch im 4. bis 6. Lebensmonat ist der Bedarf bei Junghunden großwüchsiger Rassen aufgrund der verlängerten Wachstumsphase noch hoch.

Ähnlich verhält es sich mit dem Bedarf von Zuchthündinnen und säugenden Hündinnen. In der zweiten Hälfte der Trächtigkeit verdoppelt sich der Wert, je nach Anzahl der Welpen kann er sich sogar verfünffachen.

Das Kalzium-Phosphor-Verhältnis sollte zwischen 1:2 und 2:1 liegen, ideal ist 1,3:1. Wenn die absolut erforderlichen Mengen zur Verfügung stehen, sind mäßige Abweichungen von diesen Verhältnissen unschädlich. Größere relative Abweichungen (insbesondere deutlich unter 1:1) sind bei absolut zu geringen Gehalten im Futter zu vermeiden, da sich Kalzium und Phosphor dann im Stoffwechselgeschehen gegenseitig negativ beeinflussen.

Ein Phosphormangel kommt selten vor, da bei fleischreichen Rationen in der Regel eine bedarfsgerechte Versorgung gewährleistet ist.

Phosphorarme Rationen kann der Organismus bis zu einem gewissen Grad durch Freisetzung aus dem Knochen, erhöhte Aufnahme über den Darm und verminderte Verluste über den Harn kompensieren.

Bei länger andauernder schwerer Unterversorgung kann es zu verminderter Fresslust mit gleichzeitiger Aufnahme von Nichtfressbarem, schweren Skelettveränderungen und -erkrankungen (einschließlich spontaner Knochenbrüche), verminderter Wachstumsleistung, stumpfem Fell, gestörter Fortpflanzungsfähigkeit und im Extremfall zu einem allgemeinen körperlichen Verfall kommen.

Bei heranwachsenden, trächtigen und säugenden Hunden sind die Austauschvorgänge der im Knochen abgelagerten Phosphormengen aufgrund des erhöhten Bedarfs besonders intensiv. Eingeschränkte Bewegung, z.B. bei Lahmheit oder Krankheit, wirkt sich negativ auf diese Austauschvorgänge aus. Erhöhte Phosphorverluste aus dem Skelett sind eine mögliche Folge.

Der vom Körper tolerierte Überschuss hängt vom gleichzeitigen Kalziumangebot (d.h. vom Kalzium-Phosphor-Verhältnis) und von der gleichzeitigen Zufuhr anderer Nährstoffe ab.

Ein Überschuss an Phosphor allein beeinträchtigt die Aufnahme von Kalzium, Magnesium, Zink und Eisen aus dem Darm. Der Organismus ist nicht in der Lage, die Phosphoraufnahme aus dem Darm bedarfsgerecht zu regulieren. Überschüssiger Phosphor wird über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden. Als Folge einer dauerhaften Überversorgung können sich bei Hunden, insbesondere bei älteren Hunden und bei nachlassender Nierenleistung, Nierenschäden entwickeln.

Eine erhöhte Phosphorkonzentration im Urin erhöht in Abhängigkeit vom vorhandenen Urin-pH-Wert das Risiko für die Bildung von Struvit-Harnsteinen. Weitere Folgen eines Phosphorüberschusses können Knochenschwund, verminderte Gewichtszunahme, verminderte Futteraufnahme und Organverkalkung sein.

Phosphorreiche Futtermittel sind:

    •     Knochen

    •     Gerippe

    •     Tier- und Fischmehl (da hier i.d.R. Skelettanteile enthalten sind)

    •     Milchprodukte

    •     Fleisch (ohne Knochen)

    •     viele Schlachtabfälle

    •     Getreide und Getreideerzeugnisse

    •     Brot

    •     Kartoffeln

Hinweis: Knochen, Karkassen, Tier- und Fischmehl sowie Milchprodukte sind kalziumreiche Futtermittel.

Bei heranwachsenden, trächtigen und säugenden Hunden sind die Austauschvorgänge der im Knochen abgelagerten Phosphormengen aufgrund des erhöhten Bedarfs besonders intensiv. Eingeschränkte Bewegung, z.B. bei Lahmheit oder Krankheit, beeinflusst diese Austauschvorgänge negativ. Erhöhte Phosphorverluste aus dem Skelett sind eine mögliche Folge.  Hunde in solchen Stoffwechselsituationen haben daher einen erhöhten Phosphorbedarf.