Natrium
Natrium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff für Hunde, der eine zentrale Rolle im Körper spielt. Natrium gehört zusammen mit Kalium und Chlorid zu den sogenannten Elektrolyten und bildet mit Chlorid die chemische Verbindung NaCl - auch bekannt als Kochsalz. Natrium kommt hauptsächlich im Blutplasma und in den Zwischenzellflüssigkeiten vor, in geringeren Konzentrationen auch in den Zellen.
Der Natriumhaushalt wird von den Nebennieren sehr streng reguliert. Dies ist wichtig, um das Verhältnis zwischen Natrium, das hauptsächlich in der Flüssigkeit vorkommt, die die Zellen umgibt, und Kalium, das hauptsächlich in den Zellen vorkommt, konstant zu halten und die Konzentration innerhalb dieser Flüssigkeit auszugleichen. Dies dient dem Wasserhaushalt zwischen den Zellen und dem umgebenden Gewebe.
Natrium wird mit der Nahrung aufgenommen und effizient im Dünndarm absorbiert, wobei Transportmechanismen im Darm die Aufnahme in den Blutkreislauf ermöglichen. Um den Natriumbedarf zu decken, sollten ausgewachsene Hunde 50 mg Natrium pro kg Körpergewicht und Tag mit dem Futter aufnehmen. Die Ausscheidung von Natrium erfolgt hauptsächlich über die Nieren, die überschüssiges Natrium mit dem Urin ausscheiden. Ein kleiner Teil wird auch über den Stuhl und den Schweiß ausgeschieden.
Eine ausreichende Natriumzufuhr ist wichtig für die Aufrechterhaltung der physiologischen Funktionen. Ein Ungleichgewicht - entweder ein Mangel oder ein Überschuss an Natrium - kann zu Gesundheitsproblemen wie Dehydrierung, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Störungen des Elektrolythaushalts führen.
Elektrolyte, zu denen auch Natrium gehört, sind wichtig für die Übertragung von Nervenimpulsen, den Wasserhaushalt des Körpers und das Säure-Basen-Gleichgewicht im Blut.
Viele Transportvorgänge werden von diesem Mineralstoff gesteuert: So gelangen Zuckermoleküle, Eiweißbausteine, Kalzium und wasserlösliche Vitamine mit Hilfe von Natrium in die Darmzellen und können dort vom Körper verwertet werden.
Zu einer Unterversorgung kann es kommen, wenn zu wenig Natrium aufgenommen wird oder zu viel verloren geht. Klassische Beispiele für Elektrolytverluste sind chronischer Durchfall und Erbrechen. Dagegen steigt der Natriumbedarf und damit das Risiko einer Unterversorgung bei Erkrankungen der Nebennieren, bei Diabetes mellitus, in besonderen Lebenssituationen wie Fortpflanzung, Säugezeit, Wachstumsphase oder bei hohen Kaliumgehalten im Futter.
Ein länger andauernder Natriummangel kann vorübergehend durch eine verminderte Ausscheidung über Urin und Kot und eine vermehrte Freisetzung aus dem Skelett kompensiert werden. Steht nur wenig Natrium zur Verfügung, werden die Ausscheidungsvorgänge des Körpers auf ein Minimum reduziert und so Natrium im Körper eingespart.
Sind diese Mechanismen erschöpft, kann sich dies in einer Vielzahl unterschiedlicher, zum Teil schwerwiegender Symptome äußern. Dazu gehören Austrocknung des Körpers, vermindertes Blutvolumen, erhöhte Herz- und Atemfrequenz, vermehrte Unruhe, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Schluckbeschwerden, Haarausfall und Gewichtsverlust. Durchblutungsstörungen führen zu verminderter Leistungsfähigkeit und schnellerer Ermüdung. Bei fortgeschrittener Mangelversorgung kann beobachtet werden, dass das Tier deutlich mehr Urin ausscheidet, da die Nierenfunktion durch den Mangel eingeschränkt ist, und mehr Wasser trinkt, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
Gesunde Hunde sind relativ tolerant gegenüber hohen Natriumgehalten im Futter (in Form von Kochsalz), sofern ausreichend Wasser zur Verfügung steht. Sie erhöhen die Wasseraufnahme und scheiden das überschüssige Salz mit dem Urin aus. Der anfänglich durch die Natriumüberversorgung erhöhte Blutdruck normalisiert sich so allmählich wieder.
Vereinzelt sind Salzvergiftungen mit Durchfall, Hirnödemen und Krampfanfällen nach versehentlicher Einnahme von Meerwasser, gesalzenen Fleisch- und Fischabfällen und Pökellake beschrieben worden.
Nur wenn Trinkwasser nicht in ausreichender Menge zur Verfügung steht, kommt es zu folgenden Symptomen einer übermäßigen Natriumaufnahme: vermehrter Durst, Juckreiz, Verstopfung, Krämpfe und im schlimmsten Fall der Tod des Tieres.
Natriumhaltige Futtermittel sind:
• Blut und Blutmehl
• Knochen und Knochenmehl
• Fisch
• Eier
• Molke
• Soja
• Kochsalz
Zusätzliches Salzen von selbst zubereiteten Rationen ist selten notwendig, da Fleisch und Gemüse in der Regel ausreichend Natrium liefern. Bei überwiegender Fütterung von blutarmen Fleischstücken und Getreideflocken kann jedoch eine zusätzliche Zugabe von Kochsalz erforderlich sein.
Umstände, die den Natriumbedarf erhöhen, sind z.B. Trächtigkeit und Laktation bei Hündinnen. Aber auch Krankheiten können den Bedarf beeinflussen. Bei Diabetes mellitus oder chronischem Durchfall geht Natrium über Kot und Urin verloren. Dieses Defizit muss über das Futter ausgeglichen werden.