Lysin
Lysin ist eine für den Hund essentielle Aminosäure, die vom Körper nicht selbst synthetisiert werden kann und mit der Nahrung aufgenommen werden muss. Als einer der Grundbausteine von Proteinen ist Lysin entscheidend für das Wachstum, die Reparatur von Gewebe und die Produktion von Enzymen und Hormonen. Besonders wichtig ist es für die Bildung von Kollagen.
Denn Lysin ist nicht nur Bestandteil der Aminosäureketten, aus denen Proteine bestehen. Eiweißketten lagern sich zu verschiedenen Strukturen wie Spiralen zusammen und bilden so die komplexen Formen von Enzymen, Muskelsträngen und ähnlichem. Damit diese Formen nicht wieder in einzelne Ketten zerfallen, entstehen Querverbindungen - unter anderem zwischen den eingebauten Lysin-Molekülen.
Lysin kommt in hohen Konzentrationen in Muskeln und inneren Organen vor. Es trägt zum Aufbau von Muskelgewebe bei und unterstützt die allgemeine Zellgesundheit. Die Aminosäure kommt auch in verschiedenen Enzymen und Hormonvorstufen vor, die für unterschiedliche Körperfunktionen wichtig sind.
Lysin wird mit der Nahrung aufgenommen. Nach der Aufnahme wird Lysin im Verdauungstrakt resorbiert und gelangt über das Blut in die Körperzellen, wo es zum Aufbau von Proteinen verwendet wird. Überschüssiges Lysin, das nicht für die Proteinsynthese benötigt wird, wird in der Leber verstoffwechselt und schließlich über den Urin ausgeschieden.
Lysin erfüllt mehrere wichtige Funktionen im Körper des Hundes. Es ist essentiell für die Proteinsynthese, da es als Baustein für die Herstellung von Proteinen benötigt wird, die für das Wachstum und die Reparatur von Geweben unerlässlich sind. Lysin spielt eine Schlüsselrolle bei der Bildung von Kollagen, einem wichtigen Strukturprotein, das Haut, Knochen, Knorpel und Bindegewebe festigt.
Außerdem ist es an der Produktion von Enzymen und Hormonen beteiligt, die verschiedene Stoffwechselvorgänge regulieren. Darüber hinaus unterstützt Lysin die Aufnahme von Kalzium und trägt zur Erhaltung einer gesunden Muskel- und Knochenstruktur bei.
Lysin ist eine sogenannte limitierende Aminosäure. Im Vergleich zu anderen Eiweißbausteinen kommt sie in geringeren Konzentrationen vor. Bei der Berechnung einer ausgewogenen Ration muss daher besonders auf die Menge an Lysin geachtet werden.
In einer zweiwöchigen Studie wurde bei jungen Beagles, die eine lysinfreie Diät erhielten, Appetitlosigkeit und ein damit verbundener Gewichtsverlust beobachtet. Es ist jedoch nicht klar, ob diese Symptome allein auf den Lysinmangel zurückgeführt werden können, da sie auch bei einer Unterversorgung mit anderen Aminosäuren auftreten.
Zu wenig Lysin ist ungünstig, zu viel aber auch: Ab einer bestimmten Konzentration interagiert es mit anderen Aminosäuren und macht diese für den Körper nicht mehr verfügbar. Dazu gehört vor allem Arginin. Daher ähneln die Symptome eines Lysinüberschusses denen eines Argininmangels (Wachstumshemmung bei Jungtieren, erhöhter Ammoniakspiegel im Blut).
Lysinhaltige Futtermittel sind:
• tierische Fleischerzeugnisse, insbesondere Muskelfleisch
• Sojaprodukte
• getrocknetes Eiweiß
• Gelatine
• Fischmehl
• Trockenhefe
Heranwachsende Welpen und Junghunde sowie trächtige und säugende Hündinnen haben einen erhöhten Lysinbedarf.