Kalium
Kalium ist für den Hund ein lebenswichtiger Mineralstoff, der für zahlreiche Körperfunktionen unentbehrlich ist. Kalium zählt zusammen mit Natrium und Chlorid zu den Elektrolyten. Es kommt vor allem in den Körperzellen, aber auch im Blut vor. Der Kaliumgehalt wird von den Nebennieren sehr streng reguliert. Kalium befindet sich hauptsächlich in den Körperzellen, insbesondere in den Muskel- und Nervenzellen, und in geringerer Konzentration im Blutplasma. Da der Körper nur sehr begrenzte Mengen in Leber und Muskeln speichern kann, muss Kalium täglich mit der Nahrung aufgenommen werden.
Der Kaliumbedarf ausgewachsener Hunde im Erhaltungszustand beträgt etwa 55 mg/kg Körpergewicht pro Tag. Kalium wird über die Nahrung aufgenommen und im Dünndarm durch aktive Transportmechanismen in die Blutbahn aufgenommen. Kalium wird hauptsächlich über die Nieren aus dem Körper ausgeschieden. Die Nieren regulieren den Kaliumspiegel, indem sie überschüssiges Kalium mit dem Urin ausscheiden. Ein kleiner Teil des Kaliums kann auch über den Stuhl und den Schweiß ausgeschieden werden.
Ein ausgeglichener Kaliumspiegel ist für die Gesundheit des Hundes von entscheidender Bedeutung. Ein Mangel oder Überschuss an Kalium kann zu gesundheitlichen Problemen wie Muskelkrämpfen, Herzrhythmusstörungen oder Störungen des Wasser- und Elektrolythaushalts führen.
Elektrolyte, zu denen auch Kalium gehört, sind wichtig für die Weiterleitung von Nervenimpulsen, den Wasserhaushalt des Körpers und das Säure-Basen-Gleichgewicht im Blut. Kalium allein erfüllt darüber hinaus wichtige Funktionen wie die Muskelkontraktion oder die Aktivierung zahlreicher Reaktionen im Rahmen des Energiestoffwechsels.
Eine Unterversorgung mit Kalium kann nicht nur durch eine einseitige Fütterung entstehen, sondern auch bei erhöhtem Bedarf, z.B. bei chronischem Erbrechen, bei Durchfall infolge einer Fehlgärung im Dickdarm nach Fütterung schwer verdaulicher Futtermittel und bei langfristiger medizinischer Anwendung von Nebennierenhormonen. Physiologische Situationen, die eine erhöhte Kaliumzufuhr erfordern, sind die Laktation bei Hündinnen oder körperliche Arbeit.
Darüber hinaus steigt der Kaliumbedarf mit der Aufnahme von Proteinen oder Chlorid (Bestandteil von Salz), der Energiedichte des Futters und anderen Faktoren wie Stress, Hitze, körperliche Arbeit und Milchproduktion.
Ein Kaliummangel kann sich durch verschiedene Symptome äußern. Heranwachsende Hunde zeigen verlangsamtes Wachstum, Unruhe und Lähmungserscheinungen. Ausgewachsene Hunde leiden unter Appetitlosigkeit, Leistungsabfall, Blutdruckabfall, verminderter Nierendurchblutung, Herz- und Nierenschäden und extremer Schläfrigkeit.
Eine übermäßige Kaliumzufuhr (z.B. im Rahmen einer Eliminationsdiät mit Kartoffeln als Kohlenhydratquelle) wird vom Hund gut toleriert, solange ausreichend Wasser zur Verfügung steht. Überschüssiges Kalium wird einfach mit dem Urin ausgeschieden.
Symptome einer Kaliumüberversorgung sind daher im Allgemeinen selten. Sie umfassen Lähmungserscheinungen der Gliedmaßen und eine Verlangsamung der Herzfrequenz.
Kaliumhaltige Futtermittel sind:
• Fleisch
• Gemüse
• unbehandeltes Getreide
• Bierhefe
• Ballaststoffquellen (z.B. Reis- und Weizenkleie)
Eine zusätzliche Supplementierung ist selten notwendig, da die meisten Futtermittel die erforderlichen Kaliumkonzentrationen erreichen oder deutlich überschreiten (Fleisch und Gemüse). Ausnahmen sind polierter Reis, Weißmehl und Fett.
Durch Waschen und Wässern (z.B. von Schlachtabfällen) wird der Kaliumgehalt im Futter reduziert.
Trächtige, säugende und wachsende Hunde haben aufgrund ihrer hohen Stoffwechselaktivität ebenfalls einen erhöhten Kaliumbedarf.
Zu den Erkrankungen, die einen ähnlichen Effekt haben, gehört das chronische Erbrechen. Das durch den Elektrolytverlust entstandene Defizit muss über die Nahrung wieder ausgeglichen werden.