Jod
Jod ist ein essentielles Spurenelement für Hunde, das hauptsächlich in der Schilddrüse vorkommt. Es ist wichtig für die Produktion der Schilddrüsenhormone, die den Stoffwechsel und viele andere Körperfunktionen regulieren.
Der tägliche Jodbedarf ausgewachsener Hunde liegt bei etwa 15 µg/kg Körpergewicht. Jod wird über die Nahrung aufgenommen. Die Aufnahme erfolgt im Dünndarm, wo das Jod ins Blut übertritt und zur Schilddrüse transportiert wird. Die Schilddrüse speichert Jod und nutzt es zur Synthese der Hormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3). Überschüssiges Jod scheidet der Körper vor allem über die Nieren mit dem Urin aus.
Eine ausgewogene Jodzufuhr ist wichtig, da sowohl ein Mangel als auch ein Überschuss zu gesundheitlichen Problemen wie Schilddrüsenerkrankungen und anderen Stoffwechselstörungen führen können.
Als wichtiger Bestandteil der Schilddrüsenhormone ist Jod für deren Funktion unerlässlich. Die Schilddrüsenhormone regulieren unter anderem die Körpertemperatur, den Stoffwechsel einschließlich der Energieumwandlung, die Durchblutung, die Muskelfunktion und die Fortpflanzungsvorgänge. Darüber hinaus beeinflussen Schilddrüsenhormone das körperliche und geistige Wachstum sowie die Entwicklung und Reifung der Körpergewebe.
Eine Unterversorgung mit Jod kann durch eine falsche Futterration entstehen. Knochen, Haut und Bindegewebe enthalten nur geringe Mengen dieses wichtigen Mineralstoffes. Auch hochgereinigte Getreideprodukte (z.B. Nicht-Vollkornfuttermittel) können bei einseitiger Fütterung mit den oben genannten Fleischprodukten zu einem Mangel führen.
Die Symptome eines Jodmangels ähneln denen einer Schilddrüsenunterfunktion. Trotz kompensatorischer Vergrößerung der Schilddrüse kommt es zu unzureichenden Schilddrüsenhormonspiegeln, allgemeiner Leistungsschwäche, Schläfrigkeit, Gewichtszunahme trotz gleicher Futtermenge, Haarausfall, Wassereinlagerungen sowie Fruchtbarkeits- und Wachstumsstörungen.
Bei trächtigen Hündinnen wirkt sich die Unterversorgung vor allem auf die ungeborenen Welpen aus. Ihr Skelett wird nicht richtig ausgebildet, sie entwickeln eine verminderte Lebenskraft und können sogar im Mutterleib absterben.
Eine dauerhafte Überversorgung beeinträchtigt die Schilddrüsenfunktion. Eine typische Ursache ist die Überdosierung von Seealgenmehl in selbst zubereiteten Rationen. Die Symptome ähneln denen einer Schilddrüsenüberfunktion: verminderter Appetit, Unruhe, Gewichtsverlust, raues Fell, verminderte Immunfunktion und Fieber.
Akute Jodvergiftungen können durch das Ablecken jodhaltiger Salben oder bei großflächigen Wunden durch übermäßige Aufnahme über die Haut entstehen. Jodvergiftungen durch die Nahrung sind dagegen selten.
Jodhaltige Futtermittel sind:
• Seefisch
• Seealgenmehl
Eine optimale Dosierung von Seealgenmehl ist nur bei bekanntem Jodspiegel im Blut möglich, da der Jodgehalt von Seealgen stark schwanken kann.
Es ist zu beachten, dass es durch längeres Kochen des Futters zu Jodverlusten kommen kann.
Heranwachsende und säugende Hunde benötigen mehr Jod als erwachsene Tiere. Auch eine erhöhte Muskelaktivität, z.B. bei Arbeitshunden, muss durch höhere Jodkonzentrationen im Futter ausgeglichen werden.