Eisen
Eisen

Eisen

Eisen ist für den Hund ein essentielles Spurenelement, das im Körper eine zentrale Rolle spielt. Es ist der Hauptbestandteil von Hämoglobin, dem Protein der roten Blutkörperchen, das für den Sauerstofftransport im Blut verantwortlich ist. Eisen ist auch ein wichtiger Bestandteil des Myoglobins, das Sauerstoff in den Muskeln speichert.

Der größte Teil des im Körper vorhandenen Eisens (etwa zwei Drittel) befindet sich im Blut, ein weiterer Teil (etwa ein Zehntel) in der Muskulatur. Etwa 20 % dienen als Speicher in Leber, Lymphknoten und Knochenmark.

Der tägliche Eisenbedarf ausgewachsener Hunde liegt bei etwa 1,4 mg/kg Körpergewicht. Eisen wird über die Nahrung aufgenommen und hauptsächlich im Dünndarm resorbiert. Die Aufnahme erfolgt durch spezifische Transportproteine, die das Eisen aus der Nahrung ins Blut aufnehmen. Die Verfügbarkeit von Eisen aus der Nahrung kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, z.B. durch die Form des Eisens (Hämeisen aus tierischen Quellen wird besser resorbiert als Nicht-Hämeisen aus pflanzlichen Quellen) und das Vorhandensein anderer Nährstoffe oder Hemmstoffe in der Nahrung.

Eisen wird hauptsächlich über die Haut, den Kot und den Urin ausgeschieden. Der Körper reguliert den Eisenhaushalt sehr genau, um eine Über- oder Unterversorgung zu vermeiden. Überschüssiges Eisen wird in der Leber gespeichert und bei Bedarf ausgeschieden.

Sowohl ein Mangel als auch ein Überschuss an Eisen kann zu gesundheitlichen Problemen führen.

Eisen ist zentraler Bestandteil des Farbstoffs der roten Blutkörperchen (Hämoglobin) und der Muskulatur (Myoglobin) sowie zahlreicher Enzyme. Damit ist es unentbehrlich für den Sauerstofftransport im Körper und für die Regulation des Sauerstofftransfers in die Zellen.


Der Eisenbedarf wird durch die meisten Futtermittel gedeckt, sodass ernährungsbedingte Mangelerkrankungen bei gesunden Hunden selten sind. Ausnahmen sind Kombinationen von fett- oder zuckerreichen Futtermitteln, Milchprodukten, eisenarmem Fleisch (z.B. Geflügel) und poliertem Reis.

Ein Mangel kann auch auftreten, wenn der Bedarf höher ist als die Deckung durch das Futter. Dies geschieht z.B. nach größeren Blutverlusten (einschließlich blutigem Durchfall und blutigem Urin) und bei langhaarigen Hunden während des Fellwechsels. Chronische Blutverluste leeren mit der Zeit die Eisenspeicher und führen zu Anämie. Bei Hunden kann dies im Zusammenhang mit einer Infektion durch blutsaugende Parasiten wie Hakenwürmer, Flöhe oder Zecken auftreten. Bei entsprechender Ergänzung (z.B. durch ein Mineralstoffpulver) erreichen die Eisenwerte im Blut auch nach massiven Verlusten innerhalb weniger Tage wieder den Normbereich.

Symptome eines Eisenmangels sind Anämie, raues Fell, Unruhe und vermindertes Wachstum bei Welpen und Junghunden.

Zu viel Eisen führt zu Appetitlosigkeit, Darmreizungen, Gewichtsverlust und Nierenschäden. Im Extremfall kommt es zur sogenannten Eisenspeicherkrankheit, die tödlich enden kann.

Eine Überversorgung sollte auch wegen möglicher Wechselwirkungen und Aufnahmestörungen im Verdauungstrakt mit anderen Mineralstoffen wie Kupfer, Zink, Phosphor und Mangan vermieden werden.

Eisenhaltige Futtermittel sind:

    •     Fleisch (insbesondere Muskelfleisch, ausgenommen Geflügel)

    •     tierische Nebenprodukte (Schlachtkörperteile, die aus wirtschaftlichen oder kulturellen Gründen nicht für den menschlichen Verzehr verwendet werden)

    •     Innereien (v.a. Leber, Milz, Lunge)

    •     Blutmehl*

    •     Ballaststoffquellen wie Weizen(kleie), Hafer oder getrocknete Rübenschnitzel

Fertigfuttermitteln wird häufig Eisenoxid zugesetzt, um die „fleischrote“ Farbe zu erzielen. Eisenoxid ist jedoch für das Tier biologisch nicht verwertbar und dient lediglich dazu, das Futter für die Besitzer:innen optisch ansprechender zu machen.

* Das in Blutmehl enthaltene Eisen ist weniger gut verwertbar als das in Fleisch und Innereien enthaltene Eisen.

Der Bedarf einer Zuchthündin steigt gegen Ende der Trächtigkeit deutlich an (mehr als während der Säugezeit), da die ungeborenen Welpen vor allem in dieser Zeit besonders viel Eisen benötigen.

Junge Welpen sind aufgrund des geringen Eisengehaltes in der Muttermilch besonders gefährdet, Eisenmangelsymptome zu entwickeln (Anämie, Herzvergrößerung, Infektionskrankheiten).