Chlorid
Chlorid

Chlorid


Chlorid ist ein lebenswichtiger Mineralstoff für den Hund, der bei verschiedenen physiologischen Prozessen eine zentrale Rolle spielt. Chlorid bildet mit Natrium die chemische Verbindung Natriumchlorid (NaCl), das im Haushalt verwendete Kochsalz. Zusammen mit Natrium und Kalium gehört es zu den Elektrolyten.

Chlorid kommt in höheren Konzentrationen sowohl in der Haut als auch als Bestandteil der Magensäure vor. Die Konzentration im Körper wird durch die Nebennieren streng reguliert. Der Chloridbedarf ausgewachsener Hunde liegt bei etwa 75 mg/kg Körpergewicht pro Tag. Überschüssiges Chlorid wird hauptsächlich über den Urin ausgeschieden, ein kleiner Teil auch über Stuhl und Schweiß. Die Regulation des Chloridstoffwechsels hängt mit der Regulation des Natriumstoffwechsels zusammen: Eine übermäßige Natriumausscheidung im Urin führt zu einer erhöhten Chloridausscheidung im Urin.

Chlorid wird hauptsächlich im Dünndarm resorbiert. Zusammen mit Natrium wird es über spezifische Transportmechanismen in den Blutkreislauf aufgenommen. Chlorid wird hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden. Der Körper reguliert den Chloridspiegel, indem er überschüssiges Chlorid über den Urin ausscheidet. Ein kleiner Teil des Chlorids wird auch über den Schweiß und den Stuhl ausgeschieden.

Ein ausgeglichener Chloridspiegel ist wichtig für die Aufrechterhaltung normaler Körperfunktionen und die Gesundheit des Hundes. Ein Ungleichgewicht kann zu Gesundheitsproblemen wie Elektrolytstörungen und Störungen des Säure-Basen-Gleichgewichts führen.

Elektrolyte, zu denen auch Chlorid gehört, sind wichtig für die Übertragung von Nervenimpulsen, den Wasserhaushalt des Körpers und das Säure-Basen-Gleichgewicht im Blut. Als Bestandteil der Magensäure ist Chlorid wichtig für die Eiweißverdauung und die antibakterielle Wirkung des Magensaftes. Wie Natrium spielt es auch eine Rolle bei der kontrollierten Aufnahme von Nährstoffen in die Zelle und bei der Ausscheidung von Abfallstoffen.

Der Chloridbedarf steigt bei chronischem Durchfall und Erbrechen sowie bei starkem Blutverlust. Vor allem bei Welpen geht chronisches Erbrechen mit erniedrigten Chloridwerten im Blut einher. Auch bei Zuchthündinnen kann die Milchproduktion zu ausgeprägten Salzverlusten führen.

Ein Salzmangel (Chlorid- und/oder Natriummangel) äußert sich in verschiedenen Symptomen: Müdigkeit, Erschöpfung, Appetitlosigkeit, vermindertes Wachstum bei heranwachsenden Hunden, Haarausfall und ein Ungleichgewicht im Wasserhaushalt.

Gesunde Hunde sind relativ tolerant gegenüber hohen Kochsalzgehalten im Futter, sofern ausreichend Wasser zur Verfügung steht. Sie erhöhen die Wasseraufnahme und scheiden das überschüssige Salz mit dem Urin aus. Es gibt zwar wissenschaftliche Daten über die sichere Verabreichung bestimmter Chloridmengen bei gesunden Hunden, aber bisher keine wissenschaftlich bestätigten Höchstmengen.

Vereinzelt wurden Salzvergiftungen mit Durchfall, Hirnödemen und Krampfanfällen nach versehentlicher Aufnahme von Meerwasser, gesalzenen Fleisch- und Fischabfällen und Pökellake beschrieben.

Die folgenden Symptome einer übermäßigen Chloridaufnahme treten nur dann auf, wenn Wasser nicht in ausreichender Menge und Qualität zur Verfügung steht: erhöhter Durst, Juckreiz, Verstopfung, Krämpfe und im schlimmsten Fall der Tod des Tieres.

Chloridhaltige Futtermittel sind:

    •     Fisch

    •     Eier

    •     Molkenpulver

    •     Soja

    •     Blut und Blutmehl

    •     Salz

Ein zusätzliches Salzen von selbst zubereiteten Rationen ist selten notwendig, da Fleisch und Gemüse in der Regel ausreichend Chlorid liefern. Bei überwiegender Fütterung von blutarmem Fleisch und Getreideflocken kann jedoch eine zusätzliche Salzzugabe erforderlich sein.

Während der Trächtigkeit und der Laktation steigt der Bedarf der Hündin, da sie ihre Welpen versorgen muss. Erhöhte Werte können aber auch indirekt entstehen: Durch chronisches Erbrechen gehen Elektrolyte verloren. Dieses Defizit muss durch Futtermittel mit höherem Chloridgehalt ausgeglichen werden.